Ein Sommergedicht (Thomas Gsella)

 

Dolce far niente

 
Bryant Park in the summer door Rob Pointon, 2013

 

Ein Sommergedicht

Wenn ihn Tiere tätlich beißen,
soll der Mensch sich wortreich rächen
– wenn auf lieblich wüstenheißen
grillgeschmückten Außenflächen
Schnaken, Zecken, Wespen, Mücken
zwicken, zwacken, saugen, summen,
Zähne fletschen, Säbel zücken
und die pflaumendicken dummen
Hummeln brummeln, Spinnen rennen,
Kneifer krabbeln, Läuse pissen,
spucken, reizen, ätzen, brennen,
und dann kommen die Hornissen,
weil sie uns im feuchten Glanze
unsres Schweißes gern besuchen,
sie versenken ihre Lanze,
aber niemand hört uns fluchen,
denn von oben dröhnt das Fiepsen
all der Meisen, Amseln, Spatzen,
all dies gottverdammte Piepsen
über sonnverbrannten Glatzen –
soll der Mensch zwar regredieren,
aber groß sei seine Wut:
»Hitze Mist! Haut ab, ihr Tieren!
Sommer Kacke! Winter gut!

 
Thomas Gsella (Essen,19 januari 1958)
Essen, de geboortestad van Thomas Gsella

 

Zie voor de schrijvers van de 28e mei ook mijn vorige blog van vandaag.

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