Charles Reznikoff, Jiři Orten, François Cheng, Libuše Moníková, Gisela von Arnim, Mary Wollstonecraft Shelley, Adam Kuckhoff

De Amerikaanse dichter Charles Reznikoff werd op 30 augustus 1894 in New York geboren. Zie ook mijn blog van 30 augustus 2010 en alle tags voor Charles Reznikoff op dit blog.

Uit: Jerusalem the Golden

 

The Hebrew of

The Hebrew of your poets, Zion,
is like oil upon a burn,
cool as oil;
after work,
the smell in the street at night
of the hedge in flower.
Like Solomon,
I have married and married the speech of strangers;
none are like you, Shulamite.

 

Hellenist

As I, barbarian, at last, although slowly, could read Greek,
at “blue-eyed Athena”
I greeted her picture that had long been on the wall:
the head slightly bent forward under the heavy helmet,
as if to listen; the beautiful lips slightly scornful.

 

The moon shines

The moon shines in the summer night;
now I begin to understand the Hebrews
who could forget the Lord, throw kisses at the moon,
until the archers came against Israel
and bronze chariots from the north
rolled into the cities of Judah and the streets of Jerusalem.
What then must happen, you Jeremiahs,
to me who look at moon and stars and trees?

 
Charles Reznikoff (30 augustus 1894 – 22 januari 1976)

 

De Tsjechische dichter Jiří Orten (eig.Jiří Ohrenstein) werd geboren op 30 augustus 1919 bij Kutná Hora. Zie ook mijn blog van 30 augustus 2010 en eveneens alle tags voor Jiří Orten op dit blog.

 

Trees of the Years

What’s it like to grow, trees of the years?
From start to finish, I understood
you can only be watered by tears,
and are made of wood
so flame burns you with ease,
so even a half-blind eye sees
you are burning, trees,
trees of many years.

In you, the beasts could hide,
in you was the happiness denied
to me by the merciless lion tamer. In you
went everything I had. From you
comes spring water, from you
comes morning which dawns, in you
the sun goes down to dust
trees, years, full of rust!

If I could look a little longer at least,
could look straight up at the heavens and stare,
watching the clouds as they turn red.
Let a feast begin, and at that feast
let my liberty hand me wine.
Don’t let that thing tear apart my bed,
that thing I wanted so to repair
with these twenty-two years of mine!

Vertaald door Leda Pugh

 
Jiří Orten (30 augustus 1919 – 1 september 1941)
Hier met vriendin Věrou Fingerovou in Praag

 

De Chinees-Franse dichter, schrijver en vertaler François Cheng werd geboren op 30 augustus 1929 in Nanchang in China. Zie ook mijn blog van 30 augustus 2010 en eveens alle tags voor François Cheng op dit blog.

Uit: Le livre du vide médian

Entre

le nuage
et l’éclair

Rien

Sinon
Le trait
de l’oie sauvage

Sinon le passage
Du corps foudroyé
au royaume des échos

Entre

***

A l’orient de tout, là où se souvient
La mer, l’orage a dispersé écailles
Des dragons, carapaces de tortues
Nous nous prosternerons vers le pur silence
Régnant par-delà la terre exilée
A l’heure du soir, à l’orient de tout

Où se lève le vent de l’unique mémoire

***

La vallée où ils vivent et meurent
est pareille à un vieux bol cassé
où ils ne mangent plus à leur faim

Sur les seuils le soir ils restent muets
sachant que les paroles sont dites
et tout désir déjà épuisé

Humblement ils tendent leur vieux bol
vers les étoiles qui touours passent
vers les loriots qui ne reviendront plus

 
François Cheng (Nanchang, 30 augustus 1929)

 

De Duitstalige, Tsjechische schrijfster Libuše Moníková werd geboren op 30 augustus 1945 in Praag. Zie ook mijn blog van 30 augustus 2010 en eveneens alle tags voor Libuše Moníková op dit blog.

Uit: Verklärte Nacht

„Sie hält nicht an, an dem Ort der barocken Niederlage, rast weiter, in die Vorgeschichte, in das Tal der Wilden Šárka, wo der mythologische Mädchenkrieg einen seiner blutigen Höhepunkte fand, als die Anführerin Vlasta die schöne Šárka zwischen den Felsen anbinden ließ, als Lockvogel für den kämpferischen Ctirad. Als er sie befreien wollte, stürzten sich die Frauen aus dem Hinterhalt auf ihn und seine Begleiter, töteten alle, brachten den Edelmann auf ihre Burg und stellten ihn auf Rad geflochten auf den Zinnen aus, den Männern zur Warnung. Das hat Přemysl, den Witwer von Libuše, seit deren Tod Frauen an Achtung und Respekt so eingebüßt hatten, daß sie den Krieg den alltäglichen Demütigungen vorzogen, so aufgebracht, daß er mit einer großen Übermacht von Männern gegen sie lospreschte und den Aufstand niederschlug; keine wurde verschont. Die Mädchenburg Děvín wurde dem Erdboden gleichgemacht, auf daß kein Beleg existiere von der einstigen Macht und Wehrhaftigkeit der Frauen. Der Widerstand wurde ins Mythische abgeschoben.


Libuše Moníková (30 augustus 1945 – 12 januari 1998)

 

De Duitse schrijfster Gisela von Arnim werd geboren op 30 augustus 1827 in Berlijn geboren. Zie ook alle tags voor Gisela von Armim op dit blog en ook mijn blog van 30 augustus 2010.

Uit: Das Leben der Hochgräfin Gritta von Rattenzuhausbeiuns

„Er warf einen Seitenblick auf die kleine Hochgräfin: »Kommt Müffert bald?« – »Vater, ich setze Euch hier das Essen auf den Stuhl hin.« – Sie setzte den Napf auf den einzigen im Zimmer befindlichen Stuhl und holte einen alten Krug aus der Ecke, den sie dazu setzte. »Und«, fuhr sie nachdem fort, »dürft’ ich nicht heute für den alten Müffert springen? – – Ich bin so leicht«, sagte sie, sich furchtsam ihm und der Maschine nähernd. – »Nichts da!« sagte der alte Graf zornig, indem er die Augenbrauen bis zur Spitze seiner Nase herabzog. »Nichts da, Müffert springen! – Nichts da! dummes Zeug!« – Es traf sie sein zorniger Blick. – »Dummes Zeug!« – Sie flog zur Tür hinaus.
Der Graf hatte das Maschinenwerkwesen, als er jung war, nicht aus Lust erlernt, aber es war eine alte Sitte in der Familie. Er hatte nämlich einen Ururururgroßvater, der, weil er viermal Ur war, das Uhr- und Maschinenwerk von Grund auf verstand; er wurde wegen einer Maschine, mit welcher er Peter dem Vorersten einen Leibschaden heilte, zum Grafen zu Rattenweg ernannt, welche Familie damals vom Hofkammerjäger verjagt und ihres Standes oder ihrer Löcher entsetzt war wegen eines majestätsverbrecherischen Komplotts oder vielmehr Zuckerfressereiversammlung; als diese aber nach dem Aussterben der Familie vom Hofkammerjäger sich wieder häuslich eingenistet hatte, blieb dem Grafen, der von einer Belehrungsreise, zum Beherrschen vieler Untertanen, die er vor seiner Abreise noch gehabt hatte, zurückgekehrt war, nichts übrig als das alte Schloß, belastet mit vielen Ansprüchen, welche die ausgebreitete Rattenfamilie dort geltend machte, und darum nannte er sich Graf zu Rattenzuhausbeiuns. Hier fällt ein Schleier über seine öffentliche Geschichte. Er verheiratete sich mit einer jungen Gräfin Mauseöhrchen, wohnte mit ihr auf dem alten Schloß, und mit Leidenschaft trieb er dort bei verschlossenen Türen etwas, wovon selbst sein alter treuer Diener nichts wußte, denn es waren nur Bücher und Werkzeuge darin; bis eines Morgens Müffert vor der Türe erschien und meldete, der Hirsevorrat, von dem sie bisher gelebt hätten, sei alle geworden. Der Graf machte jetzt aus der Not eine Tugend und arbeitete fleißig an einer Haferschneidemaschine für einen reichen Bauern, der ihm den Bedarf an Erhaltungshirse darauf vorstreckte; er legte große Ehre mit dieser Maschine ein.“

 
Gisela von Arnim (30 augustus 1827 – 4 april 1889)
Das belauschte Geheimnis door Caroline Bardua, rond 1840
Het schilderij toont Armgart (l) en Gisela von Arnim

 

De Engelse schrijfster Mary Wollstonecraft Shelley werd geboren op 30 augustus 1797. Zie ook alle tags voor Mary Wollstonecraft Shelley op dit blog en ook mijn blog van 30 augustus 2010.

Uit: Frankenstein

« Six years have passed since I resolved on my present undertaking. I can, even now, remember the hour from which I dedicated myself to this great enterprise. I commenced by inuring my body to hardship. I accompanied the whale-fishers on several expeditions to the North Sea; I voluntarily endured cold, famine, thirst, and want of sleep; I often worked harder than the common sailors during the day and devoted my nights to the study of mathematics, the theory of medicine, and those branches of physical science from which a naval adventurer might derive the greatest practical advantage. Twice I actually hired myself as an under-mate in a Greenland whaler, and acquitted myself to admiration. I must own I felt a little proud when my captain offered me the second dignity in the vessel and entreated me to remain with the greatest earnestness, so valuable did he consider my services. And now, dear Margaret, do I not deserve to accomplish some great purpose? My life might have been passed in ease and luxury, but I preferred glory to every enticement that wealth placed in my path. Oh, that some encouraging voice would answer in the affirmative! My courage and my resolution is firm; but my hopes fluctuate, and my spirits are often depressed. I am about to proceed on a long and difficult voyage, the emergencies of which will demand all my fortitude: I am required not only to raise the spirits of others, but sometimes to sustain my own, when theirs are failing.”

 
Mary Shelley (30 augustus 1797 – 1 februari 1851)
Portret door Reginald Easton, rond 1857

 

De Duitse dichter, schrijver en verzetsstrijder Adam Kuckhoff werd geboren op 30 augustus 1887 in Aken. Zie ook alle tags voor Adam Kuckhoff op dit blog en ook mijn blog van 30 augustus 2010.

Uit: Scherry

“Wir fuhren durch ein abgelegenes Alpental, um die Zeit, wo die Natur für eine kurze Spanne wieder ein wenig sich selbst gehört. Wir fuhren unseren 4 PS, wie schon die ganze Fahrt über, in angemessener Geschwindigkeit, fern jenem Rasewahn, der allen Weg im Scheinziele vernichtet.
Und das nicht nur um unserer selbst willen. Der Fahrer und Besitzer des Wagens gehörte zu jenen selteneren Menschen, die als Besitzer eines Wagens noch nicht Besitzer der Landstraße zu sein glauben. Es sind das die Leute, die auch in Gemäldegalerien nicht laut reden, wenn schon es bei einem Bild nichts zu hören gibt, also niemand durch Entzückungsausrufe oder fachliche Erläuterungen gestört werden kann; die in der Strassenbahn vor alten Männern und müden Arbeiterfrauen aufstehen und die nun auch, weil es mit Recht für unanständig gelten würde, in Gesellschaft jemanden plötzlich mit einer Hand voll Staub zu beschmeissen, sich nicht für berechtigt halten, den Fussgänger und Radfahrer auf der Landstrasse gleich mit einer ganzen Wolke zu überschütten.
Wir hatten am Abend vorher über dieses Thema eine lebhafte Auseinandersetzung gehabt: mit einem Autofahrer, der uns unterwegs im 80-Kilometertempo überholte und den wir später in unserem Nachtquartier wieder antrafen. Ein erzogener und offenbar herzensguter Mann, von auffallend warmer Rücksicht gegen die Seinen, Frau und zwei erwachsene Töchter. Mein Freund hatte, als wir behaglicher ins Gespräch gekommen waren, plötzlich mit der ihm eigenen, vielleicht ein wenig zu geraden Geradheit die Frage gestellt, wie ein Mann von so ausgesprochener und nicht nur äusserlicher Bildung es mit dieser Bildung vereinbaren könne, auf der Landstrasse Menschen wie du und ich plötzlich als leblose Klötze oder Bäume zu behandeln; wo schon die Bäume unter ihrer gottsjämmerlichen Staubschicht jedem wirklichen Naturfreund das Gewissen schlagen liessen.“

 
Adam Kuckhoff (30 augustus 1887 – 5 augustus 1943)