De Duitse schrijver Christopher Kloeble werd op 3 juli 1982 geboren in München. Zie ook alle tags voor Christopher Kloeble op dit blog.
Uit: Das Museum der Welt
“Mein Name ist Bartholomäus, ich bin mindestens zwölf Jahre alt und heute, am 20. Oktober 1854, habe ich das erste Museum Indiens gegründet. Ich nenne es das Museum der Welt.
Smitaben sagt, es sollte vielmehr das Museum der Armseligkeit heißen. Aber was weiß eine Köchin aus dem fernen Gujarat schon von solchen Dingen. Ich will nichts Schlechtes über sie schreiben (auch wenn sie nicht lesen kann), doch überrascht sie mich immer wieder damit, wie wenig sie versteht, und zwar in mehr als einer Hinsicht. Nach mehr als zehn Jahren in Bombay spricht sie kaum ein Wort Marathi oder Hindi. Ohne meine Hilfe wüsste niemand im Glashaus, welche Speisen sie uns auftischt, und Smitaben könnte dem Sabzi-Wallah unmöglich mitteilen, welches Gemüse sie benötigt. Wenn er in den frühen Morgenstunden mit seinem Karren vor dem Tor hält, ist sie längst wach und putzt eines der vielen Fenster, denen Sankt Helena seinen Beinamen verdankt. Smitaben steht von uns allen immer als Erste auf, ich bin nicht einmal sicher, ob sie überhaupt schläft. Abends, wenn das Licht im Schlafsaal gelöscht wird, hören wir sie noch unten in der Küche, wie sie Töpfe schrubbt und Schaben jagt. Sie hat keine Familie, jedenfalls keine leibliche. Alle Waisen nennen sie Maasi, auch wenn sie von niemandem die richtige Tante ist. Ihr Haar ist weiß, nicht grau wie das anderer Maasis, sondern so weiß wie der Teig des portugiesischen Brotes, das sie uns manchmal backt. Mit dem Geschmacksinn kennt sich Smitaben aus. Ihr salzig-süßes Handvo ziehe ich fast allen, nein, allen Speisen Bombays vor.
Leider sind ihre anderen Sinne weniger entwickelt. Sie hat so viel Lebenszeit damit verbracht, Gewöhnliches zu sehen, dass alles Bemerkenswerte für sie unsichtbar ist. Wie einfältig von mir, das nicht zu bedenken! Smitaben reagierte auf das erste Museum Indiens entsprechend ihrer bäuerlichen Natur: Sie gab mir einen Klaps auf den Hinterkopf, der aber nicht wehtat, und verschwand wieder in ihrem Territorium, der Küche.
Ich machte mich auf nach draußen, um das Museum Devinder zu zeigen. Devinder ist unser Gärtner. Er stammt aus dem Punjab. Obwohl er kein Sikh ist, lässt er sein Haar wachsen. Überall, hat er mir einmal zugeflüstert. Er behauptet, sich die Haare zu schneiden oder gar zu rasieren, wie etwa Vater Fuchs, entbehre jeglicher Männlichkeit. Ich behaupte, Devinder ist zu faul und auch zu arm, um einen Barber aufzusuchen. Ersteres lässt sich eindeutig am Zustand der Pflanzen rund ums Glashaus ablesen: Die Palmen beugen sich, als würden sie sich vor der Sonne verneigen, der Rasen ist in die Erde zurückgekrochen und die Blüten von Mogra verwelken, bevor sie richtig aufgegangen sind.“
De Oostenrijkse dichteres, schrijfster en kunstenares Christine Lavant werd geboren op 4 juli 1915 in Groß-Edling als Christine Thonhauser. Zie ook alle tags voor Christine Lavant op dit blog.
Oude slaap, waar zitten toch je zonen?
Jonge, sterke zonen heb je immers,
kerels, die nog andere dingen kunnen
dan hier komen en de lamp uitdoven.
Eentje moet zich naast mijn angst uitstrekken,
eentje zich op mijn verlangen zetten,
harde handen moeten beiden hebben,
dat de buren niet het schreeuwen horen.
En wat wil je in mijn ogen strooien?
Zand? Ik lach erom. Woestijnen
kan ik je voor zulke ogen geven
die zich daarmee al tevreden stellen.
Mijne, weet je, zijn twee vuurkolommen,
eenmaal zal de hemel daarvan branden!
Maar voorlopig wil ik eindelijk slapen.
Oude, oude, heb je dan geen zonen?
Vertaald door C. O. Jellema
Zie voor nog meer schrijvers van de 3e juli ook mijn blog van 3 juli 2020 en eveneens mijn blog van 3 juli 2019 en ook mijn blog van 3 juli 2017 en ook mijn blog van 3 juli 2016 deel 1 en eveneens mijn blog van 11 juli 2015.