De Oostenrijkse schrijver Thomas Glavinic werd geboren op 2 april 1972 in Graz. Zie ook mijn blog van 2 april 2007en ook mijn blog van 2 april 2008.en ook mijn blog van 2 april 2009 en ook mijn blog van 2 april 2010.
Uit: Lisa
„Ich bilde mir nicht ein, wahnsinnig viel über die Menschen zu wissen. Aber ich weiß immerhin, dass so ziemlich das Einzige, was einem Menschen bei anderen Respekt verschafft, seine Unabhängigkeit ist.
Und weil ich das über die Fußballfans gesagt habe, alles die reine Wahrheit. Ich sehe sie vor mir, die Schlachtenbummler, die mitreisenden Anhänger, die auf der Heimfahrt im Zug das Spiel diskutieren, Jeansjacke und weiße Socken, gelbe Zähne, Schnauzbart, Schal und Fahne, die Bierdose in der Schwielenhand. Solche Kapazunder sollten das Wahlrecht verlieren. Ich habe nichts gegen Fußball,
aber das geht zu weit, solche Ablenkungsmanöver von der Wirklichkeit gehen absolut zu weit.
Jaja, ich bin ungerecht, aber wer wäre das nicht in meiner Situation. Ich meine, die Lage kann man nicht gerade als ideal bezeichnen. Wenn ich mich vor einem Rudel Hooligans verkrochen hätte, die jemand mit Crack und russischem Billigsprit abgefüllt hat, würde ich mich besser fühlen, wenn nur solche Idioten hinter mir her wären, wie schön wäre das.
Heute war nicht mein Tag. Vorhin habe ich mir auf dem Holzstuhl im Bad einen Schiefer eingezogen, und wo, am Hintern. War das ein Spaß, den da rauszukriegen, das war ein NASA-Projekt. Habt ihr euch schon mal mit einer Pinzette da hinten bearbeitet, in der freien Hand einen kleinen Spiegel?
Eben. In einer solchen Haltung sieht nicht einmal George Clooney würdevoll aus. Und dabei ist es passiert, da habe ich mir auch noch den Rücken verrissen.
Aber wenn ich ein bisschen nachdenke, fallen mir erheblich größere Probleme ein als mein Rücken und mein Sitzfleisch und die Würde. Noch immer spiele ich mit dem Gedanken, in ein Militärdepot einzusteigen und rings um das Haus Tretminen zu legen.“
Thomas Glavinic (Graz, 2 april 1972)