Georg-Büchner-Preis 2021 voor Clemens J. Setz

Georg-Büchner-Preis 2021 voor Clemens J. Setz

Eergisteren heeft de Duitse schrijver Clemens J. Setz in Darmstadt de Georg-Büchner-Preis in ontvangst genomen. De Georg-Büchner-Preis is de belangrijkste literaire prijs in Duitsland en het Duitse taalgebied. De Deutsche Akademie für Sprache und Dichtung is verantwoordelijk voor de toekenning. De Oostenrijkse dichter, schrijver en vertaler Clemens J. Setz werd geboren op 15 november 1982 in Graz. Zie ook alle tags voor Clemens J. Setz op dit blog.

Uit: Die Bienen und das Unsichtbare

»Mustafa, du wurdest in Somaliland geboren, ein Land, das offiziell nicht existiert. Mit wie viel Jahren bist du nach Schweden gekommen ?«
»Ich bin 1979 geboren. Nach meiner Geburt war ich fünf Minuten lang tot. Wir sind nach Schweden gekommen, als ich drei Jahre alt war, nach vielen Reisen, die meine Eltern unternahmen, in Somalia und auch außerhalb. Sie suchten nach Hilfe für mich.«
»Erinnerst du dich noch an deine Ankunft ?«
»Ja und nein. Ich habe noch etwa zehn Prozent meiner Erinnerungen von damals.«
»Wann konntest du zum ersten Mal kommunizieren ?«
»Mit fünf. Ich spielte mit anderen Kindern, und da war ein Lehrer, der gab mir Süßigkeiten und sagte: Komm in dieses Zimmer hier und lerne diese Bliss-Symbole. Heute bin ich diesem Lehrer enorm dankbar, denn zu diesem Zeitpunkt versuchte ich natürlich, zu sprechen wie alle anderen Kinder, aber es war kaum möglich.«
»Wie war es, als du zum ersten Mal Dinge sagen konntest ?«
»Es war nicht immer wie heute. Heute beherrsche ich die Symbole fließend. Mein Unterricht begann mit den Zeichen für Mann und Papa. Dann folgten die Begriffe Bruder, Schwester und so weiter.«
»Wie lange dauerte es, bis du sie fließend beherrscht hast ?«
»Zehn Jahre, tägliche Übung.«
»Träumst du heute in Bliss-Symbolen ?«
»Natürlich.«
»Und wie hast du begonnen, in ihnen zu dichten ?«
»Ich habe zuerst Gedichte gelesen, und später gewann ich Poesie immer mehr lieb, sie wurde zu einer Leidenschaft. Irgendwann begann ich, selbst Gedichte zu verfassen. Und wenn ich kurz für alle Somalis sprechen darf : Dichtung spielt in unserem Leben eine sehr zentrale Rolle. Es ist kein Zufall, dass der britische Reiseschriftsteller Gerald Hanley
geschrieben hat : Somalia ist das Land der Dichter.«

 

Clemens J. Setz (Graz, 15 november 1982)

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