Een onverwacht weerzien

Vorige week de film Brokeback Mountain gezien. Prachtige acteurs en met zijn drie Oscars een opmerkelijke film voor Amerikaans begrip. Mijn gedachten gingen terug naar begin jaren zeventig en naar een film die, na de novelle van Thomas Mann, Der Tod in Venedig, wel de grootste impact ooit op mij heeft gehad: Luchino Visconti’s Death in Venice. Wat is internet toch een heerlijk medium, want na een paar minuten surfen was hij daar ineens weer: Tazio!


                 Bjorn Andresen als Tadzio

 

Uit: Der Tod in Venedig

“und zwar ging sein Verlangen dahin , in Tadzio’s Gegenwart zu arbeiten , beim Schreiben den Wuchs des Knaben zum Muster zu nehmen , seinen Stil den Linien dieses Koerpers folgen zu lassen , der ihm goettlich schien , und seine Schoenheit ins Geistige zu tragen , wie der Adler einst den troischen Hirten zum Aether trug .”

 “…nie hatte er die Lust des Wortes suesser empfunden , nie so gewusst , dass Eros im Worte sei , wie waehrend der gefaehrlich koestlichen Stunden , in denen er , an seinem rohem Tische unter dem Schattentuch , im Angesicht des Idols und die Musik seiner Stimme im Ohr , nach Tadzio’s Schoenheit seine kleine Abhandlung , – jene anderthalb Seiten erlesener Prosa formte , deren Lauterkeit , Adel und schwingende Gefuehlsspannung binnen kurzem die Bewunderung vieler erregen sollte .”

 

In 1954, zo’n 14 maanden voor zijn dood op 12 augustus 1955, beschrijft Thomas Mann zichzelf in de woorden die ooit op de Aschenbach uit de novelle van toepassing waren. Hij is nog éénmaal verliefd geweest, op de jonge kelner Franzl.

“Kilchberg, Freitag den 11.6.54

Verwirrtes, zerfranstes, überfordertes, leidendes Dasein dieser Tage, gehetzt, überreizt, dekonzentriert, missbraucht. Bestellung einer gedruckten Dankeskarte zur Erledigung von hundert Anreden.

Verzweiflung und Todeswünsche. Begann nach Stockholm zu schreiben und hörte mittags zitternd und verzweifelt auf, weil es unmöglich ist, bis morgen oder übermorgen das Nötige zu komponieren.

Ich sollte aufhören, dies nutzlose, leere Tagebuch zu führen, aus Scham vor meiner gegenwärtigen elenden Existenz.

Wunderlich, wie ich gestern im Theater und Hotel selbst ganz wie eine Königliche Hoheit behandelt wurde und so reagierte. Wunderlicher Lebenstraum, der bald ausgeträumt sein wird. Kurios, kurios. Das habe ich früh gesagt und werde es zuletzt sagen. Völlig unfähig zu arbeiten. Den ganzen Tag krank. Nachmittags im Bett. Qualvolle Erregung statt Ruhe.”