De Oostenrijkse schrijver en arts Arthur Schnitzler werd geboren in Wenen op 15 mei 1862.
Uit: Therese
âZu der Zeit, da der Oberstleutnant Hubert Fabiani nach erfolgter Pensionierung aus seinem letzten Standort Wien â nicht wie die meisten seiner Berufs- und Schicksalsgenossen nach Graz, sondern â nach Salzburg übersiedelte, war Therese eben sechzehn Jahre alt geworden.
Es war im Frühling, die Fenster des Hauses, in dem die Familie Wohnung nahm, sahen über die Dächer weg den bayrischen Bergen zu; und Tag für Tag, beim Frühstück schon, pries es der Oberstleutnant vor Frau und Kindern als einen besonderen Glücksfall, daà es ihm in noch
rüstigen Jahren, mit kaum sechzig, gegönnt war, erlöst von Dienstespflichten, dem Dunst und der Dumpfheit der GroÃstadt entronnen, sich nach Herzenslust dem seit Jugendtagen ersehnten Genuà der Natur hingeben zu dürfen. Therese und manchmal auch ihren um drei Jahre älteren Bruder Karl nahm er gern auf kleine FuÃwanderungen mit; die Mutter blieb daheim, mehr noch als früher ins Lesen von Romanen verloren, um das Hauswesen wenig bekümmert, was schon in Komorn, Lemberg
und Wien Anlaà zu manchem Verdruà gegeben, und hatte bald wieder, man wuÃte nicht wie, zur Kaffeestunde zwei- oder dreimal die Woche einen Kreis von schwatzenden Weibern um sich versammelt, Frauen oder Witwen von Offizieren und Beamten, die ihr den Klatsch der kleinen
Stadt über die Schwelle brachten. Der Oberstleutnant, wenn er zufällig daheim war, zog sich dann stets in sein Zimmer zurück, und beim Abendessen lieà er es an hämischen Bemerkungen über die Gesellschaften seiner Gattin nicht fehlen, die diese mit unklaren Anspielungen auf gewisse gesellige Vergnügungen des Gatten in früherer Zeit zu erwidern pflegte. Oft geschah es dann, daà der
Oberstleutnant sich stumm erhob und die Wohnung verlieÃ, um erst in später Nachtstunde mit dumpf über die Treppe hallenden Schritten zurückzukehren.â
Arthur Schnitzler (15 mei 1862 – 21 oktober 1931)
De Nederlandse dichter, essayist en letterkundige Albert Verwey werd geboren in Amsterdam op 15 mei 1865. Zie ook mijn blog van 15 mei 2006.
Vrouwen
De lieflijkheid van vrouwen houdt verbonden
Wat mannendrift of mannenwijsheid scheidt.
Zij voelen achter gronden diepre gronden
En achter ’t Recht het ongesproken Pleit.
Klokgetik
Tik tak, tik tak: kort van pas,
Van seconde tot seconde,
Gaat de tijd, en toch te ras.
Ochtendstonde, ach middagstonde,
Avondstonde en na de dag
Nacht; en wéer een dag; en dagen,
Weken, maanden, jaren jagen
Met hetzelfde stil gewag
Van de slinger en de wijzer,
En wij worden stijver, grijzer
En gaan zachtjes over stag.
Is het zo? O ja. Maar groeien,
Bloeien en allengs vergloeien,
Eindlijk sterven, wat is schoner?
Schoner dan als aardbewoner
Brandende in het levensfeest
Zulk een mens te zijn geweest,
Zulk een lichaam, zulk een geest.
Van de liefde die vriendschap heet
VII
Mijn god is enkel gloed en donkerheid,
Schoon om te zien, â een wonder te verstaan; â
Daar is niet éen als Hij, â doch âk zie u aan,
En waan dat gij Hem-zelf op aarde zijt.
En dus heb ik mijn ziel u toegewijd,
Opdat ze in uw gloed mochte vergaan;
En stil verteren, zonder klacht, voldaan
Met zulk een liefde en zulk een énigheid.
Zoals twee vlammen spelen in de nacht,
En nijgen naar elkaar met bleker gloor,
En trillen sneller in elkanders gloed, â
Tot bei opvlammend in de lucht, in ât zoet
Verenen beven, â dan, den nanacht door,
Brandt éne grote vlam, in kalme pracht.
Albert Verwey (15 mei 1865 – 8 maart 1937)
Portret door Jan Veth, 1885
Zie voor bovenstaande schrijvers ook mijn blog van 15 mei 2007 en ook mijn blog van 15 mei 2008 en ook mijn blog van 15 mei 2009.
De Duitse dichter, schrijver, literatuurwetenschapper en musicus Michael Lentz werd geboren in Düren op 15 mei 1964. Zie ook mijn blog van 15 mei 2009.
Uit: Pazifik Exil
âIch habe recherchiert und eine paradoxe Entdeckung gemacht, sagt Lion Feuchtwanger.
Wir müssen nicht recherchieren, fällt ihm Brecht ins Wort, um Hitler zu stürzen, müssen wir was unternehmen, dafür sind wir ja da.
Das eine muss das andere ja nicht ausschlieÃen, schlichtet Heinrich Mann.
Ich weià schon, wie das Recherchieren endet, vom Dritten Reich werden wir nachher jeder eine eigene Version haben, und jeder lässt sich vom anderen die andere Version erzählen, dann wird jeder sagen, nicht schlecht, auch eine interessante Version, aber leider unbrauchbar, sagt Brecht.
Funkstille. Man hat sich vorerst nichts mehr zu sagen. Die Herren kennen das. Der Krieg macht mürbe, vor allem, wenn nicht eintrifft, was man sich erhofft. Insbesondere Feuchtwanger
tut sich durch wilde Spekulationen hervor. Brecht interessiert sich schon mehr für die Gestaltung Nachkriegsdeutschlands.
Heinrich ist der ganzen Sache überdrüssig. Er habe zu dem Thema genug gesagt und geschrieben, allein die Wirklichkeit komme nicht nach. Was für ein Luxus, sagt er, was für ein Luxus, dass wir uns hier ungefährdet streiten, während alles ohne uns ausgemacht wird. Und doch, so Lion,
können wir nichts anderes tun, als unser Ritual aufrechtzuerhalten, uns jeden Mittwochabend hier zu treffen, eine Art Schattenkrisenstab.
Brecht holt eine Zigarre heraus, Heinrich schlägt vor, im Garten der Villa zu rauchen. So ist das also,wenn man die Kollegen zu einem Gespräch auÃerhalb der sonst üblichen Tagesgeschäftigkeit
einlädt, denkt Lion. Immerhin ist die Villa geräumig genug, dass man sich für ein paar Minuten aus dem Weg gehen kann. Thomas Mann war anfangs auch eingeladen. Als Brecht davon erfuhr, drohte er Lion, die Freundschaft aufzukündigen. Lion hätte es ahnen können. Thomas Mann war souverän genug zurückzutreten.â
Michael Lentz (Düren, 15 mei 1964)
De Nederlandse dichteres en schrijfster Pem Sluijter werd geboren in Middelburg op 15 mei 1939. Zie ook mijn blog van 15 mei 2009.
Moerheim 1944
Onder het rabarberblad vandaan,
gebukt gelopen tot op de vijverrrand,
de moestuin met de drukte
van schoffel en vallende slakjes
achter me – dan was ik ver van huis.
Huis aan de vaart
waar ingekwarteerde vijand
laarzen draagt – maar banger was ik
voor de kleur van kikkers in de kleur
van plompeblad en kleine pad, die
in zijn bruine pak over voeten schoot:
hun kloppende kelen en die van mij.
Daarbuiten groeiden rozen en Russen
knielden wiedend in het aardbeibed.
Zij zouden kunnen delen
in het geheim
van de tot vuist geklemde kinderhand,
het afgeknipte stukje parachute
van zijde. – Als je een vriend
en geen vijand in de buurt zag lopen,
vouwde je voorzichtig
twee vingers open.
Pem Sluijter (15 mei 1939 – 18 december 2007)
De Zwitserse schrijver en architect Max Frisch werd geboren in Zürich op 15 mei 1911.
Uit: Mein Name sei Gantenbein
âEs ist ein Tag im September, und wenn man aus den finstern und gar nicht kühlen Gräbern wieder ans Licht kommt, blinzeln wir, so grell ist der Tag; ich sehe die roten Schollen der Ãcker über den Gräbern, fernhin und dunkel das Herbstmeer, Mittag, alles ist Gegenwart, Wind in den staubigen Disteln, ich höre Flötentöne, aber das sind nicht die etruskischen Flöten in den Gräbern, sondern Wind in den Drähten, unter dem rieselnden Schatten einer Olive steht mein Wagen grau von Staub und glühend, Schlangenhitze trotz Wind, aber schon wieder September: aber Gegenwart, und wir sitzen an einem Tisch im Schatten und essen Brot, bis der Fisch geröstet ist, ich greife mit der Hand um die Flasche, prüfend, ob der Wein (Verdicchio) auch kalt sei, Durst, dann Hunger, Leben gefällt mir ââ
Max Frisch (15 mei 1911 – 4 april 1991)
De Duitse schrijfster Judith Hermann werd geboren op 15 mei 1970 in Berlijn-Tempelhof.
Uit: Sommerhaus, später
“Stein fand das Haus im Winter. Er rief mich irgendwann in den ersten Dezembertagen an und sagte: “Hallo”, und schwieg. Ich schwieg auch. Er sagte: “Hier ist Stein”, ich sagte: “Ich weiÔ, er sagte: ” Wie geht´s denn”, ich sagte: “Warum rufst du an”, er sagte: “Ich hab´s gefunden”; ich fragte verständnislos: “Was hast du gefunden?” und er antwortete gereizt: “Das Haus!…..”
Judith Hermann (Berlijn-Tempelhof, 15 mei 1970)
De Britse toneelschrijver Peter Shaffer werd geboren op 15 mei 1926 in Liverpool.
Uit: Equus
âDysart rises, and addresses both the large audience in the theatre and the smaller one on stage.]
You see, I’m lost. What use, I should be asking, are questions like these to anoverworked psychiatrist in a provincial hospital? They’re worse than useless; they are, in fact, subversive.
[He enters the square. The light grows brighter.]
The thing is, I’m desperate. You see, I’m wearing that horse’s head myself. That’s the feeling. All reined up in old language and old assumptions, straining to jump clean-hoofed on to a whole new track of being I only suspect is there. I can’t see it, because my educated, average head is being held at the wrong angle. I can’t jump because the bit forbids it, and my own basic force â my horsepower, if you like â is too little. The only thing I know for sure is this: a horse’s head is finally unknowable to me. Yet I handle children’s heads â which I must presume to be more complicated, at least in the area of my chief concern…In a way, it has nothing to do with this boy. The doubts have been there for years, piling up steadily in this dreary place. It’s only the extremity of this case that’s made them active. I know that. The extremity is the point! All the same, whatever the reason, they are now, these doubts, not just vaguely worrying â but intolerable…I’m sorry. I’m not making much sense. Let me start properly; in order. It began one Monday last month, with Hesther’s visit.â
Peter Shaffer (Liverpool 15, mei 1926)
Zie voor de drie bovenstaande schrijvers ook mijn blog van 15 mei 2007 en ook mijn blog van 15 mei 2008 en ook mijn blog van 15 mei 2009.
De Amerikaanse dichter, schrijver, essayist, criticus, vertaler en literatuurwetenschapper Raymond Federman werd geboren in het Franse Montrouge op 15 mei 1928. Zie ook mijn blog van 15 mei 2007 en en ook mijn blog van 15 mei 2009.
final escape
how will it happen
the final exitus
will it be violent
will it hurt
or will it be quiet
full of silence
will the sordid images
that have haunted us
be suddenly erased
or will they be replayed
endlessly replayed
in virtual reality
will we fall
or will we rise
or simply pass through
as one goes through
an open door
to enter a room
perhaps it will be
an escape
another escape
from the little box
where it all started
among empty skins
but this time it will be
the final escape
from the great cunt
of existence
and this time
without any gurgling
will the stolen sugar be
as sweet as the first time
and what of the moon
tiptoeing on the roof
will she smile upon us
or remain indifferent
will there be words
left to describe what
is taking place
words and silences
or will there be only
cries and whispers
Raymond Federman (15 mei 1928 â
6 oktober 2009)
Zie voor nog meer schrijvers van de 15e mei ook mijn vorige blog van vandaag.