Anne Frank, Christoph Meckel, Renan Demirkan, Djuna Barnes

De Nederlandse schrijfster Anne Frank werd geboren in Frankfurt am Main op 12 juni 1929. Zie ook alle tags voor Anne Frank op dit blog.

Uit: The Diary of a Young Girl (Vertaald door B. M. Mooyart-Doubleday)

“Wednesday, 5 April 1944
My dearest Kitty,

For a long time now I didn’t know why I was bothering to do any schoolwork. The end of the war still seemed so far away, so unreal, like a fairy tale. If the war isn’t over by September, I won’t go back to school, since I don’t want to be two years behind…
I finally realized that I must do my schoolwork to keep from being ignorant, to get on in life, to become a journalist, because that’s what I want! I know I can write. A few of my stories are good, my descriptions of the Secret Annexe* are humorous, much of my diary is vivid and alive, but…it remains to be seen whether I really have talent…
Unless you write yourself, you can’t know how wonderful it is; I always used to bemoan the fact that I couldn’t draw, but now I’m overjoyed that at least I can write. And if I don’t have the talent to write books or newspaper articles, I can always write for myself. But I want to achieve more than that. I can’t imagine having to live like Mother, Mrs Van Daan* and all the women who go about their work and are then forgotten. I need to have something besides a husband and children to devote myself to! I don’t want to have lived in vain like most people. I want to be useful or bring enjoyment to all people, even those I’ve never met. I want to go on living even after my death! And that’s why I’m so grateful to God for having given me this gift, which I can use to develop myself and to express all that’s inside me!
When I write I can shake off all my cares. My sorrow disappears, my spirits are revived! But, and that’s a big question, will I ever be able to write something great, will I ever become a journalist or a writer?
I hope so, oh, I hope so very much, because writing allows me to record everything, all my thoughts, ideals and fantasies…
So onwards and upwards, with renewed spirits. It’ll all work out, because I’m determined to write!

Yours, Anne M. Frank”

 

Anne Frank (12 juni 1929 – maart 1945)
Ellie McKendrick als Anne Frank in de BBC serie „The Diary of Anne Frank”, 2009

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Wolfgang Herrndorf

De  Duitse schrijver, schilder en illustrator Wolfgang Herrndorf  werd geboren op 12 juni 1965 in Hamburg. Herrndorf  studeerde schilderkunst aan de Academie voor Schone Kunsten in Neurenberg. Hij werkte als illustrator en schrijver, onder andere voor het fanzine Luke &Trooke, uitgeverij Haffmans en het satirische blad Titanic. In 2002 werd zijn eerste roman gepubliceerd “In Plüschgewittern”, die volgens de schrijver (ondanks de bijna 30-jarige hoofdpersoon) een “adolescentieroman” is. In 2007 publiceerde hij onder de titel “Diesseits des Van-Allen Gürtels” een reeks van samenhangende korte verhalen, in hetzelfde jaar verscheen in uitgeverij SuKuLTuR een door Herrndorf verzonnen interview met een (niet geheel betrouwbare) kosmonaut, dat science fiction-elementen bevat. De onbetrouwbare verteller is een terugkerend element in Herrndorfs proza. Zijn grote literaire succes begon met het verschijnen van “Tschick”  in 2010, een andere ontwikkelingsroman, wiens protagonisten ongeveer 14 jaar oud zijn. Het boek stond ongeveer een jaar op de Duitse bestsellerlijst. In november 2011 volgde de roman “Sand”, die kenmerken van de detective roman, de sociale roman en de historische roman verenigd. Nadat Tschick in  2011 al was genomineerd voor de Prijs van de Leipziger Buchmesse, werd de prijs in 2012 daadwerkelijk toegekend voor “Sand”. In hetzelfde jaar kwam “Sand” op de shortlist voor de Deutsche Buchpreis. De Berlijner Herrndorf schreef regelmatig op het internet forum “Wir höflichen Paparazzi” en op het Blog Riesenmaschine. Ook speelde hij in het nationale voetbalalftal van schrijvers “Autonama”. Nadat bij hem in maart 2010 een kwaadaardige hersentumor (glioblastoma) werd gevonden begon Herrndorf vanaf september 2010 een digitaal dagboek, dat waarschijnlijk ook in boekvorm zal verschijnen.

Uit: Tschick

“Als Erstes ist da der Geruch von Blut und Kaffee. Die Kaffeemaschine steht drüben auf dem Tisch, und das Blut ist in meinen Schuhen. Um ehrlich zu sein, es ist nicht nur Blut. Als der Ältere « vierzehn » gesagt hat, hab ich mir in die Hose gepisst.

Ich hab die ganze Zeit schräg auf dem Hocker gehangen und mich nicht gerührt. Mir war schwindlig. Ich hab versucht auszusehen, wie ich gedacht hab, dass Tschick wahrscheinlich aussieht, wenn einer « vierzehn » zu ihm sagt, und dann hab ich mir vor Angst in die Hose gepisst.

Maik Klingenberg, der Held. Dabei weiß ich gar nicht, war um jetzt die Aufregung. War doch die ganze Zeit klar, dass es so endet. Tschick hat sich mit Sicherheit nicht in die Hose gepisst.

Wo ist Tschick überhaupt ? Auf der Autobahn hab ich ihn noch gesehen, wie er auf einem Bein ins Gebüsch gehüpft ist, aber ich schätze mal, sie haben ihn auch gekriegt. Mit einem Bein kommt man nicht weit. Fragen kann ich die Polizisten natürlich nicht. Weil , wenn sie ihn nicht gesehen haben, ist es logisch besser, gar nicht damit anzufangen. Vielleicht haben sie ihn ja nicht gesehen. Und von mir erfahren sie’s mit Sicherheit nicht. Da können sie mich foltern. Obwohl die deutsche Polizei, glaube ich, niemanden foltern darf. Das dürfen die nur im Fernsehen und in der Türkei.

Aber vollgeschifft und blutig auf der Station  der Autobahnpolizei sitzen und Fragen nach  den Eltern beantworten ist auch nicht gerade der  ganz große Bringer. Vielleicht wäre Foltern sogar  ganz angenehm, dann hätte ich wenigstens einen  Grund für meine Aufregung.

Das Beste ist Klappe halten, hat Tschick gesagt.  Und das seh ich genauso. Jetzt, wo eh alles egal  ist. Und mir ist alles egal. Na ja, fast alles. Tatjana Cosic zum Beispiel ist mir natürlich nicht  egal. Obwohl ich jetzt schon ziemlich lange nicht  mehr an sie gedacht habe. Aber wo ich auf diesem Hocker hier sitze und draußen die Autobahn vorbeirauscht und der ältere Polizist steht seit fünf Minuten an der Kaffee maschine dahinten und füllt Wasser ein und kippt es wieder aus, drückt auf den Schalter und schaut das Gerät von unten an, während jeder Depp sehen kann, dass der Stecker vom Verlängerungskabel nicht drin ist, da muss ich wieder an Tatjana denken. Denn genau genommen wäre ich nicht hier, wenn es Tatjana nicht gäbe. “

Wolfgang Herrndorf (Hamburg, 12 juni 1965)