Timur Vermes

Onafhankelijk van geboortedata

De Duitse schrijver en journalist Timur Vermes werd geboren in 1967 in Neurenberg. Vermes is de zoon van een in 1956 uit Hongarije gevluchte vader en een Duitse moeder. Na zijn eindexamen gymnasium studeerde hij geschiedenis en politieke wetenschappen aan de Friedrich-Alexander-Universität in Erlangen. Tot 2001 werkte hij als journalist voor boulevardbladen als Abendzeitung (München) en Express (Keulen). Daarna werkte hij voor verschillende tijdschriften. Sinds 2009 schreef Vermes vier boeken als ghostwriter, onder andere “Was vom Tode übrig bleibt” van Peter Anders. In 2012 debuteerde hij met een eigen boek, genaamd “Er ist wieder da” (Nederlandse vertaling: “Daar is hij weer”). Het gaat om een satirische roman waarin Adolf Hitler in 2011 in een met benzine doordrenkt uniform ontwaakt op een grasveld in Berlijn en via een snel opgebouwde televisieloopbaan opnieuw aanhangers vindt. Na zijn voorstelling op de Frankfurter Buchmesse veroverde het boek de eerste plaats op de bestsellerlijst van Der Spiegel. Ook het luisterboek, ingesproken door de Duitse Christoph Maria Herbst, prijkte bovenaan. De vertaalrechten werden aan 41 landen verkocht en er werden tot augustus 2015 al meer dan 2 miljoen exemplaren van het boek verkocht.

Uit: Er ist wieder da

„Das Volk hat mich wohl am meisten überrascht. Nun habe ich ja wirklich das Menschenmögliche getan, um auf diesem vom Feinde entweihten Boden die Grundlagen für eine Fortexistenz zu zerstören. Brücken, Kraftwerke, Straßen, Bahnhöfe, ich habe die Zerstörung all dessen befohlen. Und inzwischen habe ich es auch nachgelesen, wann, das war im März, und ich denke, ich habe mich in dieser Beziehung ganz klar ausgedrückt. Alle Versorgungseinrichtungen sollten vernichtet werden, Wasserwerke, Telefonanlagen, Produktionsmittel, Fabriken, Werkstätten, Bauernhöfe, jegliche Sachwerte, alles, und damit meinte ich auch: alles! Da muss man sorgfältig vorgehen, da darf bei so einem Befehl kein Zweifel bestehen bleiben, das kennt man ja, dass dann vor Ort der einfache Soldat, dem verständlicherweise in seinem Frontabschnitt der Überblick, die Kenntnis der strategischen, taktischen Zusammenhänge fehlt, dass der dann kommt und sagt: »Ja, muss ich denn wirklich auch diesen, diesen, sagen wir einmal Kiosk hier anzünden? Kann der nicht dem Feind in die Hände fallen? Ist das denn so schlimm, wenn dem Feind der Kiosk in die Hände fällt?« Das ist natürlich schlimm! Der Feind liest ja auch eine Zeitung! Er treibt Handel damit, er wird den Kiosk gegen uns wenden, alles, was er vorfindet! Man muss alle, und ich unterstreiche es nochmals, alle Sachwerte zerstören, nicht nur Häuser, auch Türen. Und Türklinken. Und dann auch die Schrauben, und nicht nur die großen. Die Schrauben muss man herausdrehen und sie dann unbarmherzig verbiegen. Und die Tür muss man zermahlen, zu Sägemehl. Und dann verbrennen. Denn der Feind wird sonst unnachsichtig selber durch diese Tür ein und aus gehen, wie es ihm gerade beliebt. Aber mit einer kaputten Klinke und lauter verbogenen Schrauben und einem Haufen Asche, da wünsche ich dem Herrn Churchill viel Vergnügen! Jedenfalls sind diese Erfordernisse die brutale Konsequenz des Krieges, das ist mir immer klar gewesen, insofern konnte mein Befehl auch gar nicht anders gelautet haben, auch wenn der Hintergrund meines Befehles ein anderer war.“

 
Timur Vermes (Neurenberg, 1967)