Bertolt Brecht, Johan Harstad, Åsne Seierstad, Boris Pasternak, Jakov Lind

De Duitse dichter en schrijver Bertolt Brecht werd op 10 februari 1898 in de Zuid-Duitse stad Augsburg geboren. Zie ook alle tags voor Bertolt Brecht op dit blog.

Fragen eines lesenden Arbeiters

Wer baute das siebentorige Theben?
In den Büchern stehen die Namen von Königen.
Haben die Könige die Felsbrocken herbeigeschleppt?
Und das mehrmals zerstörte Babylon –
Wer baute es so viele Male auf? In welchen Häusern
des goldstahlenden Lima wohnten die Bauleute?
Wohin gingen an dem Abend, wo die Chinesische Mauer fertig war
die Maurer? Das große Rom
ist voll von Triumphbögen. Wer errichtete sie? Über wen
triumphierten die Cäsaren? Hatte das vielbesungene Byzanz
nur Paläste für seine Bewohner? Selbst in dem sagenhaften Atlantis
brüllten in der Nacht, wo das Meer es verschlang
die Ersaufenden nach ihren Sklaven.
Der junge Alexander eroberte Indien.
Er allein?
Cäsar schlug die Gallier.
Hatte er nicht wenigstens einen Koch bei sich?
Philipp von Spanien weinte, als seine Flotte
untergegangen war. Weinte sonst niemand?
Friedrich der Zweite siegte im siebenjährigen Krieg. Wer
siegte außer ihm?

Jede Seite ein Sieg.
Wer kochte den Siegesschmaus?
Alle zehn Jahre ein großer Mann.
Wer bezahlte die Spesen?

So viele Berichte.
So viele Fragen

 

Neigung zum Nichts

Betrübter Geist, du hast dich gern geschlagen
Die Hoffnung, deren Sporen Feuer wecken,
Besteigt dich nicht mehr. Darfst dich ruhig strecken
Du altes Naß, wo Hindernisse ragen.

Schlaf wie ein Tier, mein Herz, hör auf zu fragen.
Bezwungener Geist! Nichts konnte dich erschrecken,
Magst keine Liebe, keinen Streit mehr wagen!
Leb wohl, Trompetenklang und Flötenklagen!

Vergnügen soll mein schmollend Herz nicht wecken!
Die Zeit verschlingt mich, die Minuten jagen,
Schneeflocken gleich, die starre Körper decken,
Weit seh ich rungs den ERdball sich erstrecken,

Dem Schutz der Hütte will ich mich entsagen,
Lawine, willst du mich zum Abgrund tragen?

 

Ontdekking aan een jonge vrouw

Een nuchter afscheid ’s morgens en een vrouw,
nog eenmaal koel bekeken en in haast.
Een grijze haarlok zag ik toen verbaasd
en ik besloot dat ik nog blijven zou.

Stom greep ik naar haar borsten. Toen zij vroeg,
waarom ik, nachtgast, ook nog na de nacht
niet wilde weggaan – en zo onverwacht –
zei ik, terwijl ik vrij mijn blik opsloeg:

Ik wil nog best een nachtje langer blijven.
Er is helaas al te veel tijd verstreken,
sinds jij zo zinloos op de drempel staat.

Dus laat ons de gesprekken voorwaarts drijven,
want wij vergaten haast dat jij vergaat.
En van begeerte kon ik niet meer spreken.

 

Vertaald door Frans Roumen

Bertolt Brecht (10 februari 1898 – 14 augustus 1956)

Portret door Rudolf Schlichter, 1926/1927

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Bertolt Brecht, Johan Harstad, Åsne Seierstad, Boris Pasternak, Jakov Lind

De Duitse dichter en schrijver Bertolt Brecht werd op 10 februari 1898 in de Zuid-Duitse stad Augsburg geboren. Zie ook mijn blog van 10 februari 2007 en ook mijn blog van 10 februari 2008 en ook mijn blog van 10 februari 2009 en ook mijn blog van 10 februari 2010.

Der Abgerissen Strick

Der abgerissene Strick
kann wieder geknotet werden
er hält wieder, aber
er ist zerrissen.

Vielleicht begegnen
wir uns wieder,
aber da,
wo du mich verlassen hast
triffst du mich
nicht wieder.

 

Fragen

Schreib mir, was du anhast! Ist es warm?
Schreib mir, wie du liegst! Liegst du auch weich?
Schreib mir, wie du aussiehst! Ist´s noch gleich?
Schreib mir, was dir fehlt! Ist es mein Arm?

Schreib mir, wie´s dir geht! Verschont man dich?
Schreib mir, was sie treiben! Reicht dein Mut?
Schreib mir, was du tust! Ist es auch gut?
Schreib mir, woran denkst du? Bin es ich?

Freilich hab ich dir nur meine Fragen!
Und die Antwort hör ich, wie sie fällt!
Wenn du müd bist, kann ich dir nicht tragen.

Hungerst du, hab ich dir nichts zu Essen.
Und so bin ich grad wie aus der Welt
Nicht mehr da, als hätt ich dich vergessen.

 

Aus verblichenen Jugendbriefen

Geht hervor, daß wir nicht schliefen
Eh das Morgenrot verblich.
Frühe auf den braunen Ästen
Hockten grinsend in durchnäßten
Hosen Heigei, Cass und ich.
Orge im Zitronengrase
Rümpfte seine bleiche Nase
Als ein schwarzer Katholik.
Hoffart kommt zu schlimmem Ende
Sprach die Lippe, aber Bände
Sprach der tiefbewegte Blick.

Braunen Sherry in den Bäuchen
Und im Arme noch das Säuchen
Das uns nachts die Eier schliff.
Zwischen Weiden tat ein jeder
In den morgenroten Äther
Einen ungeheuren Schiff.

Ach, das ist zur gleichen Stunde
Wo ihr alle roh und hunde-
häutern den Kaffee ausschlürft
Daß der Wind mit kühlem Wehen
Ein paar weingefüllte Krähen
In die kalten Häuser wirft.

 

Bertolt Brecht (10 februari 1898 – 14 augustus 1956)

 

 

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Bertolt Brecht, Johan Harstad, Åsne Seierstad, Boris Pasternak, Jakov Lind, Giuseppe Ungaretti, Carry-Ann Tjong-Ayong

De Duitse dichter en schrijver Bertolt Brecht werd op 10 februari 1898 in de Zuid-Duitse stad Augsburg geboren. Zie ook mijn blog van 10 februari 2007 en ook mijn blog van 10 februari 2008 en ook mijn blog van 10 februari 2009.

 

Uit: Wenn die Haifische Menschen wären

 

“Wenn die Haifische Menschen wären, fragte Herrn K. die kleine Tochter seiner Wirtin, “wären sie dann netter zu den kleinen Fischen?”

“Sicher”, sagte er. “Wenn die Haifische Menschen wären, würden sie im Meer für die kleinen Fische gewaltige Kästen bauen lassen, mit allerhand Nahrung drin, sowohl Pflanzen als auch Tierzeug. Sie würden dafür sorgen, dass die Kästen immer frisches Wasser hätten, und sie würden überhaupt allerhand sanitärische Maßnahmen treffen, wenn z.B. ein Fischlein sich die Flosse verletzten würde, dann würde ihm sogleich ein Verband gemacht, damit es den Haifischen nicht wegstürbe vor der Zeit.

Damit die Fischlein nicht trübsinnig würde, gäbe es ab und zu große Wasserfeste; denn lustige Fischlein schmecken besser als trübsinnige.

Es gäbe natürlich auch Schulen in den großen Kästen. In diesen Schulen würden die Fischlein lernen, wie man in den Rachen der Haifische schwimmt. Sie würden z.B. Geographie brauchen, damit sie die großen Haifische, die faul irgendwo rumliegen, finden könnten. Die Hauptsache wäre natürlich die moralische Ausbildung der Fischlein. Sie würden unterrichtet werden, dass es das Größte und Schönste sei, wenn ein Fischlein sich freiwillig aufopfert, und sie alle an die Haifische glauben müßten, vor allem, wenn sie sagten, sie würden für eine schöne Zukunft sorgen. Man würde den Fischlein beibringen, dass diese Zukunft nur gesichert sei, wenn sie Gehorsam lernten. Vor allen niedrigen, materialistischen, egoistischen und marxistischen Neigungen müßten sich die Fischlein hüten, und es sofort melden, wenn eines von ihnen solche Neigungen verriete.

Wenn die Haifische Menschen wären, würden sie natürlich auch untereinander Kriege führen, um fremde Fischkästen und fremde Fischlein zu erobern. Die Kriege würden sie von ihren eigenen Fischlein führen lassen. Sie würden die Fischlein lehren, dass zwischen ihnen und den Fischlein der anderen Haifische ein riesiger Unterschied bestehe. Die Fischlein, würden sie verkünden, sich bekanntlich stumm, aber sie schweigen in ganz verschiedenen Sprachen und könnten einander daher unmöglich verstehen.Jedem Fischlein, das im Krieg ein paar andere Fischlein, feindliche, in anderer Sprache schweigende Fischlein, tötete, würde sie Orden aus Seetang anheften und den Titel Held verleihen.

Wenn die Haifische Menschen wären, gäbe es bei ihnen natürlich auch eine Kunst. Es gäbe schöne Bilder, auf denen die Zähne der Haifische in prächtigen Farben, ihre Rachen als reine Lustgärten, in denen es sich prächtig tummeln läßt, dargestellt wären.“

 

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Bertolt Brecht (10 februari 1898 – 14 augustus 1956)
Bronzen beeld op de Bertolt Brecht Platz in Berlijn

 

De Noorse schrijver Johan Harstad werd geboren op 10 februari 1979 in Stavanger. Zie ook mijn blog van 10 februari 2009.

 

Uit: Buzz Aldrin, wo warst du in all dem Durcheinander (Vertaald door Ina Kronenberger)

 

Heute ist Dienstag. Ich sehe es am Licht, der Verkehr vor dem Fenster wird den ganzen Tag über langsam fließen, lustlos. Dienstag. Der überflüssigste Tag der Woche. Ein Tag, der zwischen den anderen Tagen fast niemandem auffällt. Das habe ich irgendwo gelesen, ich weiß nicht mehr, wo, aber man hat jetzt herausgefunden, daß an einem durchschnittlichen Dienstag statistisch gesehen 34Prozent weniger Verabredungen getroffen werden als an den übrigen Tagen. Weltweit. Es ist einfach so. Andererseits finden dienstags deutlich mehr Begräbnisse statt als an anderen Wochentagen. Sie häufen sich, man kommt nicht mehr nach.
Ich hatte einen Freund.
Und hätte ich ihn nicht gehabt, hätte ich nie mit einer größeren Geldsumme in der Innentasche dagestanden, wäre nicht beinahe überfahren worden, hätte nicht einen Menschen aus dem Meer gerettet und wäre nicht aus verschiedenen Bars geflogen. Ich wäre nicht um ein Haar elfhundert Meter von einem Berg in die Tiefe gesprungen, hätte nicht versucht, ein Boot zu bauen, und vermutlich wäre ich niemals verschwunden.
Aber ich hatte einen Freund.
Jørn.
Jørn spielte in einer Band.
Und ich hatte ja gesagt. Vor ein paar Wochen. Er hatte mich eines Abends gefragt, als wir bei ihm zu Hause in Storhaug saßen. Jørn und Roar wollten mit ihrer Band, Perkleiva, hinfahren, Ende Juli, zusammen mit einer anderen norwegischen Band, The Kulta Beats aus Trondheim, sie sollten dort auf irgendeinem Festival spielen, auf den Färöern, ein Auftrag von der Gemeinde Stavanger, soweit ich verstanden habe, Stavanger und Tórshavn waren Partnerstädte, und deshalb wollte Stavanger seinen Teil zur Feier des färöischen Nationalfeiertags Olsok beitragen. Auch eine dänische Band, deren Namen ich mir nicht merken kann, war eingeladen, zusätzlich zu all den färöischen Künstlern. Ich sollte unter dem Vorwand mitkommen, der Tontechniker zu sein. Eigentlich war es wohl Jørns Versuch, mich mitzuziehen, mich rauszulocken, mir die guten Seiten von Konzertauftritten zu zeigen, vom Spielen in der Band.“

 

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Johan Harstad (Stavanger, 10 februari 1979)

 

De Noorse schrijfster en journaliste Åsne Seierstad werd geboren in Oslo op 10 februari 1970. Zie ook mijn blog van 10 februari 2009.

 

Uit: The Bookseller of Kabul (Vertaald door Ingrid Christophersen)

 

When Sultan Khan thought the time had come to find himself a new wife, no one wanted to help him. First he approached his mother.
“You will have to make do with the one you have,” she said.
Then he went to his eldest sister. “I’m fond of your first wife,” she said. His other sisters replied in the same vein.
“It’s shaming for Sharifa,” said his aunt.
Sultan needed help. A suitor cannot himself ask for a girl’s hand. It is an Afghan custom that one of the women of the family convey the proposal and give the girl the once-over to assure herself that she is capable, well brought up, and suitable wife material. But none of Sultan’s close female relations wanted to have anything to do with this offer of marriage.
Sultan had picked out three young girls he thought might fit the bill. They were all healthy and good-looking, and of his own tribe. In Sultan’s family it was rare to marry outside the clan; it was considered prudent and safe to marry relatives, preferably cousins.
Sultan’s first candidate was sixteen-year-old Sonya. Her eyes were dark and almond-shaped and her hair shining black. She was shapely, voluptuous, and it was said of her that she was a good worker. Her family was poor and they were reasonably closely related. Her mother’s grandmother and Sultan’s mother’s grandmother were sisters.
While Sultan ruminated over how to ask for the hand of the chosen one without the help of family women, his first wife was blissfully ignorant that a mere chit of a girl, born the same year she and Sultan were married, was Sultan’s constant preoccupation. Sharifa was getting old. Like Sultan, she was a few years over fifty. She had borne him three sons and a daughter. The time had come for a man of Sultan’s standing to find a new wife.

“Do it yourself,” his brother said finally.
After some thought, Sultan realized that this was his only solution, and early one morning he made his way to the house of the sixteen-year-old. Her parents greeted him with open arms. Sultan was considered a generous man and a visit from him was always welcome. Sonya’s mother boiled water and made tea. They reclined on flat cushions in the mud cottage and exchanged pleasantries until Sultan thought the time had come to make his proposal.“

 

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Åsne Seierstad (Oslo, 10 februari 1970)

 

De Russische dichter en schrijver Boris Leonidovich Pasternak werd geboren in Moskou op 10 februari 1890. Zie ook mijn blog van 10 februari 2007 en ook mijn blog van 10 februari 2008 en ook mijn blog van 10 februari 2009.

 

Uit: Doctor Zhivago (Vertaald door Max Hayward and Manya Harari)

 

They spent the night at the monastery where Uncle Kolya was given a room for old times’ sake. It was the eve of the Feast of the Intercession of the Holy Virgin. The next day they were supposed to travel south to a provincial town on the Volga where Uncle Kolya worked for a publisher who produced the local progressive newspaper. They had already bought their tickets and their things stood packed in the cell. The plaintive hooting of engines shunting in the distance was carried by the wind from the neighboring railway.

It got very cold in the evening. The two windows of the cell were at ground level and looked out on a comer of the neglected Etchen garden, a stretch of the main road with frozen puddles on it an
d the part of the churchyard where Marya Nikolayevna had been buried earlier in the day. There was nothing in the kitchen garden except acacia bushes round the walls and a few beds of cabbages, wrinkled and blue with cold. With each blast of wind the leafless acacias danced as if possessed and flattened themselves against the path.

During the night the boy, Yura, was woken up by a knocking at the window. The dark cell was mysteriously lit up by a flickering whiteness. With nothing on but his shirt, he ran to the window and pressed his face against the cold glass.

Outside there was no trace of the road, the graveyard or the kitchen garden, nothing but the blizzard, the air smoking with snow. It was almost as if the snowstorm had ‘caught sight of Yura and, conscious of its power to terrify, roared, howled and did everything possible to attract his attention, revelling in the effect it had on him. Turning over and over in the sky, length after length of whiteness unwound over the earth and shrouded it. The blizzard was alone on earth and knew no rival.

When he climbed down from the window-sill Yura’s first impulse was to dress, run outside and start doing something. He was afraid that the cabbage patch would be buried so that no one could dig it up, and that his mother, buried in the open field, would helplessly sink deeper and deeper away from him into the ground.

Once more it ended in tears. His uncle woke up, spoke to him of Christ and tried to comfort him, then yawned and stood thoughtfully by the window. They started to dress. It was getting light.“

 

Pasternak

Boris Pasternak (10 februari 1890 – 30 mei 1960)
Cover van Time, 15 december 1958

 

De Joods-Oostenrijks-Britse schrijver Jakov Lind (pseudoniem van Heinz Landwirth) werd geboren in Wenen op 10 februari 1927. Zie ook mijn blog van 10 februari 2008 en ook mijn blog van 10 februari 2009.

 

Uit: Landschaft in Beton

 

Wer sich in den Ardennen verliert, der ist verloren. Was nützen einem Pläne und Gebete. Eine Landschaft ohne Gesichter ist wie Luft, die keiner atmet. Eine Landschaft an sich ist nichts. Durch das belaubte,aber leblose Land zog am zweiten Montag vor Ostern der deutsche Unteroffizier Gauthier Bachmann. Den Stock in der Linken ließ er über die Stämme knattern, sie standen so eng wie Zaunpfähle. Zu seiner Rechten dehnten sich ungepflügte Felder bis zum Horizont. Ein Föhn wehte aus dem Süden, trieb Lerchen und andere kleine Vögel vor sich her, trocknete die Pfützen zwischen den Schollen und verfing sich in den Ästen. Bachmann war schwer und formlos wie die Wolkendecke, die über den Feldern lag. Seine Lippen waren so trocken wie die Rinde an den Bäumen, sein Magen so leer wie das flache Land. Er sah nur, was sich in sein Blickfeld drängte: die spitzen Finger dünner Äste, grünes Haar, das aus dem Boden wucherte, braune Geschwüre, die aus Erde schienen, Eingeweide, das Wurzeln ähnlich war. Der Hunger machte ihn federleicht. Die fünfte Woche in den Ardennen war angebrochen. Etwas mußte – und zwar recht bald – geschehen. Wo es Felder gibt, muß es auch Menschen geben, und wo es Menschen gibt, können Kasernen nicht fern sein. Der Gedanke an die Kasernen mit munteren, strammen Soldaten verzog ihm den Mund zu einem Lächeln. Er suchte
eine Lücke in den Reihen und fand eine, wo er sie am wenigsten erwartet hatte. Gleich in der ersten Reihe. Morgenappell. Abzählen. Eins, zwei, drei, vier. Die Stimmen waren scharf. Die Köpfe wurden ruckartig zur Seite geworfen. Einundzwanzig, rief er laut. Einundzwanzig. Unteroffiziert Gauthier Bachmann vom 8. hessischen Infanterieregiment. Ich bin bereit, jawohl bereit.“

Lind

Jakov Lind (10 februari 1927 – 17 februari 2007)

 

De Italiaanse dichter en schrijver Giuseppe Ungaretti werd geboren op 10 februari 1888 in Alexandrië, Egypte. Zie ook mijn blog van 10 februari 2008 en ook mijn blog van 10 februari 2009.

 

Italy

 

I am a poet, a unanimous

cry, am

a cleat of dreams

 

a fruit

of innumerable conflicting grafts

ripened in the hothouse

 

But the same earth bears

your people

as carries me

 

Italy

 

In this, the uniform

of your soldier, I rest

as if

it were the cradle

of my father

 

Cease murdering the dead.

If you hope not to perish, if you

Want sound of them again,

Stop crying out, cease

The crying out of it.

 

They have a barely heard whispering,

No more than the increase of grass,

Happy where no man passes.

 

 

Vertaald door Jon Silkin

  

 

Vigil

 

A whole night long

crouched close

to one of our men

butchered

with his clenched

mouth

grinning at the full moon

with the congestion

of his hands

thrust right

into my silence

I’ve written

letters filled with love

 

I have never been

so

coupled to life 

 

Vertaald door Jonathan Griffin

 

Ungaretti

Giuseppe Ungaretti (10 februari 1888 – 2 juni 1970)

 

De Surinaamse dichteres Carry-Ann Tjong-Ayong werd op 10 februari 1941 in Paramaribo, Suriname geboren. Zie ook mijn blog van 10 februari 2007 en ook mijn blog van 10 februari 2008 en ook mijn blog van 10 februari 2009.

 

Pa Sem, de held van de Bijlmer – 1

 

hij was een kindervriend gaf feestjes in zijn kroegje
met heel veel snoep ballonnen en muziek
feest bij Pa Sem lachten de kleintjes vrolijk en
in hun mooiste kleertjes huppelden ze naar hem

 

tot op die dag het was een zondagmiddag
er klonk een knal “Geen vuurwerk hier!” riep Sem verstoord
maar door de rook, de brandlucht zag hij angstige snoetjes
hij loodste hen naar buiten op hun vlugge voetjes
“Mijn broertje!” snikt het meisje wanhopig rukkend aan zijn arm
Pa Sem bedacht zich niet, al was het pand reeds veel te warm
hij dook de vlammen in en redde de kleine jongen
dat hij zich ook verbrandde was tot hem niet doorgedrongen
want helden denken niet eerst na
zij handelen slechts

 

Wie nu nog door de Bijlmer komt kan niet vergeten
hoe een eenvoudig man tot grote hoogte stijgen kon
Pa Sem zal altijd voor ons stralen als een gouden zon

 

Ayong

Carry-Ann Tjong-Ayong (Paramaribo, 10 februari 1941)

 

Zie voor nog meer schrijvers van de 10e februari ook mijn vorige blog van vandaag.

Bertolt Brecht, Johan Harstad, Åsne Seierstad, Boris Pasternak, Jakov Lind, Giuseppe Ungaretti, Carry-Ann Tjong-Ayong, Eugène Rellum, Fleur Adcock, Margarete Hannsmann, Joseph Kessel, Charles Lamb, Daniel Triller, Thomas Platter de oudere

De Duitse dichter en schrijver Bertolt Brecht werd op 10 februari 1898 in de Zuid-Duitse stad Augsburg. Zie ook mijn blog van 10 februari 2007 en ook mijn blog van 10 februari 2008.

Entdeckung an einer jungen Frau

Des Morgens nüchterner Abschied, eine Frau

Kühl zwischen Tür und Angel, kühl besehn

Da sah ich: eine Strähn in ihrem Haar war grau

Ich konnt mich nicht entschließen mehr zu gehn

 

Stumm nahm ich ihre Brust, und als sie fragte

Warum ich, Nachtgast, nach Verlauf der Nacht

Nicht gehen wolle, denn so war’s gedacht

Sah ich sie unumwunden an und sagte

 

Ist’s nur noch eine Nacht, will ich noch bleiben

Doch nütze deine Zeit, das ist das Schlimme

Daß du so zwischen Tür und Angel stehst

 

Und laß uns die Gespräche rascher treiben

Denn wir vergaßen ganz, daß du vergehst

Und es verschlug Begierde mir die Stimme

 

 

Über die Verführung von Engeln

 

Engel verführt man gar nicht oder schnell.

Verzieh ihn einfach in den Hauseingang

Steck ihm die Zunge in den Mund und lang

Ihm untern Rock, bis er sich naß macht, stell

Ihn das Gesicht zur Wand, heb ihm den Rock

Und fick ihn. Stöhnt er irgendwie beklommen

Dann halt ihn fest und laß ihn zweimal kommen

Sonst hat er dir am Ende einen Schock.

 

Ermahn ihn, daß er gut den Hintern schwenkt

Heiß ihn dir ruhig an die Hoden fassen

Sag ihm, er darf sich furchtlos fallen lassen

Dieweil er zwischen Erd und Himmel hängt —

 

Doch schau ihm nicht beim Ficken ins Gesicht

Und seine Flügel, Mensch, zerdrück sie nicht.

 

 

 

Schlechte Zeit für Lyrik

Ich weiß doch: nur der Glückliche
Ist beliebt. Seine Stimme
Hört man gern. Sein Gesicht ist schön.

Der verkrüppelte Baum im Hof
Zeigt auf den schlechten Boden, aber
Die Vorübergehenden schimpfen ihn einen Krüppel
Doch mit Recht.

Die grünen Boote und die lustigen Segel des Sundes
Sehe ich nicht. Von allem

Sehe ich nur der Fischer rissiges Garnnetz.
Warum rede ich nur
davon
Daß die vierzigjährige Häuslerin gekrümmt geht?
Die Brüste der Mädchen
Sind warm wie ehedem.

In meinem Lied ein Reim
Käme mir fast vor wie Übermut.

In mir streiten sich
Die Begeisterung über den blühenden Apfelbaum
Und das Entsetzen über die Reden des Anstreichers.
Aber nur das zweite
Drängt mich zum Schreibtisch

 

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Bertolt Brecht (10 februari 1898 – 14 augustus 1956)

 

De Noorse schrijver Johan Harstad werd geboren op 10 februari 1979 in Stavanger. Harstad studeerde literatuurwetenschape en debuteerde in 2001 met een verhalenbundel. In 2002 werd hem het prestigieuze Bjørnson stipendium toegekend. Buzz Aldrin, waar ben je gebleven? is zijn romandebuut. Harstad werkt als grafisch vormgever en schrijft ook voor toneel en televisie.

Uit: Buzz Aldrin, wo warst du in all dem Durcheinander (Vertaald door Ina Kronenberger)

Der Mensch, den du liebst, besteht zu 72,8 Prozent aus Wasser, und es hat seit Wochen nicht geregnet. Hier stehe ich, mitten im Garten, die Füße fest auf dem Boden. Ich habe mich über die Tulpen gebeugt, Handschuhe an den Händen, Arbeitsschuhe an den Füßen, eine kleine Heckenschere zwischen den Fingern, es ist früh am Morgen, April 1999, und es wird langsam wärmer, irgendwas tut sich, ich habe es gemerkt, als ich heute in der Dämmerung aus dem Auto gestiegen bin und das Tor zur Gärtnerei aufgemacht habe, die Luft war milder, hatte rundere Ecken bekommen, ich konnte endlich die Winterstiefel wegstellen und gegen die blauen Joggingschuhe eintauschen. Ich stehe im hinteren Garten bei den Blumen, mühsam gepflanzt, dicht an dicht in ihren Beeten und Kästen herangewachsen, der Boden hebt sich, wölbt sich grün, und ich lehne mich zurück, in den letzten Tagen hatten wir Sonne, eine hochstehende Sonne, aber jetzt sind Wolken von der Nordsee herangezogen, Kumuluswolken, und die Sonne verschwindet in kurzen Abständen, zuerst nur sekundenlang, dann vergeht jedesmal mehr Zeit, bis sie wieder durchkommt, ich lehne mich zurück, halte das Gesicht nach oben, kneife die Augen zusammen. Ich stehe da und warte. Und dann sehe ich ihn, irgendwo dort oben, dreihundert, vielleicht tausend Meter über mir, den ersten Tropfen, der sich löst, zu mir herunterschießt, es wird gleich regnen, in wenigen Sekunden wird es in Strömen gießen, und es wird nie mehr aufhören, so wird es sich zumindest anfühlen, als wäre der Ballon endlich geplatzt, und ich sehe nach oben, ein einziger Tropfen auf dem Weg zu mir, auf direktem Kurs, die Geschwindigkeit nimmt zu, und das Wasser muß bei diesem Tempo seine Form verändern, der erste Tropfen fällt, und ich rühre mich nicht, bis ich spüre, daß er mich mitten auf der Stirn trifft, zur Seite wegexplodiert und sich in winzige Fragmente teilt, die auf meiner Jacke landen, auf den Blumen unter mir, den Schuhen, den Gartenhandschuhen. Ich senke den Kopf. Und es beginnt zu regnen.

 

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Johan Harstad (Stavanger, 10 februari 1979)

 

De Noorse schrijfster en journaliste Åsne Seierstad werd geboren in Oslo op 10 februari 1970. Seierstad studeerde aan de Universiteit van Oslo, waar ze afstudeerde in het Russisch, het Spaans en in de ideeëngeschiedenis. Van 1993 tot 1996 deed ze voor het Noorse Arbeiderbladet (sinds 1997 de (Dagsavisen) verslag vanuit Rusland en vanaf 1997 vanuit China. Van 1998 tot 2000 werkte ze voor de Noorse nationale omroep Norsk Rikskringkasting, waarvoor ze reportages maakte over Kosovo. Haar eerste boek Met de rug naar de wereld, Portretten uit Servië uit 2000 is een relaas van deze jaren.Haar tweede boek, De boekhandelaar van Kaboel uit 2002, is een relaas van haar verblijf bij een gezin in Kabul, na de Oorlog in Afghanistan in 2001. Deze roman bracht in Noorwegen een debat teweeg over deze oorlog, die voordien nog geen plek had in de Noorse publieke opinie. Het boek kwam in een ander daglicht te staan nadat boekhandelaar Shah Mohammad Rais, het gezinshoofd dat Seierstad gastvrijheid had verleend, in 2003 te Noorwegen een aanklacht indiende tegen Seierstad en de uitgever van het boek, omdat de privacy van het gezin was geschonden. De aanklacht werd niet ontvankelijk verklaard.In 2007 verscheen De engel van Grozny waarin ze verslag doet van de maanden die ze doorbracht in Tsjetsjenië na de Tweede Tsjetsjeense Oorlog.

Uit: Der Buchhändler aus Kabul  (Vertaald door Holger Wolandt)

 “Sie verliert sie die ganze Zeit aus dem Blick. Die bauschende Burkha sieht aus wie alle anderen bauschenden Burkhas. Himmelblau überall. Ihr blick fällt auf die Erde. Im Schmutz kann sie ihre dreckigen Schuhe von den anderen dreckigen Schuhen unterscheiden. Sie kann die Borten der weißen Hosen sehen und den Saum des purpurroten Kleid darüber ausmachen. Den Blick auf die Erde gerichtet, geht sie im Basar herum. Eine hochschwangere Burkha folgt ihr keuchend. Sie hat Mühe, mit dem energischen Tempo der zwei ersten Schritt zu halten.

Die “führende Burkha” ist bei den Lakenstoffen stehen geblieben. Sie befühlt sie und begutachtet die Farben durch das Fadengitter. Sie verhandelt mit nicht sichtbarem Mund. Ihre Augen sind gerade noch als Schatten durch das Geflecht zu erkennen. Die Burkha feilscht mit fuchtelnden Händen, ihre Nase wie ein Schnabel unter den Stoffalten vorgeschoben. Schließlich entscheidet sie sich, tastet nach ihrer Tasche und streckt eine Hand mit ein paar blauen Scheinen vor. Der Ladenverkäufer misst weißen Stoff mit hellblauen Blumen ab. Er verschwindet in der Tasche unter der Burkha.

Der Duft von Safran, Knoblauch, Pfeffer und frisch frittierter Pakora, in Kichererbsenteig ausgebackenes Gemüse, dringt durch den steifen Stoff und mischt sich mit Schweiß, Atemluft und starker Seife. Das Nylon über dem Mund ist so dicht, dann man seinen eigenen Atem riechen kann.

Sie flattern weiter auf eine Teekane aus Aluminium der billigsten russischen Machart zu. Befühlen, verhandeln, feilschen und sich erneut handelseinig werden. Die Kanne findet ebenfalls unter der Burkha Platz, die sich über Tassen und Gefäße, Matten und Bürsten breitet und dabei immer größer wird. Hinter der ersten Burkha kommen die beiden weniger zielstrebigen.”

Seierstad

Åsne Seierstad (Oslo, 10 februari 1970)

 

De Russische dichter en schrijver Boris Leonidovich Pasternak werd geboren in Moskou op 10 februari 1890. Zie ook mijn blog van 10 februari 2007 en ook mijn blog van 10 februari 2008.

Uit: Doctor Zhivago

On they went, singing ‘Eternal Memory’, and whenever they stopped, the sound of their feet, the horses and the gusts of wind seemed to carry on their singing.

Passers-by made way for the procession, counted the wreaths and crossed themselves. Some joined in out of curiosity and asked: ‘Who is being buried? – ‘Zhivago,’ they were told.

– ‘Oh, I
see. That explains it.’ – ‘It isn’t him. It’s his wife.’ – ‘Well, it comes to the same thing. May she rest in peace. It’s a fine funeral.’

The last moments flashed past, counted, irrevocable. ‘The earth is the Lord’s and the fullness thereof, the earth and everything that dwells therein.’ The priest scattered earth in the form of a cross over the body of Marya Nikolayevna. They sang ‘The souls of the just’. Then a fearful bustle began. The coffin was closed, nailed and lowered into the ground. Clods of earth drummed on the lid like rain as the grave was filled hurriedly by four spades. A mound grew up on it and a ten-year-old boy climbed on top.

Only the numb and unfeeling condition which comes to people at the end of a big funeral could account for some of the mourners’ thinking that he wished to make an address over his mother’s gave.

He raised his head and, from his vantage point, absently surveyed the bare autumn landscape and the domes of the monastery. His snub-nosed face was contorted. He stretched out his neck. If a wolf cub had done this it would have been obvious that it was about to howl. The boy covered his face with his hands and burst into sobs. The wind bearing down on him lashed his hands and face with cold gusts of rain. A man in black with tightly-fitting sleeves went up to the grave. This was Nikolay Niolayevich Vedenyapin, the dead woman’s brother and the uncle of the weeping boy; he was a priest who had been unfrocked at his own request.

He went up to the boy and led him out of the graveyard“.

 

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Boris Pasternak (10 februari 1890 – 30 mei 1960)

 

De Joods-Oostenrijks-Britse schrijver Jakov Lind (pseudoniem van Heinz Landwirth) werd geboren in Wenen op 10 februari 1927. Zie ook mijn blog van 10 februari 2008.

Uit: Selbstporträt (Vertaald door Jakov Lind en Günther Danehl)

Als die Deutschen eines Freitagmorgens in Österreich einmarschierten (Freitag, der Dreizehnte!), hatte Gott auf immer bei mir verspielt. Der Krieg gegen die Juden begann praktisch tags darauf. Am Samstag war ganz Wien ein riesiges Hakenkreuz. Falls Gott das gewollt hatte, und angeblich geschah ja alles nach seinem Willen, mußte er ein schändliches Ungeheuer sein, halb Krampus, halb feuerspeiender Drache. Und doch tat dieser gleiche Gott (die Deutschen, der Teufel) hier und dort etwas Gutes. Mir verschaffte er den lange herbeigewünschten Vorwand, nicht mehr regelmäßig die Schule zu besuchen. Hausaufgaben waren, Gott sei Dank, reine Zeitverschwendung geworden. Die Stadt hatte jetzt an Phrasen mehr zu bieten als hypothetische Dreiecke und lateinische Sätze. Im Sprechchor gebrüllte Naziparolen und marschierende SS- und SA-Formationen waren ein schöner und aufregender Unterricht in Philosophie, Politik und Soziologie. Ein Tscheche namens Navratil war Österreicher, ein Pole mit unaussprechlichem Namen war ebenfalls Österreicher. Italiener, Ungarn, Rumänen – allesamt Österreicher. Nicht aber ein Jude mit dem gut deutschen Namen Landwirth – nein. Ein Jude konnte nicht Österreicher sein. Ein Jude war eine Hyäne, ein Schwein, ein Schweinehund, ein Hund, ein Untermensch, ein Verbrecher, Lügner, Ungeheuer; nach dem 13. März war er alles dies und Schlimmeres amtlich. Ein neues Bewußtsein erwachte.”

 

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Jakov Lind (10 februari 1927 – 17 februari 2007)

 

De Italiaanse dichter en schrijver Giuseppe Ungaretti werd geboren op 10 februari 1888 in Alexandrië, Egypte. Zie ook mijn blog van 10 februari 2008.

 

Rivers

This mutilated tree gives
Me support, left in this pot-hole
It has the bitterness of a circus
Before or after the show.
I watch
The quiet passage of
Clouds over the moon.

This morning I stretched
Myself in an urn of water,
Like a relic, and rested.

The Isonzo scoured
Me like
One of its stones.

I pulled my four
limbs together,
And went, like an acrobat,
Over the water.

Crouched by my clothes
Fouled with war, I inclined
My head, like a Bedouin,
To receive the sun.

This is the Isonzo.
And it is there I
Most see myself
In the universe
A compliant
Thread.

My pain is
When I do not believe
Myself in harmony.

But those hidden
Hands give as they knead me
A rare joy.

I have relived
The stages of my life.

The Serchio: from
Which have drawn, perhaps
For two thousand years
My country people, my father,
My mother.

This is the Nile
That has seen me be born,
And grow
And burn in ignorance on
Extending plains.

This is the Seine; and I mingled
In that muddiness learning each
Part of all myself.

These are my rivers confluent
In the Isonzo.

This is my nostalgia
That in each

One shines through me, now
It is night, and my life seems

A budding
Off of shades.

 

Vertaald door Jon Silkin

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Giuseppe Ungaretti (10 februari 1888 – 2 juni 1970)

 

Carry-Ann Tjong-Ayong werd op 10 februari 1941 in Paramaribo, Suriname geboren. Zie ook mijn blog van 10 februari 2008.

 

Bijna dood

Vaardige handen die mijn wonden dichten
En de dodelijke pijn verlichten
Geen donkere tunnel
Met aan het einde oogverblindend licht
Maar een vertrouwd gezicht
Door wolkenflarden klinkt mijn naam
Bij het omfloerste zonlicht
door het toegedekte raam
de god die mij het leven liet
was mij nabij vandaag
en hoefde mijn gezelschap niet
of ik in hem geloof of niet
hij had geloof in mij
en liet mij vrij

 

Carry-Ann_Tjong-Ayong

Carry-Ann Tjong-Ayong (Paramaribo, 10 februari 1941)

 

De Surinaamse dichter Eugène Rellum werd geboren in Paramaribo op 10 februari 1896. Zie ook mijn blog van 10 februari 2008.

 

De zwarte kikker

 

Hij mocht wel bij hen
in de moddersloot blijven;

zij waren vuilgrijs,

hij was zwart;

ze zeiden:

geen bezwaar, geen nood,

we zijn toch allen

kikkers in de sloot;

 

maar enkele konden

het niet laten,

om nachten lang,

en soms zelfs overdag,

de lucht te vullen

met hun kikkerzang van:

nikker…

nikkerrr…

krrr…

 

Rellum

Eugène Rellum (10 februari 1896 – 29 juli 1989)

 

De Nieuwzeelandse dichteres Fleur Adcock werd geboren op 10 februari 1934 in Auckland, maar woonde van 1939 toto 1947 in Engeland. Zij studeerde aan de Victoria University in Wellington en trouwde met twee literaire persoonlijkheden uit Nieuwzeeland, in 1952 met Alistair Campbell, en na gescheuden te zijn, in 1962 met Barry Crump, om na een jaar weer te scheiden en in Engeland te gaan wonen.

 

Happy ending

  

After they had not made love

she pulled the sheet up over her eyes

until he was buttoning his shirt:

not shyness for their bodies- those

they had willingly displayed- but a frail

endeavour to apologise.

 

Later, though, drawn together by

a distaste for such ‘untidy ends’

they agreed to meet again; whereupon

they giggled, reminisced, held hands

as though what they had made was love-

and not that happier outcome- friends.

 

FleurAdcock

Fleur Adcock (Auckland, 10 februari 1934)

 

De Duitse dichteres en schrijfster Margarete Hannsmann werd geboren op 10 februari 1921 in Heidenheim. Na haar opleiding tot actrice trouwde zij met de uitgever Heinrich Hannsmann. Toen deze overleden was werkte zij o.a. bij de radio en als poppenspeelster. Vanaf 1967 was zij de levenspartner van de schilder en graficus HAP Grieshaber. Zij was actief in de vredes- en milieubeweging. Zij debuteerde in 1964 met de bundel Tauch in den Stein.

 

Liebe

 

Solang du sie machst

solang du in bist

solang du meinst

das ist´s

weißt du die Hälfte

Erst wenn du out bist

den Mond anheulst

als Steppenwolf

durch die Straßen

schnürst

Weil du sie suchst

weil du sie nicht findest

weil du´s nicht kriegst

besitzt du sie ganz

wirst du ganz von ihr besessen.

 

hannsmann

Margarete Hannsmann (10 februari 1921 – 29 maart 2007)

 

De Franse schrijver, journalist en avonturier Joseph Kessel werd geboren op 10 februari 1898 in Clara, Entre Rios, Argentinië als zoon van Russische joden. Hij groeide echter op in Frankrijk en begon zijn loopbaan als correspondent buitenland. Hij kreeg al snel de naam van avonturier die over de hele wereld reisde. In 1940 sloot hij zich aan bij de Résistance. Zijn bekendste titel is wellicht Belle de Jour, door Luis Buñuel in 1967 verfilmd. Zijn succesvolste boek is de roman Le Lion uit 1958 dat sindsdien steeds weer opnieuw als klassiek boek (voor de jeugd) wordt uitgegeven.

 

Uit: Le Lion

« Auprès de l’eau étaient les bêtes.

J’en avais aperçu beaucoup le long des routes et des pistes- Kivou- Tanganyika, Ouganda, Kenya- au cours du voyage que je venais d’achever en Afrique Orientale. Mais ce n’étaient que visions incertaines et fugitives : troupeaux que le bruit de la voiture dispersait, silhouettes rapides, effrayées, évanouies.

Lorsque, parfois, j’avais eu la chance d’épier quelque temps un animal sauvage çà son insu, je n’avais pu le faire que de très loin ou en cachette, et pour ainsi dire frauduleusement.

Les attitudes que prenaient  dans la sécheresse de la brousse les vies libres et pures, je les contemplais avec un singulier sentiment d’avidité, d’exaltation, d’envie et de désespoir. Il me semblait que j’avais retrouvé un paradis rêvé ou connu par moi en des âges dont j’avais perdu la mémoire. Et j’en touchais le seuil. Et ne pouvais le franchir.

De rencontre en rencontre, de désir en désir frustré, le besoin était venu- sans doute puéril, mais toujours plus exigeant- de me voir admis dans l’innocence et la fraîcheur des premiers temps du monde.

Et, avant de regagner l’Europe, j’avais résolu de passer par un des parcs royaux du Kenya, ces réserves où des ois d’un extrême rigueur protègent les bêtes sauvages dans toutes les formes de leur vie. Maintenant elles étaient là. »

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Joseph Kessel (10 februari 1898 – 23 juli 1979)

 

De Engelse schrijver en essayist Charles Lamb werd geboren in Londen op 10 februari 1775.  Lambs plaats in de Engelse letteren is omgekeerd evenredig aan zijn vrij kleine oeuvre. Zijn biografie werd meermaals geschreven, zijn brieven verschenen in twee delen, voor verzamelaars en studenten is er een complete bibliografie, en er is een Companion to Charles Lamb, een naslagwerk over personen en plaatsen die in zijn leven en werk een rol hebben gespeeld. Zijn bekendste werken zijn Essays of Elia en het boek Tales from Shakespeare dat hij samen met zijn zuster schreef.

 

Uit: Essays Of Elia (Oxford In The Vacation)

 

I can here play the gentleman, enact the student. To such a one as myself, who has been defrauded in his young years of the sweet food of academic institution, nowhere is so pleasant, to while away a few idle weeks at, as one or other of the Universities. Their vacation, too, at this time of the year, falls in so pat with ours. Here I can take my walks unmolested, and fancy myself of what degree or standing I please. I seem admitted ad eundem. I fetch up past opportunities. I can rise at the chapel-bell, and dream that it rings for me. In moods of humility I can be a Sizar, or a Servitor. When the peacock vein rises, I strut a Gentleman Commoner. In graver moments, I proceed Master of Arts. Indeed I do not think I am much unlike that respectable character. I have seen your dim-eyed vergers, and bed-makers in spectacles, drop a bow or curtsy, as I pass, wisely mistaking me for something of the sort. I go about in black, which favours the notion. Only in Christ Church reverend quadrangle, I can be content to pass for nothing short of a Seraphic Doctor.

The walks at these times are so much one’s own — the tall trees of Christ’s, the groves of Magdalen! The halls deserted, and with open doors, inviting one to slip in unperceived, and pay a devoir to some Founder, or noble or royal Benefactress (that should have been ours) whose portrait seems to smile upon their over-looked beadsman, and to adopt me for their own. Then, to take a peep in by the way at the butteries, and sculleries, redolent of antique hospitality: the immense caves of kitchens, kitchen fire-places, cordial recesses; ovens whose first pies were baked four centuries ago; and spits which have cooked for Chaucer! Not the meanest minister among the dishes but is hallowed to me through his imagination, and the Cook goes forth a Manciple.“

 

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Charles Lamb (10 februari 1775 – 27 december 1834)

 

De Duitse dichter, schrijver en medicus Daniel Wilhelm Triller werd geboren op 10 februari 1695 in Erfurt. In 1718 promoveerde hij in Halle in de medicijnen. In 1730 werd hij lijfarts van de erfprins van Nassau-Saarbrücken, in 1746 van de keurvorst van Sachsen. Daarnast was hij een bekende dichter en fabeldichter.

 

Der Bach und die Wiese

 

Es rann ein Bach durch eine Wiese,

Die an den schönsten Blumen reich

Und einem kleinen Paradiese

An wundervoller Anmut glich.

»Ach«, rief sie, »willst du nicht verweilen?

Siehst du nicht meine Schönheit an?«

»Nein«, sprach der Bach, » ich muss jetzt eilen;

Dass ich den Lauf vollenden kann.«

 

Er war auch nicht gar weit gekommen,

Da ward er von dem Erdenschlund

Unwiederbringlich eingenommen

Und sank in schlammerfüllten Grund.

Er war unachtsam fortgeflossen

Und hatte von der Wiesen Pracht,

Weil er nur auf den Lauf bedacht,

Gar nichts gesehn, gar nichts genossen.

Ob gleich die Blumen hier und da,

Zu beiden Seiten, aufgeschossen,

Nahm er doch nicht die Schönheit wahr.

 

Ach, welche Wahrheit wird allhier uns vorgestellt!

Ist nicht der Mensch der Bach, die Wiese nicht die Welt?

 

Triller

Daniel Triller (10 februari 1695 – 22 mei 1782)

 

Zie voor onderstaande schrijver ook mijn blog van 10 februari 2008.

De Zwitserse humanistische schrijver en geleerde Thomas Platter de oudere werd geboren op 10 februari 1499 in Grächen in het kanton Wallis