Abbas Khider, Manfred Flügge, Lisel Mueller

De Duits-Iraakse schrijver Abbas Khider werd geboren op 3 maart 1973 in Bagdad. Zie ook alle tags voor Abbas Khider op dit blog.

Uit: Die Orangen des Präsidenten

„Meine Mutter weinte, wenn sie sehr glücklich war. Sie nannte diesen Widerspruch »Glückstränen«. Mein Vater dagegen war ein überaus fröhlicher Mensch, der überhaupt nicht weinen konnte. Und ihr Kind? Ich erfand eine neue, melancholische Art des Lachens. Man könnte es als »Trauerlachen« bezeichnen. Diese Entdeckung machte ich, als mich das Regime packte und in Ketten warf Wann immer mehrere Gefängniswärter unsere Zelle betraten, begann das wöchentliche Todesspiel von Neuem: mit schweren Militärstiefeln getreten oder mit knochigen Fäusten und unerbittlichen Offiziersstäben geschlagen zu werden. Jedes Mal versuchte ich verzweifelt, wenigstens mein Gesicht mit den Händen zu schützen, und überließ den Rest meines Körpers den Wärtern. Einmal war ich ganz in der Gewalt eines Wärters, den ich Charlie Chaplin nannte. Er trieb nur einige Wochen lang bei uns sein Unwesen, danach habe ich ihn nie wieder gesehen. Er war sehr klein, nur knapp über einen Meter groß, schien mir, und trug einen lustigen Zweifingerschnurrbart. Er hatte einen Offiziersstab bei sich, mit dem er gerne um uns herumtanzte und immer wieder auf uns einstach und -schlug. Wenn er einen Gefangenen verprügelte, biss er sich mit spitzen Zähnen vor Lust auf seine wulstige Zunge und schrie, dass ihm der Speichel aus den Mundwinkeln triefte: »Hiwanat – Tiere!«, und schlug weiter und weiter wie eine Maschine auf uns ein. Chaplin malträtierte mich übel mit dem Stab, und ich krümm-te mich wie üblich wimmernd vor Schmerz, Hilflosigkeit und Hass auf dem Boden. Als er kurz Pause machte, um wie ein hechelnder Hund nach Luft zu schnappen, befreite ich mein Gesicht von den schützenden Händen und warf einen schnellen Blick auf das seine. Er war erschöpft, schwitzte, und noch immer hielt er seine Zunge zwischen den Zähnen. In diesem Moment musste ich unwillkürlich an den echten Charlie Chaplin denken und konnte mich nicht länger beherrschen. Ich prustete laut los und schrie in allen Tonlagen, krümmte und gebärdete mich, als hätte ich Lachgas eingeatmet. Den Wärtern fielen vor Überraschung fast die Knüppel aus der Hand, und sie beobachteten mich wie ein Wissenschaftler ein höchst seltenes und unerklärliches Phänomen. Einer brach schließlich das Schweigen und forderte, ich solle aufhören. Ich konnte aber nicht. Ich versuchte es, musste aber doppelt so laut und heftig wie zuvor loslachen. Während ich mich auf dem Boden wälzte, bekam ich einen Fußtritt in den Magen und einen anderen in die Nierengegend – beide ohne Wirkung und ohne dass ich sie überhaupt spürte. Das Lachen machte mich unempfindlich gegenüber dem Schmerz, gegenüber der Angst und gegenüber der Verzweiflung. »Aufhören, du Wahnsinnger!«, befahl einer. Aber ich lachte weiter. Der falsche Charlie Chaplin raunte schließlich seinen Kolle-gen zu: »Ich glaube, er hat seinen Verstand verloren!« Als ich das hörte, war es ganz um mich geschehen; ich explodierte förmlich wie eine Mine. Ich zitterte am ganzen Leib, schlug wie ein protestierendes Kind mit den Händen auf den Zellenboden und strampelte dazu mit beiden Beinen.“

 

Abbas Khider (Bagdad, 3 maart 1973)

 

De Duitse schrijver Manfred Flügge werd geboren op 3 maart 1946 in Kolding, Denemarken. Zie ook alle tags voor Manfred Flügge op dit blog.

Uit: Das Jahrhundert der Manns

“Die verwitwete Julia Mann dachte nicht daran, die literarische Tätigkeit ihres Ältesten zu behindern, ja sie begann selbst, Erinnerungen an ihre Jahre in Brasilien aufzuschreiben, und sie konnte herrlich erzählen von ihrem Leben in einem wunderlichen Haus zwischen Ozean und Regenwald unter pittoresken Menschen und Tieren. Sie spielte auch gut Klavier und sang vortrefflich. Die künstlerischen Ambitionen ihrer beiden ältesten Söhne hat sie nachhaltig unterstützt. Neben der literarischen Neigung entwickelte Heinrich einen starken Drang, seine Meinung öffentlich zur Geltung zu bringen. Seinen ersten publizistischen Auftritt hatte er als Mitarbeiter und Herausgeber der Zeitschrift Das Zwanzigste Jahrhundert. Deutschnationale Monatshefte für soziales Leben, Politik, Wissenschaft und Literatur. Das Blatt existierte von Oktober 1890 bis Oktober 1896 im Verlag der Deutschsozialen Antisemitischen Partei, die damals im Reichstag vertreten war. Dann wurde es mangels Absatz eingestellt. Heinrich Mann verfasste insgesamt etwa 50 Beiträge für diese völkische Kulturzeitschrift. Auch seinen Bruder Thomas zog er als Rezensenten heran. Die proklamierten Inhalte standen konträr zu allem, was Heinrich Mann später vertreten hat und was sein Bild prägte. Hier sprach er sich für einen starken Monarchen aus, für eine Ständeverfassung, für deutsche Kolonien, für die gesunde Familie als Basis der Gesellschaft. Von allen reaktionären Meinungsäußerungen dieser Phase sind die antisemitischen am schwersten erträglich. Kenntnis von jüdischer Religion, jüdischem Leben oder der realen Lage der im Deutschen Reich lebenden Juden besaß er nicht. In einem scharfen Artikel vom September 1895 (Jüdischen Glaubens) heißt es, Juden könnten keine Deutschen sein. Deshalb müsse man auch für die »Unterdrückung der Judenschaft« eintreten. Die jüdische Hochfinanz müsse man wie eine unheilvolle Bestie in Käfige sperren oder ausrotten. Erstaunlicherweise setzte sich Heinrich Mann für die Verständigung zwischen Deutschland und Frankreich ein, allerdings mit der Begründung, auch in französischen Adern schlage germanisches Blut. Mit dieser Sicht stand er innerhalb der völkischen Rechten allein, für die Frankreich als der Erbfeind galt.“

 

Manfred Flügge (Kolding, 3 maart 1946)
Julia Mann met haar kinderen, Juia, Heinrich en Thomas

 

Onafhankelijk van geboortedata

De Duits-Amerikaanse dichteres en vertaalster Lisel Mueller werd geboren op 8 februari 1924 in Hamburg. Zie ook alle tags voor Lisel Mueller op dit blog.

 

Een dag als alle andere

Zoiets onbeduidends: een blik
op je dossier op het doktersbureau
of een brief die niet voor jou bedoeld is.

Hoe had je het kunnen weten? Het is niet waar
dat je leven in een flits
aan je voorbij trekt, maar je horloge
tikt plotseling als een vergroot hart,
de handen bevriezen tegen een wit
dat een oordeel is. Anders niets.
Het gezicht in de spiegel is nog steeds van jou.
Twee mannen passeren op de stoep
en staren niet naar je raam.

Je kamer is stil, de planten
opgesloten in hun mysterieuze leven
zoals gewoonlijk. De koningin-van-de-nacht
weigert te bloeien, accepteert
jouw definitie niet. Het slaat nergens op,
dat je de straat afzoekt naar een verkeersopstopping,
een nieuwe scheur in de bestrating,
een vlag halfstok — tekens
van enige onrust in de wereld
omdat je vriend, de ochtendzon,
zijn donkere kant naar jou heeft toegekeerd.

 

Vertaald door Frans Roumen

 

Lisel Mueller (8 februari 1924) – 21 februari 2020)

 

Zie voor nog meer schrijvers van de 3e maart ook mijn blog van 3 maart 2020 en ook mijn blog van 3 maart 2019 en ook mijn blog van 3 maart 2018 deel 1 en eveneens deel 2.

antoine de kom, Amélie Nothomb, Jens Bisky, Nikolaus Lenau, Tom Perrotta, Rudolf G. Binding, Julia Mann

De Nederlandse schrijver en dichter antoine de kom werd geboren in Den Haag op 13 augustus 1956. Zie ook alle tags voor antoine de kom op dit blog.

Werelds wit

Ik denk de wereld wit, een bleek
breed zandstrand reikt hier strak
tot aan de einder; en waar de zee zich
 
diepblauw als een dunne streep verliest
in het azuur – daar vriest de branding dicht
tot winterlandschap: wat onder felle vlagen
 
stuifzand duinen lijken, zijn dorstig rustend
de besneeuwde dieren van mijn verdwaalde
karavaan, – ik ben de dwaze Sultan,
 
en ijlend in mijn purperrood satijn,
zie ik alom het levende bewijs
van wit & werelds badend Istanbul.

 

Het was in de tweede hangar ik meen
 
rond elf uur toen daar de giraf vleugels
kreeg en tot handelen overging.
in de scherpte van zijn onwennige blik
lag het platform er verlaten bij.
de hangar stond loom te geeuwen
in de milde ochtendzon die zelfs nog te verdragen
is wanneer je hoog aan de strakblauwe hemel
een minuscuul rondtollend voorwerp kunt zien staan.
terwijl je omhoog kijkt voel je de zachte streling van een vrouw
die ongemerkt achter je is komen staan: je
merkt hoe huid tegen huid haar armen handen
over je buik naar je benen bewegen nu het ruisen
van vleugelslagen tot je begint door te dringen
en de hangar leger is dan ooit

 
antoine de kom (Den Haag, 13 augustus 1956)

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Rudolf G. Binding, Vladimir Odojevski, Julia Mann, Will Clarke, Rappa, Albert Sorel

De Duitse dichter en schrijver Rudolf G. Binding werd geboren op 13 augustus 1867 in Basel. Zie ook mijn blog van 13 augustus 2007 enook mijn blog van 13 augustus 2009. en ook mijn blog van 13 augustus 2010

 

 

August

 

Ernster August! Versengst du

mit dörrenden Stürmen die Liebe?

Brechen Wellen des Meeres

ein in die Müde der Augen?

 

Zittert das Licht aus zu hoher

Wölbung des Äthers?

oder wehrt sich das Herz

übermächtiger Glut?

 

Nun sind die Felder geleert.

Die Wälder verdunkeln.

Lichter süßer und liebender

hat uns der Mai einst umarmt.

 

Wehre dich, Herz!

Sammle das Süße in dir.

Sammle es heimlich zum Süßesten.

 

Jetzt reift die Süßeste blutend –

reift die Brombeere

unter dem Dornengerank.

 

 

 

September

 

Trunken steht nun der Baum.

Rundum gestützt trägt sein Schoß

tausend Früchte des Jahrs.

Liebe des Sommers war groß.

 

Tropft auch der Seim aus in der Frucht,

klopft auch der Apfel ins Gras –

keine des Blühens im Mai,

keiner der Liebe vergaß.

 

Reife, reife auch du,

Liebe, in uns wie der Saft

der in der reifenden Frucht

Keim neuen Lebens erschafft.

 

 

 

Oktober

 

Großes Jahr! In jedem Fass

schwillt der Wein zu süßer Schwere.

Herbst berauscht ohn Unterlass

wo ich liebe und begehre.

 

Weiß ich noch von Lieb und Hass

wenn ich herbstlich so sie büße?

Licht! Oh, Licht wird niemals blass

wo ich liebe, wo ich grüße.

 

 



Rudolf G. Binding (13 augustus 1867 – 4 augustus 1938)
  

Basel

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Amélie Nothomb, Jens Bisky, Nikolaus Lenau, Tom Perrotta, Will Clarke, Rappa, Rudolf G. Binding, Vladimir Odojevski, Albert Sorel, Julia Mann

De Franstalige Belgische schrijfster Amélie Nothomb werd geboren in Kobe in Japan op 13 augustus 1967. Zie ook mijn blog van 13 augustus 2006 en ook mijn blog van 13 augustus 2007 en ook mijn blog van 13 augustus 2008 en ook mijn blog van 13 augustus 2009.

Uit: Une forme de vie

“Comment avait-il entendu parler de moi ? Certains de mes romans avaient été traduits en anglais et avaient eu aux Etats-Unis un accueil plutôt confidentiel, cinq années auparavant. J’avais déjà reçu sans surprise des plis de militaires belges ou français qui, le plus souvent, demandaient des photos dédicacées. Mais un 2e classe de l’armée américaine basé en Irak, cela me dépassait.  

Savait-il qui j’étais ? A part l’adresse de mon éditeur correctement libellée sur l’enveloppe, rien ne le prouvait. “J’ai besoin d’un peu de compréhension et vous, vous me comprendrez, je le sais.” Comment pouvait-il savoir que moi, je le comprendrais ? A supposer qu’il ait lu mes livres, ceux-ci étaient-ils les témoignages les plus flagrants de la compréhension et de la compassion humaines ? Tant qu’à être une marraine de guerre, le choix de Melvin Mapple me laissait perplexe.  

D’autre part, avais-je envie de ses confidences ? Tant de gens déjà m’écrivaient leurs peines en long et en large. Ma capacité à supporter la douleur d’autrui était au bord de la rupture. De plus, la souffrance d’un soldat américain, cela prendrait de la place. Contiendrais-je un tel volume ? Non.  

Melvin Mapple avait sûrement besoin d’un psy. Ce n’était pas mon métier. Me mettre à la disposition de ses confidences serait lui rendre un mauvais service, car il se croirait dispensé de la thérapie dont six années de guerre avaient dû engendrer la nécessité.  

Ne pas répondre du tout m’eût paru un rien salaud. Je trouvai une solution médiane : je dédicaçai au soldat mes livres traduits en anglais, je les empaquetai et les lui postai. Ainsi, il me sembla avoir fait un geste pour le sous-fifre de l’armée américaine et j’eus ma conscience pour moi.”  

nothomb

Amélie Nothomb (Kobe, 13 augustus 1967)

 

De Duitse schrijver en journalist Jens Bisky werd geboren op 13 augustus 1966 in Leipzig. Na zijn afstuderen aan de Erweiterte Oberschule “Immanuel Kant” in Berlijn in 1985 ging Bisky als vrijwilliger voor een verlengde periode in militaire dienst als officier in de Nationale Volksarmee, waar hij als luitenant afzwaaide. Daarna werkte hij bij de jeugd radiozender DT64 in Berlijn. Vervolgens behaalde Bisky een diploma in culturele studies en germanistiek. Bisky werkt als redacteur bij de Süddeutsche Zeitung.

Uit: Geboren am 13. August

 “Ich bin im Kommunismus groß geworden, der 1966 im Leipziger Osten zur Untermiete wohnte. Glücklicherweise lagen die zwei winzigen Zimmer im dritten Stock zum Hinterhof, sodass die Straßenbahn Nr. 22, die vor dem Haus mit landestypischem Quietschen hielt, meinen Schlaf nicht störte.

Hätte sie mich geweckt, so hätte mein Geschrei die Fortschritte der Wissenschaft aufgehalten: Hier wurde gearbeitet. Weder Fernseher noch Klospülung unterbrachen den Gedankengang.

Das WC befand sich eine halbe Treppe tiefer. In meiner Vorstellung kann ich vom Gitterbett im elterlichen Schlafzimmer über die Aschenkästen auf dem Hof bis zur Rückseite der «Grünen Schenke» schauen, dem verwunschenen Ort, der sein Geheimnis nie preisgegeben hat. Als ich geboren wurde, lagerten dort Möbel; in einer besseren, längst versunkenen Zeit aber müssen vor den mit Stuck, Gold, Spiegeln und hellgrünen Arabesken schwungvoll verzierten Wänden Vorstadtpaare getanzt haben, Blicke und Küsse tauschend.

Es gab in Leipzig an allen Ecken schäbig gewordene Überbleibsel einer untergegangenen Welt, Mauerreste, verblasste Inschriften, verwitterte Passagen und Toreinfahrten, verfallende Türme in Parks. Was aus der bürgerlichen Epoche der Stadt noch stand, führte meine Phantasie in die Ferne  einer unerschlossenen Vergangenheit, diente ihr als Ersatz für die fehlenden Ritterburgen. Die Gegenwart war geschäftig, frisch, frei und auf unangestrengte Weise ernst zugleich.

Meine Eltern, beide Studenten, waren ein schönes Paar: er ein etwas kurz geratener Belmondo, sie eine Lollobrigida, die es ins Sächsische verschlagen hatte, wo sie mit ihren üppig wuchernden tiefschwarzen Haaren und dem dunklen Teint als Exotin auffiel, und das mit Freude.”

 bisky

 Jens Bisky (Leipzig, 13 augustus 1966)

 

De Oostenrijkse dichter Nikolaus Lenau werd geboren op 13 augustus 1802 in Csatád (in het Hongaarse deel van Oostenrijk-Hongarije). Zie ookmijn blog van 13 augustus 2007 en ook mijn blog van 13 augustus 2008 en ook mijn blog van 13 augustus 2009.

Die Jugendträume

Der Jüngling weilt in einem Blüthengarten,
Und schaut mit Lust des Lebens Morgenroth;
Auf seinem Antlitz ruht ein schön Erwarten,
Die Welt ist Himmel ihm, der Mensch ein Gott.

Ein Morgenlüftchen streut ihm duft’ge Rosen
Mit leisem Finger in das Lockenhaar;
Sein Haupt umflattert mit vertrautem Kosen
Ein bunt Gevögel, singend wunderbar.

Seyd stille, stille, daß die flücht’gen Gäste
Ihr nicht dem Jünglinge verscheucht; denn wißt:
Die Jugendträume sind es, wohl das beste,
Was ihm für diese Welt beschieden ist.
Doch, weh! ihm naht mit eisern schwerem Gange
Die Wirklichkeit, und fort auf ewig ftiehn
Die Vögel, und dem Jüngling wird so bange,
Da er sie weiter sieht und weiter ziehn.

 

Meeresstille I

Sturm mit seinen Donnerschlägen
Kann mir nicht wie du
So das tiefste Herz bewegen,
Tiefe Meeresruh!

Du allein nur konntest lehren
Uns den schönen Wahn
Seliger Musik der Sphären,
Stiller Ocean!

Nächtlich Meer, nun ist dein Schweigen
So tief ungestört,
Daß die Seele wohl ihr eigen
Träumen klingen hört;

Daß, im Schutz geschloss’nen Mundes
Doch mein Herz erschrickt.
Das Geheimniß heil’gen Bundes
Fester an sich drückt

 

Liebesfeier

An ihren bunten Liedern klettert
Die Lerche selig in die Luft;
Ein Iubelchor von Sängern schmettert
Im Walde voller Blüth’ und Duft.
Da sind, so weit die Blicke gleiten,
Altäre festlich aufgebaut,
Und all’ die tausend Herzen läuten
Zur Liebesfeier dringend laut.

Der Lenz hat Rosen angezündet
An Leuchtern von Smaragd im Dom:
Und jede Seele schwillt und mündet
Hinüber in den Opferstrom.

 lenau

Nikolaus Lenau (13 augustus 1802 – 22 augustus 1850)
Monument bij de Schillerplatz in Wenen

 

De Amerikaanse schrijver Tom Perrotta werd geboren op 13 augustus 1961 in Garwood. Zie ookmijn blog van 13 augustus 2007 en ook mijn blog van 13 augustus 2008 en ook mijn blog van 13 augustus 2009.

Uit: Little Children

Me, Myself, and Irene, Sarah thought impatiently. By the Farrelly Brothers. Why was it that the other mothers could never remember the titles of anything, not even movies they’d actually seen, while she herself retained lots of useless information about movies she wouldn’t even dream of watching while imprisoned on an airplane, not that she ever got to fly anywhere?
“Oh, I saw that,” said Theresa, mother of Courtney. A big, raspy-voiced woman who often alluded to having drunk too much wine the night before, Theresa was Sarah’s favorite of the group. Sometimes, if no one else was around, the two of them would sneak a cigarette, trading puffs like teenagers and making subversive comments about their husbands and children. When the others arrived, though, Theresa immediately turned into one of them. “I thought it was cute.”
Of course you did, Sarah thought. There was no higher praise at the playground than cute. It meant harmless. Easily absorbed. Posing no threat to smug suburbanites. At her old playground, someone had actually used the c-word to describe American Beauty (not that she’d actually named the film; it was that thing with Kevin what’s-his-name, you know, with the rose petals). That had been the last straw for Sarah. After exploring her options for a few days, she had switched to the Rayburn School playground, only to find that it was the same wherever you went. All the young mothers were tired. They all watched cute movies whose titles they couldn’t remember.
“I was enjoying it,” Cheryl said. “But fifteen minutes later, Jimmy and I were both fast asleep.”
“You think that’s bad?” Theresa laughed. “Mike and I were having sex the other night, and I drifted off right in the middle of it.”
“Oh, well.” Cheryl chuckled sympathetically. “It happens.”
“I guess,” said Theresa. “But when I woke up and apologized, Mike said he hadn’t even noticed.”
“You know what you should do?” Mary Ann suggested. “Set aside a specific block of time for making love. That’s what Lewis and I do. Every Tuesday night at nine.”

perrotta 

Tom Perrotta (Garwood, 13 augustus 1961)

 

De Amerikaanse schrijver Will Clarke werd geboren op 13 augustus 1970 in Shreveport, Louisiana. Zie ook mijn blog van 13 augustus 2007 en ook mijn blog van 13 augustus 2008 en ook mijn blog van 13 augustus 2009.

Uit: Lord Vishnu’s Love Handles

„According to Shelby’s DNA, our son, Noah, is likely to grow up to be a wealthy philanderer who will father tons of kids out of wedlock — who will in turn grow up and do the same. This will be very good for my genetic proliferation. Morally, though, it kind of sucks. But Shelby’s DNA reminded me that evolution is amoral and so is Shelby’s sex drive.

It’s her way of hedging her evolutionary bets. If there’s a war or something and we go back to a primitive society, her hearty offspring from those athletic fucks will survive, whereas my offspring might die because they’re too brainy. Plus her genes get the best of both worlds. She can have genetically diverse offspring and still be married to the “cerebral provider” who will use his high IQ and income to raise her bastard kids.

Shelby would tell you this is all horseshit. She will tell you she’s never once thought about genetics or evolutionary strategies. And she would be telling you the truth. But her genes have told me the real story. And it’s really fucking me up.

So far, we’ve only had one kid. Noah. And he’s mine. I can see it in his eyes; I can read it in his soul. Besides, Noah looks just like I did in baby pictures — all blue eyes, blond hair, and slobber. You see, my DNA has a little trick of its own. My sperm are a fierce sort and my body knows what Shelby’s up to. So I fuck her every chance I get. At least once a day. That way my little guys attack and kill all the foreign sperm. So far this has kept her extramarital affairs from fertilizing any eggs. Which is good, considering Shelby refuses to go on the Pill; she says it makes her fat. Plus, her infidelity always peaks when she’s ovulating. Or at least that’s when my dreams about her infidelity always peak. So far I’ve been winning. But I’m not sure how much longer me and my little guys can keep up the fight.

Anyway, it really doesn’t matter if I’m right about Shelby or not. Either way I’m fucked.”

clarke

Will Clarke (Shreveport, 13 augustus 1970)

 

De Surinaamse schrijver Rappa (pseudoniem van Robby Jonathan Parabirsing) werd geboren in Paramaribo op 13 augustus 1954. Zie ook mijn blog van 13 augustus 2009.

Uit: Niet Loellen

„We stapten uit; het was typisch herfstweer, ik was voor het eerst in dit jaargetijde in Nederland; Surinamers gaan echt niet zomaar buiten de zomerse tijden om naar Nederland. Ik was er voor een familiaire bigi-jari, vandaar.

We stapten uit; het was nog licht, maar het was al half acht ’s avonds, ook zoiets vreemds van Holland: ’s avonds is het nog licht en ’s overdag is het nog donker. Net zoals bij het afdrogen als je je ’s morgens had gebaad: je baddoek voelde koud aan, maar was droog en bruikbaar om af te drogen. Bij ons betekende een koude handdoek dat hij nat was. Dus thuis betekende koud nat en hier was koud droog. En als ik mijn tandpasta ’s morgens op m’n tandenborstel uitdrukte, moest ik er even aan wennen dat die koud was, kouwe tandpasta.

We moesten wachten op een andere tram om over te stappen. “Die is er over vijf minuten,” zei mijn zwager. Dat van dit land, alles gaat zo op tijd, schitterend gewoon voor ons, wij die aan die beroemde ‘Surinaamse Tijd (ST)’ gewend zijn. Iemand uit het buitenland vroeg me eens een definitie van ST; ik zei: “Dat is Greenwich time plus tussen vijf en vijfentwintig minuten.” De persoon keek me aan alsof ik de aarde plat had verklaard. Een natte regen (ja, wij kennen ook droge regens) druilde neer, opeens begon het stevig te waaien; ik had een tropische lange broek aan, geen jeans, dus die koude wind sneed dwars door me heen. M’n zwager zei:”Fris weertje.” Ik dacht:’Zo moeten bergbeklimmers zich voelen als ze via de westkant de laatste 500 meter van de Mount Everest beklimmen.’ Mijn zwager had intussen een discussie met me opgestart over het begrip van dat moment in Nederland: allochtonen, met allerlei combinaties daarmee: allochtonenbeleid, allochtonenbuurten, allochtonenonderwijs, en ga zo maar voort. Weer blies de wind, kowroe nak mi van voor en van achter. Ik gaf een reactie op een uitspraak van mijn zwager, maar terwijl ik dat deed, zocht ik dekking in het minuscule plexiglazen bushuisje, gelukkig, er waren metalen zitbankjes.“

 rappa

Rappa (Paramaribo, 13 augustus 1954)
Hier met Abdelkader Benali (l)

 

De Duitse dichter en schrijver Rudolf G. Binding werd geboren op 13 augustus 1867 in Basel. Zie ook mijn blog van 13 augustus 2007 en ook mijn blog van 13 augustus 2009.

Mai

Über dir im Blau –
horch: die Lerche lacht.
Leib zu Leib gemacht,
Licht und Leib Gesang.

Taumel fasst dich an
schaust du hell empor.
Trunken Aug und Ohr –
trunken tief vom Mai.

Tut er dir Gewalt?
Schwankst in meinem Arm
dass sich dein erbarm
über dir der Raum.

Horch: die Lerche lacht:
Alles Hell ist dein.
Doch das Hellste mein:
Deiner Jugend Tag.

 

Juni

Wohin steigt er – unserer Liebe verliebter Kalender?
Auf zur Höhe des Jahres mit der steigenden Sonne.

Lassen wollen wir auch die Erde nicht
wenn sie sich sonnab wendet in ihrem Laufe.
Aber wir werden ihr doch nur zögernd folgen
mit dem großen Vorrat unserer Sommer.

 

Juli

Das Lied des hohen Sommers
vom Reifen schwellt das Herz.
Was frommt des späten Kommers
nachzüglerischer Schmerz?

Dass tiefer uns ergreife
des Lebens Glut vom Grund
singt sich das Lied der Reife
von selbst in unserm Mund.

Entfliehe nicht dir selber.
Lass aller Zeit den Flug.
Reif‘ mit dem Korn der Felder.
Des Blühens war genug.

binding

Rudolf G. Binding (13 augustus 1867 – 4 augustus 1938)  

 

De Russische schrijver en muziekcriticus Prins Vladimir Fjodorovitsj Odojevski werd geboren op 13 augustus 1803 in Moskou. Hij studeerde aan de Universiteit van Moskou, werd vervolgens journalist en muziekcriticus, was mederedacteur van het bekende tijdschrift “Sovremennik” (samen met onder anderen Aleksandr Poesjkin) en publiceerde vanaf de jaren 1820 zijn eerste verhalen. Odojevski was sterk beïnvloed door de Duitse romantiek, in het bijzonder door de filosofie van Schelling. In zijn in 1844 gepubliceerde bundel Russische nachten, een door een centrale Faust-figuur aan elkaar geregen verhalencyclus worden filosofische en sociaal-politieke vragen opgeworpen en wordt gezocht naar een universele wetenschap. Odojevski staat ook bekend als de schrijver van Het jaar 4338 ((pas gepubliceerd in 1926), een utopische roman waarin hij zelfs preludeert op de basisprincipes van het internet (communicatie via magnetische telegraafsystemen) en onder andere blogging-technieken.

Uit: Prinzessin Mimi. Prinzessin Zizi (Vertaald doo rPeter Urban)

«Sagen Sie, mit wem haben Sie eben getanzt?» sagte Prinzessin Mimi, eine Dame am Arm aufhaltend, die, nach beendigter Mazurka, an der Prinzessin vorüberging.

«Er hat einmal mit meinem Bruder gedient! Seinen Familiennamen habe ich vergessen», antwortete Baronesse Dauerthal im Vorbeigehn und warf sich, müde, auf ihren Platz.

Dieses kurze Gespräch verlief inmitten der allgemeinen Bewegung, die gewöhnlich nach Beendigung des Tanzes einsetzt, für die Umstehenden unbemerkt.

Doch die Baronesse ließ dieses Gespräch nachdenklich werden, – und das nicht ohne Grund. Die Baronesse, wenn auch bereits zum zweiten Mal verheiratet, war noch immer jung und schön; ihre Liebenswürdigkeit, ihre prächtige Gestalt, ihre seidigen kastanienbraunen Locken zogen eine Menge junger Männer an. Jeder von ihnen verglich Eliza unwillkürlich mit ihrem Ehemann, dem heiseren alten Baron, und jedem von ihnen schien, als sprächen ihre schmachtenden, von Feuchtigkeit überzogenen

Augen von Hoffnung; lediglich ein erfahrener Beobachter fand in diesen dunkelbraunen Augen nicht die Flamme der Wonne, sondern schlicht jene südländische Trägheit, die sich, seiner Ansicht nach, in unseren Damen auf so seltsame Weise mit dem nordischen Phlegmatismus paart und den sie kennzeichnenden Charakter ausmacht.

Die Baronesse wußte um jeden einzelnen ihre Vorzüge; sie wußte, daß sie an der Seite des Barons für alle etwas Unmögliches, das Anstandsgefühl Verletzendes, Widersinniges war; sie wußte auch, daß während ihrer Hochzeit in der Stadt geredet worden war, sie hatte den Baron aus Berechnung geheiratet;…“

 odojevski

Vladimir Odojevski (13 augustus 1803 – 11 maart 1867)

 

De Franse schrijver en historicus Albert Sorel werd geboren op 13 augustus 1842 in Honfleur, Calvados. Zie ook mijn blog van 13 augustus 2007 en ook mijn blog van 13 augustus 2009.

Uit: Réflexions sur la violence

“Je crois bien que l’on pourrait même étendre le principe de la conservation aux choses militaires et montrer que les armées de la révolution et de l’empire furent une extension d’institutions antérieures. En tout cas il est assez curieux que Napoléon n’ait point fait d’innovations sérieuses dans le matériel et que ce soient les armes à feu de l’ancien régime qui aient tant contribué à assurer la victoire aux troupes révolutionnaires. C’est seulement sous la restauration que l’on modifia l’artillerie. La facilité avec laquelle la révolution et l’empire ont réussi dans leur œuvre, en transformant si profondément le pays, tout en conservant une si grande quantité d’acquisitions, est liée à un fait sur lequel nos historiens n’ont pas toujours appelé l’attention et que Taine ne semble pas avoir remarqué: l’économie productive faisait de grands progrès et ces progrès étaient tels que vers 1780 tout le monde croyait au dogme du progrès indéfini de l’homme. Ce dogme, qui devait exercer une si grande influence sur la pensée moderne, serait un paradoxe bizarre et inexplicable si on ne le considérait pas comme lié au progrès économique et au sentiment de confiance absolue que ce progrès économique engendrait. Les guerres de la révolution et de l’empire ne firent que stimuler encore ce sentiment, non seulement parce qu’elles furent glorieuses, mais aussi parce qu’elles firent entrer beaucoup d’argent dans le pays et contribuèrent ainsi à développer la production. Le triomphe de la révolution étonna presque tous les contemporains et il semble que les plus intelligents, les plus réfléchis et les plus instruits des choses politiques aient été les plus surpris; c’est que des raisons tirées de l’idéologie ne pouvaient expliquer ce succès paradoxal.”

sorel

Albert Sorel (13 augustus 1842 – 29 juni 1906)
Monument in het Le Jardin des Personnalités in Honfleur

 

De oudste zuster van de schrijvers Thomas en Heinrich Mann Julia Mann werd geboren op 13 augustus 1877 in Lübeck. Julia Mann groeide net als haar broers en zussen, Heinrich Mann, Thomas Mann, Carla en Victor Mann op in een grootburtgerlijke familie in Lübeck. In 1893 verhuisde het gezin naar München. Ze trouwde in 1900 als de eerste van haar broers en zussen met de vijftien jaar oudere bankdirecteur, dr. Joseph Löhr. Löhr werd door de familie Mann’, hoewel hij Julia een financieel zekere positie Julia bood, met reserve bekeken. Het echtpaar kreeg drie dochters. In 1901 werd dochter Maria Eva geboren, de tweeling Ilsemarie en Rose Marie kwam in 1907 ter wereld. Op dat moment had Julia Mann waarschijnlijk al een aantal buitenechtelijke relaties en was ook haar morfineverslaving bekend. Golo Mann schreef deze drugsverslaving, toe aan de walging die zijn tante voelde voor haar man en zijn eisen. Na zijn dood in 1922 verloor ze haar levensonderhoud door de inflatie en in 1927 verhing zij zich. Aaan Julia dankt Thomas Mann een gedetailleerd schriftelijk verslag over hun gemeenschappelijke Tante Elizabeth, die het archetype werd van Tony Buddenbrooks.

Uit: Julia und Carla Mann im Werk ihrer Brüder Thomas und Heinrich (Dossier des Bayerischen Rundfunks)

„In der Literatur lebt Julia Mann weiter – als Ines Institoris, Tochter der Senatorenwitwe Rodde, in Thomas Manns “Doktor Faustus”. Der Schriftsteller stand dieser Schwester Julia wesentlich näher als der Bohème-haften Carla. Beide hatten sie den Drang, innere Gefährdungen durch bürgerliche Repräsentation abzuwehren. Thomas Manns Sohn Golo in seinen Erinnerungen: “[In Thomas Manns] Roman ‘Lotte in Weimar’ … läßt er Goethe von seiner Schwester als von ‘meinem weiblichen Neben-Ich’ sprechen. Da dachte er ganz sicher an Julia. Wenn im inneren Monolog Goethes die Schwester Cornelia an ‘Gattenekel’ leidet, so litt Julia auch daran, und wer den Hofrat Löhr kannte, mag es begreifen. Ihre Neigung zum Morphium … kam von daher; was der Bankier nur zu oft von ihr wollte, konnte sie ohne das erlösende Gift nicht prästieren.”

Golo Mann liefert eine Interpretation hinterher, warum Julias Selbstmord für Thomas Mann erschütternd war, “nicht weil der Tod der längst peinlich gewordenen Verwandten einen Verlust bedeutet hätte, sondern, so hörte ich ihn zu meiner Mutter sagen, weil er ihn als einen Blitz empfand, der dicht neben ihm niedergegangen war (…) Kurzum, sein weibliches Neben-Ich war jammervoll gescheitert, und damit ein selbständig gewordener Splitter seiner eigenen Seele.”

 julia

Julia Mann (13 augustus 1877 –10 mei 1927)