De Duitse schrijver en vertaler Andreas Steinhöfel werd geboren op 14 januari 1962 in Battenberg. Steinhöfel groeide met twee broers op in de Hessische stad Biedenkopf en volgde daar een gymnasiumopleiding. Hij begon vervolgens aan de studie biologie en Engels om leraar te worden, maar stapte na een lange stage over op Engels, Amerikaans en media studies aan de universiteit van Marburg. Hij maakte vijf jaar deel uit van de Engelse drama groep van de faculteit Engels. Na zijn afstuderen verscheen in 1991 zijn eerste (jeugd-)boek “Dirk und ich”. Als winnaar van de Alice Salomon Poëzieprijs in 2013 had hij een daaraan verbonden leeropdracht van de Berlijnse Alice Salomon Fachhochschule. Als “Poet in Residence“ hield hij in het wintersemester 2014/2015 aan de Universiteit van Bielefeld een serie lezingen. Tot zijn bekendste boeken behoort “Paul Vier und die Schröders” (1992), dat is uitgegroeid tot standaardlectuur aan Duitse scholen. De verfilming van het boek won in 1995 de Duitse kinderfilmprijs. Bij adolescenten is vooral zijn roman “Die Mitte der Welt” populair, die onder meer voor de Duitse Jeugdliteratuur Prijs genomineerd werd, evenals het quasi-vervolg “Defender – Geschichten aus der Mitte der Welt”. Onder zijn vertalingen bevinden zich naast boeken van Jerry Spinelli, Roddy Doyle, Lois Lowry, Paul Shipton en Kate Walker ook vertalingen van de twee bekendste werken van Susan E. Hinton, “The Outsiders” en “Rumble Fish”. Als scenarist schreef Andreas Steinhöfel o.a. 40 afleveringen van de Käpt’n Blaubär Club (1993-1994 voor WDR / ARD) en 5 afleveringen van de kinderen serie Urmel aus dem Eis (1994 WDR / ARD), In 2009 kreeg hij voor zijn boek “Rico, Oskar und die Tieferschatten” de Duitse Jeugd Literatuur Prijs in de categorie kinderboeken. De gelijknamige film kwam in juli 2014 in de Duitse bioscopen. Andreas Steinhöfel was tot aan diens dood in 2009 de levensgezel van de bekende Berlijnse DJ Gianni Vitiello.
Uit: Die Mitte der Welt
„Ich liege matt auf meinem Bett, als das Telefon klingelt. Die Julihitze hat mich erschlagen, sie kriecht selbst bei Nacht durch die Zimmer und Flure wie ein müdes Tier, das nach einem Schlafplatz sucht. Ich weiß, wer der Anrufer ist, weiß es seit drei Wochen. Kat – eigentlich Katja, aber bis auf ihre Eltern und einige Lehrer gibt es niemanden, der sie bei ihrem vollen Namen nennt – ist aus dem Urlaub zurück. “Ich bin wieder da, Phil!”, schreit sie am anderen Ende der Leitung. “Unüberhörbar. Wie war’s?” “Ein Albtraum, und hör auf zu grinsen, ich weiß, dass du das gerade tust! Ich bin total elterngeschädigt, und die Insel war ein verdammtes Dreckloch, du kannst es dir nicht vorstellen! Ich will dich sehen.” Ich blicke auf die Uhr. “In einer halben Stunde auf dem Schlossberg?” “Ich wäre gestorben, wenn du keine Zeit hättest.” “Willkommen im Club. Ich hab mich in den letzten drei Wochen fast zu Tode gelangweilt.” “Hör zu, ich brauche länger, ungefähr eine Stunde? Ich muss noch auspacken.” “Kein Problem.” “Ich freu mich auf dich … Phil?” “Hm?” “Ich hab dich vermisst.” “Ich dich nicht.” “Dachte ich mir. Arschloch!” Ich lege den Hörer auf, bleibe auf dem Rücken liegen und blinzele eine Viertelstunde lang das blendende Weiß der Zimmerdecke an. Zypressenduft wird vom Sommerwind in Wellen durch die geöffneten Fenster getrieben. Dann wälze ich mich aus dem verschwitzten Bett, greife nach Boxershorts und T-Shirt und tapse auf knarrenden Dielen durch den Flur in Richtung Dusche. Ich hasse das Badezimmer auf dieser Etage. Der Rahmen der Tür ist verzogen, man muss sein ganzes Gewicht dagegen stemmen, um sie zu öffnen. Dahinter wird man von zersprungenen schwarzen und weißen Kacheln, von Rissen in der Decke und rieselndem Putz begrüßt. Das veraltete Leitungssystem benötigt drei Minuten, bis es endlich Wasser liefert; im Winter ist der daran angeschlossene rostige Boiler nur durch heftige Fußtritte dazu zu bringen, sich entnervend langsam aufzuheizen. Ich drehe den Wasserhahn auf, lausche dem vertrauten asthmatischen Pfeifen der Leitung und bedauere nicht zum ersten Mal, dass Glass sich nie mit einem Klempner eingelassen hat. “Wegen der Rohrleitungen?”, hat sie erstaunt gefragt, als ich sie irgendwann auf die praktischen Möglichkeiten einer solchen Liaison angesprochen habe. “Wofür hältst du mich, Darling – für eine Nutte?“
Andreas Steinhöfel (Battenberg, 14 januari 1962)