De Duitstalige, Tsjechische schrijfster Libuše Moníková werd geboren op 30 augustus 1945 in Praag. Zie ook mijn blog van 30 augustus 2007 en ook mijn blog van 30 augustus 2008 enook mijn blog van 30 augustus 2009 en ook mijn blog van 30 augustus 2010.
Uit: Eine Schädigung und Pavane für eine verstorbene Infantin
„Ich schalte ein in einen Bericht über die Findelkinder vom Kriegsende. Sie kennen ihren Geburtsort und ihr Geburtsdatum nicht, ihr Alter kann bis zu zwei Jahren differieren, meist haben sie schon
mehrere Namen gehabt. Einem Mann wurde der Name fünfmal geändert, hinter jedem Namen stand »genannt«. Einige finden noch nach Jahrzehnten ihre Eltern und Geschwister über das
Rote Kreuz, eigene Initiative hat wenig Aussicht auf Erfolg.
Die Zusammenführung nicht selten unter Mithilfe eines Dolmetschers: die ersten zwanghaften Umarmungen, das Lächeln, die Pflegeeltern sind eingeladen, sie stehen da und freuen sich
verwirrt für ihre Kinder.
Das Festival der Kurzfilme in Oberhausen. Die Vorsitzende, etwa achtunddreißig, selbstbewußt, nennt unter den vertretenen Ländern die Tschechei kein Land sonst verstümmelt. Der jugoslawische Beitrag ›Die Ramme‹. Auf einem Fließband werden geschlüpfte Küken von Frauenhänden sortiert. Die nicht rechtzeitig ausgeschlüpften bleiben liegen und kommen in einen Behälter, wo sie mit den Eierschalen von einer Ramme zu Hühnerfutter zerstampft werden. Die Ramme ist nicht automatisch, man sieht zwei Männerhände, die sie bedienen. Ein schwarzes Küken steht mit den anderen geschlüpften auf dem Band. Es wird zur Seite geschoben und treibt mit dem lebenden Abfall zu der Tonne. Es läuft zurück, wird wieder von der Frau zurückgestoßen, noch einmal läuft es gegen das Band, aber es gehört nicht in die Legebatterie. So gleitet es auf dem Band in die Grube, wo Hunderte von Küken ihre ersten Bewegungen probieren, aus den Schalen schlüpfen, jetzt völlig normal, nur um Sekunden verspätet, aber schon von der Last der anderen gedrückt, das schwarze strampelt, versucht loszukommen, es fallen die nächsten Schalen und Küken darüber, danach die Ramme. Sie hebt
sich und fällt nieder, zerstampft alles zu Brei hochwertiges, eiweißgesättigtes Futter. Die vollen Behälter auf dem Hof, in dem Schrot zuckt es schwache Bewegungen der noch nicht ganz toten
Kükenreste. Unter dem Schrot erscheint etwas Schwarzes, das schwarze Küken kämpft sich durch die Leichen und zerdrückten Eierschalen, kommt hoch, unversehrt, strampelt sich los und läuft.“
Libuše Moníková (30 augustus 1945 – 12 januari 1998)
De Duitse schrijfster Gisela von Arnim werd geboren op 30 augustus 1827 in Berlijn geboren. Zie ook mijn blog van 30 augustus 2008 enook mijn blog van 30 augustus 2009 en ook mijn blog van 30 augustus 2010.
Uit: Das Leben der Hochgräfin Gritta von Rattenzuhausbeiuns
„Es war eine zerfallne Tür, aus der jetzt der alte Mann Müffert, der Diener des Grafen, mit einer dampfenden Schüssel Hirse in Händen, auf das Kind blickte: »Ein Blümchen das blüht, ein Herz das so gut ist! – Soll sie wie ihre arme Mutter hinter diesen Mauern verblühen? – Wenn der Graf noch so lange an seiner Maschine baut! – Was jung ist, braucht Junges, um mit ihm zusammen zu sein.« Dies war das halblaute Selbstgespräch Müfferts; er sah sich scheu um, als fürchte er, gehört zu werden, dann fuhr er lauter fort: »Da lauf, Kind, und trag schnell die Schüssel dem Vater hin!« – »Schon jetzt?« – fragte die kleine Hochgräfin langsam, aus den altdeutschen grauen Ritteraugen mit schwarzen Wimpern einen ziemlich hasenmäßigen Blick durch die von der Sonne durchschimmerte Dampfwolke der Hirse zu Müffert sendend. »Ei, ich wollt auch, es wären noch vierundzwanzig Stunden davon und blieben es ewig, denn heut muß ich dran.« Somit nahm die kleine Hochgräfin den Napf in Empfang; wer diesen genauer ansah, erkannte darin den Schild eines erprobten Rittersmanns; eine halb verrostete Rose zeigte noch Kampfspuren. Hätte der kühne Ritter je gedacht, daß sein Schild später zu so entsetzlichem Dienst gebraucht werde? – Sie ging langsam und leisen Schrittes einen Gang hinein, einen hinaus, bis sie sich einem brummenden Hämmern und Bohren immer mehr näherte; nun trat sie vor eine wunderliche, in Eichenholz mit kleinen Drachen und Gesichtsmasken geschnirkelte Tür. – Sie faßte sich ein Herz und zog an der schweren eisernen Klinke. Es öffnete sich die Stube, in der das zweite und vorletzte Glasfenster des Schlosses war; da hingen Hammer und Zangen und Zängchen und tausenderlei wunderliche Werkzeuge, teils an der grauen Wand, teils an langen Bindfäden von der Decke ins Zimmer herab; alte Folianten, altes Uhrwerk und Gerümpel, von Spinnweben überzogen, vom Holzwurm zernagt, lag an der Wand entlang. Das Hauptstück war ein weißseidner Bettschirm, mit dem Paradies darauf gestickt in greller Seide; die Äpfel lachten recht daraus hervor. Der Hochgraf hatte sie zum Ziel seiner Bolzen gemacht, und Adam und Eva waren dabei in höchst invaliden Zustand geraten. Der Graf, in Schweiß, heftigen Zorn im Gesicht, mit einem Instrument in der Hand, stieß es hie und da in eine sonderbare, fast wie ein alter Großvaterstuhl aussehende Maschine, die davon sich dehnend zu bewegen und zu krümmen schien, bis zuletzt das Sitzkissen emporsprang – sprang, sprang und wieder sprang, wobei der Graf allemal ein sehr zufriedenes Gesicht machte.“
Gisela von Arnim (30 augustus 1827 – 4 april 1889)
Portret door Louise Caroline Seidler
De Engelse schrijfster Mary Wollstonecraft Shelley werd geboren op 30 augustus 1797. Zie ook mijn blog van 30 augustus 2006 en ook mijn blog van 30 augustus 2007 enook mijn blog van 30 augustus 2009en ook mijn blog van 30 augustus 2010.
Uit: Frankenstein
“To Mrs. Saville, England St. Petersburgh, Dec. 11th, 17–
These reflections have dispelled the agitation with which I began my letter, and I feel my heart glow with an enthusiasm which elevates me to heaven, for nothing contributes so much to tranquillize the mind as a steady purpose–a point on which the soul may fix its intellectual eye.This expedition has been the favourite dream of my early years. I have read with ardour the accounts of the various voyages which have been made in the prospect of arriving at the North Pacific Ocean through the seas which surround the pole.You may remember that a history of all the voyages made for purposes of discovery composed the whole of our good Uncle Thomas’ library.My education was neglected, yet I was passionately fond of reading.These volumes were my study day and night, and my familiarity with them increased that regret which I had felt, as a child, on learning that my father’s dying injunction had forbidden my uncle to allow me to embark in a seafaring life.
These visions faded when I perused, for the first time, those poets whose effusions entranced my soul and lifted it to heaven.I also became a poet and for one year lived in a paradise of my own creation; I imagined that I also might obtain a niche in the temple where the names of Homer and Shakespeare are consecrated.You are well acquainted with my failure and how heavily I bore the disappointment.
But just at that time I inherited the fortune of my cousin, and my thoughts were turned into the channel of their earlier bent.”
Mary Shelley (30 augustus 1797 – 1 februari 1851)
De Duitse dichter, schrijver en verzetsstrijder Adam Kuckhoff werd geboren op 30 augustus 1887 in Aken. Zie ook mijn blog van 30 augustus 2008 en ook mijn blog van 30 augustus 2010.
An meinen Sohn
„Mein lieber Sohn, du großes spätes Glück,
So lasse ich dich vaterlos zurück?
Ein ganzes Volk – nein, das ist viel zu klein,
Das Menschenvolk wird dir dein Vater sein!“
Adam Kuckhoff (30 augustus 1887 – 5 augustus 1943)