De Griekse dichter Konstantínos Petros Kaváfis werd geboren te Alexandrië (Egypte) op 29 april 1863. Zie ook mijn blog van 29 april 2007 en mijn blog van 3 mei 2006. en ook mijn blog van 29 april 2008 en ook mijn blog van 29 april 2009.
Kaarsen
De dagen die komen staan voor ons
als een rij brandende kaarsjes –
gulden, warme en levendige kaarsjes.
De dagen die gingen blijven achter,
een trieste reeks van gedoofde kaarsen;
die het dichtst bij staan walmen nog,
koude kaarsen, gesmolten en gekromd.
Ik wil ze niet zien, hun aanzicht bedroeft me
en het bedroeft me te denken aan hun licht van weleer.
Ik kijk vooruit naar mijn brandende kaarsen.
Ik wil niet omdraaien, niet huiverend zien
hoe snel de donkere reeks langer wordt,
hoe snel de gedoofde kaarsen vermeerderen.
IN AFWACHTING VAN DE BARBAREN
– Waar wachten wij op bijeengekomen op de agora?
Op de barbaren die vandaag komen.
– Waarom wordt in de Senaat niets gedaan?
Zitten de Senatoren daar zonder wetten te maken?
Omdat de barbaren vandaag zullen komen.
Waarom zouden de Senatoren dan nog wetgeven?
Dat zullen de barbaren doen wanneer ze zijn gekomen.
– Waarom is onze keizer zo vroeg opgestaan
en zit hij bij de grootste poort van de stad
op zijn troon, plechtig, de kroon op het hoofd?
Omdat de barbaren vandaag zullen komen.
De keizer wacht om hun aanvoerder te ontvangen.
Houdt zelfs een oorkonde klaar
Die hij hem geven wil. Daarop schreef hij
veel titels, erenamen voor hem neer.
– Waarom verschenen onze twee consuls vandaag
en de praetoren in hun rode, geborduurde toga’s;
waarom dragen ze armbanden met al die amethisten
en ringen met prachtige, vonkende smaragden;
waarom torsen ze vandaag kostbare staven
met zilver en goud fraai geciseleerd?
Omdat de barbaren vandaag zullen komen
en zulke dingen verblinden de barbaren.
– Waarom komen niet als altijd de waardige retoren
om redevoeringen te houden, het hunne te zeggen?
Omdat de barbaren vandaag zullen komen,
hun mishaagt woordomhaal, welsprekendheid.
– Waarom begint er nu opeens die onrust
en die verwarring (Wat werden de gezichten ernstig).
Waarom lopen snel straten en pleinen leeg,
en keert ieder naar huis, verzonken in gedachten?
Omdat de nacht viel en de barbaren niet kwamen.
Enkele lieden, net binnen uit de grensstreek,
zeiden dat er geen barbaren meer zijn.
Wat moet er nu van ons worden, zonder barbaren.
Die mensen waren tenminste een oplossing.
Vertaald door Hans Warren en Mario Molegraaf
The windows
In these darkened rooms, where I spend
oppresive days, I pace to and fro
to find the windows. — When a window
opens, it will be a consolation. —
But the windows cannot be found, or I cannot
find them. And maybe it is best that I do not find them.
Maybe the light will be a new tyranny.
Who knows what new things it will reveal.
Vertaald door George Barbanis
Konstantínos Petros Kaváfis (29 april 1863 – 29 april 1923)
De Duitse dichter en schrijver Bernhard Setzwein werd geboren op 29 april 1960 in München.
Uit: Die Donau
“Ich weiß nicht, ob Friedrich Hölderlin tatsächlich jemals am Quell der Donau war. Ob er ihn überhaupt gefunden hat (was nicht so einfach ist, dazu gleich mehr). Um was es ihm ging, war die Idee, daß es Mutter Donau sei, die uns Germanen mit der antiken Götterwelt und noch weiter ausgreifend mit dem Orient verbinde. Wenn dem so ist, dann muß man allerdings sagen, die Frage Asia oder Germania entscheidet sich auf dem First eines alten Bauernhauses im Schwarzwald. Da auf dem Dach nämlich wird geschieden in Regentropfen, die Richtung Schwarzes Meer, und in Regentropfen, die Richtung Nordsee geschickt werden. Rheinwasser oder Donauwasser, das ist hier die – wie wir gleich sehen werden – ziemlich weitreichende Frage. Entschieden wird sie, wie gesagt, an der Scheidelinie eines alten Dachfirstes: Was westlich davon auftrifft, landet im Rhein, was östlich niederprasselt, in der Donau. Die Traufe am Ende des Daches nämlich ist die tatsächliche, gewissermaßen letztinstanzliche Quelle der Donau. Noch weiter zurückgehen kann man nicht. Glaubte zumindest Johann Dielhelm, als er 1785 in seinem Antiquarius des Donau-Stroms die Entdeckung dieser Dachtraufenquelle vermeldete. Von ihr rinne das Wasser herab auf einen Wiesenhang, aus dessen ständig durchnäßten Untergrund in einer Mulde die Breg entspringe, und die schließlich sei das wahre Donauquellbächlein, denn die Bregquelle liege 48,5 Kilometer weiter vom Schwarzen Meer entfernt als das Städtchen Donaueschingen, der schärfste Rivale in der Streitfrage »wo entspringt die Donau wirklich?«.
Die Donaueschinger wiederum haben ihre Argumente. Eines davon könnte sein, daß man schon bei dem römischen Geschichtsschreiber Plinius nachlesen könne, daß die Donau ihren Ursprung in Donaueschingen habe. Im Schloßpark derer von Fürstenberg findet man eine neobarocke Anlage, bestehend aus einem Quellbecken, einer allegorischen Figurengruppe aus Marmor und der Inschrift: »Mutter Baar schickt die junge Donau auf den Weg nach Osten.« (Baar heißt das badische Hügelland rund um Donaueschingen.) Wie jung die Donau hier noch ist, macht die Figurengruppe anschaulich: als kleines Lausdeandl hüpft die Donau auf den Knien ihrer Mutter Baar herum. Später mutiert die Donau dann – seltsam genug diese Geschlechtsumwandlung – in einen rauschebärtigen Flußgott, so etwa dargestellt in der Figurengruppe vor der Albertina in Wien oder auf dem großen Vier-Ströme-Brunnen von Gian Lorenzo Bernini auf der Piazza Navona in Rom.”
Bernhard Setzwein (München, 29 april 1960)
De Deense schrijver Bjarne Reuter werd geboren op 29 april 1950 in Brønshøj.
Uit: Das Zimthaus (Vertaald door Knut Krüger)
“Ingeborg hat Limonade geholt. Der Stoff der Liegestühle ist alt und verschlissen und hat dem Gewicht von Max wenig entgegenzusetzen. Die Stühle wurden während des “Ersten Weltkriegs angefertigt, und man sagt, ihre Farbe passe sich der Stimmung ihrer Benutzer an. Gerade jetzt ist mein Stuhl blau.
Weit draußen auf dem Badesteg sitzen drei kleine Seeschwalben und warten auf das Abflauen des Windes. Die Flaggenleine klappert unentschlossen. Max findet, sein Vater könnte endlich die Geburt einleiten. Aus lauter Unruhe gehe ich ums Haus herum und auf die Straße.
Ich betrachte den cremefarbenen Kinderwagen, der schon auf der Veranda bereitsteht, und Otto Nielsen, den man jetzt, nachdem wir trübes Wetter bekommen haben, zum Fensterputzen verdonnert hat. Sein Großvater ist gerade damit beschäftigt, den Haupteingang mit Blumengirlanden zu dekorieren.
“Es wird Regen geben, Elliot”, sagt Otto.
Ich antworte ihm nicht und gehe zurück, an den kleinen, scheckigen Platanen entlang. Das Wetter bleibt unverändert. Wir warten alle, auch die Platanen, die Liebesbäume genannt werden und gepflanzt wurden, nachdem die Schwestern auf die Welt kamen.”
Bjarne Reuter (Brønshøj, 29 april 1950)
Zie voor de twee bovenstaande schrijvers ook mijn blog van 29 april 2008 en ook mijn blog van 29 april 2009.
De Duitse schrijver Walter Kempowski werd geboren in Rostock op 29 april 1929.
Uit: Somnia. Tagebuch 1991
“Januar 1991
Nartum Di 1. Januar 1991, Neujahr, Sonne, kein knirschender
SchneeNationalfeiertag der Republik Kuba
Flüchtlinge aus Moçambique landen in Finnland! Wann tauchen wohl die ersten Finnen in Moçambique auf? – Moçambique: der Schauplatz von Massenmorden an Indern, war das 1962? Damals jagten sie die Inder raus, wenn sie sie nicht gar totschlugen. Alles schon vergessen? Es gibt Fotos davon, wie die Inder, die sich wohl sehr breitgemacht hatten in diesem Land, mit flatternden Burnussen vor dem schwarzen, säbelschwingenden Mob fliehen. Wenn sie die tüchtigen Inder dagelassen hätten, hätten die Moçambiquer jetzt wahrscheinlich nicht Asyl suchen müssen in Finnland.
Die ganze Weltgeschichte dreht sich um den Satz: Wenn meine Tante Räder hätte…
Wie die Eskimos sich wohl über die ersten europäischen Schiffbrüchigen gewundert haben! Im 19. Jahrhundert. Mit Zylinder und Uhrkette? Jetzt sind es womöglich die Eskimos, die mit Zylinderhut herumlaufen, und die weißen Pipelineforscher wie die alten Eskimos, die sich übrigens selbst ganz anders nennen. – Hübsche Schnitzereien fertigen sie an, doch meistens sollen sie betrunken sein. Aber ich will nichts gesagt haben.
Ob’s da auch ein Goethe-Institut gibt?
Das Mozartjahr wird eingeläutet. Wie beim Pferderennen, da läuten sie doch auch? Oder ist es die letzte Runde, die mit einer Glocke angezeigt wird? Für unsereinen wird jedenfalls hinterher geläutet, mit einer hellen Totenglocke.
Es gibt wohl keinen größeren Gegensatz als Moçambique und Mozart. Mit Entwicklungshilfe wird in Moçambique bereits ein philharmonisches Orchester entstanden sein. Elfenbein für Taktstöcke haben sie selbst.
Moçambique: hab’ nachgesehen, schwärzere Menschen gibt’s nicht auf der Welt. Mit Tellern in der Lippe und Messingringen um den Hals. Was machen sie mit den Flöhen, die daruntergeraten? Wenn ein Finne mit einer bunten Zipfelmütze so ein Kind des Urwalds heiratet, das muß lustig sein. Da kommen sie beim Tanzen sicher durcheinander.“
Walter Kempowski (29 april 1929 – 5 oktober 2007)
De Argentijnse dichteres en schrijfster Alejandra Pizarnik werd geboren op 29 april 1936 in Buenos Aires.
Uit: A memorable story
“—That black one that laughs from the small window of a streetcar resembles Madame Lamort —she said.
—That’s not possible; there are no streetcars in Paris. Besides, that black one on the streetcar doesn’t resemble Madame Lamort in any way. Quite the opposite: it’s Madame Lamort who resembles that black one. In sum: not only does Paris lack streetcars, but I have never seen Madame Lamort in my life, not even in a portrait.
—You agree with me —she said— because I don’t know Madame Lamort either.
—Who are you? We should introduce ourselves.
—Madame Lamort —she said— and you?
—Madame Lamort.
—Your name, I can’t think what it reminds me of —she said.
—Try to remember before the streetcar comes.
—But you just told me there were no streetcars in Paris —she said.
—They didn’t exist when I said it, but one never knows what might come to pass.
—Then let’s wait for it, since we’re waiting for it —she said.“
Alejandra Pizarnik (29 april 1936 – 25 september 1972)
Zie voor de twee bovenstaande schrijvers ook Zie ook mijn blog van 29 april 2007 en ook mijn blog van 29 april 2008 en ook mijn blog van 29 april 2009.
De Britse schrijver en biograaf Humphrey Carpenter werd geboren op 29 april 1946 in Oxford. Zie en ook mijn blog van 29 april 2009.
Uit: Great, Silly Grin: The British Satire Boom of The 1960s
„ Alan Bennett was the first of his family to go to university. Two years later, in 1956, Dennis Potter came up to Oxford from the Forest of Dean determined to flaunt, even exaggerate, his working-class origins as a way of achieving fame among his fellow undergraduates. Bennett, however, saw nothing in his background to shout about: “I was born and brought up in Leeds, in what Isuppose must have been a working-class family. When I say ‘I suppose,’ I do not mean that I did not actually notice, but imply that it all seemed perfectly satisfactory to me at the time. I had, after all, nothing to compare it with.”
He claims that his childhood in the 1930s and 1940s was dull rather than deprived—”the Utility version, childhood according to the Authorized Economy Standard”—and he had no great expectations of university. Yet his personal manner was misleading: “People … think I’m sad … I think it’s because I’ve got an unfortunate face. But I always feel much more cheerful than they imagine that I am.” And his upbringing had in fact been mildly unusual: “I already knew at the age of five that I belonged to a family that without being in the least bit remarkable or eccentric yet managed never to be quite like other families.
He was the younger son of Walter Bennett, a butcher working for the Co-Op in the Armley district of Leeds. Mr. Bennett was an amateur violinist who had also once taken up the double-bass to play in a dance band—usually an indication of at least mild eccentricity. He was also something of a writer and regularly entered competitions in such magazines as Tit-Bits, and was even sometimes paid for sending in short humorous paragraphs.”
Humphrey Carpenter (29 april 1946 – 4 januari 2005)
De Duitse schrijver en bloemlezer Kurt Pinthus werd geboren op 29 april 1886 in Erfurt. Zie ook mijn blog van 29 april 2007 en ook mijn blog van 29 april 2008 en ook mijn blog van 29 april 2009.
Uit: Die Überfülle des Erlebens
“Stimmen längst Verstorbener erklingen; Länder, die wir kaum dem Namen nach kennen, rauschen an uns vorbei, als ob wir selbst sie durchschweiften. Der jahrzehntelang vergeblich umkämpfte Südpol ward, innerhalb 34 Tagen, gleich zweimal entdeckt, und der sagenhafte Nordpol wird bald von jedermann auf der Luftreise von Japan nach Deutschland überflogen werden können. Vor kurzem noch ungeahnte Möglichkeiten der Elektrizitätsausnutzung, unheilbare Krankheiten, Diphtherie, Syphilis, Zuckerkrankheit durch neuentdeckte Mittel heilbar geworden, das unsichtbare Innere unseres Körpers durch die Röntgenstrahlen klar vor Augen gelegt, all diese “Wunder” sind Alltäglichkeiten geworden. Im Jahre 1913 noch erließ eine Zeitschrift ein Preisausschreiben: “Welche Nachricht würde sie am meisten verblüffen?” Wie harmlos erschienen die Antworten gegen die Ereignisse , die kurz darauf einsetzten. Der Krieg begann sich über Erde, Luft und Wasser zu verbreiten, mit Vernichtungsmöglichkeiten, die die Phantasie auch der exzentrischsten Dichter nicht zu ersinnen gewesen war. Unsere Heere überfluteten Europa; Dutzende von Millionen Menschen hungerten jahrelang; aus Siegesbewußtsein stürtzten wir in Niederlage und Revolution; Kaiser, Könige und Fürsten wurden dutzendweise entthront. Wer soll noch durch Menschenunglück erschüttert werden, der erlebte, daß vier Millionen Menschen durch Menschenhand im Krieg umgebracht wurden? Die Länder erbebten von Attentaten und Revolten; politische und soziale Ideen, von denen unsere Großeltern noch nichts ahnten, wuchsen über die Menschheit und veränderten das Antlitz der Völker und der Erde. Das Geld, einziger Maßstab realen Besitzes, verlor seinen wert und eroberte ihn wieder. Staatengebilde brachen zusammen; Konferenzen versuchten vergeblich der Welt eine Neuordnung zu geben. Die urälteste Monarchie der Erde, China, ward Republik … und Maschinen, Maschinen eroberten unsere Planetenkruste. Zusammengeballt in zwei Jahrzehnte erlebten wir mehr als zwei Jahrtausende vor uns. Was haben wir noch zu erwarten, zu erleben? Vermögen wir uns noch zu wundern?”
Kurt Pinthus (29 april 1886 – 11 juli 1975)