Die heiligen drei Könige (Rainer Maria Rilke)

Bij het feest van Driekoningen

 

bruyn

Aanbidding door de Heilige Drie Koningen, Bartholomäus Bruyn de Oude, rond 1501/1550

 

 

Die heiligen drei Könige

Legende

Einst als am Saum der Wüsten sich
auftat die Hand des Herrn
wie eine Frucht, die sommerlich
verkündet ihren Kern,
da war ein Wunder: Fern
erkannten und begrüßten sich
drei Könige und ein Stern.

Drei Könige von Unterwegs
und der Stern Überall,
die zogen alle (überlegs!)
so rechts ein Rex und links ein Rex
zu einem stillen Stall.

Was brachten die nicht alles mit
zum Stall von Bethlehem!
Weithin erklirrte jeder Schritt,
und der auf einem Rappen ritt,
saß samten und bequem.
Und der zu seiner Rechten ging,
der war ein goldner Mann,
und der zu seiner Linken fing
mit Schwung und Schwing
und Klang und Kling
aus einem runden Silberding,
das wiegend und in Ringen hing,
ganz blau zu rauchen an.
Da lachte der Stern Überall
so seltsam über sie,
und lief voraus und stand am Stall
und sagte zu Marie:

Da bring ich eine Wanderschaft
aus vieler Fremde her.
Drei Könige mit Magenkraft

von Gold und Topas schwer
und dunkel, tumb und heidenhaft, –
erschrick mir nicht zu sehr.
Sie haben alle drei zuhaus
zwölf Töchter, keinen Sohn,
so bitten sie sich deinen aus
als Sonne ihres Himmelblaus
und Trost für ihren Thron.
Doch musst du nicht gleich glauben: bloß
ein Funkelfürst und Heidenscheich
sei deines Sohnes Los.
Bedenk, der Weg ist groß.
Sie wandern lange, Hirten gleich,
inzwischen fällt ihr reifes Reich
weiß Gott wem in den Schoß.
Und während hier, wie Westwind warm,
der Ochs ihr Ohr umschnaubt,
sind sie vielleicht schon alle arm
und so wie ohne Haupt.
Drum mach mit deinem Lächeln licht
die Wirrnis, die sie sind,
und wende du dein Angesicht

nach Aufgang und dein Kind;
dort liegt in blauen Linien,
was jeder dir verließ:
Smaragda und Rubinien
und die Tale von Türkis.


Rainer Maria Rilke (4 december 1875 – 29 december 1926)

Rilke werd geboren in Praag

 

Zie voor de schrijvers van de 6e januari ook mijn vorige twee blogs van vandaag.

Zum Neuen Jahr (Rainer Maria Rilke)

Aan alle bezoekers en mede-bloggers een gelukkig Nieuwjaar!

 

Dorp in de winter door Joos de Momper II (1564-1635)

 

Zum Neuen Jahr

Wir
wollen
glauben
an
ein langes Jahr,
das uns gegeben ist,
neu,
unberührt, voll nie gewesener Dinge,
voll nie getaner Arbeit,
voll Aufgabe,
Anspruch und Zumutung.
Wir wollen sehen,
dass wir’s nehmen lernen, ohne allzu viel fallen zu lassen
von dem
was es zu vergeben hat, an die, die Notwendiges, Ernstes und
Großes von ihm verlangen.

 

Rainer Maria Rilke (4 december 1875 – 29 december 1926)

Rilke werd geboren in Praag

 

Zie voor de schrijvers van de 1e januari ook mijn vorige blog van vandaag.

Geburt Christi (Rainer Maria Rilke)

Aan alle bezoekers en mede-bloggers een Prettig Kerstfeest!

 

Gerard David, Drieluik met de geboorte van Christus (middenpaneel), rond 1505 -1515

 

Geburt Christi

Hättest du der Einfalt nicht, wie sollte
dir geschehn, was jetzt die Nacht erhellt?
Sieh, der Gott, der über Völkern grollte,
macht sich mild und kommt in dir zur Welt.
Hast du dir ihn größer vorgestellt?
Was ist Größe? Quer durch alle Maße,
die er durchstreicht, geht sein grades Los.
Selbst ein Stern hat keine solche Straße.
Siehst du, diese Könige sind groß,
und sie schleppen dir vor deinen Schooß
Schätze, die sie für die größten halten,
und du staunst vielleicht bei dieser Gift -:
aber schau in deines Tuches Falten,
wie er jetzt schon alles übertrifft.
Aller Amber, den man weit verschifft,
jeder Goldschmuck und das Luftgewürze,
das sich trübend in die Sinne streut:
alles dieses war von rascher Kürze,
und am Ende hat man es bereut.
Aber (du wirst sehen): Er erfreut.

 

Rainer Maria Rilke (4 december 1875 – 29 december 1926)

Rilke werd geboren in Praag (Hier de Praagse burcht)

 

Zie voor de schrijvers van de 25e december ook mijn vorige blog van vandaag.

Verkündigung über den Hirten (Rainer Maria Rilke)

Aan alle bezoekers en mede-bloggers een Prettig Kerstfeest!

 

francesco-bassano-the-younger-the-annunciation-to-the-shepherds

Francesco Giambattista Bassano da Ponte ,Verkondiging aan de herders, rond 1575

Dorotheum,Wenen

 


Verkündigung über den Hirten

Seht auf, ihr Männer. Männer dort am Feuer,
die ihr den grenzenlosen Himmel kennt,
Sterndeuter, hierher! Seht, ich bin ein neuer
steigender Stern. Mein ganzes Wesen brennt
und strahlt so stark und ist so ungeheuer
voll Licht, daß mir das tiefe Firmament
nicht mehr genügt. Laßt meinen Glanz hinein
in euer Dasein: Oh, die dunklen Blicke,
die dunklen Herzen, nächtige Geschicke
die euch erfüllen. Hirten, wie allein
bin ich in euch. Auf einmal wird mir Raum.
Stauntet ihr nicht: der große Brotfruchtbaum
warf einen Schatten. Ja, das kam von mir.
Ihr Unerschrockenen, o wüßtet ihr,
wie jetzt auf eurem schauenden Gesichte
die Zukunft scheint. In diesem starken Lichte
wird viel geschehen. Euch vertrau ichs, denn
ihr seid verschwiegen; euch Gradgläubigen
redet hier alles. Glut und Regen spricht,
der Vögel Zug, der Wind und was ihr seid,
keins überwiegt und wächst zur Eitelkeit
sich mästend an. Ihr haltet nicht
die Dinge auf im Zwischenraum der Brust
um sie zu quälen. So wie seine Lust
durch einen Engel strömt, so treibt durch euch
das Irdische. Und wenn ein Dorngesträuch
aufflammte plötzlich, dürfte noch aus ihm
der Ewige euch rufen, Cherubim,
wenn sie geruhten neben eurer Herde
einherzuschreiten, wunderten euch nicht:
ihr stürztet euch auf euer Angesicht,
betetet an und nenntet dies die Erde.

Doch dieses war. Nun soll ein Neues sein,
von dem der Erdkreis ringender sich weitet.
Was ist ein Dörnicht uns: Gott fühlt sich ein
in einer Jungfrau Schooß. Ich bin der Schein
von ihrer Innigkeit, der euch geleitet.

 

Rainer Maria Rilke (4 december 1875 – 29 december 1926)

Rilke werd geboren in Praag (Hier de Karelsbrug)

 


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Vierde Advent, Rainer Maria Rilke, Robert Bly, Norman Maclean, Marcelin Pleynet, Tim Fountain

 

Bij de Vierde Advent

 

Rogier_van_der_Weyden,_Heimsuchung
Visitatie, Rogier van der Weyden, 1555


Mariae Heimsuchung

Noch erging sie’s leicht im Anbeginne,
doch im Steigen manchmal ward sie schon
ihres wunderbaren Leibes inne, –
und dann stand sie, atmend, auf den hohn

Judenbergen. Aber nicht das Land,
ihre Fülle war um sie gebreitet;
gehend fühlte sie: man überschreitet
nie die Größe, die sie jetzt empfand.

Und es drängte sie, die Hand zu legen
auf den andern Leib, der weiter war.
Und die Frauen schwankten sich entgegen
und berührten sich Gewand und Haar.

Jede, voll von ihrem Heiligtume,
schützte sich mit der Gevatterin.
Ach der Heiland in ihr war noch Blume,
doch den Täufer in dem Schooß der Muhme
riß die Freude schon zum Hüpfen hin.

 

Rainer Maria Rilke (4 december 1875 – 29 december 1926)
Rilke werd geboren in Praag (Hier de Staroměstské náměsti en Nicolaaskerk)

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Rainer Maria Rilke, Geert Mak, Nikoloz Baratashvili

De Duitse dichter Rainer Maria Rilke werd als René Karel Wilhelm Johann Josef Maria Rilke op 4 december 1875 in Praag geboren. Zie ook alle tags voor Rainer Maria Rilke op dit blog.

Ich will ein Garten sein

Ich will ein Garten sein, an dessen Bronnen
die vielen Träume neue Blumen brächen,
die einen abgesondert und versonnen,
und die geeint in schweigsamen Gesprächen.

Und wo sie schreiten, über ihren Häupten
will ich mit Worten wie mit Wipfeln rauschen,
und wo sie ruhen, will ich den Betäubten
mit meinem Schweigen in den Schlummer lauschen.

 

Ich ließ meinen Engel lange nicht los

Ich ließ meinen Engel lange nicht los,
und er verarmte mir in den Armen
und wurde klein, und ich wurde groß:
und auf einmal war ich das Erbarmen,
und er eine zitternde Bitte bloß.

Da hab ich ihm seine Himmel gegeben, –
und er ließ mir das Nahe, daraus er entschwand;
er lernte das Schweben, ich lernte das Leben,
und wir haben langsam einander erkannt…

 

Aus dem Leben eines Heiligen

Er kannte Ängste, deren Eingang schon
wie Sterben war und nicht zu überstehen.
Sein Herz erlernte, langsam durchzugehen;
er zog es groß wie einen Sohn.

Und namenlose Nöte kannte er,
finster und ohne Morgen wie Verschläge;
und seine Seele gab er folgsam her,
da sie erwachsen war, auf daß sie läge

bei ihrem Bräutigam und Herrn; und blieb
allein zurück an einem solchen Orte,
wo das Alleinsein alles übertrieb,
und wohnte weit und wollte niemals Worte.

Aber dafür, nach Zeit und Zeit, erfuhr
er auch das Glück, sich in die eignen Hände,
damit er eine Zärtlichkeit empfände,
zu legen wie die ganze Kreatur.

Rainer Maria Rilke (4 december 1875 – 29 december 1926)

Standbeeld in Ronda

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Ida Gerhardt, Rainer Maria Rilke, Friedrich von Schiller, T.S. Eliot

Wegens omstandigheden, zoals dat heet, even iets anders:

 

Lof van het onkruid

Godlof dat onkruid niet vergaat.
Het nestelt zich in spleet en steen,
breekt door beton en asfalt heen,
bevolkt de voegen van de straat.

Achter de stoomwals valt weer zaad:
de bereklauw grijpt om zich heen.
En waar een bom zijn trechter slaat
is straks de distel algemeen.

Als hebzucht alles heeft geslecht
straalt het klein hoefblad op de vaalt
en wordt door brandnetels vertaald:

‘gij die miljoenen hebt ontrecht:
zij kòmen – uw berekening faalt.’
Het onkruid wint het laatst gevecht.

Ida Gerhardt (11 mei 1905 – 15 augustus 1997)

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Rainer Maria Rilke, Geert Mak, Annette von Droste-Hülshoff

De Duitse dichter Rainer Maria Rilke werd als René Karel Wilhelm Johann Josef Maria Rilke op 4 december 1875 in Praag geboren. Zie ook alle tags voor Rainer Maria Rilke op dit blog.

Uit: Advent

Es treibt der Wind im Winterwalde
Die Flockenherde wie ein Hirt,
Und manche Tanne ahnt, wie balde
Sie fromm und lichterheilig wird,
Und lauscht hinaus. Den weißen Wegen
Streckt sie die Zweige hin – bereit,
Und wehrt dem Wind und wächst entgegen
Der einen Nacht der Herrlichkeit.

 

Ein Prophet

Ausgedehnt von riesigen Gesichten,
hell vom Feuerschein aus dem Verlauf
der Gerichte, die ihn nie vernichten, –
sind die Augen, schauend unter dichten

Brauen. Und in seinem Innern richten
sich schon wieder Worte auf,

nicht die seinen (denn was wären seine
und wie schonend waren sie vertan)
andre, harte: Eisenstücke, Steine,
die er schmelzen muß wie ein Vulkan,

um sie in dem Ausbruch seines Mundes
auszuwerfen, welcher flucht und flucht;
während seine Stirne, wie des Hundes
Stirne, das zu tragen sucht,

was der Herr von seiner Stirne nimmt:
Dieser, Dieser, den sie alle fänden,
folgten sie den großen Zeigehänden,
die Ihn weisen wie Er ist: ergrimmt.

Einmal war ich weich wie früher Weizen,
doch, du Rasender, du hast vermocht,
mir das hingehaltne Herz zu reizen,
daß es jetzt wie eines Löwen kocht.

Welchen Mund hast du mir zugemutet,
damals, da ich fast ein Knabe war:
eine Wunde wurde er: nun blutet
aus ihm Unglücksjahr um Unglücksjahr.

Täglich tönte ich von neuen Nöten,
die du, Unersättlicher, ersannst,
und sie konnten mir den Mund nicht töten;
sieh du zu, wie du ihn stillen kannst,

wenn, die wir zerstoßen und zerstören,
erst verloren sind und fernverlaufen
und vergangen sind in der Gefahr:
denn dann will ich in den Trümmerhaufen
endlich meine Stimme wiederhören,
die von Anfang an ein Heulen war.

 

Spätherbst in Venedig

Nun treibt die Stadt schon nicht mehr wie ein Köder,
der alle aufgetauchten Tage fängt.
Die gläsernen Paläste klingen spröder
an deinen Blick. Und aus den Gärten hängt

der Sommer wie ein Haufen Marionetten
kopfüber, müde, umgebracht.
Aber vom Grund aus alten Waldskeletten
steigt Willen auf: als sollte über Nacht

der General des Meeres die Galeeren
verdoppeln in dem wachen Arsenal,
um schon die nächste Morgenluft zu teeren

mit einer Flotte, welche ruderschlagend
sich drängt und jäh, mit allen Flaggen tagend,
den großen Wind hat, strahlend und fatal.

Rainer Maria Rilke (4 december 1875 – 29 december 1926)

Portret door Helmut Westhoff

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Rainer Maria Rilke , Geert Mak, Nikoloz Baratashvili, Emil Aarestrup

De Duitse dichter Rainer Maria Rilke werd als René Karel Wilhelm Johann Josef Maria Rilke op 4 december 1875 in Praag geboren. Zie ook mijn blog van 4 december 2006 en ook mijn blog van 4 december 2007 en ook ook mijn blog van 4 december 2008 en ook mijn blog van 4 december 2009.

Klage um Antinous

Keiner begriff mir von euch den bithynischen Knaben
(daß ihr den Strom anfaßtet und von ihm hübt…).
Ich verwohnte ihn zwar. Und dennoch wir haben
ihn nur mit Schwere erfüllt und für immer getrübt.

Wer vermag denn zu lieben ? Wer kann es ? – Noch keiner.
Und so hab ich unendliches Weh getan -.
Nun ist er am Nil der stillenden Götter einer,
und ich weiß kaum welcher und kann ihm nicht nahn.

Und ihr warfet ihn noch, Wahnsinnige, bis in die Sterne,
damit ich euch rufe und dränge: meint ihr den?
Was ist er nicht einfach ein Toter. Er wäre es gerne.
Und vielleicht wäre ihm nichts geschehn.

 

Klage um Jonathan

Ach sind auch Könige nicht von Bestand
und dürfen hingehn wie gemeine Dinge,
obwohl ihr Druck wie der der Siegelringe
sich widerbildet in das weiche Land.

Wie aber konntest du, so angefangen
mit deines Herzens Initial,
aufhören plötzlich: Wärme meiner Wangen.
O daß dich einer noch einmal
erzeugte, wenn sein Samen in ihm glänzt.

Irgend ein Fremder sollte dich zerstören,
und der dir innig war, ist nichts dabei
und muß sich halten und die Botschaft hören;
wie wunde Tiere auf den Lagern löhren,
möcht ich mich legen mit Geschrei:

denn da und da, an meinen scheusten Orten,
bist du mir ausgerissen wie das Haar,
das in den Achselhöhlen wachst und dorten,
wo ich ein Spiel für Frauen war,

bevor du meine dort verfitzten Sinne
aufsträhntest wie man einen Knaul entflicht;
da sah ich auf und wurde deiner inne: –
Jetzt aber gehst du mir aus dem Gesicht.

 

Uit: Die Sonette an Orpheus, Erster Teil 

Sonett I

Und fast ein Mädchen wars und ging hervor
aus diesem einigen Glück von Sang und Leier
und glänzte klar durch ihre Frühlingsschleier
und machte sich ein Bett in meinem Ohr.

Und schlief in mir. Und alles war ihr Schlaf.
Die Bäume, die ich je bewundert, diese
fühlbare Ferne, die gefühlte Wiese
und jedes Staunen, das mich selbst betraf.

Sie schlief die Welt. Singender Gott, wie hast
du sie vollendet, daß sie nicht begehrte,
erst wach zu sein? Sieh, sie erstand und schlief.

Wo ist ihr Tod? O, wirst du dies Motiv
erfinden noch, eh sich dein Lied verzehrte? –
Wo sinkt sie hin aus mir? … Ein Mädchen fast …

 

Rainer Maria Rilke (4 december 1875 – 29 december 1926)

 

 

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Rainer Maria Rilke, Geert Mak, Nikoloz Baratashvili, Emil Aarestrup, Nikolay Nekrasov, Trudi Guda, René Fallet, Samuel Butler, Thomas Carlyle

De Duitse dichter Rainer Maria Rilke werd als René Karel Wilhelm Johann Josef Maria Rilke op 4 december 1875 in Praag geboren. Zie ook mijn blog van 4 december 2006 en ook mijn blog van 4 december 2007 en ook ook mijn blog van 4 december 2008.

Träume, die in deinen Tiefen wallen

Träume, die in deinen Tiefen wallen,
aus dem Dunkel lass sie alle los.
Wie Fontänen sind sie, und sie fallen
lichter und in Liederintervallen
ihren Schalen wieder in den Schoß.

Und ich weiß jetzt: wie die Kinder werde.
Alle Angst ist nur ein Anbeginn;
aber ohne Ende ist die Erde,
und das Bangen ist nur die Gebärde,
und die Sehnsucht ist ihr Sinn –

 

Der Engel

Mit einem Neigen seiner Stirne weist
er weit von sich was einschränkt und verpflichtet;
denn durch sein Herz geht riesig aufgerichtet
das ewig Kommende das kreist.

Die tiefen Himmel stehn ihm voll Gestalten,
und jede kann ihm rufen: komm, erkenn -.
Gieb seinen leichten Händen nichts zu halten
aus deinem Lastenden. Sie kämen denn

bei Nacht zu dir, dich ringender zu prüfen,
und gingen wie Erzürnte durch das Haus
und griffen dich als ob sie dich erschüfen
und brächen dich aus deiner Form heraus.

 

Uit: Die Sonette an Orpheus, Zweiter Teil

Sonett I

Atmen, du unsichtbares Gedicht!
Immerfort um das eigne
Sein rein eingetauschter Weltraum. Gegengewicht,
in dem ich mich rhythmisch ereigne.

Einzige Welle, deren
allmähliches Meer ich bin;
sparsamstes du von allen möglichen Meeren, –
Raumgewinn.

Wieviele von diesen Stellen der Raume waren schon
innen in mir. Manche Winde
sind wie mein Sohn.

Erkennst du mich, Luft, du, voll noch einst meiniger Orte?
Du, einmal glatte Rinde,
Rundung und Blatt meiner Worte.

 

rainer_maria_rilke

Rainer Maria Rilke (4 december 1875 – 29 december 1926)

 

De Nederlandse schrijver Geert Mak werd geboren op 4 december 1946 in Vlaardingen. Zie ook mijn blog van 4 december 2008.

Uit: In Europa

“De ooievaars waren al vertrokken. Hun nesten stonden stil en leeg op de schoorstenen. De zomer gloeide na, de burgemeester maaide zwetend het gemeentegras. Eer was geen mechanisch geluid te horen; alleen stemmen, een hond, een haan, overstekende ganzen, een houten paardenkar die krakend over de weg reed, de zeis van de burgemeester. Later op de middag werden de ovens aangestoken; een dunne sluier blauwe rook trok over de daken. Zo nu en dan krijste een varken.
Het waren de laatste maanden van het millennium, en ik reisde kriskras door Europa, een jaar lang. Ik deed dat in opdracht van mijn krant, NRC Handelsblad, waarvoor ik iedere dag een stukje moest leveren, rechtsonder op de voorpagina. het was een soort eindinspectie: hoe lag het continent erbij, aan het slot van de twintigste eeuw? Tegelijk was het een historische reis: ik volgde, voor zover mogelijk, de loop van de geschiedenis, op zoek naar sporen die waren achtergebleven. En ik had de stille getuigen inderdaad teruggevonden, vele tientallen: een overgroeide kuil bij de Somme, een gemitrailleerde deurpost in de Berlijnse Oranienburger Strasse, een besneeuwd bos bij Vilnius, een krantenarchief in München, een heuvel achter Barcelona, een wit-rood sandaaltje in Auschwitz. Het had bovendien iets met mijzelf te maken, deze reis. Ik wilde eruit, grenzen overschrijden, ervaren wat het inhield, dat mistige begrip ‘Europa’.
Europa is, zo had ik in de loop van dat jaar gemerkt, een continent waar je gemakkelijk heen en weer kunt reizen in de tijd. Alle stadia van de twintigste eeuw worden wel ergens beleefd en herbeleefd. Op de ponten van Istanbul is het altijd 1948. In Lissabon is het 1956. Op het Parijse Gare de Lyon is het 2020. In Budapest hebben jonge mannen de gezichten van onze vaders.

In dit Zuid-Hongaarse dorp Vásárosbéc bleef het almaar 1925. Er leefden zo’n tweehonderd mensen. Zeker een kwart van de bevolking bestond uit zigeuners. De gezinnen kregen een kleine uitkering – zo’n zestig euro per maand – en de vrouwen zeulden langs de deuren met manden en vage koopwaar. Hun huizen verkeerden in een staat van ontbinding, de deuren waren lappen en soms waren zelfs de kozijnen verdwenen, weggestookt tijdens een koude winter.
De geluiden van de zeisen en de paarden waren dan ook de geluiden van de armoede: een liter benzine voor een uurtje motormaaien kostte in Vásárosbéc, omgerekend naar de gemiddelde verdienste van het dorp, al gauw een dagloon. Het leven was hier half zo duur als in West-Europa, maar de mensen verdienden er tien keer zo weinig. Deze Hongaarse dorpelingen warden dus vijf keer zo arm als die in Jorwerd.
De zigeuners waren behoorlijk arm. Nog armer waren de Roemeense zigeuners, die soms met houten woonwagens in het dorp verschenen. En armer dan arm waren de rondtrekkende Albanese zigeuners.
Zij waren ook nog eens de paria’s van alle andere armen, de grootste schlemielen van Europa.“

Geert_Mak

Geert Mak (Vlaardingen, 4 december 1946)

 

De Georgische schrijver en dichter Nikoloz Baratashvili werd geboren op 4 december 1817 in Tbilisi. Zie ook mijn blog van 4 december 2006 en ook mijn blog van 4 december 2008.

 

Twilight Over Mtatsminda

O Mtatsminda ! Thou Holy Mount ! the sight does haunt
The soul to thought – a place that wilderness has wrought
The dew divine like drops of pearl does grace the site
And, trembling, mingles in delight with soft twilight.
Both solitude and silence rule the place in proud and haughty state!
And from that mount my eyes behold a scene that rapture does create!
Below, the plain with ambrosial flowers is like a heavenly altar spread;
The fragrance like the incense sweet its blessings on the Mount does shed.
I still recall that lovely eve when full of grief
Your paths I trod, O dusky Mount, to seek relief;
My lonely soul in longing clung to twilight fair,
Which sorrow veiled with heaving sighs and beauty rare!
Ah! Nature wove a gentle dream of loveliness and sadness there.
O sky! O sky! You has engraved your image on my heart forever!
And when I gaze upon your blue my thoughts enraptured towards your fly
Alas, they cannot reach your heights, and in the air dissolve and die
Your radiance conceals this fleeting world of woes!
Beyond your realm my soul takes wing to seek repose
From dreary haunts where every cherished hope expires…
But woe! the gods shun man and all his heart’s desires.
In pensive thought entranced I viewed the waning of the heaven’s glow;
Soft twilight wrapt me in her arms and filled with dusk the glens below,
Where rivulets hummed in low response to gentle winds that haunting sighed;
My soul to nature seemed to cleave, and in her bosom’s depth to bide.
O glowing Mount! whose smiles and tears enthrall the breast;
A sight that cheers the heavy heart by cares oppressed.
My grieving soul with gladness now does seem to blend,
And yet, O Mount, your silent mourn’st, my gentle friend.
Deep silence quivered in delight as twilight dimmed the heaven’s dome;
And eve’s sweet star of love and dreams pursued the moon throughout the gloam.
O have you seen a virgin soul, aweary with excess of prayer?
And so the pale and languid moon came floating through the misty air.
Remembrance brings to mind again that eve in May

Baratashvili

Nikoloz Baratashvili (4 december 1817 – 21 oktober 1844)

 

De Deense dichter Emil Aarestrup werd geboren op 4 december 1800 in Kopenhagen. Zie ook mijn blog van 4 december 2008.

 

 

A sonnet with a twist (1826)

 

What do they mean, these soft-pressed hands, these glances?

What’s really said by kisses, fond embraces?

Only the heart for such, sweet girl, has phrases:

My foolish one, what head can grasp such fancies?

 

But when I find my kisses shunned, forbidden,

My eyes, my arms by you so oft eluded,

Mine is the tiresome task, all else excluded,

Of letting wisdom flow from lips unbidden.

 

Know then: in part a voice may be disarming

And by poetic heart-felt force win over.

Yet that which is most sweet it ne’er advances.

 

Therefore let lips and arms, with bosom, glances,

– How shall I say it? – melt into each other

To form a single tongue, as mute as charming.

 

 

Vertaald door John Irons

 

Aarestrup

Emil Aarestrup (4 december 1800 – 21 juli 1856)

 

De Russische dichter Nikolay Nekrasov werd geboren op 4 december 1821 in Nemirovo. Zie ook mijn blog van 4 december 2008.

 

 

On The Day Of Gogol’s Death

How blessed’s the good-natured poet,
With little bile and much emotion:
All lovers of the gentle arts
Send him sincerest greetings;

The admiration of the crowd

Sounds in his ear like rippling waves;

He is a stranger to self-doubt-

That torture of creative souls;

 

Lover of comfort and tranquility,

Shunning audacious satire,

He firmly dominates the crowd

With his peace-loving lyre.

 

He is not cursed nor driven out

But worshipped for his splendid mind,

While all his countrymen prepare

A monument to him in life.

 

But fate will show no mercy

To one whose noble genius

Has led him to unmask the crowd,

Expose its passions and mistakes.

 

His heart abrim with hate

His lips all clad in satire,

He wanders down a thorny path

His wrathful lyre in hand.

 

He is reviled at every step:

He catches sounds of admiration

Not in sweet murmurings of praise

But in wild cries of enmity.

With disbelief and new belief

In his high calling’s dream,

He preaches love to all

Through venomous denial.

 

His speech’s every syllable

Engenders for him cruel foes,

And all men, whether smart or dull,

Are quick to vilify him.

 

They c
urse at him from every side,

And only when they see his corpse

They’ll understand how much he did,

And that in hate, he was yet full of love! 

 

Kramskoi_Nikolay_Nekrasov_in_the_Period_of_Last_Songs

Nikolay Nekrasov (4 december 1821 – 8 januari 1878)
Geschilderd door Ivan Nikolaevich Kramskoy

 

Zie voor onderstaande schrijvers ook mijn blog van 4 december 2008.

 

De Surinaamse dichteres en cultureel antropologe Gertrude (Trudi) Marie Guda werd geboren in Paramaribo op 4 december 1940.

 

De Franse schrijver René Fallet werd geboren op 4 december 1927 in Villeneuve-Saint-Georges.

 

De Engelse schrijver, componist, filoloog en schilder Samuel Butler werd geboren op 4 december 1835 in Langar, Nottinghamshire.

 

De Schotse schrijver Thomas Carlyle werd geboren in Ecclefechan, gelegen in de regio Dumfries and Galloway in Schotland op 4 december 1795.