Christoph Meckel

De Duitse dichter, schrijver en graficus Christoph Meckel werd geboren op 12 juni 1935 in Berlijn. Zie ook alle tags voor Christopher Meckel op dit blog.

Uit: Licht

„… und wäre jetzt gern bei Dir. Sehr gern würde ich etwas Rk Dich tun, Dir eine Zeitung mit guten Nachrichten kaufen, Frühstücksbutter aus Deinem Mundwinkel küssen, vielleicht Deine Kniekehlen streicheln, irgendwas. Ich bin fast umgefallen, als Du mich angerufen hast, Deine Stimme so nah und so schrecklich weit weg. Dir zuliebe kann ich alles tun, arbeiten, früh aufstehn, vernünftig sein. Ich bin ganz benommen, wenn Du mich anrufst. Alles ist gut, solange es mit uns stimmt, gleichgültig ob ein Glück dabei herauskommt. Ich brauche kein Glück, ich kann auch ohne Illusion mit Dir lachen. Hast Du mein blaues Feuerzeug bei Dir? Vermißt Du mich? Bist Du wieder in Deiner Wohnung gewesen? Und ob wir zusammen nach San Francisco fahren (gibt es dort Straßencares wie in Paris)? Ich möchte so gern mit Dir nach San Francisco fahren, chinesische Zeitungen lesen, die Seehunde bellen hören und mich mit Dir auf der Himmelfahrtsbahn fotografieren lassen. Denkst Du noch an das Haus in Bercy-les-Landes und an die vielen Schuhe im Flur? Die Fahrräder im Anbau, der Autofriedhof neben dem Schloß, die Sommernachtsfrösche im Wasserbassin und die vielen, nach Staub und Jod riechenden Brennesseln dort? Und die Nacht, als wir aufwachten, weil es zu regnen anfing, und Du ranntest barfuß die dunkle Treppe hinunter und hinaus in den Regen, weil wir vergessen hatten, das Autodach zuzumachen. Aber es war schon zu spät, der Vordersitz triefnaß, die Zeitungen und Landkarten aufgeweicht. Und wie Du naß zu mir in das Bett zurückgekommen bist! Und als wir zum erstenmal nach Tagen wieder Zeitung lasen im Caf6 an der Küstenstraße, im heißen hitzigen Wind mit dem vielen Staub, aber wir blieben vorm Caf6 sitzen und lasen Zeitung, jeder die Hälfte, und die Seiten flatterten über die Hände und ließen sich nicht mehr richtig zusammenlegen. Dann flog die halbe Zeitung weg und Du ranntest hinter den Seiten her über die Straße, ein Lieferwagen stoppte im letzten Moment, und Du ranntest ziemlich weit auf den Strand hinaus und kamst mit zerknüllter Zeitung ins Caf6 zurück und warst fast beleidigt, weil ich lachte. Ich denke daran und nichts fehlt mir. Ich möchte immer an solche Sachen denken, und ich möchte mich immer auf etwas freuen. Ich muß diese Freude empfinden können, wenn ich nicht nur ein Mensch sein soll, der mehr oder weniger einseitig funktioniert. Funktionieren, schon das Wort ist schrecklich. Ich funktioniere nicht. Ich will nichts geschenkt bekommen und ich will nichts auslassen, aber ich will, daß es das jederzeit für mich gibt: Freude, mit oder ohne Grund, mit Dir und allein — vielleicht nur einen Moment lang wie im Februar, als wir von der Party bei Mona nach Hause kamen und Hunger hatten die ich für die Amseln in Deiner Straße gekauft hatte — erinnerst Du Dich?“

 

Stationstrap

Wie keer op keer sterrenbeelden wil rangschikken
en uit elkaar trekken. Ik verwacht
een snuit met hoektand, een betaalde kus
een vuist op de keel,
mijn vuist op de keel van de ander
vies van het leven, niet langer onschuldig
oog in oog, hij, ik of allebei.

Toen wij achter elkaar aan naar beneden
naar de biertafels liepen, in schamel licht –
mijn sigarettenpeuk op de trap
hij raapte hem op en stak hem tussen zijn tanden
spottend, nonchalant, de ander, rotzak, engel
moordenaar mens, mijn verschrikkelijke kans –

Leven, leven, uit elkaar getrokken.

 

Vertaald door Frans Roumen

 

Christoph Meckel (12 juni 1935 – 29 januari 2020)

 

Zie voor nog meer schrijvers van de 12e juni ook mijn blog van 12 juni 2020 en eveneens mijn blog van 12 juni 2019 en ook mijn blog van 12 juni 2016 deel 2.

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