W.G. Sebald, Yi Mun-yol, Markus Breidenich, François Nourissier, Gunnar Gunnarsson

 

De Duitse schrijver W.G. (Winfried Georg Maximilian) Sebald werd geboren in Wertach (Allgäu) op 18 mei 1944. Zie ook mijn blog van 18 mei 2007 en ook mijn blog van 18 mei 2008.

 

Uit: Die Ringe des Saturn

 

“Unbegreiflich erschien es mir jetzt, als ich nach Lowestoft hineinging, wie es in einer verhältnismäßig so kurzen Zeit so weit hatte herunterkommen können.(…) Gleich einem unterirdischen Brand und dann wie ein Lauffeuer hatte der Schaden sich fortgefressen, Bootswerften und Fabriken waren geschlossen worden, eine um die andere, bis für Lowestoft als einziges nur noch die Tatsache sprach, daß es den östlichsten Punkt markierte auf der Karte der britischen Inseln. Heute steht in manchen Straßen der Stadt fast jedes zweite Haus zum Verkauf, Unternehmer, Geschäftsleute und Privatpersonen versinken immer weiter in ihren Schulden, Woche für Woche hängt irgendein Arbeitsloser oder Bankrotteur sich auf, der Analphabetismus hat bereits ein Viertel der Bevölkerung erfaßt, und ein Ende der stetig fortschreitenden Verelendung ist nirgends abzusehen. Obgleich mir dies alles bekannt war, bin ich nicht vorbereitet gewesen auf die Trostlosigkeit, die einen in Lowestoft sogleich erfaßt, denn es ist eine Sache, in den Zeitungen Berichte über sogenannte unemployment blackspots zu lesen, und eine andere, an einem lichtlosen Abend durch Zeilen der Reihenhäuser mit ihren verschandelten Fassaden und grotesken Vorgärtchen zu gehen und, wenn man endlich angelangt ist in der Mitte der Stadt, nichts vorzufinden als Spielsalons, Bingohallen, Betting Shops, Videoläden, Pubs, aus deren dunklen Türöffnungen es nach saurem Bier riecht, Billigmärkte und zweifelhafte Bed&Breakfest Etablissements mit Namen wie Ocean Dawn, Beachcomber, Balmoral Albion und Layla Lorraine.”

 

 

W.G. Sebald (18 mei 1944 – 14 december 2001)

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Ernst Wiechert, Omar Khayyam, Franziska zu Reventlow, Bertrand Russell, John Wilson, David Troch

 

De Duitse dichter en schrijver Ernst Wiechert werd geboren op 18 mei 1887 in Kleinort bij Sensburg in Oostpruisen.(Tegenwoordig Polen). Zie ook mijn blog van 18 mei 2007 en ook mijn blog van 18 mei 2008.

 

Uit: Die blauen Schwingen

 

“Sie traten auf die Schonungen. Der Hochwald blieb zurück, ein Heer von glatten Schäften mit abendlichem Glanz. Einsam hob der Weg sich zur Höhe. Dort reckte aus Busch und Gesträuch eine Schirmkiefer ihren geraden, gewaltigen Stamm in den Himmel hinauf, einen zerrissenen Wipfel wie Fahnentuch um den Schaft und darüber einen grauen, trockenen Ast wie eine harte Eisenspitze, dienach dem Leib der Wolken drohte. Da stand sie gleich der letzten Lanze über nieder gebrochenem Heer, und in ihrer Krone hing der Abendwind mit auf- und nieder gleitenden Tönen.

“Hier ist es, Harro.”

Sie blickten über den Wald. Kein Laut zerriß mit lohendem Glanz das breite Bild. Nur Schonungen, grau und grün und blau bis an das ferne Ufer, wo des Hochwalds Masten im gelben Abendlicht die schweren Segel trugen. Kein Sturm ging über das Meer, kein Leuchten brach aus Wolkentoren, nur ein leises Weben war auf allen Seiten, in großem Rhythmus, wie schwankender Orgel-Ton unter verdämmernden Bogen: “Ich bin … der Wald … der Wald… der weite… weite… Wald…” Kein Vogel rief, kein Wild trat heimlich aus unbewegtem Gebüsch. Schwere Wolken zogen, seltsam groß und klar, über das schweigende Rund und versanken wie sich bäumende Schiffe hinter dem Wald.Da klang von ferne ein klagender Schrei, sechsmal, siebenmal sich hebend im Schlag der Flügel, und hingezogen ersterbend.

“Simplizius!” Er griff nach seinem Arm.

“Rühre dich nicht!”

Noch einmal schrie es über den Wäldern, näher rufend. Dann kam ein jagender, klingender Flügelschlag, und auf der Spitze der Kiefer schwang sich der Wanderfalke ein und wandte seinen kühnen Kopf über das Meer zu seinen Füßen. Hoch im leeren Grau saß er einsam, und seine Augen blickten königlich über die Wälder. Und noch einmal kam der klagende Schrei, der zwischen Wolken und Wald schmerzlich und jäh den Abend zerriß.“

 

 

 


Ernst Wiechert (18 mei 1887 – 24 augustus 1950)

 

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In Memoriam Mario Benedetti



In Memoriam Mario Benedetti

 

 

De Uruguayaanse schrijver Mario Benedetti is gisteren op 88-jarige leeftijd overleden. Benedetti schreef in de zestig jaar waarin hij als schrijver actief was, meer dan tachtig dichtbundels, romans, essays en andere werken. Een van zijn bekendste boeken is La Tregua, dat in het Nederlands is vertaald onder de titel Het Uitstel. Benedetti werd geboren op 14 september 1920 in Paso de los Toros in het department Tacuarembó.Tijdens de militaire dictatuur in Uruguay (1973-1985) woonde Benedetti in het buitenland, aanvankelijk Cuba – hij was een aanhanger van het beleid van de communistische leider Fidel Castro – en daarna jaren in Madrid. Zie ook mijn blog van 14 september 2008.

 

 

 

The South Also Exists

 

With its ritual of steel

its great chimneys

its secret scholars

its siren song

its neon skies

its Christmas sales

its cult of God the Father

and of epaulets

      with its keys

      to the kingdom

      the North is the one

      who orders

 

but down here, down

hunger at hand

resorts to the bitter fruit

of what others decide

while time passes

and pass the parades

and other things

that the North doesn’t forbid.

      With its hard hope

      the South also exists.

 

With its preachers

its poison gases

its Chicago school

its owners of the Earth

with its luxurious costume

and its meager frame

its spent defenses

its expenses of defense

      with its epic of invasion

      the North is the one

      who orders.

 

But down here, down

each in their hideaway

are men and women

who know what to grasp

making the most of the sun

and eclipses

putting useless things aside

and using what is useful.

      With its veteran faith

      the South also exists.

 

With its French horn

and its Swedish academy

its American sauce

and its English wrenches

with all its missiles

and its encyclopedias

its war of galaxies

and its rich cruelty

      with all its laurels

      the North is the one

      who orders.

 

But down here, down

near the roots

is where memory

omits no memory

and there are those

who defy death for

and die for

and thus together achieve

what was impossible

      that the whole world

      would know

      that the South,

      that the South also exists

 

 

 

 

 

Vertaald door Yoshie Furuhashi

 

 

 

 

 

benedetti
Mario Benedetti (14 september 1920 – 17 mei 2009)