De Zwitserse schrijfster Federica de Cesco werd geboren op 23 maart 1938 in Pordenone, Zie ook mijn blog van 23 maart 2009.
Uit: Feuerfrau
„Du bist früh da«, sagte sie. »Du machst dir wohl Gedanken.« Fabrizio holte Bier aus dem Kühlschrank.
»Ich habe ein besseres Gefühl, wenn ich zu Hause bin.«
Er öffnete mit leisem Knall die Bierbüchse und trank. Maria wischte sich mit den Handrücken über die Stirn.
»Gerade habe ich den Wetterbericht gehört. Sie haben gesagt, daß es heute nacht etwas gibt.«
Es wurde eine Nacht voller Beunruhigung und Schrecken. Eine Nacht, in der du hättest sterben sollen, Nonna. Dein Tod trat nicht ein, weil ich es nicht wollte. Weil ich unerschrocken und neugierig war, wie kleine Mädchen es sind. Weil ich bestimmte Dinge aus dem Instinkt heraus machte. Und keine Schmerzen empfand, als das Entscheidende geschah. Es ist eine merkwürdige Geschichte, nicht wahr? Und danach war ich mehrere Tage außerstande, von dem zu erzählen, was geschehen war. Das, was in den Zeitungen stand, entsprach nicht im geringsten der Wahrheit. Es ist übersehen worden, daß ich ja nur zehn Jahre alt war. Ich glaube, man kann es auf verschiedene Weise erklären. Vielleicht lag es an meinem Erbgut und entsprach meiner Bestimmung – aber davon hatte mich niemand in Kenntnis gesetzt, auch du nicht. Ich gebe mir Mühe zu verstehen, aber ich merke oft, daß mich meine Phantasie zum Narren hält. Vielleicht sollte ich nicht zuviel darüber nachdenken. Verzeih mir.
Was sagst du, Nonna, wer bin ich?
Nonna lebte noch fünfzehn Jahre, sieben davon im Rollstuhl.
Sie litt an Osteoporose. Die Krankheit fraß sich durch ihre Knochen, zersplitterte ihre Wirbel bis zum Hals. Operieren konnte man sie nicht mehr.“
Federica de Cesco (Pordenone, 23 maart 1938)
De Franse schrijver Roger Martin du Gard werd geboren op 23 maart 1881 in Neuilly. Zie ook mijn blog van 23 maart 2007 en ook mijn blog van 23 maart 2009.
Uit: La Lecture au sanatorium
« Être en sana, c’est d’abord être mis, pour un long temps, à l’écart, hors du monde. Exclus et reclus. Je songe à ce que Charles Morgan dit de la condition des prisonniers de guerre : « Cela ferme des portes; mais il se peut aussi que cela ouvre des fenêtres. »
Cette coupure brutale, cet entr’acte forcé loin de l’univers où s’agitent les vivants, ces loisirs inaccoutumés, ces heures de solitude, de concentration, de silence, cette régularité et cette « clôture » quasi-monastiques, engendrent chez le tuberculeux un état particulier, dont l’analyse n’est plus à faire, et dont je ne retiendrai qu’un des aspects; la disponibilité. Dégagé des contingences, isolé avec son inquiétude, le malade se replie fatalement sur son propre fond. La sorte d’existence qui lui est imposée le dispose merveilleusement à la méditation : de lui-même, tout naturellement, et si dispersée qu’ait été sa vie, il « fait retraite ». Refuge et évasion. Cette liberté qui lui a été brusquement ravie, il la transpose et la recrée dans le recueillement. Très vite, il en éprouve les bienfaits : sa vie intérieure se développe, ses facultés d’attention, son activité intellectuelle s’intensifient. Dans l’exercice gratuit de la pensée, il trouve d’abord une distraction à ses soucis, une compensation à son désœuvrement; puis un plaisir. Il sent qu’il s’enrichit, il se résigne à la monotonie des heures, il reprend goût à être. Penser lui devient un besoin. De nouvelles curiosités s’éveillent; des problèmes se posent auxquels il n’avait eu ni le temps, ni l’occasion de réfléchir. Il découvre les champs illimités de l’introspection et de la connaissance, l’exaltation tonique de l’étude. Dans cet état de quête et de réceptivité, il se cherche des guides, des appuis. Où les trouverait-il sinon dans les livres ? Et, de jour en jour, son appétit de lecture se fait plus impérieux, plus exigeant aussi… »
Roger Martin du Gard (23 maart 1881 – 22 augustus 1958)
Geschilderd door Theo van Rysselberghe
De Hongaarse schrijver Hamvas Béla werd geboren op 23 maart 1897 in Eperjes (tegenwoordig Prešov). Zie ook mijn blog van 23 maart 2007 en ook mijn blog van 23 maart 2009.
Uit: The Seventh Symphony and the Metaphysics of Music
„To say the music of Beethoven is titanic is cliché. But it’s true. Not because of its transcendent greatness, but because he robbed the universe. He lured sounds from beneath their cover, tore them from their hiding places, violently yanked them up from where they grew, relentlessly bled them, and raised them from the depths in which they’d sunk. From the rocks and the seas and the earth, from souls, the stars and the underworld, he passionately, wildly, furiously, forcefully rendered them, entranced them, drew them out and dragged them forth. What remained afterwards hardly matters. It is certain his music is titanic, as it is certain that destiny is too. For what he did, only a titan could have done, what he suffered, only a titan could have suffered. He suffered, lonely, his jaw clenched; this wild-headed, ill-mannered beast suffered for stealing every sound in the world. Only the Greeks could have understood what happened as he became deaf, as this humiliated, surly, half-mad man could no longer hear what he had plundered. And thus, like all titans, Beethoven too fell victim to his own greatness. He who, even in his religious music, honored his gods by tearing them apart, inciting whole worlds of sound against them, heaping the entire elemental demonry of sound upon them. Though they had no choice but to submit to him; if they wanted to hear music worthy of them, they had to listen to Beethoven. There may be a place for debate in poetry: Homer or Shakespeare, the Mahabharata or something else; similarly in the arts of painting and sculpture. But in mus
ic there is no such debate. Beethoven stands alone. And in all of existence there was one wretch who heard none of this music: Beethoven himself.“
Hamvas Béla (23 maart 1897 – 7 november 1968)
De Franse dichter en schrijver Daniel Biga werd geboren op 23 maart 1940 in Nice. Zie ook mijn blog van 23 maart 2007 en ook mijn blog van 23 maart 2008 en ook mijn blog van 23 maart 2009.
Uit: Le Chant des batailles
„Comme eux j’ai vu le Djebel. Torturer et tuer : un hasard me l’a évité. Je suis humain : rien de ce qui est humain m’est étranger.
J’aurais pu aussi ; je te comprends. Nous sommes sortis du même moule. Mais crois-moi : moins tu as d’honneur, plus tu y prétends. Grande gueule. A perdre haleine. Moi, très orgueilleusement, je m’inverse. Je m’abaisse. Dans la poussière. Je la mords. Je rampe. Dans le fumier.
Nous sommes sortis du même moule, de la moule du même océan initial, fétide, pur : nous avons rampé dans la même vague mugissante, nous nous sommes effondrés sur le même sable en tempête, sous un ciel de plaies violences. Nous sommes nés verts, noirs, rouges, sombres, dans la glaire, les crachats, la bave sexuelle, le placenta, le pus, les urines, la chiasse. Nous sommes nés les eaux noires.“
Daniel Biga (Nice, 23 maart 1940)
De Oostenrijkse schrijfster Ceija Stojka werd op 23 maart 1933 geboren in Kraubarth. Zie ook mijn blog van 23 maart 2008 en ook mijn blog van 23 maart 2007.
Uit: Träume ich, dass ich lebe?
„Früher, wenn wir gefahren sind, haben die Alten gesungen und erzählt, und plötzlich war dieser Umbruch da. Sie waren in ihrer Ruhe gestört, in ihrem Alltag. Nichts war erlaubt, kein Feuer durfte man mehr machen, und niemand hat dir mehr etwas gegeben.
Man hat beim einzelnen Menschen gespürt, dass man nicht mehr erwünscht ist. Die Gadje haben nicht mehr gelacht, so leicht und freiwillig haben sie uns nichts mehr gegeben, sie haben sich zurückgehalten. Deswegen sind wir nach Wien in die große Stadt, wo mein Vater Freunde gehabt
hat, Nicht-Zigeuner. Die waren immer gut zu uns, vor dem Krieg und auch nach dem Krieg. Es war ja schwierig für die Mama, eine Kanne Milch oder Eier oder Mehl zu bekommen.
Wir haben dann im 16. Bezirk beim Kon- gressbad gewohnt. Damit wir nicht auffallen, hat mein Vater den Wohnwagen in ein Holzhaus umgebaut. Aber bald wurde ein spanisches Gitter herumgelegt und wir durften nicht mehr hinaus. Wir lebten ständig in Angst und begleitet von Verlust und Veränderungen. Wir mussten immer auf Trab sein, damit wir, wenn eine Razzia kommt, uns schnell zusammenpacken und davonrennen können und uns unter irgendeinem Baum oder in einem Laubhaufen verstecken. In der Zwischenzeit haben sie meinen Vater verhaftet und nach Dachau gebracht. Dann war es für die Mama ganz finster. Früher, wenn er ein Pferd verkauft hat, hat er ihr das Geld gegeben, sodass sie einkaufen gehen konnte. Das war nun weg und wir haben von fast niemandem etwas bekommen. Die Mama hat einen Freund mit einer Riesenfarm mit Mohn im Burgenland gehabt. Der hat sie mit Mohn versorgt. Er ist immer gekommen und hat ihn ihr durch den Stacheldraht hineingewutzelt.“
Ceija Stojka (Steiermark, 23 maart 1933)