Hannelore Valencak, Anna Maria Jokl, Franz Rieger, Christian Vulpius

De Oostenrijkse schrijfster en dichteres Hannelore Valencak werd geboren op 23 januari 1929 in Leoben-Donawitz. Zie ook mijn blog van 23 januari 2007.

 

Alle, die wir den Heimweg vergaßen …

 

Alle, die wir am Alltag leiden,
wissen, wir haben die Heimat nicht hier.
Wir lernten an Farbe und Klang uns bescheiden:
im Frühjahr der Goldstaub an blühenden Weiden
und Abend für Abend der Schritt vor der Tür.

 

Wir hoben den Krug und wir tranken die Stunden
und tranken die Neige noch tränenlos mit.
Wir gingen und hatten die Augen verbunden
und haben am Wege den Mondstein gefunden
und hören am Abend den seltsamen Schritt.

 

Alle, die wir den Heimweg vergaßen,
haben ein fremdes Dorf erreicht.
Man hat uns verlacht und uns eingelassen.
Nun stehn wir und starren hinaus auf die Gassen
und lauschen dem Schritt, der uns alles begleicht.

 

 

Hannelore Valencak (23 januari 1929 – 9 april 2004)

 

De Oostenrijk-Israëlische schrijfster, journaliste en psychotherapeute Anna Maria Jokl werd geboren op 23 januari 1911 in Wenen. In 1927 verhuisde het gezin naar Berlijn. Jokl werkte als dramaturge voor de UFA, als journaliste en scenarioschrijfster. In 1933 ging ze met de eerste golf van vluchtelingen in ballingschap naar Praag, waar haar twee beroemde kinderboeken „Die wirklichen Wunder des Basilius Knox“ en „Die Perlmutterfarbe“ ontstonden. Toen op 15 Maart 1939 de rest van Tsjecho-Slowakije werd bezet vluchtte Jokl via Polen naar Engeland. In Londen begon zij in 1945 met een studie dieptepsychologie die 1949/1950 op het CG Jung Instituut in Zürich werd voortgezet. Het niet behalen van haar diploma weet Jokl aan antisemitische tendensen bij Carl Gustav Jung en zijn assistent Wolf Toni.  In 1948 publiceerde ze haar roman „De Perlmutterfarbe“. 1950 Jokl ging ter gelegenheid van een geplande verfilming van Perlmutterfarbe naar Oost-Berlijn, maar zij werd na een korte tijd zonder opgaaf van redenen weggestuurd. Het door Jokl geschreven scenario werd afgewezen. Marcus H. Rose Mueller verfimde het boek in 2008. Van 1951 tot 1965 woonde Jokl als psychotherapeute en schrijfster in West-Berlijn tot ze ” in historischer Konsequenz“ (Jokl) in1965 verhuisde naar Jeruzalem.

 

Uit: Aus sechs Leben

 

In diesen fünf sechs Jahren, die ich dort war, da war das noch, dass man damals die große Zeit

von Berlin in der Weimarer Republik erlebte. Und ich als ein junger Mensch, als ein junger Künstler ganz im Geschehen drin, im Zentrum drin.

(…)


Das Leben geht durch mich durch. Ich stehe im Mittelpunkt der Welt. Ich habe den Anschluss

gefunden. Ich stehe drin und … lebe … Es wird ein schwerer Kampf werden in diesem Winter,

mit Becher, denn er stemmt und sträubt sich ja gegen mich und mein In-ihn-Hineinsehen;

andererseits reize ich ihn als Jüdin und als Frau. Aber das ist noch eine ganz schiefe Einstellung. Ich ahne und ich glaube, dass er so zart und weich ist, wie selten ein Mann zart sein kann, dass er verstehen kann, wie selten ein Mensch. Er hat eine Frau, das weiß ich. Sie soll früher mein Typ gewesen sein.

Aber ich bin jung und ich bin schön, und ich warte auf ihn seit vielen Jahren. Und ich bin

schöpferisch und entwicklungsfähig und das ist sie alles nicht.“

 

 

Anna Maria Jokl (23 januari 1911 – 21 oktober 2001)

 

 

 

De Oostenrijkse schrijver Franz Rieger werd geboren op 23 januari 1923 in Riedau. Zie ook mijn blog van 23 januari 2010.

 

Uit:  Schattenschweigen oder Hartheim

 

„Valerie! – Die alte Frau rief den Namen mit der Betonung auf dem Zwielaut am Ende, Valerie! …, mit Abständen drei- bis viermal hintereinander. Es klang wie der Lockruf nach einem Tier, das entlaufen war oder zur Fütterung kommen sollte. Die alte Frau stand unter der Haustür, an einem Türpfosten, mit einer Hand stützte sie sich an den gegenüberliegenden Pfosten und schaute angestrengt in die Mulde hinunter, die, je mehr sie abfiel, breiter wurde und unten in einem flachen Graben ausging, den ein Bach durchfloß. Die Ufer waren mit Kopfweiden, Eschen und Erlen bestanden.

Die alte Frau schien nichts zu bemerken, denn sie beobachtete angestrengt weiter, geduldig oder daran gewöhnt, auf ihre Rufe keine Antwort zu erhalten, wendete viel Zeit auf, als sei das Ausschauen und Rufen nach einem Lebewesen, das Valerie hieß, eine notwendige Tätigkeit.

Sie trat von einem Fuß auf den anderen, nahm die Hand vom Türpfosten, schaute wieder in die Mulde hinunter, nachdem ihr Blick abgeschweift war, und tastete Stück für Stück den Baumbestand am Bachufer ab. Dann hörte sie hinter dem Ruf her, der kaum in die Mulde zu dringen schien, und ließ den Blick auf einem Punkt ruhen; dort bewegte sich etwas.“

 

 

Franz Rieger (23 januari 1923 – 11 juni 2005)

 

 

 

De Duitse schrijver Christian August Vulpius werd geboren op 23 januari 1762 in Weimar. Zie ook mijn blog van 23 januari 2010.

 

Uit: Rinaldo Rinaldini der Räuberhauptmann

 

„ALTAVERDE So hadere mit diesem, und wüte nicht gegen dich selbst. – Wo du stehst, stehst du nun einmal. Jetzt kannst du für dich nichts mehr tun, als aufmerksam sein, vorsichtig zu stehen. Stehst du so, so hast du das deinige getan. Fällst du, so ist es nicht deine Schuld. – Gehe hin und diene einem Staate mit Gut und Blut, mit Leib und Leben, mit Denken, Wissen, Wirken und Wollen, nach allen deinen Kräften, und vermodere, wenn’s Glück gut ist, im Kerker unschuldig. Oder, gibt es keine Beispiele? Die alte und neue Geschichte wird dir welche zeigen. Wie so mancher Wohltäter eines Staates starb in Ketten? – Stirbst du so, so kannst du wenigstens nicht über Undank klagen.

RINALDO Ich kenne dich, wenn du in’s Deraisonnieren kommst.

ALTAVERDE Und ich dich auch, wenn du in’s Grübeln kommst. – Mein Deraisonnieren, wie du es nennst, macht mich zum Stoiker. Dein Grübeln taugt nichts, und macht dich unleidlich. – Was wärst du denn jetzt wohl, wenn du in Ostiala geblieben wärst und deines Vaters Ziegen länger gehütet hättet?

RINALDO Was ich jetzt nicht bin. Ein ehrlicher Mensch.

ALTAVERDE Du hast Handlungen ausgeübt, um die dich die edelsten Menschen beneiden müssen.

RINALDO Sie haben keinen Wert. Ein Räuber übte sie aus.

ALTAVERDE Das kann wahrlich den edlen Handlungen nichts von ihrem Werte benehmen! –

RINALDO Wer ein unedles Gewerbe treibt, kann nebenbei kein edles treiben.

ALTAVERDE Verflucht! was du da sagst! – Sind dir nicht Freudentränen geflossen? Hat man dich nicht im Gebete eingeschlossen? Hat man dich nicht gesegnet?

RINALDO Ach! man wußte nicht, daß man einen Räuber segnete.

ALTAVERDE Martere dich nicht selbst ab!

RINALDO O! mein Geschick, hätten sie mich bei meinen Ziegen gelassen! – Ich sage dir, ich kann mich meiner Taten weder rühmen noch freuen, denn, wenn auch einige darunter gut gewesen sein sollten, so waren doch der bösen weit mehrere, die mich einst noch zum Rabensteine führen werden.

ALTAVERDE Bist du schon dort? – Laß mich schlafen. – Gute Nacht!“

 

 

Christian Vulpius (23 januari 1762 – 26 juni 1827)

Tekening van J. Schmeller, rond 1825