Gabriele Wohmann, Urs Widmer, Emile Verhaeren, Robert Creeley, Alexander Pope, Tudor Arghezi

De Duitse schrijfster Gabriele Wohmann werd op 21 mei 1932 in Darmstadt geboren als Gabriele Guyot. Zie ook alle tags voor Gabriele Wohmann op dit blog.

Uit: Die Klavierstunde

“Das hatte jetzt alles keine Beziehung zu ihm: die flackernden Sonnenkleckse auf dem Kiesweg, das Zittern des Birkenlaubs; die schläfrige Hitze zwischen den Hauswänden im breiten Schacht der Straße. Er ging da hindurch (es war höchstens eine feindselige Beziehung) mit hartnäckigen kleinen Schritten. Ab und zu blieb er stehen und fand in sich die fürchterliche Möglichkeit, umzukehren, nicht hinzugehen. Sein Mund trocken vor Angst: er könnte wirklich so etwas tun. Er war allein; niemand, der ihn bewachte. Er könnte es tun. Gleichgültig, was daraus entstünde. Er hielt still, sah finster geradeaus und saugte Spucke tief aus der Kehle. Er brauchte nicht hinzugehen, er könnte sich widersetzen. Die eine Stunde möglicher Freiheit wog schwerer als die mögliche Unfreiheit eines ganzen Nachmittags. Erstrebenswert: der ungleiche Tauschhandel; das einzig Erstrebenswerte jetzt in dieser Minute. Er tat so, als bemerke er nichts davon, dass er weiterging, stellte sich überrascht, ungläubig. Die Beine trugen ihn fort, und er leugnete vor sich selbst den Befehl ab, der das bewirkte und den er gegeben hatte.
Gähnend, seufzend, streckte sie die knochigen Arme, ballte die sehr dünnen Hände zu Fäusten; sie lag auf der Chaiselongue. Dann griff die rechte Hand tastend an die Wand, fand den Bilderrahmen, in dem der Stundenplan steckte; holte ihn, hielt ihn vor die tränenden Augen. Owehowehoweh. Die Hand bewahrte den sauber geschriebenen Plan wieder zwischen Bild und Rahmen auf: müde, renitent hob sich der Oberkörper von den warmen Kissenmulden.
Owehowehoweh. Sie stand auf; empfand leichten Schwindel, hämmernde Leere hinter der faltigen Stirnwand; setzte sich wieder, den nassen Blick starr, freudlos auf das schwarze Klavier gerichtet. Auf einem imaginären Bildschirm hinter den Augen sah sie den Deckel hochklappen, Notenhefte sich voreinanderschieben auf dem Ständer; verschwitzte Knabenfinger drückten fest und gefühllos auf die gelblichen Tasten, die abgegriffenen; erzeugten keinen Ton.”

 

 
Gabriele Wohmann (Darmstadt, 21 mei 1932)

 

De Zwitserse schrijver Urs Widmer werd geboren op 21 mei 1938 in Basel. Zie ook alle tags voor Urs Widmer op dit blog.

Uit: TOP DOGS

WRAGE Ich bin Beraterin der NCC, “New Challenge Company”. Sie haben sich für die erste Begegnung just unser wöchentliches informelles Treffen ausgesucht. Gut. Sehr gut. Wir nennen das die Gipfelkonferenz. Es gibt Gipfeli für alle, Sieverstehen. Gipfelkonferenz.
DEER Sehr gut!
Heiterkeit. Allerdings versteht Deer nur Bahnhof.
WRAGE Bedienen Sie sich. Es gibt auch Kaffee.
DEER Danke. Die oberste Etage hat mich gebeten, mit Ihnen Kontakt aufzunehmen. Wir hatten ein ausführliches Gespräch. War gut und intensiv. Doch. Haben nochmals die ganzen Probleme durchgesprochen, wie mein Arbeitsbereich im Catering genauer definiert werden könnte. Und ich soll mich bei Ihnen kundig machen, inwieweit irgendein Synergieeffekt zwischen meiner und ihrer Arbeit herstellbar ist.
WRAGE Nun, im Groben wissen Sie natürlich Bescheid.
DEER Sehr im Groben. Sie müssen mir das mal ganz genau erklären. Das mit Ihrer NCC lag am Schluss plötzlich auf dem Tisch, ziemlich abrupt.
WRAGE Deswegen sind Sie ja da, klar.
DEER Ich sage meinen Mitarbeitern immer: Sie müssen mit der Lupe hinschauen. Der Teufel steckt im Detail. Und daran halte ich mich natürlich auch selbst.
WRAGE Herr Deer, die NCC ist eins der größten Outplacement-Unternehmen am Markt, Lizenzträger der “Myer Myer Boswell” in New York. Das sichert uns einen Marktvorsprung im Know-how und, wichtiger noch, eine einzigartige internationale Vernetzung.“

 
Urs Widmer (21 mei 1938 – 2 april 2014) 

 

De Vlaamse dichter Emile Verhaeren werd geboren in Sint Amands op 21 mei 1855. Zie ook alle tags voor Emile Verhaeren op dit blog.

 

Ieder uur van mijmering

Ieder uur van mijmering over je goedheid,
Zo vanzelfsprekend grondeloos,
Smelt ik weg in gebeden naar jou.

Zo laat ben ik gekomen
Naar de tederheid van je blik,
En van zo ver naar je uitgestrekte handen,
Stilletjes, doorheen ruimte en tijd.

Ik had in mij zoveel weerbarstig roest
Dat uit mij wegvrat, met gulzige tanden,
Het vertrouwen.

Ik was zo loom, ik was zo moe,
Ik was van wantrouwen zo oud,
Ik was zo loom, ik was zo moe
Van het dwaalspoor van al mijn passen.

Zo weinig verdiende ik de wondere vreugde
Van je voeten die mijn weg verlichten,
Dat ik er nog van sidder, in tranen haast,
En voortaan nederig blijf, nabij zoveel geluk.

 

Sur la côte

Un vent rude soufflait par les azurs cendrés,
Quand du côté de l’aube, ouverte à l’avalanche,
L’horizon s’ébranla dans une charge blanche
Et dans un galop fou de nuages cabrés.
Le jour entier, jour clair, jour sans pluie et sans brume,
Les crins sautants, les flancs dorés, la croupe en feu,
Ils ruèrent leur course à travers l’éther bleu,
Dans un envolement d’argent pâle et d’écume.
Et leur élan grandit encor, lorsque le soir,
Coupant l’espace entier de son grand geste noir,
Les poussa vers la mer, où criaient les rafales,
Et que l’ample soleil de Juin, tombé de haut,
Se débattit, sanglant, sous leur farouche assaut,
Comme un rouge étalon dans un rut de cavales.

 


Emile Verhaeren (21 mei 1855 – 27 november 1916)
Borstbeeld in Rouen 

 

De Amerikaanse dichter Robert Creeley werd geboren op 21 mei 1926 in Arlington, Massachusetts. Zie ook alle tags voor Robert Creeley op dit blog.

 

The Rhythm

It is all a rhythm,
from the shutting
door, to the window
opening,

the seasons, the sun’s
light, the moon,
the oceans, the
growing of things,

the mind in men
personal, recurring
in them again,
thinking the end

is not the end, the
time returning,
themselves dead but
someone else coming.

If in death I am dead,
then in life also
dying, dying…
And the women cry and die.

The little children
grown only to old men.
The grass dries,
the force goes.

But is met by another
returning, oh not mine,
not mine, and
in turn dies.

The rhythm which projects
from itself continuity
bending all to its force
from window to door,
from ceiling to floor,
light at the opening,
dark at the closing.

 

 
Robert Creeley (21 mei 1926 – 30 maart 2005)

 

De Engelse dichter Alexander Pope werd geboren in Londen op 21 mei 1688. Zie ook alle tags voor Alexander Pope op dit blog.

 

The Rape of the Lock: Canto 1 (Fragment)

Nolueram, Belinda, tuos violare capillos;
Sedjuvat, hoc precibus me tribuisse tuis.
(Martial, Epigrams 12.84)
What dire offence from am’rous causes springs,
What mighty contests rise from trivial things,
I sing–This verse to Caryl, Muse! is due:
This, ev’n Belinda may vouchsafe to view:
Slight is the subject, but not so the praise,
If she inspire, and he approve my lays.
Say what strange motive, Goddess! could compel
A well-bred lord t’ assault a gentle belle?
O say what stranger cause, yet unexplor’d,
Could make a gentle belle reject a lord?
In tasks so bold, can little men engage,
And in soft bosoms dwells such mighty rage?

Sol thro’ white curtains shot a tim’rous ray,
And op’d those eyes that must eclipse the day;
Now lap-dogs give themselves the rousing shake,
And sleepless lovers, just at twelve, awake:
Thrice rung the bell, the slipper knock’d the ground,
And the press’d watch return’d a silver sound.
Belinda still her downy pillow press’d,
Her guardian sylph prolong’d the balmy rest:
‘Twas he had summon’d to her silent bed
The morning dream that hover’d o’er her head;
A youth more glitt’ring than a birthnight beau,
(That ev’n in slumber caus’d her cheek to glow)
Seem’d to her ear his winning lips to lay,
And thus in whispers said, or seem’d to say.

 

 
Alexander Pope (21 mei 1688 – 30 mei 1744)
Portret door Charles Jervas, circa 1713-1715

 

De Roemeense dichter en schrijver Tudor Arghezi werd geboren op 21 mei 1880 in Boekarest. Zie ook alle tags voor Tudor Arghezi op dit blog.

 

Autumn Breeze

The world is paved with light,
Like a church with smoke and resin.
Men drunk with the skies
Stagger in prophets’ vestments.
Cold, new, fragile, virginal,
Light leads mankind in her skirts
And her smooth silk touch
Invests neck and soul with ornaments.
Grape-clusters, trod and scattered,
Are red shingle, garden berries
To the light.
Heavy horse-blankets in which
Leaves lie buried
Are slowly woven.
From the soul’s resurrection,
From the spring,
She-goats of memories drink;
Cats romp with kids
To the glassy whistling of finches.
In the wind you pick out a babe’s cry
Sung by a voice from the earth.
Born in me, the babe remains in me,
And I throw the sorcova* of light
Into its arms.

 

Vertaald door Michael Impey en Brian Swann

 

 
Tudor Arghezi (21 mei 1880 – 14 juli 1967)

 

Zie voor de schrijvers van de 21e mei ook mijn twee blogs van 21 mei 2011.