Blumen sehet ruhig sprießen (Johann Wolfgang von Goethe)

Dolce far niente

 

 
Goethes tuinhuis in de zomer door Max Oehler, rond 1920

 

Blumen sehet ruhig sprießen

Blumen sehet ruhig sprießen,
Reizend euer Haupt umzieren;
Früchte wollen nicht verführen,
Kostend mag man sie genießen.

Bieten bräunliche Gesichter
Kirschen, Pfirschen, Königspflaumen,
Kauft! denn gegen Zung’ und Gaumen
Hält sich Auge schlecht als Richter.

Kommt, von allerreifsten Früchten
Mit Geschmack und Lust zu speisen!
über Rosen läßt sich dichten,
In die äpfel muß man beißen.

Sei’s erlaubt, uns anzupaaren
Eurem reichen Jugendflor,
Und wir putzen reifer Waren
Fülle nachbarlich empor.

Unter lustigen Gewinden,
In geschmückter Lauben Bucht,
Alles ist zugleich zu finden:
Knospe, Blätter, Blume, Frucht.

 

 
Johann Wolfgang von Goethe (28 augustus 1749 – 22 maart 1832)
Portret door Joseph Karl Stieler, 1828

 

Zie voor de schrijvers van de 22e juli ook mijn blog van 2 juli 2011 deel 1 en ook deel 2 en eveneens mijn blog van 22 juli 2012.