Dolce far niente
La petite fenêtre au Cannet door Pierre Bonnard, 1946
In summer’s heat, and mid-time of the day
In summer’s heat, and mid-time of the day,
To rest my limbs, upon a bed I lay,
One window shut the other open stood,
Which gave such light as twinkles in a wood,
Like twilight glimpse at setting of the sun
Or night being past, and yet not day begun.
Such light to shamefaced maidens must be shown,
Where they may sport, and seem to be unknown.
Then came Corinna in a long loose gown,
Her white neck hid with tresses hanging down:
Resembling fair Semiramis going to bed
Or Laïs of a thousand wooers sped.
I snatched her gown, being thin, the harm was small,
Yet strived she to be covered therewithal.
And striving thus as one that would be cast,
Betrayed herself, and yielded at the last.
Stark naked as she stood before mine eye,
Not one wen in her body could I spy.
What arms and shoulders did I touch and see,
How apt her breasts were to be pressed by me?
How smooth a belly, under her waist saw I?
How large a leg, and what a lusty thigh?
To leave the rest, all liked me passing well,
I clinged her naked body, down she fell,
Judge you the rest: being tired she bade me kiss.
Jove send me more such afternoons as this.
Christopher Marlowe (6 februari 1564 – 30 mei 1593
Christopher Marlowe werd geboren in Canterbury.
De Duitse schrijver Bodo Kirchhoff werd geboren op 6 juli 1948 in Hamburg. Zie ook alle tags voor Bodo Kirchhoff op dit blog.
Uit:Gegen die Laufrichtung
„Doch. Ich hab eine Idee. Willst du sie hören? Ich erzähl sie dir. Einem blind gewordenen Dilet-tanten erfüllen Angehörige und Freunde den Le-benswunsch, Bedeutung zu erlangen. Man redet ihm ein, dass seine Schriften mit einem Male An-erkennung finden, und er glaubt alles begierig. So begierig, dass es kein Zurück mehr gibt: Sein Glück wird grenzenlos. Wie gefällt dir das?
Schreib was Lesbares.
Mir gefällt die Idee.
Schreib nur noch Überschriften.
Das kann ich alleine entscheiden.
(langes Schweigen)
Ich häng jetzt auf. Geht’s dir gut?
Im Großen und Ganzen.
Wolltest du nicht aufhängen?
Gleich. (kurzes Schweigen) jetzt.
Und Branzger hängt auf und vertieft sich wie-der. Er sitzt da und unterstreicht, verdient den Lebensunterhalt als freier Mitarbeiter bei verschie-denen Fachzeitschriften, meistens blasse, psycho-logische Artikel, ohne Eigenwilligkeit. Unter seinem Pseudonym: Branzger, so, wie man es spricht. Er schiebt den einen Text beiseite, Quellen für einen Aufsatz über Kindermord, und zum Vor-
schein kommen handbeschriebene Seiten, eine alte Geschichte, die ihn neuerdings beschäftigt, jetzt, nachträglich, wo er sich alles dazu denken kann. Im Bademantel sitzt er da und zählt die Blätter. Um ihn herum in der Einzimmerwohnung lauter Zeichen seiner Ordnungsliebe. Sogar die Essens-reste auf dem Sofabett: zu einem Zeichen aufge-räumte Krümel. Branzger blickt auf seine Schrift und wird noch einmal unterbrochen, von sich selbst, denkt unter Zwang: weibliche Gesäßfalte, weit geöffnet, unbe-haart … Und während er Schokolade isst, nimmt unter der Hand alles seinen Lauf. Unmittelbar nach der Erleichterung möchte Branzger etwas Großes tun und fragt sich: Warum immer wieder dieser Drang nach etwas Großem, anschließend an den Erguss, oder kurz vor dem Einschlafen, in den letzten verfügbaren Minuten. Er schaut in seinen Taschenspiegel, und ihm ist, als hätte er die Antwort. Dann, von einem Augenblick zum anderen, fällt ihm etwas anderes ein: dass er gestern sein Geld verloren hat, dreihundertftInfzig Mark fier einen Artikel über Kindesmisshandlung -und alles auf Schwarz gesetzt. Branzger geht wö-chentlich spielen. Er hat kein System; ihn begeis-tert der Zufall. Am Rande eines Roulettetisches lebt er auf und spielt mit dem Verlust.“
Bodo Kirchhoff (Hamburg, 6 juli 1948)
De Nederlandse dichter Lucas Hirsch werd geboren op 6 juli 1975 in Hilversum. Zie ook alle tags voor Lucas Hirsch op dit blog.
Nr. 4
Er is te weinig ruimte. We mogen zevenentwintig wolven schieten
Voor de ramen dringen de kijkers. We drijven achtentwintig
dieren in een hoek en halen de trekker over
Om ze een kans te geven schieten we met zesentwintig kogels
Zielig? Een blinde kitten zonder moeder is zielig! En je moeder?
Je moeder is een loeder
Als we door de bodyscan lopen zien we dat we honger hebben
We leggen onze wapens af en wassen onze handen
Voor de goede vrede prevelen we een gebed
Nr. 25.
Vannacht in een droom waarin alles heel was
Een man een man, een woord een woord
Het huilen van wolven verbonden met honden
Vader pak het geweer dat boven de deur hangt
Ze komen uit het woud
Ik heb op die deur geklopt in mijn slaap
De gloed van mijn vuurhaard bevochten
Kom niet thuis in dit huis, in dit land
De gevaren zijn groot als gloeiende kolen
aan de nachtelijke hemel, eronder de roedel
Broeder het spijt me dat je de patronen ziet branden
Dat ik vasthoud aan dit goud. Als ik loslaat
zijn mijn handen vrij
Ik probeer deze dood in een laken te wikkelen
je tong in een knoop te leggen
Lucas Hirsch (Hilversum, 6 juli 1975)
De Ierse dichter en schrijver dichter William Wall werd geboren in Cork City in 1955. Zie ook alle tags voor William Wall op dit blog.
Ghost estate
women inherit
the ghost estate
their unborn children
play invisible games
of hide & seek
in the scaffold frames
if you lived here
you’d be home by now
they fear winter
& the missing lights
on the unmade road
& who they will get
for neighbours
if anyone comes anymore
if you lived here
you’d be home by now
the saurian cranes
& concrete mixers
the rain greying into
the hard-core
& the wind
in the empty windows
if you lived here
you’d be home by now
the heart is open plan
wired for alarm
but we never thought
we’d end like this
the whole country
a builder’s tip
if you lived here
you’d be home by now
it’s all over now
but to fill the holes
nowhere to go
& out on the edge
where the boys drive
too fast for the road
that old sign says
first phase sold out
William Wall (Cork City, 6 juli 1955)
Cork City
De Engelse schrijfster, critica en advocate Hilary Mary Mantel werd op 6 juli 1952 als Hilary Mary Thompson in Glossop, Derbyshire, geboren. Zie ook alle tags voor Hilary Mantel op dit blog.
Uit: Wolf Hall
“I wonder wat I’ve married into,” Morgan Williams says.
But really, this is just something Morgan says; some men have a habitual sniffle, some women have a headache, and Morgan has this wonder. The boy doesn’t listen to him; he thinks, if my father did that to my mother, so long dead, then maybe he killed her? No, surely he’d have been taken up for it; Putney’s lawless, but you don’t get away with murder. Kat’s what he’s got for a mother: crying for him, rubbing the back of his neck.
He shuts his eyes, to make the left eye equal with the right; he tries to open both. “Kat,” he says, “I have got an eye under there, have I? Because it can’t see anything.” Yes, yes, yes, she says, while Morgan Williams continues his interrogation of the facts; settles on a hard, moderately heavy, sharp object, but possibly not a broken bottle, otherwise Thomas would have seen its jagged edge, prior to Walter splitting his eyebrow open and aiming to blind him. He hears Morgan forming up this theory and would like to speak about the boot, the knot, the knot in the twine, but the effort of moving his mouth seems disproportionate to the reward. By and large he agrees with Morgan’s conclusion; he tries to shrug, but it hurts so much, and he feels so crushed and disjointed, that he wonders if his neck is broken.
“Anyway,” Kat says, “what were you doing, Tom, to set him off? He usually won’t start up till after dark, if it’s for no cause at all.”
“Yes,” Morgan Williams says, “was there a cause?”
“Yesterday. I was fighting.”
“You were fighting yesterday? Who in the holy name were you fighting?”
“I don’t know.” The name, along with the reason, has dropped out of his head; but it feels as if, in exiting, it has removed a jagged splinter of bone from his skull. He touches his scalp, carefully. Bottle? Possible.“
Hilary Mantel (Glossop, 6 juli 1952)
Scene uit de tv-serie “Wolf Hall” met Damian Lewis (Henry VIII) en Mark Rylance (Cromwell), 2015
De Duitse schrijver en jurist Bernhard Schlink werd geboren in Großdornberg op 6 juli 1944. Zie ook alle tags voor Bernhard Schlink op dit blog.
Uit: Sommerlügen
„Wie Sehen und hören und Laufen und lesen und Schreiben
und Rechnen. Sie harte immer funktioniert, und auf einmal funktionierte sie nicht mehr, nicht weil ihr etwas von außen zugestoßen wäre. sondern weil ihre Ausstattung versagt hatte. Dazu kam die Angst, sie würde stinken. Sie erinnerte sich an ihre Besuche bei ihrer Mutter im Altersheim. •Sie können nicht mehr riechen•, hatte ihre Mutter ihr erklärt, als sie eine Bemerkung über den Geruch der anderen Alten gemacht hatte. Stank sie jetzt auch so? Sie war auf peinliche Sauberkeit bedacht und benutzte ein Eau de Toilette, das ihre Enkelinnen mochten. •Wie gut du riechst, Großmut-ter!. Ab« man weiß nie, und wenn man zu viel davon nimmt, stinkt man auch nach Eau de Toilette. Außer ihrem Arzt wusste niemand, dass sie nicht mehr riechen und schmecken konnte. Sie lobte das Exxen, wenn ihre Kinder sie ausführten, und roch an den Sträußen,die sie ihr mitbrachten. Wenn sie ihnen die Blüten auf dem Balkon zeigte. sagte •Riecht mal, sie riechen wunderbarl• So musste sie es auch mit der verlorenen Liebe halten. Zum Sehen und Hören und Riechen und Laufen und Lesen und Schreiben und Rechnen gehört auch, dass nun seine Kinder und Enkel und Enkelinnen liebt. Sich dem Telefo-nieren verweigern, wie sie es gestern getan hatte — nein, das würde sie sich nicht noch einmal erlauben. Der Geburtstag würde normal gefeiert werden, und die Besuche würden nor-mal weitergehen. Wieder kam eine Erinnerung hoch. Als sie ein kleines Mädchen war, hatte sie ihre Mutter, die einen Witwer mit zwei Kindern und schwierigen, fordernden Schwiegereltern, Schwägern und Schwägerinnen geheiratet hatte, gefragt, ob sie diese Verwandten der ersten Frau, um die sie sich kümmern musste, eigentlich liebe.
Ihre Mutter harte gelächelt. “Ja, mein Liebes.• ‘Aber …« “Liebe ist keine Sache des Gefühls, sondern des Willens.• Sie hatte es über Jahre und Jahrzehnte geschafft und schaffte es nicht mehr. Wenn man nur richtig will, kann man aus einer Pflicht eine Neigung und aus einer Verantwortung eine Liebe machen. Aber sie hatte keine Verantwortung mehr für ihre Kinder, keine Pflichten gegenüber ihren En-keln und Enkelinnen. Da war nichts, was sie zur Liebe hätte wollen können. Aber die Kinder. die so wohlgeraten waren. zu kränken und die anderen Frauen im Stift zu irritieren und sich selbst zu blamieren bestand kein Anlass. Sie hatte ihren Spaziergang beschwingt begonnen. Die Leere, nachdem die Liebe zu den Kindern abhandengekom-men war, hatte sie erschreckt, aber auch erleichtert.“
Bernhard Schlink (Großdornberg, 6 juli 1944)
Het openluchtzwembad in Großdornberg
Zie voor nog meer schrijvers van de 6e juli ook mijn blog van 6 juli 2016 en ook mijn twee blogs van 6 juli 2014
1 thoughts on “Christopher Marlowe, Bodo Kirchhoff, Lucas Hirsch, William Wall, Hilary Mantel, Bernhard Schlink”
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