De Vlaamse prozaschrijver, dichter en essayist Geert van Istendael werd geboren in Ukkel op 29 maart 1947. Zie ook mijn blog van 29 maart 2007 en ook mijn blog van 29 maart 2008. en ook mijn blog van 29 maart 2009.
Keukentafel
Er zit een gat in het blad. En het is krom.
Het heeft gewerkt en zij heeft laten werken.
Eenkennig werd ze nooit. Veelgodendom
van sap en bier en bloed vond altijd toevlucht
binnen de kringen van haar heiligdom.
Haar stutten zijn geen zuilen. Het zijn poten,
viervuldig hun geloof, maar steeds oprecht.
Wat niet beweegt is wat het beste vecht.
Spade
Zij bijt het eten uit de grond. Haar snede
keert het bestaansrecht om, vlak bij
de aarde. Wie haar schaafde, smeedde
wil geen gras, wil knol, verteerbaar blad.
Metaal klemt hout. Ooit breken zij hun eden.
Haar meester stoot. Zij steekt, zij doodt. Al wat
het duister zoekt wordt naar het licht geheven.
Zij spreidt een brokkelig bed voor oogstbaar leven.
Geert van Istendael (Ukkel, 29 maart 1947)
De Duitse schrijver Eric Walz werd geboren op 29 maart 1966 in Königstein im Taunus. Zie ook mijn blog van 29 maart 2009.
Uit: Die Hure von Rom
„Rom, der Abend des 10. April 1552
Vater, vergib mir, ich habe gesündigt.”
Papst Julius III. fiel vor dem Altar auf die Knie. Sein Körper wankte. Links und rechts von ihm warfen zwei Kerzen ihr zuckendes Licht an die bemalte Wand hinter dem Altar der Sixtinischen Kapelle, dorthin, wo Tote den Gräbern entstiegen und die Verdammten von den Engeln in die Tiefe gestoßen wurden. Höllenqualen leuchteten auf. “Vater, vergib mir, ich habe gesündigt.” Er war allein in der Dunkelheit. Nicht nur, dass niemand bei ihm war, er spürte auch keinen Gott. Er hatte ihn im Laufe der Jahre weggefeiert und fortgesündigt, denn kaum eine Woche verging ohne ein Fest, kaum ein Tag verging ohne eine Lustbarkeit. Die Römer nannten ihn heimlich Papst Karneval. Jeder sah in ihm einen Vergnügungskönig, aber keiner merkte, dass all dieser alberne Zeitvertreib nur dazu diente, die Dämonen zu vergessen, die ihn umgaben. Papst zu sein, das bedeutete, die Kunst der Manipulation und des Scheins zu beherrschen – also die Kunst der Politik, deren Gerüst die Sünde war. Für jede Sünde quälte ihn ein Dämon. Mittlerweile waren es Hunderte, Tausende, die ihn fast jede Nacht jagten: ungebeichtete Papstsünden, mit denen er versuchte zu leben.
Mönche konnten sich ihren Äbten anvertrauen, Äbte ihren Bischöfen, diese ihren Kollegen. Aber wem beichtete ein Papst? Wem durfte er vertrauen?
Julius traute niemandem, schon gar nicht einem aus dem Vatikan. Päpste, die voller Vertrauen waren, büßten das fast immer. Seit zwei Jahren, seit er gewählt worden war und sein Pontifikat angetreten hatte, hatte Julius nicht mehr gebeichtet, jedenfalls nicht aufrichtig, sondern sich nur noch dem Wesen anvertraut, das er auf Erden vertrat. Doch dieses Wesen sprach schon lange nicht mehr mit ihm, es hatte ihm nichts mehr zu sagen. Julius’ Beichte blieb stets unerwidert, verhallte im Nichts, und er blieb allein mit seinen Dämonen und nahm sie auf sich wie ein Kreuz.“
Eric Walz (Königstein im Taunus, 29 maart 1966)
De Duitse schrijver Georg Klein werd geboren op 29 maart 1953 in Augsburg. Zie ook mijn blog van 29 maart 2007 en ook mijn blog van 29 maart 2008 en ook mijn blog van 29 maart 2009.
Uit: Roman unserer Kindheit
“Es blutet und blutet. Und weil diese Kinder – da mitten in meinem Sommer! – noch allesamt mit starken Augen geschlagen sind, so lange, bis ihnen die aufstrebenden Götter, bis ihnen der kleine Schrecken des Sex und das Schwarzweiß des Fernsehens den Blick lindern werden, sieht der Ältere Bruder das Blut von der Ferse auf den Asphalt tropfen, als liefe ihm eine Wabe seiner Seele aus. Noch tut es, nicht weh. Unter der Saugglocke des Schocks spürt er nicht einmal, wie heiß der Granit des Bordsteins an seinen Ellenbogen bereits ist. Weicher als Bärendreck, weicher als die Lakritze, die er allen anderen Süßigkeiten vorzieht, wird der Teer der Fugen in den nächsten Stunden werden. Am Glanz kann man ihm dieses Erweichen schon ansehen. Bald lässt er sich ganz leicht aus seiner Rille heben und schwärzt die Hornhaut der Sohlen auf eine besonders nachhaltige Weise, wenn man barfuß in ihn tritt. Zwischen zwei Lidschlägen stellt sich der Ältere Bruder beides vor, das Herauspulen wie die klebrigen Flecken, kippt dann auf den Rücken, staunt ohne Eile über das Knallblau des Himmels, bis er den Oberkörper wieder aufrichtet, um sich die blutige Angelegenheit erneut genau anzuschauen, als ein Ganzes und in allen Einzelheiten: seinen rechten Fuß, der noch immer nicht schmerzt, obwohl ihn die rostigen Drähte so gründlich aufgefleischt haben. Den Anhub des Missgeschicks hatte er in einem merkwürdigen Zusammenkrampfen im Bauch gespürt, tief unten, wo es sonst eigentlich nie etwas zu spüren gibt. Aber es blieb ihm keine Zeit, sich darüber zu wundern, denn er rannte schon neben dem anrollenden Wolfskopf her, eine Hand an der brüchigen Sattelkante, stieß nur noch einmal die Luft aus, bevor er auf den Gepäckträger des alten Damenfahrrads sprang, um mit Wolfskopf den drei anderen hinterherzujagen. Das erste Stück den Kreuztöterweg hinunter ist sein Ritt auf dem wackeligen Geiger von Wolfskopfs Mutter, die
Finger unter den stramm gespannten Lederhosenträgern des Freundes, dann halb prickelig, halb mulmig in der Schwebe geblieben. Erst hinter dem Schaufenster von Tabak-Geistmann, genau dort, wo Lebensmittel-Vetterle und die Sparkasse aneinanderstoßen, gerade als der Wolfskopf den Hintern vom Sattel hob, um mit seinem ganzen Gewicht in die Pedale zu steigen, zog es unserem großen Bruder die rechte Ferse hinein in die sausenden Speichen”.
Georg Klein (Augsburg, 29 maart 1953)
De Duitse schrijver Ernst Jünger werd geboren in Heidelberg op 29 maart 1895. Zie ook mijn blog van 29 maart 2007 en ook mijn blog van 29 maart 2008 en ook mijn blog van 29 maart 2009.
Uit: Der Waldgang
“Zur Eigenart unserer Zeit gehört die Verknüpfung bedeutender Auftritte mit unbedeutenden Darstellern. Das wird vor allem an ihren großen Männern sichtbar; man hat den Eindruck, daß es sich um Gestalten handelt, wie man sie in beliebiger Menge in Genfer oder Wiener Kaffeehäusern, in provinziellen Offiziersmessen oder obskuren Karawansereien finden kann.
Wo über die bloße Willenskraft hinaus geistige Züge auftreten, darf man darauf schließen, daß noch alter Stoff vorhanden ist, wie etwa bei Clemenceau, den man als in der Wolle gefärbt bezeichnen kann.
Das Ärgerliche an diesem Schauspiel ist die Verbindung von so geringer Höhe mit ungeheurer funktionaler Macht. Das sind die Männer, vor denen Millionen zittern, von deren Entschlüssen Millionen abhängen. Und doch sind es dieselben, von denen man zugeben muß, daß der Zeitgeist sie mit unfehlbarem Griff auswählte, wenn man ihn unter einem seiner möglichen Aspekte, nämlich dem eines gewaltigen Abbruchunternehmers, betrachten will. All diese Enteignungen, Abwertungen, Gleichschaltungen, Liquidationen, Rationalisierungen, Sozialisierun-gen, Elektrifizierungen, Flurbereinigungen, Auftei-lungen und Pulverisierungen setzen weder Bildung noch Charakter voraus, die beide den Automatismus eher schädigen. Wo daher in der Werkstättenlandschaft auf die Macht geboten wird, erhält derjenige den Zuschlag, in dem sich das Bedeutungslose durch starken Willen überhöht. Dies Thema, und insbesondere seine moralische Verflechtung, werden wir an anderer Stelle wieder aufnehmen.”
Ernst Jünger (29 maart 1895 – 17 februari 1998)
De Duits-Franse dichter en schrijver Yvan Goll (eig. Isaac Lang) werd geboren in Saint-Dié-des-Vosges op 29 maart 1891. Zie ook mijn blog van 29 maart 2007 en ook mijn blog van 29 maart 2008 en ook mijn blog van 29 maart 2009.
Mond
I
Wie unerbittlich aber schwellest du
kleiner Modistinnen einsames Herz
und polternder Klaviere Himmelssehnsucht.
Wie unerbittlich streutest du dein Leuchten
in dunkelnde und fröstelnde Alkoven
und hinters Gitter der Gefangenen.
Aus der entbrannten Hölle ihres Herzens
schrien die Menschen und verzweifelten
und rissen sich die Brust im Irrsinn auf
und starben dran, daß du so schön gewesen.
II
Und als du plötzlich, wie ein wunder Vogel,
vom Himmel flattertest und deine Flammen
in roten Federn niederfallen ließest:
Wie gräßlich fuhr dein Strahl über die Erde!
Die Tiere hatten Phosphor in den Augen,
die Häuser brannten ab wie Scheiterhaufen.
Die Menschen, die um dunkle Plätze irrten,
Apachen und Kokotten und Gendarmen,
sie glaubten wie Indianer an dein Sterben
und feierten den Tod in dieser Nacht.
Yvan Goll (29 maart 1891 – 27 februari 1950)
Yvan en Claire Goll
Zie voor nog meer schrijvers van de 29e maart ook mijn vorige blog van vandaag.