Thomas Mann, Steven Uhly, Nikki Giovanni

De Duitse schrijver Thomas Mann werd geboren in Lübeck op 6 juni 1875. Zie ook alle tags voor Thomas Mann op dit blog.

Uit: Doktor Faustus

„Mein Name ist Dr. phil. Serenus Zeitblom. Ich selbst beanstande die sonderbare Verzögerung dieser Kartenabgabe, aber, wie es sich trifft und fügt, der literarische Gang meiner Mitteilungen wollte mich bis zu diesem Augenblick immer nicht dazu kommen lassen. Mein Alter ist 60 Jahre, denn A.D. 1883 wurde ich, als ältestes von vier Geschwistern, zu Kaisersaschern an der Saale, Regierungsbezirk Merseburg, geboren, derselben Stadt, in der auch Leverkühn seine gesamte Schülerzeit verbrachte, weshalb ich ihre nähere Kennzeichnung vertagen kann, bis ich zu deren Beschreibung komme. Da überhaupt mein persönlicher Lebensgang sich mit dem des Meisters vielfach verschränkt, so wird es gut sein, von beiden im Zusammenhang zu berichten, um nicht dem Fehler des Vorgreifens zu verfallen, zu welchem man, wenn das Herz voll ist, ohnedies immer neigt.
Nur soviel sei hier angegeben, daß es die mäßige Höhe eines halbgelehrten Mittelstandes war, auf der ich zur Welt kam, denn mein Vater, Wolgemut Zeitblom, war Apotheker, – übrigens der bedeutendste am Platze: es gab noch ein zweites pharmazeutisches Geschäft in Kaisersaschern, das sich aber niemals des gleichen öffentlichen Vertrauens erfreute wie die Zeitblomsche Apotheke »Zu den Seligen Boten« und jederzeit einen schweren Stand gegen sie hatte. Unsere Familie zählte zu der kleinen katholischen Gemeinde der Stadt, deren Bevölkerungsmehrheit natürlich dem lutherischen Bekenntnis angehörte, und namentlich meine Mutter war eine fromme Tochter der Kirche, die ihren religiösen Pflichten gewissenhaft nachkam, während mein Vater, wahrscheinlich schon aus Zeitmangel, sich darin laxer zeigte, ohne deshalb die Gruppen-Solidarität mit seinen Kultgenossen, die ja auch ihre politische Tragweite hatte, im geringsten zu verleugnen.

 

Marie-Hélène Breillat als Marie Godeau en Jon Finch als Adrian Leverkühn in de gelijknamige film uit 1982

 

Bemerkenswert war, daß neben unserem Pfarrer, Geistl. Rat Zwilling, auch der Rabbiner der Stadt, Dr. Carlebach mit Namen, in unseren über dem Laboratorium und der Apotheke gelegenen Gasträumen verkehrte, was in protestantischen Häusern nicht leicht möglich gewesen wäre. Das bessere Aussehen war auf seiten des Mannes der römischen Kirche. Aber mein Eindruck, der hauptsächlich auf Äußerungen meines Vaters beruhen mag, ist der geblieben, daß der kleine und langbärtige, mit einem Käppchen geschmückte Talmudist seinen andersgläubigen Amtsbruder an Gelehrsamkeit und religiösem Scharfsinn weit übertraf. Es mag mit an dieser Jugenderfahrung liegen, aber auch an der spürsinnigen Aufgeschlossenheit jüdischer Kreise für das Schaffen Leverkühns, daß ich gerade in der Judenfrage und ihrer Behandlung unserem Führer und seinen Paladinen niemals voll habe zustimmen können, was nicht ohne Einfluß auf meine Resignation vom Lehramte war. Freilich haben auch Exemplare jenes Geblütes meinen Weg gekreuzt – ich brauche nur an den Privatgelehrten Breisacher in München zu denken –, auf deren verwirrend antipathisches Gepräge ich an gehörigem Ort einiges Licht zu werfen mir vornehme.“

 

Thomas Mann (6 juni 1875 – 12 augustus 1955)

 

De Duitse schrijver Steven Uhly werd geboren op 6 juni 1964 in Keulen. Zie ook alle tags voor Steven Uhly op dit blog.

Uit: Die Summe des Ganzen

„Die Pfarrkirche des Heiligen Isidro in Hortaleza, einem nordöstlichen Außenbezirk von Madrid. Padre Roque de Guzmán, 50 Jahre, mittelgroß, ein wenig untersetzt, Stirnglatze, sitzt in einem hölzernen Beichtstuhl, der viel älter ist als der eckige Neubau, in dem er steht. Es ist 17:00 Uhr, ein Mittwoch. Anfang März. Außer sonntags sitzt Padre Roque jeden Tag um dieselbe Uhrzeit in diesem Beichtstuhl und wartet auf Sünder, die kommen, um ihr Herz auszuschütten und die Absolution zu erhalten. Meistens beichten sie mindere Sünden, die mit zehn Bußgebeten und drei Vaterunser abgegolten werden können, kleinere Diebstähle, Vorteilsnahmen, hin und wieder ein Seitensprung. Der Padre ist sich sicher, dass die meisten Ehebrecher seinen Beichtstuhl meiden, weshalb er kein realistisches Bild von der Moral haben kann, die in seiner Gemeinde vorherrscht. Manchmal kommt niemand. Dann sitzt der Priester da und versucht, sich daran zu erinnern, dass er trotz allem Gottes Werk verrichtet. Um 18:30 Uhr wird er sich ins Gemeindehaus begeben, wo der Knabenchor des Viertels ihn erwartet, sein Tageshöhepunkt.
Heute scheint niemand beichten zu wollen. Es ist bereits 18:10 Uhr, zu dieser Zeit werden die üblichen Sünder nicht mehr erscheinen – er erkennt sie alle an ihren Stimmen, auch wenn viele sich einbilden, inkognito bleiben zu können, weil diese Trennwand mit dem engmaschigen Sprechgitter zwischen ihnen ist und sie ungesehen kommen und gehen können. Der Padre zuckt mit den Schultern, dann eben heute niemand.
Ein wenig schwerfällig erhebt er sich und will gerade das alte, enge Holztürchen öffnen, als er hört, wie jemand den Beichtstuhl betritt und sich setzt. Er seufzt, lässt sich erneut nieder und lehnt sich zurück. So spät sollte eigentlich niemand mit seiner Beichte beginnen, das bringt den Padre möglicherweise in die Verlegenheit, den Sünder auf das nächste Mal zu vertrösten, damit er pünktlich zu seinem Chor kommt, und dann muss er selbst zwei oder drei Bußgebete sagen, weil er so eigentlich nicht handeln sollte.
Plötzlich eine leise, gehetzt klingende Männerstimme:
»Padre, ich habe gesündigt.«
Der Padre räuspert sich leise und sagt:
»Gott, der unser Herz erleuchtet, schenke dir wahre Erkenntnis deiner Sünden und seiner Barmherzigkeit.«
Nach einer kurzen Pause erwidert die Männerstimme:
»Amen.«

»Was liegt dir auf dem Herzen, mein Sohn?«
Stille.
Der Padre hört nur, wie der Sünder auf der hölzernen Sitzbank hin und her rutscht. Er scheint nervös zu sein, nach Worten zu suchen. Vielleicht ein Ehebrecher, der bewusst nicht die Kirche seiner Heimatgemeinde aufsucht, aus Angst, trotz des Beichtgeheimnisses könne etwas nach außen dringen. So etwas kommt vor, das schlechte Gewissen macht Menschen paranoide. Eindeutig Spanier, Weißer, kein Gitano, kein Südamerikaner, allerdings ohne regionalen Einschlag, vermutlich zwischen 30 und 40 Jahre alt.“

 

Steven Uhly (Keulen, 6 juni 1964)

 

De Amerikaanse dichteres en schrijfster Nikki Giovanni werd geboren op 7 juni 1943 in Knoxville, Tennessee. Zie ook alle tags voor Nikki Giovanni op dit blog.

 

Ontvoeringsgedicht

Ooit ontvoerd
door een dichter
als ik een dichter was
zou ik je ontvoeren
je in mijn zinnen en metrums plaatsen
naar jones beach
en misschien naar coney island
of misschien gewoon naar mijn huis
je bezingen in seringen
je nat maken in de regen
je laten opgaan in het strand
om mijn visie te verdichten
fluit voor je spelen
je een ode brengen met mijn liefdeslied
allemaal om je voor me te winnen
je in rood zwart groen wikkelen
je aan mijn mama laten zien
ja, als ik een dichter was, zou ik je ont
voeren

 

Vertaald door Frans Roumen

 

Nikki Giovanni (Knoxville, 7 juni 1943)

 

Zie voor nog meer schrijvers van de 6e juni ook mijn blog van 6 juni 2020 en eveneens mijn blog van 6 juni 2019 en ook mijn blog van 6 juni 2015 deel 2.

Walter Jens, Rolf Jacobsen

De Duitse schrijver, classicus, literair historicus, criticus en vertaler Walter Jens werd geboren op 8 maart 1923 in Hamburg. Zie ook alle tags voor Walter Jens op dit blog.

Uit: Frau Thomas Mann

«Erzogen» wurden sie in der Tat; aber eben nicht abgerichtet oder mit Lernstoff vollgestopft. Sie erhielten Angebote und durften wählen. Noch ehe die Kinder zur Schule gingen, begann die Mutter, ihnen französischen Unterricht zu geben, sodass der offenbar auch dynastisch durchaus bewanderte Älteste bei der Beobachtung des Leichenzuges König Ludwigs seiner Skepsis in Bezug auf den Nachfolger gegenüber der im Hause tätigen Bonne in verfremdendem Französisch Ausdruck geben konnte: «Madame nous avons de nouveau un fou.» Wen wundert es, dass die jüngeren Geschwister sich bemühten, es ihm gleichzutun, und die fünfjährige Kati, während eines Urlaubs in Kreuth, «das französische garcon) treu übersetzend», alle Kellner als « Buben » titulierte? Sprachliche Transpositionskünste blieben, über die Jahre und Jahrzehnte hinweg, die besondere Force von Katharina Pringsheim, deren Stil sich stets durch das schlaglichtartig erhellend Direkte und Genaue auszeichnet: «Die Kinder unterhalten sich darüber, warum der Mensch etwas anständiges, das Mensch ein gemeines Schimpfwort sei. Katja: <ich weiß schon, mit das Mensch wird man doch so verdingt und versacht>. » Kein Zweifel, die Definition ist für ein elfjähriges Mädchen ebenso intelligent wie originell. Sprach die Mutter anders? Vermutlich nicht. Die Freude, mit der Hedwig Pringsheim, penibel und stolz zugleich, die Bonmots ihrer gescheiten Tochter notierte, macht deutlich, dass die Damen des Hauses Pringsheim aus gleichem Holz geschnitzt waren. Ein Eintrag vom Januar 1898 zum Beispiel zeigt, welchen Spaß die Mutter an Katias eigenwilligen Übersetzungsbemühungen hatte: «Die Kinder finden mein Kleid sehr ausgeschnitten», heißt es da. «Katja: <Na, Gottseidank doch noch nicht bis auf die Schamteile.> Allgemeines Entsetzen. Ich frage, was sie meint. <Ja, im Homer kam vor, [der Held] ginge nur so weit, daß er sich kaum die Schamteile netzte, ins Wasser. Im Diktionär fand ich <Schamteile, aber der Röckl [ihr Griechisch-lehrer] übersetzte in der Stunde: <daß er sich die Brust kaum netzte> — und da dachte ich eben, <Schamteile hieße <Brust>. Und tags darauf erzählte sie, es sei schon wieder etwas von Brustwarzen, Schenkeln und Bauchknopf vorgekommen, aber sie übersetze jetzt einfach alles mit <Brust>.» Kein Wunder, dass sich neben der Mutter auch die Brüder über Katias sprachliche Kapriolen «diebisch freuten» und sie schon als Klein-kind an ihren französischen und lateinischen Sprachübungen teilnehmen ließen. Überhaupt scheint das Verhältnis der Jungen zur einzigen Schwester ungeachtet von Katias Bestrebungen, nicht als Mädchen zu gelten, im Zeichen größter Bewunderung gestanden zu haben. «Die Buben beten Kati an», notierte die Mutter im Mai 1885. «Sie küssen ihr die Füße und stritten um die Ehre, wer sie morgens im Bett empfangen darf.» Nirgendwo ist vermerkt, dass Kati diese oder spätere Bekundungen von Huldigung und Aufmerksamkeit als unangenehm empfand. Sie kamen ihr, wie sie meinte, selbstverständlich zu. Liest man die mütterlichen Notate, so fällt —wenn man die Zeit bedenkt, in der sie niedergeschrieben sind — nicht zuletzt die große Liberalität und Natürlichkeit auf, die das Verhältnis sowohl zwischen Eltern und Kindern als auch zwischen den Geschlechtern betrifft.“

 

Walter Jens (8 maart 1923 – 9 juni 2013)
Katia en Thomas Mann in het midden, om hen heen gegroepeerd hun kinderen Monika, Michael, Golo, Elisabeth, Erika en Klaus. (Foto uit 1927)

 

De Noorse dichter en journalist Rolf Jacobsen werd geboren op 8 maart 1907 in Kristiania. Zie ook alle tags voor Rolf Jacobsen op dit blog.

 

De bussen verlangen naar huis

De bussen verlangen naar huis.
Ze staan in het gelid bij de halte en verlangen naar huis
naar Lualalambo, N’Kangsamba en naar Calabar
en naar het krijsen van flamingo’s in de schemering.

Want als het regent in de straten
regent het ook in Lualalambo, N’Kangsamba en in Calabar,
niet op paraplu’s, maar op de
langbeenooievaar en de nijlpaardwijfjes
onder de peperboom.

Als ze aan komen waggelen door de stroomgeul van de straat,
ondergespoten door het slik,
hebben ze ’t naar hun zin, maar het moet wel
lauwe regen zijn, fris gulpend
en, vervloeiend op de ruiten, het waterlandschap
van Lualalambo, N’Kangsamba en in Calabar,
en de nijlpaardwijfjes slapend onder de peperboom.

(Geschreven in de tijd dat de Noorse bussen op nijlpaarden leken)

 

Vertaald door Amy van Marken

 

Rolf Jacobsen (8 maart 1907 – 20 februari 1994)
Borstbeeld bij zijn voormalige woonhuis in Hamar

 

Zie voor nog meer schrijvers van de 8e maart ook mijn blog van 8 maart 2021 en ook mijn blog van 8 maart 2020 en eveneens mijn blog van 8 maart 2019 en ook mijn blog van 8 maart 2015 deel 2.

Rouke van der Hoek, Thomas Mann, Wolf Wondratschek

De Nederlandse dichter Rouke van der Hoek werd op 12 augustus 1952 in Eindhoven geboren. Zie ook alle tags voor Rouke van der Hoek op dit blog.

 

Een goed pruimenjaar

Achter in de fruitwei de gistende geur
van duizend rottende pruimen
zonder eters.

Bordje ophangen, twee gulden per kilo.
Niemand.
Eén gulden per kilo.
Niemand.
Gratis.
Niemand.

Omdat het zo zonde is
zet je jezelf eraan
tot de stop uit de bodem springt
het schip zingt
in een poseleinen pot.

Zonde.
Rottende pruimen zijn een schande
die ze zelf niet kennen, heus

ergens op de wereld
is iets fout gegaan.

 

’s Nachts

’s Nachts varen de landstreken naar huis.
Op volle kracht, elkaar met brandend boordlicht
omzeilend. Het schuurt aan boomwortels,
boegwater klotst in vijvers.

’s Nachts wonen we in Midden-Duitsland.
Langs het raam schaduwen de hardnekkigste
creaturen van de gebroeders Grimm, zijzelf wellicht,
treurend om iets van duizend jaar geleden,

ze zijn het vergeten.

’s Nachts sluit zich om ons het bos
vol echo’s van boerenkrijgen. Kinderen
door wanhopige ouders achtergelaten
bidden om wedergeboorte uit een wolf.

Maar kijk, tussen de stammen een licht!

Dan is het tijd. Ochtend Opluchting.
Hun lot is toch niet ons lot.
Varen terug. Tongval weer vertrouwd.
Enige twijfel blijft.

 

Notitie over geluid en geluk

Buiten onze gehoorgrens is het een kakofonie.
Radiogolven, noodkreten, gemompel van bomen,
bespiegelingen uit wateraders,
interplanetaire malversaties.

We horen het niet.
Soms voelen we het.
Gevoel is de voortzetting van geluid
met stille middelen.

Voorouderlijke boeren en vissers spraken over geluk,
ontdekten zoiets als liefde.
Dachten ze.
Het waren de geluiden die ze niet hoorden.

Onweerstaanbaar komt het opzetten;
het heeft geen zin je oren dicht te doen.

 

Rouke van der Hoek (Eindhoven, 12 augustus 1952)

 

Op 12 augustus 1955 overleed de Duitse schrijver Thomas Mann. Zie ook alle tags voor Thomas Mann op dit blog.

Uit: Herr und Hund

“Er steht und schaut, er lauscht auf den Tonfall meiner Stimme, durchdringt sie mit den Akzenten einer entschiedenen Billigung seiner Existenz, die ich meiner Ansprache stark aufsetze. Und plötz-lich vollführt er, den Kopf vorstoßend und die Lippen rasch öffnend und schließend, einen Schnapper hinauf gegen mein Gesicht, als wollte er mir die Nase abbeißen, eine Pantomime, die offenbar als Antwort auf mein Zureden gemeint ist und mich regelmäßig lachend zurückprallen läßt, was Bauschan auch im Voraus weiß. Es ist eine Art Luftkuß, halb Zärtlichkeit, halb Neckerei, ein Manöver, das ihm von klein auf eigentümlich war, während ich es sonst bei keinem seiner Vorgänger beobachtete. Übrigens entschuldigt er sich sogleich durch Wedeln, kurze Verbeugungen und eine verlegen-heitere Miene für die Freiheit, die er sich nahm. Und dann treten wir durch die Gartenpforte ins Freie. Rauschen wie das des Meeres umgibt uns; denn mein Haus liegt fast unmittelbar an dem schnell strömenden und über flache Terrassen schäumenden Fluß, getrennt von ihm nur durch die Pappelallee, einen eingegitterten, mit jungem Ahorn bepflanzten Grasstreifen und einen erhöhten Weg, den gewaltige Espen einsäumen, weidenartig bizarr sich gebärdende Riesen, deren weiße, samentragende Wolle zu Anfang Juni die ganze Gegend verschneit. Flußaufwärts, gegen die Stadt hin, üben Pioniere sich im Bau einer Pontonbrücke. Die Tritte ihrer schweren Stiefel auf den Brettern und Rufe der Befehlshaber schallen herüber. Aber vom jenseitigen Ufer kommen Geräusche des Gewerbefleißes, denn dort, eine Strecke flußabwärts vom Hause, ist eine Lokomotivenfabrik mit zeitgemäß erweitertem Tätigkeitsbezirk gelegen, deren hohe Hallenfenster zu jeder Nachtstunde durch das Dunkel glühen. Neue und schön lakierte Maschinen eilen dort probeweise hin und her; eine Dampfpfeife läßt zuweilen ihren heulenden Kopfton hören, dumpfes Gepolter unbestimmter Herkunft erschüttert von Zeit zu Zeit die Luft, und aus mehreren Turmschloten quillt der Rauch, den aber ein günstiger Wind hinwegtreibt, über die jenseitigen Waldungen hin, und der über-haupt nur schwer über den Fluß gelangt.

 

Het zomerhuis van Thomas Mann  in Nida (Duits: Nidden), een dorp in Litouwen, waar de familie Mann in de jaren 1930-1932 vakantie vierde. Het is nu in gebruik als cultureel centrum.

 

.So mischen sich in der vorstädtisch-halbländlichen Abgeschiedenheit dieser Gegend die Laute in sich selbst versunkener Natur mit denen menschlicher Regsamkeit, und über allem liegt die blankäugige Frische der Morgenstunde. Es mag halb acht Uhr sein im Sinne des Gesetzes, wenn ich so ausgehe, in Wirklichkeit also halb sieben. Ich gehe, die Arme auf dem Rücken, im zarten Sonnenschein die von den langen Schatten der Pappeln schraffierte Allee hinunter, ich sehe den Fluß nicht von hier, aber ich höre seinen breiten, gleichmäßigen Gang; gelinde flüstert es in den Bäumen, das durchdringende Zirpen, Flöten, Zwitschern und schluchzende Trillern der Singvögel erfüllt die Luft, unter dem feuchtblauen Himmel steuert ein Flugzeug, von Osten kommend, ein starr mechanischer Vogel, mit leise an- und abschwellendem Dröhnen, über Land und Fluß hin seine unabhängige Bahn, und Bauschan erfreut mein Auge durch schöne, gestreckte Sprünge über das niedrige Gitter des Grasstreifens zur Linken, hinüber — herüber.“

 

Thomas Mann (6 juni 1875 – 12 augustus 1955)
Thomas en Katia Mann met een andere hond – Boris – in de tuin van hun huis in Kilchberg, 1955

 

De Duitse dichter en schrijver Wolf Wondratschek werd geboren op 14 augustus 1943 in Rudolstadt. Zie ook alle tags voor Wolf Wondratscheck op dit blog.

 

Gedicht

Van het een of de ander
maak een mens.
Maar daarover geen woord.
Geen woord over het verleden,
waarmee ook de dag van gisteren bedoeld is..
Knik nog een tijdje naar hem
bij gewoontes waar je last van hebt.
Hij zal ze opgeven. Daarover,
zie je, lacht hij nu al.
Voor de eerste keer in zijn leven
zal hij iets verzinnen dat hij
jou laat zien. Geef hem de tijd, om nog een keer
het leven in te lopen.
Bespaar hem alle leugens van de liefde.
Complimenten, alsjeblieft, zijn nutteloos.
Ook de kogel die het hart raakt
zoekt warmte.

 

Vertaald door Frans Roumen

 

Wolf Wondratschek (Rudolstadt, 14 augustus 1943

 

Zie voor de schrijvers van de 12e augustus ook mijn blog van 12 augustus 2019 en ook mijn blog van 12 augustus 2018 en mijn blog van 12 augustus 2015 en mijn blog van 12 augustus 2011 deel 1 en eveneens deel 2.

Maria (Jacobus Revius), Thomas Mann, Nikki Giovanni

 

Bij het feest van Maria, Moeder van de Kerk

Prettige Pinksterdagen!

 

Maria omringd door de apostelen tijdens het “Pinksterwonder”, Meester van het Heilige Altaar van Salem, eind 15e eeuw

 

Maria

Gezegend is de maagd de kroon van alle maagden,
De tempel van Gods Zoon en wezenlijke kracht,
De schone dageraad waardoor ons nu toe-lacht
De Zonne waar zo dik de Vaderen naar vraagden.

Gelukkig, meer als die die ooit de Heer behaagden,
De zuster van haar kind, de dochter van haar dracht,
De bruid van die ze zelf ter wereld heeft gebracht
In wiens ontvangenis beid’ aard’ en hemel waagden.

Wel zalig zijn voorwaar haar ongeraakte borsten
Waarnaar de bronne zelf des levens plach te dorsten:
Wel zalig is de schoot daarin hij heeft gerust:

Maar zalig bovenal zijn zulke die haar leven
(Gelijk Maria dee) tot zijne dienst begeven
En hebben in zijn woord haar hertelijke lust.

 

Jacobus Revius (november 1586 – 15 november 1658)
De Lebuinuskerk in Deventer, de geboorteplaats van Jacobus Revius

 

De Duitse schrijver Thomas Mann werd geboren in Lübeck op 6 juni 1875. Zie ook alle tags voor Thomas Mann op dit blog.

Uit: Joseph und seine Brüder

„In Wirklichkeit war das Gemüt des Mondwanderers auf keine Weise geschaffen, politische Verheißungen zu empfangen oder hervorzubringen. Nichts beweist, daß er das Amurruland auch nur von vornherein als zukünftiges Gebiet seines Wirkens ins Auge gefaßt habe, als er die Heimat verließ; ja, der Umstand, daß er versuchsweise auch das Land der Gräber und der stutznäsigen Löwenjungfrau erwanderte, scheint das Gegenteil zu beweisen. Wenn er aber des Nimrods großmächtiges Staatswesen im Rücken ließ und auch das hochangesehene Reich des Oasenkönigs mit der Doppelkrone sogleich wieder mied, um ins Westland zurückzukehren, das heißt in ein Land, dessen zersplittertes Staatsleben es zu politischer Ohnmacht und Abhängigkeit hoffnungslos bestimmte, so zeugt dies für nichts weniger als für seinen Geschmack an imperialer Größe und seine Anlage zur politischen Vision. Was ihn in Bewegung gesetzt hatte, war geistliche Unruhe, war Gottesnot gewesen, und wenn ihm Verkündigungen zuteil wurden, woran gar kein Zweifel statthaft ist, so bezogen sich diese auf die Ausstrahlungen seines neuartig-persönlichen Gotteserlebnisses, dem Teilnahme und Anhängerschaft zu werben er ja von Anbeginn bemüht gewesen war. Er litt, und indem er das Maß seiner inneren Unbequemlichkeit mit dem der großen Mehrzahl verglich, schloß er daraus auf seines Leidens Zukunftsträchtigkeit. Nicht umsonst, so vernahm er von dem neuerschauten Gott, soll deine Qual und Unrast gewesen sein: Sie wird viele Seelen befruchten, wird Proselyten zeugen, zahlreich wie der Sand am Meer, und den Anstoß geben zu Lebensweitläufigkeiten, die keimweise in ihr beschlossen sind, – mit einem Worte, du sollst ein Segen sein. Ein Segen?

Jozef wordt door zijn broers herkend door Baron François Pascal Simon Gérard, 1789

Es ist unwahrscheinlich, daß mit diesem Wort der Sinn desjenigen richtig wiedergegeben ist, das zu ihm im Gesicht geschah und das seiner Lebensstimmung, der Empfindung seiner selbst entsprach. In dem Worte »Segen« liegt eine Wertung, die man fernhalten sollte von Bezeichnungen des Wesens und der Wirkung von Männern seiner Art: von Männern also der inneren Unbequemlichkeit und der Wanderung, deren neuartige Gotteserfahrung die Zukunft zu prägen bestimmt ist. Einen reinen und unzweifelhaften »Segen« bedeutet das Leben solcher Männer selten oder nie, mit denen eine Geschichte beginnt, und nicht dies ist es, was ihr Selbstgefühl ihnen zuflüstert. »Und sollst ein Schicksal sein« – das ist die reinere und richtigere Übersetzung des Verheißungswortes, in welcher Sprache es immer möge gesprochen worden sein; und ob dies Schicksal einen Segen bedeuten möge oder nicht, ist eine Frage, deren Zweitrangigkeit aus der Tatsache erhellt, daß sie immer und ohne Ausnahme verschieden wird beantwortet werden können, obgleich sie natürlich mit Ja beantwortet wurde von der auf physischem und geistigem Wege wachsenden Gemeinschaft derer, die in dem Gotte, welcher den Mann von Ur aus Chaldäa geführt, den wahren Baal und Addu des Kreislaufs erkannten und auf deren Zusammenhang Joseph sein eigenes geistiges und körperliches Dasein zurückführte.“

 

Thomas Mann (6 juni 1875 – 12 augustus 1955)

 

De Amerikaanse dichteres en schrijfster Nikki Giovanni werd geboren op 7 juni 1943 in Knoxville, Tennessee. Zie ook alle tags voor Nikki Giovanni op dit blog.

 

Nikki-Rosa

jeugdherinneringen zijn altijd vervelend
als je zwart bent
je herinnert je altijd dingen zoals wonen in Woodlawn
zonder toilet binnenshuis
en als je beroemd wordt of zo
praten ze nooit over hoe blij je was om
je moeder
helemaal voor jezelf te hebben en
hoe goed het water voelde toen je in bad ging
in van een van die
grote kuipen waar mensen in Chicago in barbecueën
en op de een of andere manier als je over thuis praat
komt nooit over hoe goed je
hun gevoelens begreep

terwijl de hele familie bijeenkomsten over Hollydale bijwoonde
en hoewel je het je herinnert
begrijpen je biografen nooit
de pijn van je vader wanneer hij zijn aandelen verkoopt
en er weer een droom verloren gaat
En hoewel je arm bent, is het geen armoede die
je stoort
en hoewel ze veel vochten
is het niet het drinken van je vader dat het verschil maakt
maar alleen dat iedereen samen is en jij
en je zus fijne verjaardagen hebben en heel goede
kerstdagen

en ik hoop echt dat geen enkele blanke ooit een reden heeft
om over mij te schrijven
omdat ze nooit begrijpen
dat Zwarte liefde Zwarte rijkdom is en zij zullen
waarschijnlijk praten over mijn moeilijke jeugd
en nooit begrijpen dat
ik al die tijd best gelukkig was

 

Vertaald door Frans Roumen

 

Nikki Giovanni (Knoxville, 7 juni 1943)

 

Zie voor nog meer schrijvers van de 6e juni ook mijn blog van 6 juni 2020 en eveneens mijn blog van 6 juni 2019 en ook mijn blog van 6 juni 2015 deel 2.

Walter Jens, Günter Kunert

De Duitse schrijver, classicus, literair historicus, criticus en vertaler Walter Jens werd geboren op 8 maart 1923 in Hamburg.Zie ook alle tags voor Walter Jens op dit blog.

Uit: Frau Thomas Mann

„Bevorzugte Nummern sind Das Gesamtgenie und Bakbab, der Einäugige. Eine Woche später notierte die Mutter, dass Erik, der einige Tage zuvor seine erste Unterrichtsstunde beim Lehrer Bengelmann erhalten hatte, im Textbuch nachlas, was ihm die Eltern anlässlich einer Aufführung des Wagner’schen Rings erzählten: dass nämlich «Brünhild dadurch, daß Siegfried ihren Panzer zerschneidet, ihre Gottheit verliert und eine gewöhnliche Frau wird». Eriks Reaktion: «Weißt, Muttchen, das haben sie dumm gemacht. […] Sie hätten an dem Baum von der Brünhild ein Schild machen sollen: es wird gebeten, nichts aufzuschneiden.»
Es scheint für Alfred und Hedwig Pringsheim selbstverständlich gewesen zu sein, die Kinder so weit wie irgend möglich an dem teilhaben zu lassen, was ihnen selbst wichtiger Bestandteil ihres Lebens war. Forcierter Bildungs-Ehrgeiz aber ist nirgendwo zu erkennen, nicht einmal dort, wo es sich um ein immerhin nicht ganz alltägliches Unterfangen handelt: «Bei Kaulbach», so der Bericht vom 8. Juli 1888, «bei Kaulbach, der sie als Pierrots malt, benahmen sich die Kinder ganz ungeniert. Kati sagte: ‹Gelt, er macht uns in die Kostüme, weil du’s so willst, denn du bestellst doch die Photographien, dann muß er’s doch so machen wie du magst.›»

Ob der Mutter bewusst war, wie viel diese kommentarlos protokollierten Äußerungen über den Stil des Hauses und das Sozialverhalten der Kinder aussagen? – Im gleichen Jahr, da Kaulbach (der Neffe Friedrich August, nicht Wilhelm, der war bereits tot) das berühmt gewordene Bild der fünf im gleichen Pierrotkostüm posierenden Pringsheim-Sprösslinge malte, schrieb sie, dass die noch nicht fünfjährige Tochter unter ihrem Toilettentisch ein Stück Bindfaden hervorgezogen und ihr Tun mit den Worten kommentiert habe: «Ich wollt’ sehen, ob die Emil da unten auskehrt; hab’ schon einmal nachgesehen, aber er lag immer noch da, gelt, da macht die Emil nie rein.» Halb erstaunt, halb anerkennend setzte die Mutter hinzu: «Der alte Kniff erfarner Hausfraun.» Wo mag ihn Katia erlernt haben?
Doch interessanter als die direkten Spiegelungen eines milieuspezifischen Verhaltens sind jene Berichte, die zeigen, in welchem Maße die Kinder gleichzeitig lernen, ihre Privilegierung zu reflektieren und angemessene Konsequenzen zu ziehen: «Man muß […] einem Bauern danken, wenn er ‹Grüß Gott› sagt», belehrt die siebenjährige Katia ihre Brüder, «denn man kann doch nicht weniger poli sein als ein Bauer, der noch nicht einmal erzogen ist, denn sein Vater muß früh aufs Feld, und wir sind doch erzogen.»

 

Walter Jens (8 maart 1923 – 9 juni 2013)
Katia en Thomas Mann met hun kleinzonen Frido en Toni in ballingschap in Californië, 1945.

 

De Duitse dichter en schrijver Günter Kunert werd geboren op 6 maart 1929 in Berlijn. Zie ook alle tags voor Günter Kunert op dit blog.

 

GEOGRAFIE

Rusland is groot
China is weids
maar bij mij is het hemd nader
dan de rok hoewel
puur toevallig. Net zoals
ook de grootte van Rusland
de weidsheid van China. Daarbij
lijkt het toch
alsof juist dat was
ingericht volgens een hoger plan.
Behalve natuurlijk
mijn persoon: achtergelaten
en vergeten
op een vreemd-
soortige planeet.

 

Vertaald door Frans Roumen

 

Günter Kunert (6 maart 1929 – 21 september 2019)

 

Zie voor nog meer schrijvers van de 8e maart ook mijn blog van 8 maart 2021 en ook mijn blog van 8 maart 2020 en eveneens mijn blog van 8 maart 2019 en ook mijn blog van 8 maart 2015 deel 2.

Abbas Khider, Manfred Flügge, Lisel Mueller

De Duits-Iraakse schrijver Abbas Khider werd geboren op 3 maart 1973 in Bagdad. Zie ook alle tags voor Abbas Khider op dit blog.

Uit: Die Orangen des Präsidenten

„Meine Mutter weinte, wenn sie sehr glücklich war. Sie nannte diesen Widerspruch »Glückstränen«. Mein Vater dagegen war ein überaus fröhlicher Mensch, der überhaupt nicht weinen konnte. Und ihr Kind? Ich erfand eine neue, melancholische Art des Lachens. Man könnte es als »Trauerlachen« bezeichnen. Diese Entdeckung machte ich, als mich das Regime packte und in Ketten warf Wann immer mehrere Gefängniswärter unsere Zelle betraten, begann das wöchentliche Todesspiel von Neuem: mit schweren Militärstiefeln getreten oder mit knochigen Fäusten und unerbittlichen Offiziersstäben geschlagen zu werden. Jedes Mal versuchte ich verzweifelt, wenigstens mein Gesicht mit den Händen zu schützen, und überließ den Rest meines Körpers den Wärtern. Einmal war ich ganz in der Gewalt eines Wärters, den ich Charlie Chaplin nannte. Er trieb nur einige Wochen lang bei uns sein Unwesen, danach habe ich ihn nie wieder gesehen. Er war sehr klein, nur knapp über einen Meter groß, schien mir, und trug einen lustigen Zweifingerschnurrbart. Er hatte einen Offiziersstab bei sich, mit dem er gerne um uns herumtanzte und immer wieder auf uns einstach und -schlug. Wenn er einen Gefangenen verprügelte, biss er sich mit spitzen Zähnen vor Lust auf seine wulstige Zunge und schrie, dass ihm der Speichel aus den Mundwinkeln triefte: »Hiwanat – Tiere!«, und schlug weiter und weiter wie eine Maschine auf uns ein. Chaplin malträtierte mich übel mit dem Stab, und ich krümm-te mich wie üblich wimmernd vor Schmerz, Hilflosigkeit und Hass auf dem Boden. Als er kurz Pause machte, um wie ein hechelnder Hund nach Luft zu schnappen, befreite ich mein Gesicht von den schützenden Händen und warf einen schnellen Blick auf das seine. Er war erschöpft, schwitzte, und noch immer hielt er seine Zunge zwischen den Zähnen. In diesem Moment musste ich unwillkürlich an den echten Charlie Chaplin denken und konnte mich nicht länger beherrschen. Ich prustete laut los und schrie in allen Tonlagen, krümmte und gebärdete mich, als hätte ich Lachgas eingeatmet. Den Wärtern fielen vor Überraschung fast die Knüppel aus der Hand, und sie beobachteten mich wie ein Wissenschaftler ein höchst seltenes und unerklärliches Phänomen. Einer brach schließlich das Schweigen und forderte, ich solle aufhören. Ich konnte aber nicht. Ich versuchte es, musste aber doppelt so laut und heftig wie zuvor loslachen. Während ich mich auf dem Boden wälzte, bekam ich einen Fußtritt in den Magen und einen anderen in die Nierengegend – beide ohne Wirkung und ohne dass ich sie überhaupt spürte. Das Lachen machte mich unempfindlich gegenüber dem Schmerz, gegenüber der Angst und gegenüber der Verzweiflung. »Aufhören, du Wahnsinnger!«, befahl einer. Aber ich lachte weiter. Der falsche Charlie Chaplin raunte schließlich seinen Kolle-gen zu: »Ich glaube, er hat seinen Verstand verloren!« Als ich das hörte, war es ganz um mich geschehen; ich explodierte förmlich wie eine Mine. Ich zitterte am ganzen Leib, schlug wie ein protestierendes Kind mit den Händen auf den Zellenboden und strampelte dazu mit beiden Beinen.“

 

Abbas Khider (Bagdad, 3 maart 1973)

 

De Duitse schrijver Manfred Flügge werd geboren op 3 maart 1946 in Kolding, Denemarken. Zie ook alle tags voor Manfred Flügge op dit blog.

Uit: Das Jahrhundert der Manns

“Die verwitwete Julia Mann dachte nicht daran, die literarische Tätigkeit ihres Ältesten zu behindern, ja sie begann selbst, Erinnerungen an ihre Jahre in Brasilien aufzuschreiben, und sie konnte herrlich erzählen von ihrem Leben in einem wunderlichen Haus zwischen Ozean und Regenwald unter pittoresken Menschen und Tieren. Sie spielte auch gut Klavier und sang vortrefflich. Die künstlerischen Ambitionen ihrer beiden ältesten Söhne hat sie nachhaltig unterstützt. Neben der literarischen Neigung entwickelte Heinrich einen starken Drang, seine Meinung öffentlich zur Geltung zu bringen. Seinen ersten publizistischen Auftritt hatte er als Mitarbeiter und Herausgeber der Zeitschrift Das Zwanzigste Jahrhundert. Deutschnationale Monatshefte für soziales Leben, Politik, Wissenschaft und Literatur. Das Blatt existierte von Oktober 1890 bis Oktober 1896 im Verlag der Deutschsozialen Antisemitischen Partei, die damals im Reichstag vertreten war. Dann wurde es mangels Absatz eingestellt. Heinrich Mann verfasste insgesamt etwa 50 Beiträge für diese völkische Kulturzeitschrift. Auch seinen Bruder Thomas zog er als Rezensenten heran. Die proklamierten Inhalte standen konträr zu allem, was Heinrich Mann später vertreten hat und was sein Bild prägte. Hier sprach er sich für einen starken Monarchen aus, für eine Ständeverfassung, für deutsche Kolonien, für die gesunde Familie als Basis der Gesellschaft. Von allen reaktionären Meinungsäußerungen dieser Phase sind die antisemitischen am schwersten erträglich. Kenntnis von jüdischer Religion, jüdischem Leben oder der realen Lage der im Deutschen Reich lebenden Juden besaß er nicht. In einem scharfen Artikel vom September 1895 (Jüdischen Glaubens) heißt es, Juden könnten keine Deutschen sein. Deshalb müsse man auch für die »Unterdrückung der Judenschaft« eintreten. Die jüdische Hochfinanz müsse man wie eine unheilvolle Bestie in Käfige sperren oder ausrotten. Erstaunlicherweise setzte sich Heinrich Mann für die Verständigung zwischen Deutschland und Frankreich ein, allerdings mit der Begründung, auch in französischen Adern schlage germanisches Blut. Mit dieser Sicht stand er innerhalb der völkischen Rechten allein, für die Frankreich als der Erbfeind galt.“

 

Manfred Flügge (Kolding, 3 maart 1946)
Julia Mann met haar kinderen, Juia, Heinrich en Thomas

 

Onafhankelijk van geboortedata

De Duits-Amerikaanse dichteres en vertaalster Lisel Mueller werd geboren op 8 februari 1924 in Hamburg. Zie ook alle tags voor Lisel Mueller op dit blog.

 

Een dag als alle andere

Zoiets onbeduidends: een blik
op je dossier op het doktersbureau
of een brief die niet voor jou bedoeld is.

Hoe had je het kunnen weten? Het is niet waar
dat je leven in een flits
aan je voorbij trekt, maar je horloge
tikt plotseling als een vergroot hart,
de handen bevriezen tegen een wit
dat een oordeel is. Anders niets.
Het gezicht in de spiegel is nog steeds van jou.
Twee mannen passeren op de stoep
en staren niet naar je raam.

Je kamer is stil, de planten
opgesloten in hun mysterieuze leven
zoals gewoonlijk. De koningin-van-de-nacht
weigert te bloeien, accepteert
jouw definitie niet. Het slaat nergens op,
dat je de straat afzoekt naar een verkeersopstopping,
een nieuwe scheur in de bestrating,
een vlag halfstok — tekens
van enige onrust in de wereld
omdat je vriend, de ochtendzon,
zijn donkere kant naar jou heeft toegekeerd.

 

Vertaald door Frans Roumen

 

Lisel Mueller (8 februari 1924) – 21 februari 2020)

 

Zie voor nog meer schrijvers van de 3e maart ook mijn blog van 3 maart 2020 en ook mijn blog van 3 maart 2019 en ook mijn blog van 3 maart 2018 deel 1 en eveneens deel 2.

Rouke van der Hoek, Thomas Mann, Mark Doty

De Nederlandse dichter Rouke van der Hoek werd op 12 augustus 1952 in Eindhoven geboren. Zie ook alle tags voor Rouke van der Hoek op dit blog.

 

Uitgebloeid

Op een morgen eind augustus ga ik naar buiten en snoei
uitgebloeide en verbleekte hortensia’s – gewassen
groen, roodbruin, onrustige kleine aura’s

van de lucht alsof dit de echte zijden stoffen waren
van Versailles, gevlekt door regen en verval
daarna half gerestaureerd, na al die tijd…

Als ik met mijn handjevol terugkom
realiseer ik me dat ik per ongeluk de deur op slot heb gedaan,
en het huis niet meer in kan.

Het raam van de eetkamer is het gemakkelijkst;
kruip door koninginnenstruik en spirea,
duw wat verdwaalde esdoorns opzij, haal

het houten scherm weg, hijs mezelf op.
Maar hoe, precies, over de drempel te klauteren
en over de radiator tot op de tegels?

Ik probeer een been naar binnen te buigen, maar dat gaat niet
gemakkelijk; Ik duw mezelf omhoog zodat mijn middel
rust op de vensterbank en naar voren leunt,

leg mijn handen op de grond en begin te glijden,
de kamer in, wat me aan het denken zet
zo was het om geboren te worden:

 

Gedicht ter rehabilitatie van de werkelijkheid

’s Avonds op weg naar het station keek ik omhoog
maar sinds Chagall twee manen schilderde,
een halve en een sikkel,
is ook dat idee uitgeput

(als een olieveld dat verdampt zodra je het aanboort).

Fantasie, blijkt eens te meer, is een dunne schil
om de werkelijkheid
en legt het af tegen het fantasties vermogen
van de feiten:

als water kouder wordt, wordt het zwaarder.
Tot het bevriezingspunt.
Want ijs drijft,
ijs drijft.

Anders zouden schotsen naar de zeebodem zakken,
de oceanen van onderop verkillen
en wij weinig kans meer maken

– als we al bestaan zouden hebben.

 

Delen door nul

In de derde klas leerde de juffrouw ons hoe te delen.
‘Er zijn twee kinderen en vier appels. Hoeveel appels…’
‘De sterkste pakt ze alle vier’, zei de straatvechter naast me.

Maar dat was een verkeerde wetenschap, een verdachte,
die niet in het onderwijs paste. Opnieuw. Nu met zes appels.
Lange rijen imaginaire kinderen klopten op de schoolpoort

om kratten vol imaginaire appels weg te kauwen, ongeraakt
door het minachtend gemor van de straatvechter naast me.
Zo aanvaardde ik het gebod tot eerlijk delen, rare symbiose

van rekenkunde en moraal. Tot het kwam bij delen door nul:
nul kinderen ontmoeten vier appels. Het antwoord is… nul.
Verwarring. Protest. ‘Maar die appels zijn er nog allemaal!’

Nee, dat was een denkfout en een verdachte. Want, luister
goed: ‘Een appel telt niet mee als hij niet wordt begeerd.’
Raden welke symbiose ons daar weer werd aangesmeerd.

 

Rouke van der Hoek (Eindhoven, 12 augustus 1952)

 

Op 12 augustus 1955 overleed de Duitse schrijver Thomas Mann. Zie ook alle tags voor Thomas Mann op dit blog.

Uit: Herr und Hund

„Die kleine  Neigung zur „Wamme“, das heißt: zu jener faltigen Hautsackbildung  am Halse, die einen so würdigen Ausdruck verleihen kann, kleidet ihn  ausgezeichnet; doch würde auch sie wohl von unerbittlichen Zuchtmeistern als fehlerhaft beanstandet werden, denn beim Hühnerhund,  höre ich, soll die Halshaut glatt die Kehle umspannen. Bauschans Färbung ist sehr schön. Sein Fell ist rostbraun im Grunde und schwarz  getigert. Aber auch viel Weiß mischt sich darein, das an der Brust,  den Pfoten, dem Bauche entschieden vorherrscht, während die ganze  gedrungene Nase in Schwarz getaucht erscheint. Auf seinem breiten  Schädeldach sowie an den kühlen Ohrlappen bildet das Schwarze mit  dem Rostbraun ein schönes, samtenes Muster, und zum Erfreulichsten  an seiner Erscheinung ist der Wirbel, Büschel oder Zipfel zu rechnen,  zu dem das weiße Haar an seiner Brust sich zusammendreht, und der  gleich dem Stachel alter Brustharnische waagerecht vorragt. Übrigens  mag auch die etwas willkürliche Farbenpracht seines Felles demjenigen  für „unzulässig“ gelten, dem die Gesetze der Art vor den Persönlichkeitswerten gehen, denn der klassische Hühnerhund hat möglicherweise einfarbig oder mit abweichend gefärbten Platten geschmückt, aber nicht getigert zu sein. Am eindringlichsten aber mahnt vor einer starr schematisierenden Einreihung  Bauschans eine gewisse hängende Behaarungsart seiner Mundwinkel und der Unterseite seines Mantels ab, die man nicht ohne einen Schein von Recht als Schnauz- und Knebelbart ansprechen könnte, und die, wenn  man sie eben ins Auge faßt, von fern oder näherhin an den Typus des Pinschers oder Schnauzels denken läßt.

 

Het huis van Thomas Mann in München dat in 2006 werd herbouwd en waarvan in elk geval de buitenkant helemaal werd gereconstrueerd.

 

Aber Hühnerhund her und Pinscher hin – welch ein schönes und gutes Tier ist Bauschan auf jeden Fall, wie  er da straff an mein Knie gelehnt steht und mit tief gesammelter Hingabe zu mir emporblickt! Namentlich  das Auge ist schön, sanft und klug, wenn auch vielleicht ein wenig gläsern vortretend. Die Iris ist rostbraun  – von der Farbe des Felles; doch bildet sie eigentlich nur einen schmalen Ring, vermöge einer gewaltigen  Ausdehnung der schwarz spiegelnden Pupillen, und andererseits tritt ihre Färbung ins Weiße des Auges über  und schwimmt darin. Der Ausdruck seines Kopfes, ein Ausdruck verständigen Biedersinnes, bekundet eine  Männlichkeit seines moralischen Teiles, die sein Körperbau im Physischen wiederholt: der gewölbte Brustkorb, unter dessen glatt und geschmeidig anliegender Haut die Rippen sich kräftig abzeichnen, die eingezogenen Hüften, die nervlich geäderten Beine, die derben und wohlgebildeten Füße – dies alles spricht von Wackerkeit und viriler Tugend, es spricht von bäurischem Jägerblut, ja, der Jäger und Vorsteher waltet eben doch mächtig vor in Bauschans Bildung, er ist ein rechtlicher Hühnerhund, wenn man mich fragt, obgleich  er gewiß keinem Akte hochnäsiger Inzucht sein Dasein verdankt; und eben dies mag denn auch der Sinn der  sonst ziemlich verworrenen und logisch ungeordneten Worte sein, die ich an ihn richte, während ich ihm das  Schulterblatt klopfe.“

 

Thomas Mann (6 juni 1875 – 12 augustus 1955)
Met Bauschan in brons vereeuwigd in Gmund am Tegernsee

 

De Amerikaanse dichter en schrijver Mark Doty werd geboren op 10 augustus 1953 in Maryville, Tennessee. Zie ook alle tags voor Mark Doty op dit blog.

 

Uitgebloeid

Op een morgen eind augustus ga ik naar buiten en snoei
uitgebloeide en verbleekte hortensia’s – gewassen
groen, roodbruin, onrustige kleine aura’s

van de lucht alsof dit de echte zijden stoffen waren
van Versailles, gevlekt door regen en verval
daarna half gerestaureerd, na al die tijd…

Als ik met mijn handjevol terugkom
realiseer ik me dat ik per ongeluk de deur op slot heb gedaan,
en het huis niet meer in kan.

Het raam van de eetkamer is het gemakkelijkst;
kruip door koninginnenstruik en spirea,
duw wat verdwaalde esdoorns opzij, haal

het houten scherm weg, hijs mezelf op.
Maar hoe, precies, over de drempel te klauteren
en over de radiator tot op de tegels?

Ik probeer een been naar binnen te buigen, maar dat gaat niet
gemakkelijk; Ik duw mezelf omhoog zodat mijn middel
rust op de vensterbank en naar voren leunt,

leg mijn handen op de grond en begin te glijden,
de kamer in, wat me aan het denken zet
zo was het om geboren te worden:

onhandig, te groot voor de doorgang…
Onderhandelen, me onderwerpen?
……………………………Als ik mezelf overgeef
aan de zwaartekracht ben ik er, binnen, niets aan de hand,

de oogverblindende vlekkerige bloemhoofdjes
verspreid om me heen op de grond.
Zal het verlaten van de wereld hetzelfde zijn

onzekerheid over hoe verder te gaan,
wat ongemak, en plotseling ben je
-waar? Ik ga zo op in dit idee

Dat ik vergeet de deur open te laten,
dus als ik de post ga ophalen, ben ik opnieuw
buitengesloten. Ben ik thuis in dit huis,

zou ik liever hier buiten zijn,
waar ik zowat iedereen zou kunnen zijn?
Deze keer is het eenvoudiger: het raamkozijn,

de radiator, mijn afdaling. Twee keer geboren
op een dag!
………………….In hun verzilverde pot,
deze gekneusd-gezegende bloemen:

hoe hard moest ik werken om ze deze kamer
in te brengen. Als ik zeg uitgebloeid,
bedoel ik niet dat er niets meer van overblijft.

Als er nog meer levens zijn, denk ik
dat die misschien een beetje makkelijker zijn dan dit.

 

Mark Doty (Maryville, 10 augustus 1953)

 

Zie voor de schrijvers van de 12e augustus ook mijn blog van 12 augustus 2019 en ook mijn blog van 12 augustus 2018 en mijn blog van 12 augustus 2015 en mijn blog van 12 augustus 2011 deel 1 en eveneens deel 2.

Thomas Mann, Nikki Giovanni

De Duitse schrijver Thomas Mann werd geboren in Lübeck op 6 juni 1875. Zie ook alle tags voor Thomas Mann op dit blog.

Uit: Der Tod in Venedig

„Ob er nun aus dem Innern der Halle durch das bronzene Tor hervorgetreten oder von außen unversehens heran und hinauf gelangt war, blieb ungewiß. Aschenbach, ohne sich sonderlich in die Frage zu vertiefen, neigte zur ersteren Annahme. Mäßig hochgewachsen, mager, bartlos und auffallend stumpfnäsig, gehörte der Mann zum rothaarigen Typ und besaß dessen milchige und sommersprossige Haut. Offenbar war er durchaus nicht bajuwarischen Schlages: wie denn wenigstens der breit und gerade gerandete Basthut, der ihm den Kopf bedeckte, seinem Aussehen ein Gepräge des Fremdländischen und Weitherkommenden verlieh. Freilich trug er dazu den landesüblichen Rucksack um die Schultern geschnallt, einen gelblichen Gurtanzug aus Lodenstoff, wie es schien, einen grauen Wetterkragen über dem linken Unterarm, den er in die Weiche gestützt hielt, und in der Rechten einen mit eiserner Spitze versehenen Stock, welchen er schräg gegen den Boden stemmte und auf dessen Krücke er, bei gekreuzten Füßen, die Hüfte lehnte. Erhobenen Hauptes, so daß an seinem hager dem losen Sporthemd entwachsenden Halse der Adamsapfel stark und nackt hervortrat, blickte er mit farblosen, rot bewimperten Augen, zwischen denen, sonderbar genug zu seiner kurz aufgeworfenen Nase passend, zwei senkrechte, energische Furchen standen, scharf spähend ins Weite. So – und vielleicht trug sein erhöhter und erhöhender Standort zu diesem Eindruck bei – hatte seine Haltung etwas herrisch Überschauendes, Kühnes oder selbst Wildes; denn sei es, daß er, geblendet, gegen die untergehende Sonne grimassierte oder daß es sich um eine dauernde physiognomische Entstellung handelte: seine Lippen schienen zu kurz, sie waren völlig von den Zähnen zurückgezogen, dergestalt, daß diese, bis zum Zahnfleisch bloßgelegt, weiß und lang dazwischen hervorbleckten.
Wohl möglich, daß Aschenbach es bei seiner halb zerstreuten, halb inquisitiven Musterung des Fremden an Rücksicht hatte fehlen lassen; denn plötzlich ward er gewahr, daß jener seinen Blick erwiderte und zwar so kriegerisch, so gerade ins Auge hinein, so offenkundig gesonnen, die Sache aufs Äußerste zu treiben und den Blick des andern zum Abzug zu zwingen, daß Aschenbach, peinlich berührt, sich abwandte und einen Gang die Zäune entlang begann, mit dem beiläufigen Entschluß, des Menschen nicht weiter achtzuhaben. Er hatte ihn in der nächsten Minute vergessen. Mochte nun aber das Wandererhafte in der Erscheinung des Fremden auf seine Einbildungskraft gewirkt haben oder sonst irgendein physischer oder seelischer Einfluß im Spiele sein: eine seltsame Ausweitung seines Innern ward ihm ganz überraschend bewußt, eine Art schweifender Unruhe, ein jugendlich durstiges Verlangen in die Ferne, ein Gefühl, so lebhaft, so neu oder doch so längst entwöhnt und verlernt, daß er, die Hände auf dem Rücken und den Blick am Boden, gefesselt stehen blieb, um die Empfindung auf Wesen und Ziel zu prüfen.“

 

Thomas Mann (6 juni 1875 – 12 augustus 1955)

 

De Amerikaanse dichteres en schrijfster Nikki Giovanni werd geboren op 7 juni 1943 in Knoxville, Tennessee. Zie ook alle tags voor Nikki Giovanni op dit blog.

 

Suikerspin op een regenachtige dag

Nu niet kijken
ik vervaag langzaam
in het grijs van mijn ochtenden
Of het blauw van elke nacht
Komt het doordat mijn nagels
blijven breken
Of misschien door de likdoorn
op mijn tweede kleine teen
Er ploffen steeds dingen open
op mijn gezicht of uit mijn leven
Het lijkt niet uit te maken wat
ik ook probeer ik word moeilijker
te houden
Ik ben geen gemakkelijke vrouw
om te willen
Ze hebben gevraagd
aan de psychiaters. . . psychologen. . .
politici en maatschappelijk werkers
waar dit decennium om bekend
zal staan.
Het lijdt geen twijfel . . . het is
eenzaamheid

 

Vertaald door Frans Roumen

 

Nikki Giovanni (Knoxville, 7 juni 1943)

 

Zie voor nog meer schrijvers van de 6e juni ook mijn blog van 6 juni 2020 en eveneens mijn blog van 6 juni 2019 en ook mijn blog van 6 juni 2015 deel 2.

Walter Jens, Paul Hetherington

De Duitse schrijver, classicus, literair historicus, criticus en vertaler Walter Jens werd geboren op 8 maart 1923 in Hamburg.Zie ook alle tags voor Walter Jens op dit blog.

Uit: Frau Thomas Mann

„Das Kinderbüchlein der Hedwig Pringsheim ist leider die einzige Quelle, die es erlaubt, zuverlässige Aussagen nicht nur über die Entwicklung der Kinder, sondern auch die Welt zu machen, in der sie heranwuchsen. Es ist darüber hinaus eines der frühesten erhaltenen Zeugnisse für die originellen schriftstellerischen Fähigkeiten der Chronistin, die sie, wie vorausgreifend bemerkt sei, ihrerseits vom Elternhaus übernommen und ihrer Tochter Katia weitervererbt hat. Die Beobachtungen, die das kleine Buch festhält, sind verlässlich; das Resümee über die Entwicklung der Zwillinge nach einem halben Jahr besticht durch Präzision und Kürze: «Käte ist feist und ruhiger, Klaus sieht intelligenter und minder fleischlich aus.» Vier Monate später hat sich dieser Eindruck relativiert: «Käte ist entwickelter als Klaus, […] Klaus ist freundlicher.» Und abermals ein halbes Jahr später können die Kleinen schon keine Sonderstellung mehr im Geschwisterkreis beanspruchen. Die kam — urteilt man nach der Häufigkeit und Ausführlichkeit der Eintragungen — allein dem Ältesten, Erik, zu, an dem gemessen, wie die Mutter schrieb, die anderen Kinder «minder bedeutend» erscheinen, «obgleich Heinz und Käte für ihr Alter merkwürdig entwickelt sind. […] Käte spricht alles nach, was man ihr vorsagt und äußert sich auch schon selbständig. Dabei ist sie das lustigste, zappeligste kleine Geschöpf und sehr niedlich. Sie hat 8 Zähne, Klaus 6, sonst aber ist Klaus sehr zurück und findet noch wenig Aus-drücke für seine Gemütsbewegungen.» Die Ansprüche an die mentale Beweglichkeit der Kinder, ihre Aufnahmefähigkeit und, das vor allem, die Möglichkeiten, ihren Gefühlen verbal Ausdruck zu verleihen, waren hoch. «Buchenswert» — um einen Ausdruck Thomas Manns zu verwenden — erschienen in erster Linie die geistigen Fortschritte, die ihrerseits mit viel Esprit (Klaus sieht aus, «als sei er von Busch gezeichnet» ), einer bemerkenswerten Fähigkeit zu prägnant-raffender Charakterisierung («Kati ist putzsüchtig, ordentlich, sauber und kokett: ein kleines Weib») und ohne jede Prüderie notiert wurden ( «Fay, du siehst von hinten genauso aus wie ein Orang-Utan von vorn, auch so etwas behaart», lässt die immerhin vierzehnjährige Katia ihren Vater wissen). Trotz der höchst eigenwilligen Orthographie — die Hedwig Pringsheim übrigens bis ins späte Alter hinein konsequent und offenbar von keinem Gegenüber korrigiert beibehielt — vermittelt das Kinderbüchlein ein anschauliches Bild der zugleich großbürgerlichen und künstlerisch geprägten Umgebung, in der die Sprösslinge dieser vielfach besonderen Familie heranwuchsen:
die Zwillinge sind noch nicht geboren, Erik, der Älteste, ist drei Jahre alt, Peter zwei, Heinz kann vermutlich kaum laufen — «hängt eine Photographie von sämtlichen bedeutenden Musikern. Erik 1… kennt sämtliche Werke Wagners und sagt sie her ohne eines auszulassen.» Im Dezember 1885 — die Zwillinge sind inzwischen gut zwei Jahre alt — spielen alle Kinder gemeinsam ihr «Lieblingsspiel», «den Chorgesang aus dem (Barbier von Bagdad)».

 

Walter Jens (8 maart 1923 – 9 juni 2013)
Het schilderij Kinderkarneval van Friedrich August von Kaulbach uit 1888 toont de 5 kinderen uit het gezin Pringsheim. Katia zit helemaal links.

 

De Australische dichter en academicus Paul Hetherington werd geboren op 6 maart 1958 in Rose Park, Adelaide. Zie ook alle tags voor Paul Hetherington op dit blog.

 

Grootmoeder

Haar geest is een nevenattractie, vol verrassend licht
en de schuin staande gezichten van kinderen, haar dynastie –
zorgvuldig op kast en schoorsteenmantel geplaatst-
die ze met veel plezier beschrijft:
haar liefdevolle, bestendige gevoel voor generaties,
in negentig jaar verzameld.

Ze gaat terug naar de lessen die haar moeder heeft geleerd
tijdens haar charmante en actieve jeugd,
gekoesterd en beschadigd tegelijk, op één hand
een rode moedervlek, later verborgen door handschoenen.
Toch is ze zeker van wat ze wist en weet,
van wat juist is, aan wie moeten worden geschonken

haar gaven van vriendelijkheid en dierbare raad.
Humeurig vanwege alle zwakheid en alle gebreken
wrokt ze over de belemmeringen door haar leeftijd
die haar onafhankelijkheid en vastberadenheid in de weg staat:
ze houdt de hand vast van de zoon van een dochter die weg gaat
en gedurende lange seconden is haar kwieke geest verdwenen.

 

Vertaald door Frans Roumen

 

Paul Hetherington (Adelaide., 6 maart 1958)

 

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Manfred Flügge, Lisel Mueller

De Duitse schrijver Manfred Flügge werd geboren op 3 maart 1946 in Kolding, Denemarken. Zie ook alle tags voor Manfred Flügge op dit blog.

Uit: Das Jahrhundert der Manns

„Vergeblich hatte Senator Mann versucht, seinen ältesten Sohn für die Familienfirma und den Kaufmannsberuf zu gewinnen. Auch eine Reise zu Verwandten nach Sankt Petersburg konnte den 13-Jährigen nicht für den Fernhandel begeistern. Schon als Schüler schickte Heinrich Gedichte und Erzählungen an Zeitungen und Zeitschriften. In der Schule, dem Katharineum in der Königstraße, fand er kaum Anregungen. Nach der Obersekunda verließ er die Schule und begann im Oktober 1889 eine Buchhandelslehre in Dresden. Die Arbeit empfand er als stumpfsinnig, genoss aber das kulturelle Leben der sächsischen Hauptstadt. Er las Heine, Fontane und bald auch Nietzsche. Seine Zukunft sah er vage als »Verleger – Redakteur -Schriftsteller«. Als die Zeitschrift Gesellschaft im Herbst 1890 ein Gedicht von ihm abdruckte, nannte er dies seinen ersten Schritt in die Öffentlichkeit. Im Herbst 1890 entstand die autobiographische Novelle Haltlos über einen jungen Mann aus gutem Hause, der im Buchhandel arbeitet und eine Affäre mit einer Verkäuferin hat. Erlebnisse oder Wünsche verwandelte er in Literatur – das war sein Weg. Im August 1891 trat er als Volontär in den Verlag von Samuel Fischer in Berlin ein. Um die neue Situation zu begutachten, führte der Vater ein Gespräch mit dem Chef des Hauses. Aus Heinrichs Sicht war das (unbezahlte) Volontariat nur Mittel zum Zweck: »Hauptsache Berlin«. In seinen Erinnerungen schreibt Heinrich Mann, der Vater habe seine literarischen Pläne auf dem Totenbett gebilligt, aber als der Senator starb, hielt sich der älteste Sohn noch in der Hauptstadt auf. Immer wieder hat Heinrich Mann kleine Geschichten erfunden, um das Bild seines Lebens auszuschmücken. Der Vater hatte in seinem Testament vom 30.Juni 1891 ausdrücklich gewünscht, seine Frau möge den »Neigungen meines ältesten Sohnes zu einer so genannten literarischen Tätigkeit« entgegentreten. Nach dem Tod des Vaters musste Heinrich keine Rücksicht mehr nehmen, er sprach von seiner »Freilassung« und gab sich seinem ungezügelten Bummelantenleben hin Ein kurzes Zwischenspiel als Gasthörer an der Berliner Friedrich-Wilhelm-Universität war eher ein mondäner Zeitvertreib. Sein Wissen bezog er aus den Feuilletons, wie er seinem einstigen Mitschüler Ludwig Ewers gegenüber zugab. Im Januar 1892 erlitt Heinrich Mann einen Blutsturz, seine Lungen waren stark angegriffen. Er musste sich nach Wiesbaden in ein Sanatorium begeben, und so endete die Berliner Zeit sehr plötzlich. Da die Erkrankung alle Züge einer Krise, ja eines Zusammenbruchs aufwies, muss man darin eine Reaktion auf das Ableben des Vaters und den unerledigten Konflikt mit ihm sehen. Krankheiten, Nervenleiden und Erfahrungen in Sanatorien bestimmten sein Leben in den nächsten Jahren.

 

Manfred Flügge (Kolding, 3 maart 1946)
Heinrich en Thomas Mann in 1902

 

Onafhankelijk van geboortedata

De Duits-Amerikaanse dichteres en vertaalster Lisel Mueller werd geboren op 8 februari 1924 in Hamburg. Zie ook alle tags voor Lisel Mueller op dit blog.

 

De blinde leidt de blinde

Pak mijn Hand. We zijn met z’n tweeën in deze grot.
Het geluid dat je hoort is water; je zult het voor altijd horen.
De grond waarop je loopt is rots. Ik ben hier al eens geweest.
Mensen komen hier om geboren te worden, te ontdekken, te kussen,
om te dromen en te graven en te doden. Kijk uit voor de modder.
De zomer waait binnen met een handvol paarden en rozen;
De herfst met het geluid van brekend geluid; winter duwt
zijn lege mouw door het duister van je keel.
Je leert padden van diamanten, de vuist van de palm,
liefde van het zweet van liefde, vallen van vliegen.
Er zijn duizend afvloeiingen. Ik ben hier al eens geweest.
Een keer volgde ik de draad die door een stem werd uitgerold
en toen ik terugkwam, waren mijn nagels uitgegroeid tot klauwen.
Ooit viel ik van een afgrond. Ik heb ooit goud gevonden.
Ooit struikelde ik over een moord, de magere delen van een meisje.
Loop door, blijf lopen, er hangen bijlen boven ons.
Kijk uit voor af en toe beetjes en bubbels van licht,
verjaardagen voor jou, dingen die je herkent: jezelf, een ander.
Kijk uit voor de modder. Luister naar klokken, naar bedelaars.
Iets met vleugels stiet ooit tegen mijn borst.
We zijn hier met z’n tweeën. Raak me aan.

 

Vertaald door Frans Roumen

 

Lisel Mueller (8 februari 1924) – 21 februari 2020)

 

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