De Duitse schrijver Arnold Stadler werd geboren op 9 april 1954 in Meßkirch. Zie ook mijn blog van 9 april 2007 en ook mijn blog van 9 april 2008 en ookmijn blog van 9 april 2009 en ook mijn blog van 9 april 2010.
Uit: Ein hinreissender Schrotthändler
„Eines Morgens Anfang Mai stand ein junger Mann in einer Adidas-Hose mit schwarz-rot-goldenen Seitenstreifen und Fitneß-Equipmenttasche vor mir und fragte, ob ich ein Auto zum Ausschlachten hätte. Wo sollte ich so schnell einen alten Wagen herbekommen? Ich hatte doch gerade meinen Mercedes gegen einen der neuesten Generation der E-Klasse in Zahlung gegeben. Ich sah, der junge Mann war unrasiert, bei einem kräftigen Haaransatz, einer, der sich zweimal am Tag rasieren muß. Bis auf einen fehlenden Frontzahn der oberen Reihe, der aber, wie er mir später sagte, bald durch ein Implantat bzw. einen Goldzahn ersetzt werden sollte, waren diese Zähne tadellos. Dann fragte er, ob er mal ins Bad dürfe, was ich ihm bei meiner christlichen Erziehung nicht verwehren konnte. Und an meiner Mutter geschult, die damals jedem Hausierer ein Vesper anbot, fragte ich ihn, ob er Hunger habe, bevor er verschwand. Und als er wieder herauskam, sah er aus, wie der Barberinische Faun ausgesehen hätte, wäre er aus seinem Schlaf erwacht und aufgestanden. Adrian hat von jenem Tag an bei uns gewohnt. Meine Frau, die mich noch von ihrer Praxis aus für verrückt erklärt hatte, als ich sie anrief, um ihr zu sagen, es sei ein fremder Mann da, der heute bei uns übernachte, griff meinen Gedanken dankbar auf und bestätigte, daß unser geräumiges Gästeappartement ohnehin nur leerstünde und leergestanden hätte. Es war unser Privileg, über soviel Platz zu verfügen und solche Einladungen auszusprechen, die nicht weh taten. Oder doch?
Meine Frau arbeitet als Handchirurgin, während ich, eben 42 Jahre alt geworden, aufgrund einer nicht behebbaren und kaum zu erklärenden vegetativen Dystonie vorläufig krankgeschrieben bin.“
Arnold Stadler (Meßkirch, 9 april 1954)
De Franse toneelschrijver Bernard-Marie Koltès werd geboren in Metz op 9 april 1948. Zie ook mijn blog van 9 april 2007 en ook mijn blog van 9 april 2009 en ook mijn blog van 9 april 2010.
Uit: La nuit juste avant les forêts
« (…) il y a toujours dans ma tête, qui me reviennent tout d’un coup, des histoires de forêt où rien n’ose bouger à cause des mitraillettes, ou des histoires de pute qu’on enterre sans qu’on ait des nouvelles, tandis que ceux d’ici n’ont rien derrière la tête, prêts pour être contents, prêts pour s’amuser, prêts pour jouir tout ce qu’ils peuvent, n’importe où n’importe quand, sans penser à rien d’autre qu’à leur petit coup, tout ces cons de Français prês à jouir leur petit coup dans leur coin et rien derrière la tête qui les en empêcherait, en foutre partout, nous en foutre plein la gueule, leur sale foutre de cons, tandis que, moi, j’ai ces histoires derrière dans ma tête, je ne dis pas que cela ne marche jamais, plutôt le mec qui ne jouit jamais vraiment complètement à cause de ces histoires, parfois même je suis bien, très bien, comme là maintenant si tu ne te barres pas et que j’aie le temps, mais par-derrière la tête, c’est toujours triste comme je ne sais pas comment je pourrais te le dire, avec cette histoire aussi que tu pourrais en avoir marre (parce qu’aujourd’hui peut-être je suis une nullité, mais un jour), et que tu pourrais te barrer avant, alors, je ne suis pas le mec sensible (tu peux faire ce que tu veux), mais je me dirais alors je ne sais quoi, que je voudrais être comme n’importe quoi qui n’est pas un arbre, caché dans une forêt au Nicaragua, comme le moindre oiseau qui voudrait s’envoler au-dessus des feuilles, avec tout autour des rangées de soldats avec leurs mitraillettes, qui le visent, et guettent son mouvement, et ce que je veux te dire, ce n’est pas ici que je pourrais te le dire, il faut que l’on trouve l’herbe où l’on pourra se coucher, avec un ciel tout entier au-dessus de nos têtes, et l’ombre des arbres, »
Bernard-Marie Koltès (9 april 1948 – 15 april 1989)
De Russische schrijver Lev Zinovevitsj Kopelev werd op 9 april 1912 in Kiev geboren. Zie ook mijn blog van 9 april 2007 en ook mijn blog van 9 april 2009 en ook mijn blog van 9 april 2010.
Uit: Und schuf mir einen Götzen (Vertaald door Heddy Pross-Weerth en Heinz-Dieter Mendel)
„Im Dorf Ochotschaja wurde der neugegründete Kolchos von dem 25jährigen »einäugigen Kommissar« Tscherednitschenko geleitet. Anstelle des rechten Auges hatte er eine wulstige, dunkelrote Narbe, die sich von der Stirn zur Wange hinzog …
Er hatte früher in der Fabrik »Hammer und Sichel« als Brigadier der Modell-Schlosserei gearbeitet, wurde stets ins Parteikomitee und in die Komiteeleitung gewählt, war Mitglied des Partei-Stadtkomitees. Aber die Fabrik verließ er nicht … Als er ins Parteikomitee gerufen wurde und erfuhr, er solle aufs Land gehen, wehrte sich Tscherednitschenko anfangs: »Ich mag die Bauern nicht, diese Buchweizenstreuer. Ich hab’ kein Vertrauen zu ihnen. Da denkt ja jeder nur an sich, an sein Häuschen weitab von allen anderen und an sein eigenes Geld und Gut. Ich verstehe von ihrer Mistwirtschaft überhaupt nichts, bin von Großvater und Urgroßvater her Proletarier. Kann auch ihre Sprache nicht richtig, obwohl ich einen ukrainischen Namen auf -enko habe.«
Ihm wurde erklärt, derartige Redensarten röchen nach Abweichung zum Trotzkismus, er dürfe sich nicht dem großen Vertrauen der Partei widersetzen. Es sei auch nicht einfach eine Ehrung. Als früherer Roter Reiter müsse er begreifen, daß das ein Kampfauftrag sei. Die Front sei jetzt auf dem Dorf, die Lage ungefähr so wie im Bürgerkrieg. Der Klassenfeind erhöbe sein Haupt und zeige seine Zähne …
Vom ersten Tag an war Tscherednitschenko unumschränkter Diktator, eine Woche darauf hatte er die Kollektivierung komplett durchgeführt:
»Bei mir ist Entschlossenheit die Hauptsache. Und der Überraschungseffekt. Damit keiner erst Krach machen kann. Marsch in den Kolchos ohne Wenn und Aber. Die Pferde und Kühe haben wir in vier Höfen untergebracht.“
LevKopelev (9 april 1912 – 18 juni 1997)
Kopelev in 1945
De Duitse schrijver en milieu-acrivist Carl Amery werd als Christian Anton Mayer op 9 april 1922 in München geboren. Zie ookmijn blog van 9 april 2009 en ook mijn blog van 9 april 2010.
Uit: Briefe an den Reichtum. Von deutlicher Rede
„Wenn man alte Geschichten liest, etwa die des Ersten Testaments, sah der Reichtum zunächst gar nicht so übel aus; spiegelte, wenn man will, den Reichtum der nicht-menschlichen
Schöpfung wider, deren Buntheit und Fülle (nach Thomas von Aquin) das Gutsein des Schöpfers bekundet. Die lebendige Welt war zunächst Allmende, Allgemeingut, Commons; und der Reichtum der Patriarchen nahm ja wenig oder nichts von diesen allgemein geschenkten Ressourcen der Erde weg. Die Weinberge, die Äcker, die Herden von Schafen, Rindern und Kamelen,der kostbare Hausrat versperrten den Anderen,die noch keine Armen waren, nicht den Zugang zum würdigen Leben. Zudem war vom Reichen das gefordert, was im deutschen Mittelalter Milte, im französischen largesse hieß: Großmut. Durchaus überlegte, aber nicht kalkulierende Freigebigkeit. Und so konnte sich der Reiche ohne Risiko mitten auf den Marktplatz begeben, ein geachteter Mann, ein Streitschlichter,
Nothelfer und Friedenstifter: »Gerechtigkeit war das Kleid, das ich anzog, und mein Recht war mir Mantel und Kopfbund.
Ich war des Blinden Auge und des Lahmen Fuß. Ich war der Vater der Armen, und der Sache des Unbekannten nahm ich mich an« (Hiob 29, 14–16). (Hier spricht natürlich ein Reicher über sich selber, es wäre zu fragen, ob die Armen auf den Plätzen seine Selbsteinschätzung teilten.)
Aber schon in biblischen Zeiten setzt die Kritik der Propheten an den Praktiken der Reichen ein; eine Kritik, die ihnen heute bestimmt das Etikett des Sozialneidhammels eintragen würde: Einer neuen Wirtschaftsweise geht es nicht mehr um das Lebens-Mittel, sondern um die schlechte Unendlichkeit
der Akkumulation. Erst damit, mit der Aufreihung von Häusern und Äckern und Weinbergen, mit der Zurückdrängung des Gemeineigentums, der Privatisierung des Zugangs zu gottgegebenen
Ressourcen, wird der Reichtum zum Dämon, der Anbetung fordert und erhält – zu Mammon.“
Carl Amery (9 april 1922 – 24 mei 2005)
De Iers-Amerikaanse schrijver Leonard Wibberley werd geboren op 9 april 1915 in Dublin. Zie ook mijn blog van 9 april 2009.
Uit: The Mouse That Roared
„The fact is that there are few more profitable undertakings for a country in need of money than to declare war on the United States and be defeated. Hardly an acre of land is forfeited in such wars.
It is usually agreed, to be sure, that heavy industries and other installations and activities which could be used in future wars are to be dismantled, destroyed and their reestablishment banned. And it usually evolves that this is not done, because it is decided that to follow such a plan would either wreck the economy of the defeated nation, or make it incapable of defending itself against other foes. In either or both cases, the Americans would feel called upon, such is their peculiar nature, to help out at their own expense.
Again it is usually decided that the nation and people which lose to the United States shall be made to suffer national and individual hardship for the aggression. And the ink is no sooner dry on such agreements than the United states is rushing food, machinery, clothing, money, building materials and technical aid for the relief of its former foes.
Once more, it is always laid down that the defeated armies must be disbanded and never again be allowed to reform. But, a little later, it is discovered that these armies are in an oblique but nonetheless definite manner essential to the security of the United States itself.“
Leonard Wibberley (9 april 1915 – 22 november 1983)