De Duitse dichter en schrijver Christoph Meckel werd geboren op 12 juni 1935 en bracht zijn jeugd door in Freiburg in de Breisgau, waar hij het gymnasium bezocht tot en met de vijfde klas. In de periode 1954/55 studeerde hij grafische kunst aan de kunstacademie in dezelfde plaats en vanaf 1956 in München. Sinds 1956 is hij zowel graficus als schrijver. Hij ondernam uitgebreide reizen door Europa, Afrika en Amerika en woonde in Oetingen, in Berlijn, in Zuid-Frankrijk en in Toscane. Zijn grafisch werk werd op talrijke exposities gepresenteerd. Hij is lid van de Akademie der Wissenschaften und der Literatur in Mainz en van de Deutsche Akademie für Sprache und Dichtung in Darmstadt.
Rede vom Gedicht
Das Gedicht ist nicht der Ort, wo die Schönheit gepflegt wird.
Hier ist die Rede vom Salz, das brennt in den Wunden.
Hier ist die Rede vom Tod, von vergifteten Sprachen.
Von Vaterländern, die eisernen Schuhen gleichen.
Das Gedicht ist nicht der Ort, wo die Wahrheit verziert wird.
Hier ist die Rede vom Blut, das fliesst aus den Wunden.
Vom Elend, vom Elend, vom Elend des Traums.
Von Verwüstung und Auswurf, von klapprigen Utopien.
Das Gedicht ist nicht der Ort, wo der Schmerz verheilt wird.
Hier ist die Rede von Zorn und Täuschung und Hunger
(die Stadien der Sättigung werden hier nicht besungen).
Hier ist die Rede von Fressen, Gefressenwerden
von Mühsal und Zweifel, hier ist die Chronik der Leiden.
Das Gedicht ist nicht der Ort, wo das Sterben begütigt
wo der Hunger gestillt, wo die Hoffnung verklärt wird.
Das Gedicht ist der Ort der zu Tode verwundeten Wahrheit.
Flügel! Flügel! Der Engel stürzt, die Federn
fliegen einzeln und blutig im Sturm der Geschichte!
Das Gedicht ist nicht der Ort, wo der Engel geschont wird.
Kind
Es zog den Schlüssel aus der Tür.
Es warf ihn in die Sonne und er schmolz.
Das Haus war leer, fort war das letzte Tier.
Es lagen bloß noch ein paar Steine hier
und nachts zum Feuermachen etwas Holz.
Der Morgen war von Tau und Asche kalt.
Es ging auf einen Weg in einen Wald.
Der Engel sah es und vergaß es bald.
Traum
Geerntet der Kirschbaum, der Juni zu Ende,
aber im Traum trug ich Kirschen zurück in die Bäume,
hängte sie zwischen die Blätter und rief:
Die Kirschzeit ist gekommen, bring Körbe und Leitern
und flieg in den Kirschbaum mit mir, wir träumen nicht lange!
(Christoph Meckel, 12 juni 1935)
Dagboek-fragmenten Anne Frank
Hoewel Anne Frank op haar 13e verjaardag niet kan weten dat zij een maand later moet onderduiken, begint zij haar nieuwe dagboek met de volgende zin:
-12 juni 1942-
“Ik zal hoop ik aan jou alles kunnen toevertrouwen, zoals ik het nog nooit aan niemand gekund hebben ik hoop dat je een grote steun voor me zal zijn.”
Drie maanden later in haar schuilplaats schrijft zij:
-28 september 1942-
“Ik ben, O, zo blij dat ik je meegenomen heb” .
-28 september 1942-
“Tot nu toe heb ik bijna uitsluitend gedachten in mijn boek geschreven en tot leuke verhalen die ik later eens kan voorlezen is het nooit gekomen. Maar ik zal in vervolg maar niet of minder sentimenteel zijn en mij meer aan de werkelijkheid houden. ”
Anne Frank (12 juni 1929 – maart 1945)