Friedenspreis des Deutschen Buchhandels voor Jan en Aleida Assmann

Friedenspreis des Deutschen Buchhandels voor Jan en Aleida Assmann

 

Tijdens een ceremonie in de Paulskirche in Frankfurt ontvingen de cultuurwetenschappers Aleida en Jan Assmann gisteren de Friedenspreis des Deutschen Buchhandels.

De Duitse angliste, egyptologe en literatuur- en cultuurwetenschapper Aleida Assmann werd geboren op 22 maart 1947 in Bethel, vlakbij Bielefeld. Zij studeerde Engels en Egyptologie aan de universiteiten van Heidelberg en Tübingen, en promoveerde in beide richtingen in 1977. In 1993 werd ze hoogleraar Anglistik en Allgemeine Literaturwissenschaften aan de Universität Konstanz. Internationaal trad ze regelmatig op als gastdocent, onder meer aan Rice University (Houston), Princeton, Yale, de Universiteit van Chicago en de Universiteit van Wenen. Assmann publiceerde honderden artikelen, boeken en bundels over Engelse literatuur en over herinnerings- en herdenkingscultuur. Ze is lid van de Academies van Wetenschappen Brandenburg, Göttingen en Oostenrijk, en kreeg in 2008 een eredoctoraat van de Theologische Faculteit van de Universiteit van Oslo. In 2009 ontving ze van de Alexander von Humboldt Foundation en de Max Planck Society een Max Planck Onderzoeksprijs (750 duizend euro). In 2011 kreeg ze voor haar essays de Ernst Robert Curtius Prijs, een Duitse literatuurprijs. Aleida Assmann is getrouwd met de egyptoloog Jan Assmann, met wie ze vijf kinderen heeft en samen onderzoek doet en publiceert.

Uit: Erinnerungsräume. Formen und Wandlungen des kulturellen Gedächtnisses

«Nur deshalb spricht man so viel vom Gedächtnis,weil es keines mehr gibt» lautet ein vielzitierter Satz von Pierre Nora. Dieser Satz bestätigt die bekannte Logik, nach der ein Phänomen erst abhanden gekommen sein muß, um voll ins Bewußtsein zu gelangen. Bewußtsein entwickelt sich generell «im Zeichen des Abgelaufenen». Diese Logik paßt gut zum retrospektiven Charakter der Erinnerung: setzt diese doch erst dann ein, wenn die Erfahrung, auf die sie sich bezieht, abgeschlossen im Rücken liegt. Nehmen wir uns zunächst den zweiten Teil des Satzes vor, die These, daß es kein Gedächtnis mehr gibt. Stimmt das? Gibt es wirklich kein Gedächtnis mehr? Und was für ein Gedächtnis gäbe es nicht mehr? Wer zum Beispiel wirkliches Wissen mit Auswendigwissen gleichsetzt,wird feststellen müssen, daß es mit dieser Kunst heute nicht weit her ist. Das Erlernen vielstrophiger Balladen gehört nicht mehr zum Pensum des Deutschunterrichts. Gewiß gibt es auch heute noch Gedächtnisvirtuosen, die alljährlich in London zu einem Memorier-Wettkampf antreten und für das Guinness-Buch der Rekorde mit spektakulären Spitzenleistungen aufwarten. Doch ist nicht zu leugnen ,daß die kulturelle Blüte dieser Kunst lange vorüber ist. Während man in der Antike die Fähigkeit eines überragenden Gedächtnisses noch Feldherren, Staatsmännern und Königen zuschrieb, rücken heute die Gedächtnisvirtuosen eher in die Sphäre des Varietés oder gar des Pathologischen: der Schritt von der Gedächtniskunst zur Gedächtniskrankheit erscheint nicht mehr als sehr groß. Warum soll man auch auswendig lernen,was man doch überall in Büchern nachlesen kann? Dem Rückgang des Auswendiglernens korrespondiert die sprunghaft angestiegene Kapazität der elektronisch hochgerüsteten externen Wissensspeicher. Doch lange bevor die Computer dem Gedächtnis seine Arbeit abnahmen, war der Wert des Auswendiglernens bereits in Frage gestellt. Schon Platon hatte die Meinung vertreten, daß auswendig gelerntes Wissen kein echtes Wissen ist. In seinem Dialog Phaidros hatte er ja nicht nur die Schrift kritisiert, sondern sich auch über die neue sophistische Technik lustig gemacht, die dazu verhelfen sollte, Geschriebenes im Wortlaut zu memorieren. Die Geschichte der Gedächtniskunst war von Anfang an von einer fundamentalen Kritik an ihr begleitet, zumal das, was tief sitzend eingeprägt war, nicht immer den Standards der Vernunft und Empirie standhielt. «Die Ammenmärchen rupfe ich dir aus dem Kopf!» heißt es in einer Satire des Persius, und in der Mitte des 17.Jahrhunderts kündigte der Arzt und Theologe Sir Thomas Browne die Allianz von Überlieferung, Wissen und Gedächtnis auf, als er schrieb: «Wissen wird durch Vergessen gewonnen; wenn wir also einen klaren und triftigen Bestand an Wahrheiten erwerben wollen, müssen wir uns von vielem trennen, was in unseren Köpfen festsitzt.» In der Epoche der Renaissance, die einen neuen Aufschwung der Gedächtniskunst erlebte, wurde auch die Gedächtniskritik erneuert. Harald Weinrich hat auf dieseTradition aufmerksam gemacht,zu der u.a.Montaigne und Cervantes gehören.Der Roman Don Quijote kann als ein Manifest für «die grundsätzliche Dissoziation von Geist und Gedächtnis» gelesen werden,und in den Essais findet sich eine radikale «Absage an die Pädagogik des Hochleistungsgedächtnisses».

 
Aleida Assmann (Bethel, 22 maart 1947)

 

De Duitse egyptoloog, religie- en cultuurwetenschapper Jan Assmann werd geboren op 7 juli 1938 in Langelsheim. Assmann groeide op in Lübeck en Heidelberg. Hij is getrouwd met literator Aleida Assmann. Assmann studeerde Egyptologie, Klassieke Archeologie en Griekse Studies in München, Heidelberg, Parijs en Göttingen. 1966/1967 ontving hij een reisbeurs van het Duitse Archeologisch Instituut in Caïro. Hier werkte hij van 1967 tot 1971 als freelancer en bursaal van de Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG). Jan Assmann habiliteerde zich in 1971 en werd in 1976 benoemd aan de Universiteit van Heidelberg aan het Departement voor Egyptologie, waar hij les gaf tot zijn pensionering in 2003. Dit werd gevolgd door een ereprofessoraat voor algemene culturele studies aan de Universiteit van Konstanz,


Jan Assmann (Langelsheim, 7 juli 1938)

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