Thomas Glavinic, Émile Zola, György Konrád, Edgar Hilsenrath, Anne Waldman, George Fraser

De Oostenrijkse schrijver Thomas Glavinic werd geboren op 2 april 1972 in Graz. Zie ook mijn blog van 2 april 2007en ook mijn blog van 2 april 2008.en ook mijn blog van 2 april 2009 en ook mijn blog van 2 april 2010.

 

Uit: Lisa

 

„Ich bilde mir nicht ein, wahnsinnig viel über die Menschen zu wissen. Aber ich weiß immerhin, dass so ziemlich das Einzige, was einem Menschen bei anderen Respekt verschafft, seine Unabhängigkeit ist.
Und weil ich das über die Fußballfans gesagt habe, alles die reine Wahrheit. Ich sehe sie vor mir, die Schlachtenbummler, die mitreisenden Anhänger, die auf der Heimfahrt im Zug das Spiel diskutieren, Jeansjacke und weiße Socken, gelbe Zähne, Schnauzbart, Schal und Fahne, die Bierdose in der Schwielenhand. Solche Kapazunder sollten das Wahlrecht verlieren. Ich habe nichts gegen Fußball,
aber das geht zu weit, solche Ablenkungsmanöver von der Wirklichkeit gehen absolut zu weit.
Jaja, ich bin ungerecht, aber wer wäre das nicht in meiner Situation. Ich meine, die Lage kann man nicht gerade als ideal bezeichnen. Wenn ich mich vor einem Rudel Hooligans verkrochen hätte, die jemand mit Crack und russischem Billigsprit abgefüllt hat, würde ich mich besser fühlen, wenn nur solche Idioten hinter mir her wären, wie schön wäre das.
Heute war nicht mein Tag. Vorhin habe ich mir auf dem Holzstuhl im Bad einen Schiefer eingezogen, und wo, am Hintern. War das ein Spaß, den da rauszukriegen, das war ein NASA-Projekt. Habt ihr euch schon mal mit einer Pinzette da hinten bearbeitet, in der freien Hand einen kleinen Spiegel?
Eben. In einer solchen Haltung sieht nicht einmal George Clooney würdevoll aus. Und dabei ist es passiert, da habe ich mir auch noch den Rücken verrissen.
Aber wenn ich ein bisschen nachdenke, fallen mir erheblich größere Probleme ein als mein Rücken und mein Sitzfleisch und die Würde. Noch immer spiele ich mit dem Gedanken, in ein Militärdepot einzusteigen und rings um das Haus Tretminen zu legen.“

 

 

Thomas Glavinic (Graz, 2 april 1972)

 

De Franse schrijver Émile Zola werd geboren op 2 april 1840 te Parijs. Zie ook mijn blog van 2 april 2007en ook mijn blog van 2 april 2008.en ook mijn blog van 2 april 2009 en ook mijn blog van 2 april 2010..

 

Uit: Thérèse Raquin (Vertaald door Wolfgang Tschöke)

 

“Am Ende der Rue Guénégaud stößt man von den Quais kommend auf die Passage des Pont-Neuf, eine Art engen und finsteren Gang, der von der Rue Mazarine zur Rue de la Seine führt. Dieser Durchgang ist dreißig Fuß lang und höchstens zwei Fuß breit; er ist gepflastert mit gelblichen,

abgetretenen, gelockerten Steinplatten, die immerfort eine strengriechende Feuchtigkeit ausschwitzen; seine rechtwinklig geschnittene Glasüberdachung ist schwarz von Dreck.

Wenn an schönen Sommertagen die Sonne drückend- heiß auf die Straßen niederbrennt, fällt eine bläßliche Helligkeit durch die schmutzigen Scheiben und kriecht kläglich die Passage entlang. An häßlichen Wintertagen, an nebligen Vormittagen werfen die Scheiben nur Dunkelheit auf die schmierigen Steinplatten, schmutzige, scheußliche Dunkelheit.

Zur Linken entweicht höhlenartigen Läden, dunkel, niedrig, gedrängt, ein kalter Hauch von Kellergruft. Es finden sich Büchertrödler dort, Spielzeughändler und Kar- tonmacher, deren Auslagen grau vor Staub im Dunkel verschwommen dahindämmern. Die Schaufenster, die aus kleinen Scheiben zusammengesetzt sind, sprenkeln die Waren sonderbar mit grünen Reflexen; jenseits hinter den

Auslagen, die Läden voller Finsternis, sind ebenso grausige Löcher, in denen seltsame Umrisse sich hin und her bewegen.

Zur Rechten erstreckt sich in ganzer Länge der Passage eine Mauer, gegen die die Krämer von gegenüber schmale Schränke gepackt haben; namenlose Gegenstände, seit zwanzig Jahren dort in Vergessenheit geratene Waren, liegen auf dünnen Brettchen aus, die gestrichen sind in einer

schrecklichen braunen Farbe. Eine Händlerin mit unechtem Schmuck hat sich in einem der Verschläge niedergelassen; sie verkauft hier Ringe zu fünfzehn Sous, die sorgfältig auf einem blauen Samtbett ausgebreitet in einem Mahagonikästchen ruhen.”



Émile Zola
(2 april 1840 – 29 september 1902)

Buste op de Cimetière de Montmartre, Paijs

 

 

 

De joods-Hongaarse schrijver György Konrád werd geboren op 2 april 1933 in Berettyóújfalu (bij Debrecen). Zie ook mijn blog van 2 april 2007en ook mijn blog van 2 april 2008.en ook mijn blog van 2 april 2009 en ook mijn blog van 2 april 2010..

 

Uit: Sonnenfinsternis auf dem Berg (Vertaald door Hans H Paetzke)

 

„Immer wieder bekam ich zu hören, ich würde statt der anderen leben. Das erschreckte mich. Selbst in der Verwandtschaft spürte ich irgendein mit Anerkennung gemischtes Befremden angesichts des Glücks, dass wir alle am Leben geblieben waren und noch dazu, wie im Märchen, in das gleiche Nest zurückgekehrt waren und die Absicht hatten, dort wieder glücklich zu leben, bis wir sterben würden.
Ich denke, dass eigentlich in meiner Generation nicht nur die Juden diese Erlebnisse haben; die Kriegskinder haben Todesgefahr gelernt, jüdische Kinder noch mehr. Sie hatten ein Schicksal, dass zum Beispiel alle Männer, Schulkameraden getötet wurden, und es war nur ein Zufall. Und die Zufälle haben eine allzu große Bedeutung in dieser Überlebensstrategie.

(…)

 

Es ist vielleicht zynisch, aber die Erlebnisse sind nebeneinander. Es ist so, dass man sieht eine Lynchszene nicht mir Freude, obwohl ich für diese Revolution war, aber ich mochte nicht, dass es so blutig war und ungefähr zehntausend Menschen von den beiden Seiten getötet wurden. Das heißt, das Nebeneinander der Erlebnisse, der dramatischen und nicht dramatischen, der banalen und der außergewöhnlichen, ist irgendwie surrealistisch, und diese Assoziierung ist sur-realistisch, aber das Leben ist so.“

 

 

György Konrád (Berettyóújfalu, 2 april 1933)

 

 

De Joods-Duitse schrijver Edgar Hilsenrath werd geboren in Leipzig op 2 april 1926.Zie ook mijn blog van 2 april 2007en ook mijn blog van 2 april 2008.en ook mijn blog van 2 april 2009 en ook mijn blog van 2 april 2010.
 

Uit: Nacht

 

»Nathan«, sagte er heiser, »ich muß dich um einen letzten Gefallen bitten.«

Nathan gab keine Antwort. Der Mann starrte nachdenklich auf die Füße des Toten, die mit Fußlappen und Bindfaden umwickelt waren, wie seine eigenen. Die Bindfaden sind noch gut, dachte er, nicht so zerfranst wie deine; die Lappen sind zwar nicht viel wert, aber sie sind wenigstens trocken, und man kann sie zum Wechseln benützen. Er überlegte nicht lange. Er knotete die Bindfaden auf und steckte sie ein. Dann wickelte er die Lappen von den starren, krähenartig gespreizten Füßen und ließ auch sie in seinen Taschen verschwinden. Er tat das ohne Widerwillen. Nathan war sein bester Freund gewesen, und es war nur zu natürlich, daß er ihn beerbte. Bevor er ging, nahm er den Hut des Toten und stülpte ihn sich auf den Kopf, während er seinen alten achtlos auf den Boden fallen ließ.

»Sei nicht bös, Nathan«, sagte er, »sei nicht bös, daß ich auch den Hut …, aber meiner ist nicht mehr wasserdicht.« Er grinste leicht, blickte nicht mehr hin und ging.

Die Straße war verödet. Der Regen und die Abenddämmerung mußten die Menschen vertrieben haben … oder war es nur die Angst? Es wird die Angst sein, dachte der Mann. Seine Lippen, die eben erst gegrinst hatten, schlossen sich wieder, und sein Gesicht wurde auf einmal hart.

Er hatte ein völlig verwahrlostes Gesicht, in dem Hunger und Not erbarmungslos gewühlt hatten. Er

drückte den zu großen fremden Hut jetzt tiefer in die Stirn; seine Hosen, die mit einem Eisendraht verschnürt waren, band er fester zu; er hatte kein Hemd an, und seine eingefallene Brust schaute grau und haarig unter der zerfetzten Jacke hervor. Wie kalt es noch immer ist, dachte er schaudernd. Diesmal ließ der Frühling lange auf sich warten. Dabei war es schon März … März 1942.”

 


Edgar Hilsenrath (Leipzig, 2 april 1926)

 

 

 

De Amerikaanse dichteres Anne Waldmanwerd geboren op 2 april 1945 in Millville, New Jersey. Zie ook mijn blog van 2 april 2009. en ook mijn blog van 2 april 2010.

 

Philosophia Perennis

 

I turned: quivering yellow stars in blackness   

I wept: how speech may save a woman

The picture changes & promises the heroine   

That nighttime & meditation are a mirage

 

To discuss pro & contra here is mute

Do I not love you, day?

A pure output of teleological intentions

& she babbles, developing a picture-theory of language

 

Do I not play the delicate game of language?   

yes, & it is antecedent to the affairs of the world:   

The dish, the mop, the stove, the bed, the marriage   

& surges forth the world in which I love

 

I and I and I and I and I and I, infinitely reversible   

Yet never secure in the long morning texture

A poor existing woman-being, accept her broken heart   

& yet the earth is divinity, the sky is divinity

The nomads walk & walk.

 

 

Anne Waldman (Millville, 2 april 1945)

 

 

De Britse schrijver en scenarioschrijver George MacDonald Fraserwerd geboren in Carlisle op 2 april 1925. Zie ook mijn blog van 2 april 2009 en ook mijn blog van 2 april 2010.

 

Uit: Flashman and the Tiger

 

“You don’t know Blowitz, probably never heard of him even, which is your good luck, although I dare say if you’d met him you’d have thought him harmless enough. I did, to my cost. Not that I bear him a grudge, much, for he was a jolly little teetotum, bursting with good intentions, and you may say it wasn’t his fault that they paved my road to Hell — which lay at the bottom of a salt-mine, and it’s only by the grace of God that I ain’t there yet, entombed in everlasting rock. Damnable places, and not at all what you might imagine. Not a grain of salt to be seen, for one thing.

Mind you, when I say ’twasn’t Blowitz’s fault, I’m giving the little blighter the benefit of the doubt, a thing I seldom do. But I liked him, you see, in spite of his being a journalist. Tricky villains, especially if they work for The Times. He was their correspondent in Paris thirty years ago, and doubtless a government agent — show me the Times man who wasn’t, from Delane to the printer’s devils — but whether he absolutely knew what he was about, or was merely trying to do old Flashy a couple of good turns, I ain’t sure. It was certainly his blasted pictures that led me astray: photographs of two lovely women, laid before my unsuspecting middle-aged eyes, one in ’78, t’other in ’83, and between ‘em they landed me in the strangest pickle of my misspent life. Not the worst, perhaps, but bad enough, and deuced odd. I don’t think I understand the infernal business yet, not altogether.

It had its compensations along the way, though, among them the highest decoration France can bestow, the gratitude of two Crowned Heads (one of ‘em an out-and-out stunner, much good may it do me), the chance to serve Otto Bismarck a bad turn, and the favours of that delightful little spanker, Mamselle Caprice, to say nothing of the enchanting iceberg Princess Kralta. No . . . I can’t think too much ill of little Blowitz at the end of the day.”

 


George MacDonald Fraser (2 april 1925 – 2 januari 2008)

 


Zie voor nog meer schrijvers van de 2e april ook
mijn vorige blog van vandaag en eveneens mijn eerste blog van vandaag.