Marc-Édouard Nabe, Wendy Coakley-Thompson, Louis de Bourbon, Mariella Mehr, Markus Werner, Malin Schwerdtfeger, Mirza Ghalib, Carl Zuckmayer

De Franse dichter, schrijver, schilder en musicus Marc-Édouard Nabe (eig. Alain Zannini) werd geboren in Marseille op 27 december 1958. Zie ook alle tags voor Marc-Edouard Nabe op dit blog.

Uit: LEnculé

“Je suis un enculé : c’est souvent ceux qui enculent les autres qu’on traite d’enculés. Moi, je mérite bien ce nom, à bien des titres. Je vais raconter ici comment un enculeur s’est fait enculer. Et ce ne sera pas du roman, tout sera vrai, enfin selon moi. Après avoir enculé le monde entier, je me suis fait enculer aux yeux de ce même monde, entier.
(…)

Voici mes compagnons de promenade. Une ronde d’une trentaine de taulards. Les uns derrière les autres, on avance lentement comme des éléphants tenant chacun la queue du précédent par la trompe. Moins tristes que les éléphants du PS. Quelle misère ces socialistes ! Tu m’étonnes qu’ils comptaient sur moi, pas un pour relever l’autre dans la balourdise éléphantesque justement. Toutes les qualités des vrais éléphants, ils ne les ont pas (solidarité, mémoire, sensibilité, force, défenses), mais tous les défauts, ça y va : lourdeur, maladresse, vieillissement, peur des souris, et pour couronner le tout, perte du sens des réalités, hallucinations éthyliques même, comme cette Martine Aubry qui voit des socialistes roses dès qu’elle boit un coup de trop ! Je préfère les éléphants d’ici, leurs crimes contre la société sont assumés.
(…)

La vision éblouissante de ce taureau noir énorme me mit les larmes aux yeux, parce que je le comprenais… J’étais pour lui, avec lui, en lui, si fort que je n’ai pas remarqué immédiatement le connard qui le «chevauchait». Un cow-boy de plus, toujours en stetson avec ses jambières à franges comme les taleth, et sa main en l’air même pas pour tenir le flambeau d’une Liberté quelconque… Petite chose insignifiante qui s’agitait sur l’échine de la bête somptueuse…
Mais je m’aperçus que le «connard», c’était moi aussi. Mon être humain de base, orgueilleux et faible, prétentiard et présomptueux, qui essayait de maîtriser la bête en lui, sous lui.”

 

 
Marc-Édouard Nabe (Marseille, 27 december 1958)

 

 De Franse dichter, schrijver, schilder en musicus Marc-Édouard Nabe (eig. Alain Zannini) werd geboren in Marseille op 27 december 1958. Zie ook alle tags voor Marc-Edouard Nabe op dit blog.

Uit: Back to live

“The party raged in the Simons’ living room. People dressed in all their summertime finery were either chatting or off dancing on the enclosed patio to the funky, blistering sounds of Soul II Soul’s “Back to Life” blasting through the speakers. Caron Wheeler’s mellifluous voice floated on Jazzie B’s fat beats and the sweaty, sexually charged air. Caron sang, and bodies gyrated in an arcane groove.
Lisa stared at all the people from her vantage point: a stool at the bar. She was wearing her best elegant black party dress and black pumps. Her face was beat to near perfection. And she was convinced everyone was digging the fete but her. She turned to Tim-tall, black, handsome, mid-thirties-who was pouring a concoction into a tall glass behind the bar.
“How can someone be in a crowded room and still feel alone, Timothy?” she asked, bobbing her head to the music.
“You’re not over Bryan yet?” Tim offered. “Even though you guys split up over a year ago.”
Lisa scoffed. “I’m over Bryan like the sky,” she declared, then looked out at the couples kissing and slow-dragging on the patio. She couldn’t even remember the last time a man touched her like that, so lovingly carnal. “It’s just hard,” she sighed. “Being alone after five years.”
“Nina and I have been married for nine years, and I couldn’t imagine one second without her,” he said knowingly.
Lisa forced down the nagging instinct, the irrational sensation every black woman felt when thinking about a black man with a white woman, particularly the trophy blonde. It was even more irrational, since Lisa’s own grandfather was a big white Englishman with an ocean of love for her. “That’s sweet,” she said sarcastically. “I think I’m getting a cavity.”

 

 
Wendy Coakley-Thompson (New York, 27 december 1966)

 

De Nederlandse dichter en schrijver Louis de Bourbon werd geboren in Renkum op 27 december 1908. Zie ook alle tags voor Louis de Bourbon op dit blog.

 

Vacantie

O, oude, wonderlijke Apenijnen
– Spoleto, Terni, Ascoli –
hier rust de brave burger met de zijnen
wat uit van de besognes der privaateconomie.

Jan Pieter, d’oudste zoon en officieel verloofd
klaagt over ’t ontbreken van een goed aperitif
onder welks invloed hij het gouden hoofd
kan kussen van zijn veelbelovend lief.

De vader heeft Oom Klaas een lange brief gezondenn
en geestig onderteekend ‘Hannibal’;
hij heeft in Tivoli een fransche vriend gevonden
en disputeert over de waarde van Pascal.

Maar moeder heeft een aanval van migraine
en vindt het landschap toch maar matig mooi;
zij heeft op reis altijd deveine
doch nochtans maakt ze deel uit van ’t convooi.

Ik vraag mij af waarom de trotsche bergen,
tot walgens toe bewogen door dit beeld,
geen lawa spuwen over deze dwergen
en verder droomen, eindeloos verveeld.

 

 
Louis de Bourbon (27 december 1908 – 8 januari 1975)
Renkum op een oude overzichtsfoto, met de Jufferswaard en de Rijn op de achtergrond.

 

De Zwitserse dichteres en schrijfster Mariella Mehr werd geboren op 27 december 1947 in Zürich. Zie ook alle tags voor Mariella Mehr op dit blog.

 

Jetzt

jetzt
meine schieferfarbene törin
rollt sich die sonne zur weinbeere
versickert ihr blut im halbauge kalis

jetzt meine rollende weinbeertraube
beginnt die dachgleiche unserer sprache
durchstreift sie hungrig das eislaub
der wahrheit (fahrhabe der venus
osterschmuck gekreuzigter schwüre)

und ach
schon nagt ein rudel streunender
worte am abendgrauen
nah meinen brüsten geborenes un-licht
brennende trauer

(weine weib beere im sichern griff
meiner flügge gewordenen kalkgebirge)

träumt jetzt dein gläserner schenkel
vom eisernen zwilling
deine schilfhand von meiner asterwurzel

träumt sich eine nimmer-mehr-flocke
wahwahwahwahnsinns eine nimmer-mehr-flocke
weissen wahns zurück in den kelch
meiner kerkerblume
(geheiligtes pisa meiner zwei herzen)

träumen die monde
zum siebenten male
die haut dir zu streifen
vom fleische

es reitet das einhorn das rote
mit unserer zeit auf dem rücken
das silberschuppige glied
verloren im siebenten schosse
der erdfrau

stampfen die schwarzen trolle
im takt meiner pochenden hirnmasse
die nun ausserhalb meiner lieder
erblüht

jetzt
meine schieferfarbene törin
trägt sich die winterrose ein in dir
als zeitwert meine schieferfarbene törin
beginnen die zellplasmen der angst
zu wuchern

du meine rollende
graugesteinte
jetzt
meine wisperente
im eislaub

 

 
Mariella Mehr (Zürich, 27 december 1947)

 

De Zwitserse schrijver Markus Werner werd geboren op 27 december 1944 in Eschlikon (Kanton Thurgau). Zie ook alle tags voor Markus Werner op dit blog.

Uit: Festland

„Kurz nach elf, ich lag noch wach, lärmte das Telefon wieder. Wirklich, ich hatte einen schmerzhaft unsensiblen Freund. Sekundenschnell wuchsen mir Stacheln, ich sprang auf, nahm ab und schrie: Ich kann nicht mehr! — Am anderen Ende ein Räuspern. Josef? Josef hätte gelacht oder Hoppla gerufen. —Ich auch nicht, sagte eine sanfte Stimme, bist du es, Julia? — Wann hatte ich die Stimme das letzte Mal gehört, vor wieviel Jahren? Ja, sagte ich, entschuldige, was ist passiert? — Ich weiß es nicht, sagte mein Vater, ich möchte dich sehen, es wäre wertvoll. — Ich schwieg. Nie war mir uneinheitlicher zumute, und trotzdem hörte ich mich schließlich sagen, zu schroff vielleicht: Ich bin am Verreisen. —So, sagte der Vater, ich eigentlich auch, und wohin geht die Reise? —Wahrscheinlich südwärts, sagte ich, und deine? — Mein Vater hustete und sagte dann: Wahrscheinlich weg vom Festland. — Das tönt nach Kreuzfahrt, sagte ich. — Wirklich? fragte mein Vater. Wir schwiegen, ich war ratlos. Endlich sagte der Vater: Ach Julia. — Sofort erkaltete ich. Hinter Gefühligkeit, vor allem der männlichen, konnte ich immer nur Alkohol wittern, Selbstmitleid und letztlich Erpressung. Hast du ein wenig getrunken? fragte ich, und da ich mir Mühe gab, die Frage in einem belustigten und gleichsam großmütigen Ton zu stellen, kam ich mir heuchlerisch vor. — Es steht dir frei, mich zu verachten, sagte mein Vater, es steht dir vielleicht zu, außerdem trinke ich Tee. — Wann soll ich kommen? fragte ich. Der Vater, als befürchte er, daß ich mich umbesinnen könnte, wenn er sich für die Antwort auch nur zwei Augenblicke Zeit ließ, sagte rasch: Am liebsten bald, morgen, morgen mittag? — Übrigens sei er umgezogen, vor einem Jahr, und wohne jetzt auch in der Stadt. Er nannte die Adresse. Uns trennten Welten und doch nur fünfzehn Tramminuten. Daß jedes Haus eine Hausnummer habe, sagte der Vater noch, finde er irgendwie rührend. Mir war sehr bang.
*
Der Ort heißt wunderlicherweise Orta. Einer mit Augen habe ihn einst, sagt mein Vater, ein Aquarell Gottes genannt. Aber, hat Vater gesagt und mir den Schlüssel förmlich aufgedrängt, ich fahre nicht mehr hin, ich möchte mich nicht mehr bewegen, und hätte ich Jünger — hier ist die leise Stimme des Vaters lauter geworden — , sie schwärmten nicht aus, sie säßen und ruhten beispielhaft. Trotzdem, so weiter mein Vater, Orta wird dir gemäß sein, lüfte und belebe die Wohnung, und wenn du sie von meinen Spuren säubern willst, tu es, sie ist dein Eigen, du schaust als Erbin aus dem Fenster, hinab auf die Piazza oder hinaus auf den See und die ovale Insel.”

 

 
Markus Werner (27 december 1944 – 3 juli 2016)

 

De Duitse schrijfster Malin Schwerdtfeger werd geboren op 27 december 1972 in Bremen. Zie ook mijn blog van 27 december 2008. Zie ook alle tags voor Malin Schwerdtfeger op dit blog.

Uit: Café Saratoga

„Dieses Spiel spielten wir, wann immer wir an einem Schaufenster vorbeikamen, einen Film sahen, eine Zeitschrift lasen oder eine Straße mit schönen Häusern entlanggingen. Wir gingen zum Bahnhof und überlegten, welchen Zug wir nehmen würden oder welche Droge, wenn wir eine nehmen müssten. Wir spielten es mit Selbstmordmethoden und Haarfarben, mit Hunden, Pferden und Männern. Die einzige Regel bestand darin, dass wir niemals dasselbe wählen durften. Vor allem durfte ich mir nie aussuchen, was bereits Jane gehörte. Der Dritte von der Tankstelle gehörte Jane. Jane begann mir einzureden, dass ich Heinz Rühmann wollte. »Ich hasse Heinz Rühmann«, sagte ich, »wie kannst du mir das zumuten? Er ist ein Nazi.«
Auf der Rückbank begann sich Lilka zu regen. Ihre Lider zitterten. Ich schaute in ihr Gesicht, das, klein und rot-weiß gesprenkelt in einem Schwung von Haaren, aussah wie ein Ei in einem Nest. Um das Gesicht herum waren die Haare dunkel vom Schweiß. Immer, wenn Lilka schwitzte, wartete ich darauf, dass sich kleine rote Tröpfchen von ihrem Haaransatz lösen und Schlieren über ihr Gesicht ziehen würden, denn Lilka färbte ihre Haare röter und röter, in immer kürzer werdenden Abständen.
»Willst du was trinken, Lilka?«, fragte Jane nach hinten.
»Es ist heiß!«, sagte Lilka.
»Schlaf!«, sagte Jane.
»Es ist so heiß«, sagte Lilka. »Kann man das Fenster aufmachen?«
Jane griff unter ihren Sitz und zog eine Colafl asche hervor, schraubte sie vorsichtig auf, damit nichts übersprudeln konnte, und steckte einen Knickstrohhalm hinein.
»Nimm!«, sagte sie und streckte Lilka die Flasche hin, aber Lilka rührte sich nicht.
»Kann jemand nach hinten kommen?«, fragte sie.
»Lilka!«, sagte ich. »Nicht jetzt!«
»Ich kann nicht nach hinten kommen«, sagte Jane. »Wir sind mitten auf der Autobahn.«
»Was ist das für ein Krach?«, fragte Lilka.
»Irgendetwas ist nicht in Ordnung mit dem Auto.«
Lilka zog sich an der Vordersitzlehne hoch. Sie griff in meine Haare, dass es ziepte.“

 

 
Malin Schwerdtfeger (Bremen, 27 december 1972)
Cover 

 

De Indische dichter Mirza Ghalib (eigenlijk Asadullah Baig Khan) werd geboren op 27 december 1796 in Agra. Zie ook alle tags voor Mirza Ghalib op dit blog.

 

Die Schauenden (Fragment)

Die in der Füße Blasen Perlen sehen,
Des Fußes Stand jenseits der Sterne sehen,
Die, was dem Auge klar, bewahrend schauen,
Was in der Brust verhüllt, im Antlitz sehen,
Das Rechte aus des Daseins Blatt entziffern,
Das krumme Bild in Simurghs Feder sehen,
Weitblickend schon am Tag des Urvertrages,
Erschauen hier sie, was sie dort auch sehen: –
Such das Geheimnis bei den Schau-Begabten,
Die schon im Punkt den Kern des Herzens sehen,
Frag nach dem Weg die Schauenden, die – eilend –

Den Weg als Puls im Leib der Wüste sehen,
Den Funken, eh´ er plötzlich sprüht, als Plektrum
Schon an des Steines Ader-Saite sehen,
Den Tropfen, den der Spiegel zum Juwel macht,
Als Pustel auf des Meeres Antlitz sehen,

 

Vertaald door Annemarie Schimmel

 

 
Mirza Ghalib (27 december 1796 – 15 februari 1869)
Ghalib ki Haveli, woonhuis, nu museum in Oud Dehli

 

De Duitse dichter en schrijver Carl Zuckmayer werd op 27 december 1896 geboren in Nackenheim am Rhein. Zie ook alle tags voor Carl Zuckmayer op dit blog.

 

Das Essen

Ein Mensch beim Essen ist ein gut Gesicht,
wenn er nichts denkt und nur die Kiefer mahlen,
die Zähne malmen und die Blicke strahlen
von einem sonderbaren Urweltlicht.

Vorspeisen sind wie Segel über Buchten,
schlank und zum Hafen schnellend in erregter Fahrt,
indes die schweren Fleischgerichte wuchten
gewaltig über Wiesen und Gemüsen zart.

Welch ein entzückendes Spiel: zu hohen Festen
erlesener Bissen Liebreiz zu erflehen,
und welche Lust: sich mächtig vollzumästen
satt und mit Saft gefüllt vom Hals bis zu den Zehn.

Fischfleisch ist weiß und heilig oder rosen,
und manchmal rauchgebeizt und lauchgewürzt.
Auch kleine Fische gibt’s in blanken Dosen,
die man wie Schnäpse jach hinunterstürzt.

Wildbret: Du Perle Cumberlands, von edler Fäule
und nackter Horden rohgebratner Fraß!
Wohl dem, der Schneehuhn oder Rentierkeule
(gespickt mit Sahne) hoch im Norden aß.

Beefsteak tatare ist fast so stark an Gnade
wie ein am Grill gebratnes Lendenstück
und viele Götter leben im Salate,
saftrot und samenkerngeschwellt das Weib Tomate,
Und grünes Kraut im Frühling ist ein kühles Glück.

Wenn du Kartoffeln oder Spargel ißt,
Schmeckst du den Sand der Felder und den Wurzelsegen,
Des Himmels Hitze und den warmen Regen,
die kühlen Wässer und den warmen Mist.

Laßt mich hier schweigen vom Besoffensein,
vom tiefsten, tödlichsten Hinübergleiten,
vom hellsten, wachsten Indiewindereiten,
die Welt ist groß und unser Wort ist klein.

Laßt mich hier schweigen von dem Blutgericht
geheimster Liebe in verrauschten Zeiten –
laßt mich nur essen, dankbar und bescheiden –
ein Mensch beim Essen ist ein gut Gesicht.

 

 
Carl Zuckmayer (27 december 1896 – 18 januari 1977)
Cover autobiografie 

 

Zie voor nog meer schrijvers van de 27e december ook mijn blog van 27 december 2017 en ook mijn blog van 27 december 2015 deel 1 en eveneens deel 2 en ook deel 3.

Zie voor bovenstaande schrijvers ook mijn blog van 27 december 2008 en eveneens mijn blog van 27 december 2007 en mijn mijn blog van 27 december 2006.