De Nederlandse schrijver Frans Erens werd geboren op 23 juli 1857 in Schaesberg. Zie ook alle tags voor Frans Erens op dit blog.
Uit: Vervlogen jaren
Jongensjaren
Mijn ouderlijk huis stond aan den weg, die loopt van Heerlen over Nieuwenhagen door Waubach naar de Duitsche grens, waarvan de afstand tot bij ons maar een halfuur was. Tegenover ons aan de andere zijde van den weg was een hooge haag van beukenhout, stokken, die over de honderd jaar oud waren en waaronder kippen hun eieren legden. Naast het huis was een langwerpige poel, waaruit het water voor het vee werd gehaald, beschaduwd door een reusachtigen kastanje, een paar oude knotwilgen en eenige kwetsenboomen. Daarnaast stond een hooge plataan, waarvan ik het omhakken nooit zal vergeten door het gekraak en den smak, waarmee hij op den grond viel. Vóór het huis stonden twee zware lindeboomen in waaiervorm. Zij moeten wel zeer oud zijn geweest; als kind heb ik daar nooit aan gedacht, maar in latere jaren heb ik ze geschat op ongeveer driehonderd jaar.
Een man en zijn vrouw, afkomstig uit Zaandam, die in Indië geld hadden verdiend, waren in de achttiende eeuw daar gaan rentenieren. Zij hadden er het woonhuis laten bouwen en waarschijnlijk hetgeen zij op die plaats vonden, laten afbreken. Zekerheid daaromtrent heb ik uit de traditie niet kunnen achterhalen, maar de twee groote lindeboomen wijzen er op dat er reeds vroeger op die plaats een huis moet hebben gestaan. Volgens de traditie zouden die twee Zaanlanders Schrek hebben geheeten en ik heb altijd hooren vertellen, dat zij Zondagsmiddags op een bank vóór het huis zaten thee te drinken, waarbij de man een lange Goudsche pijp rookte en de vrouw thee schonk met een mooie zijden japon aan. De herinnering aan de thee en de Goudsche pijp was bewaard gebleven, omdat in die streken deze twee dingen in dien tijd onbekend waren.
Het Zaanlandsche echtpaar was te vroeg gaan rentenieren en er kwam voor hen een moment, dat zij hun huis niet konden blijven bewonen. Het werd door mijn grootvader gekocht en mijn grootmoeder heeft mij verteld, dat de Schrekken, zooals ze bij ons werden genoemd, daarna in een klein huisje waren gaan wonen opzij van onze wei en dat zij er zoo slecht aan toe waren geweest, dat zij hun iederen dag het eten had laten brengen, zoolang zij nog hadden geleefd.“
De Duitse schrijfster en televisiepresentatrice Thea Dorn (peudoniem van Christiane Scherer) werd geboren op 23 juli 1970 in Offenbach am Main. Zie ook alle tags voor Thea Dorn op dit blog.
Uit: Ach, Harmonistan
„In einer gemeinsamen Presseerklärung haben das Museum Ludwig in Köln und die Pinakothek der Moderne in München bekannt gegeben, dass sie die Werke des Malers Jörg Immendorff aus ihren Sammlungen entfernen werden. Man wolle keine Kunst ausstellen, die unter dem Einfluss verbotener Substanzen wie Kokain entstanden sei.
Diese Meldung erscheint Ihnen bizarr? Sie ist erfunden.
Nicht erfunden hingegen ist die Meldung, dass der belgische Radstar Tom Boonen von der diesjährigen Tour de France ausgeladen wurde, weil er bei einer Trainingskontrolle positiv auf Kokain getestet worden war.
Sicher besteht ein Unterschied zwischen einem Maler, der zum weißen Pulver greift, um seinem von einer tödlichen Nervenkrankheit gezeichneten Körper Kreativität zu entlocken, und einem kraftstrotzenden Radrennfahrer, der hin und wieder eine Linie zieht, um letzte Reserven zu mobilisieren. Aber worin besteht der Unterschied genau?
Warum fühlt sich der Sportzuschauer »betrogen«, wenn er erfährt, dass sein Idol gedopt hat, wohingegen kein halbwegs ernsthafter Kunstfreund dem Meister die Gunst entziehen würde, nur weil dieser kifft und kokst, um sich auf Touren zu halten? Warum haben sich die meisten Fans »enttäuscht« von Jan Ullrich abgewandt, als bekannt wurde, dass dieser Kunde des spanischen Eigenblutdoktors Eufemiano Fuentes gewesen ist, während Pete Dohertys Fangemeinde mit jeder Entziehungskur, die der Rocker abbricht, wächst? Eine wesentliche Differenz liegt darin, dass der Künstler schon immer den Ruf des Lasterhaften genoss, wohingegen wir uns unsere Sportler so durch und durch rein wünschen, wie es die glatten Oberflächen der antiken Speer- und Diskuswerfer suggerieren.“
De Duitse dichteres en schrijfster Irina Liebmann werd geboren op 23 juli 1943 in Moskou. Zie ook alle tags voor Irina Liebmann op dit blog.
Uit: Wäre es schön? Es wäre schön!
„Es ist gewagt, über seinen Vater zu schreiben, wenn man sechzig ist, aber vorher ist es mir nicht eingefallen. Da wollte ich ein eigenes Leben führen, selbst gebaut und selbst verantwortet, und nicht die Tochter eines berühmten Mannes sein, nur das nicht!
Es ist ein sogenanntes emanzipiertes Leben geworden, aber nun, wo ich auf Eigenes zurückblicken könnte, sehe ich zu ihm. Mehr noch – alles, was ich geschrieben habe, die Bücher, die Dramen, die Lieder mit ihren unterschiedlichen Themen erscheinen mir wie Stückchen, abgebrochen von dem Ganzen, das ich ausgelassen habe, und in der Mitte davon steht er.
Das ist natürlich auch das Bild eines psychischen Schadens: Vaterkomplex. Auch deswegen, weil ich davon immer wusste, unterließ ich es, sein Leben in meiner Arbeit zu beschreiben, ich führte auch gern einen anderen Namen, aber manchmal erwähnte ich ihn imGespräch, undwenn dann ein in der jüngsten deutschen Geschichte gebildeter Mensch gerade dabeistand, dann kam dieses: »Ach!«
Und sofort war er wieder da, dieser Mann, den eine Zeit lang alle gekannt hatten und über den sie nichts wussten oder zu wenig, der aber Beunruhigung hinterlassen hatte, eine Spur in der Luft sozusagen, die nur langsam verebbte. Aber tat sie das überhaupt?
Bei einem meiner letzten Umzüge geriet mir wieder ein Kinderbild in die Hände: Ich selber im Sommerkleid, etwa vier Jahre alt. Dieses Foto steckte in einem ordentlichen Passepartout, Seidenpapier war drubergelegt und hinten auf der Pappe ein Stempel der Fotografin: EVA KEMLEIN PRESSEFOTOS.
Da ich oft umzog, war mir der Name der Fotografin mit den Jahren gelaufig, also horte ich hin, als einmal im Radio ein Gesprach mit ihr angekundigt wurde. Sie lebt noch, dachte ich, es gibt sie also wirklich. Ich suchte den Namen im Telefonbuch und fand ihn. Rief sie an und sie war da. Wir verabredeten einen Besuch.“
Irina Liebmann (Moskou, 23 juli 1943)
De Amerikaanse schrijfster Lisa Alther werd geboren op 23 juli 1944 in Kingsport, Tennessee. Zie ook alle tags voor Lisa Alther op dit blog.
Uit: Kinfolks: Falling Off the Family Tree
„Many people are born believing they know who they are. They’re Irish or Jewish or African-American or whatever. But some of us with culturally or ethnically mixed backgrounds don’t share that enviable luxury.
My mother was a New Yorker and my father a Virginian, and the Civil War was reenacted daily in our house and in my head. My Tennessee playmates used to insist that Yankees were rude, and my New York cousins insisted that southerners were stupid. I knew I was neither, but I had no idea what I might be instead. Hybrids have no communal templates to guide them in defining themselves.
In my life since, I’ve often lain awake at night trying to figure out how to fool the members of some clique into believing that I’m one of them. For a long time I lived with one foot in the PTA and the other in Provincetown. I also moved to several different cities, hoping to find a homeland. But each time I discovered that joining one group required denying my allegiances to other groups. In Boston, New York, and Vermont, I pretended not to hear the slurs against the South. And in London and Paris, I remained silent during anti-American rants.
But I have gradually become grateful for this chronic identity crisis because it has fostered my career. Everything I’ve ever written has been an attempt to work out who I am, not only culturally but also sexually, politically, and spiritually.“
Lisa Alther (Kingsport, 23 juli 1944)
De Duitse schrijver Kai Meyer werd geboren op 23 juli 1969 in Lübeck. Zie ook alle tags voor Kai Meyer op dit blog.
Uit: Die Wellenläufer
“Bis zu dem gegnerischen Schiff, einem spanischen Dreimaster mit zwei Kanonendecks und dreimal so vielen Geschützen wie auf der Mageren Maddy, waren es noch fünfzig Schritt. Die Galeone war rundherum mit prachtvollen Verzierungen geschmückt, geschnitzten Gesichtern, die dann und wann wie vorwitzige Fabelwesen durch die Rauchwände lugten. Manche wirkten selbst auf die Entfernung so echt, dass sie jeden Augenblick zum Leben erwachen mochten. Die Beiboote des Spaniers befanden sich an den Seiten des Rumpfes; eines war von den Kugeln der Maddy gestreift worden, ein Teil der Aufhängung war zerfetzt, und nun schaukelte das kleine Boot bei jeder Erschütterung gegen den mächtigen Rumpf und erzeugte dunkle, hohle Laute.
Die Strömung war auf Jollys Seite und trieb sie während ihres Laufs noch schneller auf die Galeone zu. Jolly musste nur einen Fuß auf das Wasser setzen, um zu spüren, in welche Richtung sich die See bewegte, manchmal gar, ob hinterm Horizont Unwetter aufzogen oder Stürme tobten. Nie im Leben hätte sie sich vorstellen können, längere Zeit an Land zu verbringen. Sie brauchte die Vertrautheit des Ozeans, das Gefühl des bodenlosen Abgrunds unter ihren Füßen. So wie andere in großen Höhen Schwindel packte, so wurde Jolly von Panik ergriffen, wenn sie sich allzu weit vom Meer und seiner tosenden Brandung entfernte.
Inzwischen lief sie ein wenig geduckt, auch wenn auf dem Deck des Spaniers noch niemand auf sie aufmerksam geworden war. Sonderbarerweise entdeckte sie hinter den gedrechselten Geländern der Reling keine Menschenseele. Eine Galeone wie diese trug mindestens zweihundert Mann an Bord, und alle mussten damit rechnen, dass die Piraten von der Mageren Maddy versuchen würden, das spanische Schiff zu entern. Warum also zeigte sich niemand an Deck ? Normalerweise hätte Captain Bannon, der Anführer der Freibeuter und Jollys bester Freund, sich von einem Schiff wie diesem fern gehalten: zu groß, zu stark, zu schwer bewaffnet. Ganz zu schweigen davon, dass auf der Mageren Maddy gerade einmal siebzig Piraten Platz fanden und sie den Spaniern im Kampf Mann gegen Mann zahlenmäßig weit unterlegen waren.”
Zie voor nog meer schrijvers van de 23e juli ook mijn vorige blog van vandaag.