De Zwitserse schrijver Christoph Simon werd geboren op 6 augustus 1972 in Langnau im Emmental. Zie ook mijn blog van 6 augustus 2007.
Uit: Franz oder warum Antilopen nebeneinander laufen
„Ich war Gymnasiast und kiffte. Ich kam aus dem Kiffen gar nicht mehr heraus, und wenn ich nicht gerade eine Socke missbrauchte, die Klasse wiederholte oder bei den Eltern im Lerchenfeld das Bewusstsein verlor, dann kiffte ich. Mein Dunstkreis war Thun, eine bescheuerte Garnisonsstadt am Anfang der Alpen. Die Zeit im Gymnasium war ein gelungener ausschweifender Schaufensterbummel, und ich kriegte nicht genug davon. Das Gymnasium war mein Nest, meine Muttersprache, meine geschützte Werkstadt, während die Welt da draussen einem monströsen Donnerstag gleichkam, einer Welt mit Fabriken, Spitälern, Kampfhandlungen, Brandbomben, eine Welt, die mich nicht besonders scharf machte, es stimm. Ich brauchte nicht viel zum Glücklichsein: ein Versteck, gutes Gras, ein Selbstgespräch und das Versprechen, dass alles bleibt, wie es ist: ich wünschte mir nichts anderes, als ein nutzloser, inkompetenter, quicklebendiger Gymnasiast zu bleiben, eingeschlossen in einem Mittelschulklo mit einem Bleistift hinterm Ohr, um einen Spruch and die Trennwand zu kritzeln. Wenn’s am Ende nicht klappte, dann nicht wegen der Schwierigkeit des Vorhabens (je höher die Hürde, desto leichter schlüpft man untendurch), sonder weil ich nicht weiss, was gut für mich ist. Mein einziges Talent bestand darin, mich selbst zu leimen. Auszuscheren. Links zu blinken und rechts abzubiegen. Um den Brei zu reden statt anzufangen mit Knutschen. Wo ich gern leben würde? In einer Zeit, wo ich keinen Anlass sähe, mich selbst zu sabotieren, wo ich gar nicht erst die Energie dazu aufbrächte; ich meine eine Zeit, die so überfrachtet mit wunderbaren Dingen ist, dass ich sie unmöglich alle kaputtmachen kann. Ob diese Zukunft jemals eintrifft, ist nicht so wichtig. Wichtig ist, Aussicht auf sie zu haben.”
Christoph Simon (Langnau im Emmental, 6 augustus 1972)
De Finse schrijver Kjell Westö werd geboren op 6 augustus 1961 in Helsinki. Zie ook mijn blog van 6 augustus 2007.
Uit: Tante Elsie und mein letzter Sommer (Vertaald door Paul Berf)
„Im August kam Tante Elsie. Der Lärm der Stadt und die harten Holzpulte der Schule hatten sich bereits fest in meinen Gedanken verankert. Die Sonne versank immer schneller hinter dem Land der großen Kiefern auf der anderen Seite des Wassers. Ich war mir sicher, wenn ich nur das Motorboot nehmen und die dunkle Klippe mit der leer stehenden grünen Hütte umrunden dürfte, würde ich das Zischen hören und sehen können, wenn die Sonne in eine der Buchten hinter dem Kiefernwald fiel; aber Papa meinte, das Boot sei viel zu kippelig. Einige Jahre vergingen, unser Boxer Bruno gewann eine Dritter-Platz-Schleife bei einer großen Hundeausstellung und lief immer seltener weg, mein Bruder Kenneth zog zu Hause aus, an den Wintersamstagen bekamen wir schulfrei, aber gleichzeitig wurde der Sommer kastriert; es war nicht mehr der September, der die Grenze markierte, sondern der sechzehnte oder achtzehnte August. Wir aßen Flusskrebse, Onkel Walle holte sie in Tammerfors, blaugrau und grauslig krabbelten sie in ihren Pappkartons, wurden in den Kochtopf geworfen und wurden rot und tot. Die Raubfische erwachten aus ihrer Juliträgheit, die Zander gingen wieder ins Netz. Inmitten des schweren, dunklen Grüns gab es einen Abgrund, das spürte ich, obwohl ich erst viel später gelernt habe, die Worte dafür zu finden. Im August wartete ich auf Tante Elsie. Sie kam mit einem Duft aus Tabak und Moschus, Großstadt und Lachen. Tante Elsie setzte eine Zäsur, ihre Stimme war laut und gierig, durchdrang die Genügsamkeit und übersättigte Ruhe, die im August über Lönnbacka hing. Ihre Haare kräuselten sich bis zur Taille, so schwarz wie die Kohlenhalden neben den Kraftwerken, die der Stadt Wärme spendeten. Die Stadt! Vielleicht war dies ja das Geheimnis Tante Elsies – dass sie an Helsingfors erinnerte. Sie war hektisch und schnell, ihre Kent.“
Kjell Westö (Helsinki, 6 augustus 1961)
De Franse dichter, schrijver en diplomaat Paul Claudel werd geboren op 6 augustus 1868 in Villeneuve-sur-Fère. Zie ook mijn blog van 6 augustus 2007.
Le rendez-vous
Forêt profonde…
Il fait si sombre…
J’entends quelqu’un avec moi qui marmotte
et qui fait des gestes,
Quelle est cette ombre?
La pluie qui tombe.
Le viellard marche tout noir entre les arbres
gigantesques.
L’oiseau s’est tû.
J’ai trop vécu.
C’est la nuit et non plus le jour.
Fille du ciel
La tourterelle
Chante le désespoir et l’amour.
La mer d’Irlande,
Brocéliande,
J’ai quitté la vague et la grève.
La plainte lourde,
La cloche sourde,
Tout cela n’est plus qu’un rêve.
Bois ténébreux,
Temple de Dieu,
Que j’aime votre silence!
Mais c’est plus beau
Quand de nouveau
S’élève ce soupir immense!
Au fond du monde
La foudre gronde,
Tout est menace et mystère.
Mais plein de goût
Du rendez-vous,
Je marche vers le tonnerre!
Sieste
Deux heures après diner
Il est temps de se reposer
Ni mouvement aucun bruit
Deux heures après midi
Un chien prudent vient inspecter
La terrasse du café
Tout est fermé à la Mairie
Item à la gendarmerie
Dans le vide de l’église
Le crucifix agonise
Le jet d’eau chez le notaire
Suit son rêve protocolaire
Mais la chambre silencieuse
Dégage une odeur ombreuse
De feuillage et de lilas
De cire et de chocolat.
Dans la corbeille à ouvrage
Le livre abandonné surnage
Et l’œil sous le long cil éteint
Tenant sa main avec sa main
Insensible à travers le store
Au rayon qui la colore
Sommeille dans le demi-soleil
Une jeune fille vermeille.
Paul Claudel (6 augustus 1868 – 23 februari 1955)
De Engelse dichter Alfred, Lord Tennyson werd geboren op 6 augustus 1809 in Somersby, Lincolnshire, England. Zie ook mijn blog van 6 augustus 2006 en ook mijn blog van 6 augustus 2007.
CROSSING THE BAR
SUNSET and evening star,
And one clear call for me!
And may there be no moaning of the bar,
When I put out to sea,
But such a tide as moving seems asleep,
Too full for sound and foam,
When that which drew from out the boundless deep
Turns again home.
Twilight and evening bell,
And after that the dark!
And may there be no sadness of farewell,
When I embark;
For tho’ from out our bourne of Time and Place
The flood may bear me far,
I hope to see my Pilot face to face
When I have crost the bar.
SUMMER NIGHT
NOW sleeps the crimson petal, now the white;
Nor waves the cypress in the palace walk;
Nor winks the gold fin in the porphyry font:
The firefly wakens: waken thou with me.
Now droops the milk-white peacock like a ghost,
And like a ghost she glimmers on to me.
Now lies the Earth all Danaë to the stars,
And all thy heart lies open unto me.
Now slides the silent meteor on, and leaves
A shining furrow, as thy thoughts in me.
Now folds the lily all her sweetness up,
And slips into the bosom of the lake:
So fold thyself, my dearest , thou, and slip
Into my bosom and be lost in me.
Alfred Tennyson (6 augustus 1809 – 6 oktober 1892)
Portret door John Everett Millais
De Hongaarse schrijver János Rózsás werd geboren in Boedapest op 6 augustus 1926. Zie ook mijn blog van 6 augustus 2007.
Uit: Autobiographie
„Ich bin in der Stadt Budapest, am 6 August 1926 in einer bescheidenen Arbeiterfamilie geboren. Ich war kaum acht Jahre alt, als unsere Familie hat am Anfang des dreißigen Jahres – vor der auf die Gesellschaft unerträgbar lastenden Arbeitslosigkeit – aus der Hauptstadt Ungarn in eine kleine Grenzstadt des Landes, nach Nagykanizsa übersiedelt, und wir haben für uns dort ein endgültiges Heim gefunden.
Ich habe meine Schulstudien einstweilen im Jahre 1940, nach der achtklassigen Volksschule aufgehört. Obwohl ich war ein Vorzugsschüler, trotzdem mußte ich in Interesse des Unterhalts der Familie als 14 jährige Junge an die Arbeit gehen.
Ich wurde bei der hiesigen Elektrizitätswerke als Hilfsbeamte aufgenommen. Ich habe nach zwei Jahren in einem in der Nähe der Stadt befindlichen Dorf in einem Umkreisnotariat den Posten des Schreibers erworben. Ich bin im Sommer 1944, wegen der Kriegsgeschehnisse in meinem Elternhaus zurückgekehrt (mein Vater war damals schon am Ostfront im Rußland). Ich habe bei der Erdöl-Aktiengesselschaft die Stelle des Sekretärs im Büro des Hauptingenieurs bekommen.
Im Herbst 1944, im letzten jahr des Zweiten Weltkrieges wurde ich, wie andere ungarische Jugendlichen meiner Alte – ausser der Reihe auf Militärdienst mobilisiert. Unsere Einheit wurde militärisch fast unausgebildet bald an den Front kommandiert.
Ich bin mit meiner Gruppe am 22 Dezember 1944 in der Umgebung des Plattensees bei Sowjets in Kriegsgefangenschaft geraten. Die Sowjet Militärabwehr hat unsere – aus jungen Halbwüchsigen zusammengestellte – Gruppe gleich verhaftet. Wir alle wurden am Amfang 1945 mit der Beschuldigung als Kriegsverbrecher auf Zwangsarbeit verurteilt. (“Wir haben als junge, noch nicht wehrpflichtige Burschen, freiwillig an der Seite der faschistischen Mördern gegen Sowjetunion gekämpft”, – so hieß die Anklageschrift.)”
János Rózsás (Boedapest, 6 augustus 1926)
De Duitse dichteres en schrijfster Christa Reinig werd geboren op 6 augustus 1926 in Berlijn. Zie ook mijn blog van 6 augustus 2007.
Uit: Orion trat aus dem Haus. Neue Sternbilder
„Er war sanftmütig und freundlich. Seine Augen standen dicht beieinander. Das bedeutete Hinterlist. Seine Brauen stießen über der Nase zusammen. Das bedeutete Jähzorn.
Seine Nase war lang und spitz. Das bedeutete unstillbare Neugier. Seine Ohrläppchen waren angewachsen. Das bedeutete Hang zum Verbrechertum. Warum gehst du nicht unter die Leute?, fragte man ihn. Er besah sich im Spiegel und bemerkte einen grausamen Zug um seinen Mund. Ich bin kein guter Mensch, sagte er. Er verbohrte sich in seine Bücher. Als er sie alle ausgelesen hatte, musste er unter die Leute, sich ein neues Buch kaufen gehn. Hoffentlich gibt es kein Unheil, dachte er und ging unter die Leute.
Eine Frau sprach ihn an und bat ihn, ihr einen Geldschein zu wechseln. Da sie sehr kurzsichtig war, musste sie mehrmals hin- und zurücktauschen. Der Skorpion dachte an seine Augen, die dicht beieinander standen, und verzichtete darauf, sein Geld hinterlistig zu verdoppeln. In der Straßenbahn trat ihm ein Fremder auf die Füße und beschimpfte ihn in einer fremden Sprache.
Christa Reinig (Berlijn, 6 augustus 1926)
De Algerijnse dichter en schrijver Yacine Kateb werd geboren op 6 augustus 1929 in Zighout-Youcef. Zie ook mijn blog van 6 augustus 2007.
Toi, ma belle
Toi, ma belle, en qui dort un parfum sacrilège
Tu vas me dire enfin le secret de tes rires.
Je sais ce que la nuit t’a prêté de noirceur,
Mais je ne t’ai pas vu le regard des étoiles.
Ouvre ta bouche où chante un monstre nouveau-né
Et parle-moi du jour où mon cœur s’est tué !…
Tu vas me ricaner
Ta soif de me connaître
Avant de tordre un pleur
En l’obscur de tes cils !
Et puis tu vas marcher
Vers la forêt des mythes
Parmi les fleurs expire une odeur de verveine :
Je devine un relent de plantes en malaises.
Et puis quoi que me dise ma Muse en tournée,
Je n’attendrai jamais l’avis des moissonneurs.
Lorsque ton pied muet, à force de réserve,
Se posera sur l’onde où boit le méhari,
Tu te relèveras de tes rêves sans suite
Moi, j’aurai le temps de boire à ta santé.
Yacine Kateb (6 augustus 1929 – 28 oktober 1989)
Zie voor onderstaande schrijvers ook mijn blog van 6 augustus 2007.
De Tsjechische schrijver, criticus en vertaler Jiří Weil werd op 6 augustus 1900 in Praskolesy.