Rainer Maria Rilke, Nikoloz Baratashvili

De Duitse dichter Rainer Maria Rilke werd als René Karel Wilhelm Johann Josef Maria Rilke op 4 december 1875 in Praag geboren. Zie ook mijn blog van 4 december 2006.

David singt vor Saul

 

König, hörst du, wie mein Saitenspiel
Fernen wirft, durch die wir uns bewegen:
Sterne treiben uns verwirrt entgegen,
und wir fallen endlich wie ein Regen,
und es blüht, wo dieser Regen fiel.

Mädchen blühen, die du noch erkannt,
die jetzt Frauen sind und mich verführen;
den Geruch der Jungfraun kannst du spüren,
und die Knaben stehen, angespannt
schlank und atmend, an verschwiegnen Türen.

Daß mein Klang dir alles wiederbrächte.
Aber trunken taumelt mein Getön:
Deine Nächte, König, deine Nächte -,
und wie waren, die dein Schaffen schwächte,
o wie waren alle Leiber schön.

Dein Erinnern glaub ich zu begleiten,
weil ich ahne. Doch auf welchen Saiten
greif ich dir ihr dunkles Lustgestöhn? –

II

König, der du alles dieses hattest
und der du mit lauter Leben mich
überwältigest und überschattest:
komm aus deinem Throne und zerbrich
meine Harfe, die du so ermattest.

Sie ist wie ein abgenommner Baum:
durch die Zweige, die dir Frucht getragen,
schaut jetzt eine Tiefe wie von Tagen
welche kommen -, und ich kenn sie kaum.

Laß mich nicht mehr bei der Harfe schlafen;
sieh dir diese Knabenhand da an:
glaubst du, König, daß sie die Oktaven
eines Leibes noch nicht greifen kann?

III

König, birgst du dich in Finsternissen,
und ich hab dich doch in der Gewalt.
Sieh, mein festes Lied ist nicht gerissen,
und der Raum wird um uns beide kalt.
Mein verwaistes Herz und dein verworrnes
hängen in den Wolken deines Zornes,
wütend ineinander eingebissen
und zu einem einzigen verkrallt.

Fühlst du jetzt, wie wir uns umgestalten?
König, König, das Gewicht wird Geist.
Wenn wir uns nur aneinander halten,
du am Jungen, König, ich am Alten,
sind wir fast wie ein Gestirn das kreist

 

 

Sankt Sebastian

 

Wie ein Liegender so steht er; ganz
hingehalten von dem großen Willen.
Weitentrückt wie Mütter, wenn sie stillen,
und in sich gebunden wie ein Kranz.

Und die Pfeile kommen: jetzt und jetzt
und als sprängen sie aus seinen Lenden,
eisern bebend mit den freien Enden.
Doch er lächelt dunkel, unverletzt.

Einmal nur wird seine Trauer groß,
und die Augen liegen schmerzlich bloß,
bis sie etwas leugnen, wie Geringes,
und als ließen sie verächtlich los
die Vernichter eines schönen Dinges.

 

 

Adam

Staunend steht er an der Kathedrale
steilem Aufstieg, nah der Fensterrose,
wie erschreckt von der Apotheose,
welche wuchs und ihn mit einem Male

niederstellte über die und die.
Und er ragt und freut sich seiner Dauer
schlicht entschlossen; als der Ackerbauer
der begann, und der nicht wußte, wie

aus dem fertig-vollen Garten Eden
einen Ausweg in die neue Erde
finden. Gott war schwer zu überreden;

und er drohte ihm, statt zu gewähren,
immer wieder, daß er sterben werde.
Doch der Mensch bestand: sie wird gebären.

 

rilke

Rainer Maria Rilke (4 december 1875 – 29 december 1926)

 

De Georgische schrijver en dichter Nikoloz Baratashvili werd geboren op 4 december 1817 in Tbilisi. Zie ook mijn blog van 4 december 2006.

Rainer Maria Rilke, Nikoloz Baratashvili

Rainer Maria Rilke werd als René Karel Wilhelm Johann Josef Maria Rilke op 4 december 1875 in Praag geboren. Destijds spraken velen, en met name de hogere klassen, in Praag Duits en geen Tsjechisch. (De Duitstalige schrijver Franz Kafka kwam ook uit Praag). Zijn kinderjaren en jeugd verliepen niet erg voorspoedig. Zijn vader, Josef Rilke ([1838]–1906) was een ontevreden man met een zwak karakter. Na een mislukte militaire carrière werd hij ambtenaar bij de spoorwegen. Zijn moeder, Sophie (“Phia”) Entz (1851–1961) was een bazige vrouw uit een welgestelde Praagse familie van industriëlen (oorspronkelijk Joods, maar later tot het christendom bekeerd om aan antisemitisme te ontkomen). De dromen over een voornaam leven dat zij koesterde, zag zij in haar huwelijk niet vervuld worden. In 1884 leidde dit tot een echtscheiding.

De verhouding met zijn moeder werd belast doordat zij niet over de vroegtijdige dood van haar oudste dochter heen gekomen was en zij daarom René (Frans: De herborene) in de rol van zijn overleden zuster dwong, en zich zo uit emotionele hulpeloosheid aan hem bond. Tot zijn zesde levensjaar werd Rilke zo als meisje opgevoed: op oude foto’s staat hij in een jurkje en met lang haar afgebeeld. Onder druk van zijn ouders volgde de jongen, die veel talent voor dichten en tekenen aan de dag legde, vanaf 1885 een militaire opleiding, als voorbereiding op een loopbaan van officier. De eisen van de militaire oefeningen en de ervaringen binnen een samenleving die uit louter mannen bestond, traumatiseerden de gevoelige jongen blijvend. In 1891 stopte hij vanwege een ziekte met zijn militaire opleiding, waarna hij zich van 1892 tot 1895 met privé-onderwijs voorbereide op zijn eindexamen waar hij in 1885 voor slaagde. Vervolgens studeerde hij in 1895 en 1896 literatuur, kunstgeschiedenis en filosofie in Praag en München.

Na zijn vertrek in 1896 veranderde Rilke zijn voornaam van “René” in Rainer, en legde daarmee ook voor de buitenwereld zijn pogingen om die ongelukkige band met zijn familie te verwerken vast. In de herfst van 1900, direct nadat Lou Andreas-Salomé besloten had zich van hem los te maken, ontmoette Rilke de beeldhouwster Clara Westhoff (1878–1954), toen hij een bezoek bracht aan Heinrich Vogelere in Worpswede. Het voorjaar daarop traden zij in het huwelijk. In december 1901 kregen zij een dochter Ruth (1901-1972), echter reeds in de zomer van 1902 gaf Rilke de gemeenschappelijke woning op en reisde hij naar Parijs om daar aan een Monografie over de beeldhouwer Auguste Rodin (1840-1917) te werken. De relatie tussen Rilke en Clara Westhoff bleef gedurende zijn verdere leven intact, doch hij bleek niet de man voor een burgerlijk en plaatsgebonden gezinsleven.

 

Herbsttag

Herr: es ist Zeit. Der Sommer war sehr groß.
Leg deinen Schatten auf die Sonnenuhren,
und auf den Fluren laß die Winde los.

Befiehl den letzten Früchten voll zu sein;
gieb ihnen noch zwei südlichere Tage,
dränge sie zur Vollendung hin und jage
die letzte Süße in den schweren Wein.

Wer jetzt kein Haus hat, baut sich keines mehr.
Wer jetzt allein ist, wird es lange bleiben,
wird wachen, lesen, lange Briefe schreiben
und wird in den Alleen hin und her
unruhig wandern, wenn die Blätter treiben

 

Der Panther

Im Jardin des Plantes, Paris

Sein Blick ist vom Vorübergehn der Stäbe
so müd geworden, daß er nichts mehr hält.
Ihm ist, als ob es tausend Stäbe gäbe
und hinter tausend Stäben keine Welt.

Der weiche Gang geschmeidig starker Schritte,
der sich im allerkleinsten Kreise dreht,
ist wie ein Tanz von Kraft um eine Mitte,
in der betäubt ein großer Wille steht.

Nur manchmal schiebt der Vorhang der Pupille
sich lautlos auf -. Dann geht ein Bild hinein,
geht durch der Glieder angespannte Stille –
und hört im Herzen auf zu sein.

 

Das Karussell

Jardin du Luxemburg

Mit einem Dach und seinem Schatten dreht
sich eine kleine Weile der Bestand
von bunten Pferden, alle aus dem Land,
das lange zögert, eh es untergeht.
Zwar manche sind an Wagen angespannt,
doch alle haben Mut in ihren Mienen;
ein böser roter Löwe geht mit ihnen
und dann und wann ein weißer Elefant.

Sogar ein Hirsch ist da, ganz wie im Wald,
nur daß er einen Sattel trägt und drüber
ein kleines blaues Mädchen aufgeschnallt.

Und auf dem Löwen reitet weiß ein Junge
und hält sich mit der kleinen heißen Hand,
dieweil der Löwe Zähne zeigt und Zunge.

Und dann und wann ein weißer Elefant.

Und auf den Pferden kommen sie vorüber,
auch Mädchen, helle, diesem Pferdesprunge
fast schon ent
wachsen; mitten in dem Schwunge
schauen sie auf, irgendwohin, herüber –

Und dann und wann ein weißer Elefant.

Und das geht hin und eilt sich, daß es endet,
und kreist und dreht sich nur und hat kein Ziel.
Ein Rot, ein Grün, ein Grau vorbeigesendet,
ein kleines kaum begonnenes Profil -.
Und manchesmal ein Lächeln, hergewendet,
ein seliges, das blendet und verschwendet
an dieses atemlose blinde Spiel…

rilke
Rainer Maria Rilke (4 december 1875 – 29 december 1926)

 

De Georgische schrijver en dichter Nikoloz Baratashvili werd geboren op 4 december 1817 in Tbilisi. Zijn werk vormt het hoogtepunt van de Georgische Romantiek. Hij stamde uit een verarmde adelijke familie. Zijn moeder Efemia was een kleindochter van de Georgische koning Irakli II. Omdat zijn familie weinig geld had kon hij niet, zoals hij eigenlijk wilde, in Rusland studeren. Wegens fysieke tekortkomingen kon hij ook geen officier worden. Om zijn familie te helpen aanvaarde hij een eenvoudige betrekking. Baratashvilis privéleven verliep dramatisch. Zijn brieven weerspiegelen zijn sterke innerlijke conflicten. Hij stierf al op zevenentwintigjarige leeftijd aan malaria. Eerst werd hij begraven in het oosten van Azerbeidjan. In 1893 echter werd zijn as naar Tbilisi gebracht en onder grote publieke belangstelling kreeg hij toen zijn laatste rustplaats in het pantheon op de berg Mtazminda.

 

A Soul-Furlurn

 

Let none bewail the bitterness of orphancy,
Nor weep if destitute of friend or kin is he,
But pity him whose soul’s bereaved by ruthless fate;
Once lost-’tis hard to find again a worthy mate.

Deprived of kin and friend the heart seems lone and dead
Yet soon it finds another one to love instead;
But if the soul does lose its mate, then it must bear
The curse of yielding all its hopes to black despair.

His faith is lost, he trusts no more this world of woe;
Distraught and wild, he shuns mankind, and does not know
To whom to trust the secrets of his troubled breast,
Afraid to feel again the faith it once possessed.

‘Tis hard to bear the anguish of a soul forlorn,
To shun all worldly joys and smiles or pleasures scorn;
The lonely soul forever mourns its friend and mate,
And heavy sighs bring calm to him thus doomed by fate.

 

BARATSHVILI

Nikoloz Baratashvili (4 december 1817 – 21 oktober 1844)