Hellmuth Karasek

De Duitse journalist, schrijver, film- en literair criticus en hoogleraar theaterwetenschap Hellmuth Karasek werd geboren op 4 januari 1934 in Brno, Moravië, Tsjechoslowakije. De familie Karasek vluchtte in 1944 tijdens WO II voor het Rode Leger van het Silezische Bielsko naar Duitsland en kwam via tussenstations in Bernburg terecht. Eerder was Karasek lid van de Hitlerjugend geweest. Zijn middelbare schoolperiode (1948-1952) in Bernburg heeft hij literair verwerkt in zijn boek “Auf der Flucht”. Na zijn eindexamen in 1952 verhuisde Karasek van de DDR naar de Bondsrepubliek Duitsland. Hij studeerde Duitse literatuur, geschiedenis en Engels aan de Universiteit van Tübingen. Karasek begon zijn journalistieke carrière bij de Stuttgarter Zeitung. Daarna was hij een jaar hoofd dramaturgie aan het Württembergische Staatstheater Stuttgart en vanaf 1968 theatercriticus voor het weekblad Die Zeit. Tussen 1974 en 1996 leidde Karasek de culturele afdeling van het tijdschrift Der Spiegel, Zijn ervaring verwerkte hij in 1998 in de roman “Das Magazin”. Na Der Spiegel was hij tot 2004 mede-redacteur van de Berlijnse krant Der Tagesspiegel. Karasek woonde in Hamburg en werkte voor de krant Die Welt, Welt am Sonntag en de Berliner Morgenpost van Axel Springer SE, maar was ook vaak te zien in verschillende televisieprogramma’s. Zo trad hij onder andere, in alle edities van het RTL programma Die 5-Millionen-SKL-Show als prominente sponsor van de kandidaten op. Gedurende de lange periode van 1988 tot 2001 was Karasek vaste deelnemer van het ZDF-programma Das Literarische Quartett onder de dominante leidiing van Marcel Reich-Ranicki. In 1992 werd Karasek honorair hoogleraar bij de afdeling Theater Studies van de Universiteit van Hamburg.
Uit zijn tweede huwelijk met Armgard Seegers heeft Karasek vier kinderen, waaronder de regisseur en artistiek leider Daniel Karasek en de advocaat en schrijver Laura Karasek-Briggs. Zijn jongere broer was de schrijver Horst Karasek.

Uit: Frauen sind auch nur Männer

“Normalerweise reden wir, »wie uns der Schnabel gewachsen ist«, wir nehmen dabei »kein Blatt vor den Mund« – während wir offiziell bei Feiern, Reden, Ansprachen »nach der Schrift« reden, sogenanntes »Schriftdeutsch«. Manch- mal heißt es auch, dass wir »wie gedruckt« lügen.
Jetzt geht’s einmal nicht» hochdeutsch« zu,also rechtschreiberisch rechthaberisch, nicht dudenmäßig, sondern phonetisch, gebabbelt, genuschelt, gequatscht, gesabbert. Wie der Volksmund spricht.
Die folgende Geschichte sollte am besten laut gelesen werden, mit allen Tücken und Weichheiten der sächsischen Sprache: Da bestellte eine Frau telefonisch ein Flugticket von Leipzig nach Porto. Und bekam ein Ticket nach Bordeaux. Bordeaux in Südfrankreich, Porto in Portugal.
Oder war’s umgekehrt, sie wollte nach Bordeaux und be- kam eins nach Porto? Ist ja egal, gehupft wie gesprungen, denn offenbar sprach sie Bordeaux oder Porto gleich aus, als Bordo, eben sächsisch. Und da saß sie nun mit ihrem falschen »Ticket«, respektive »Digged«, und bekam es nicht getauscht. Ein Schicksal aus Sachsen, wo harte Männer im Liebesrausch schon mal stöhnen: »Gib mir wilde Diernamen, nenn misch Buma!« Auf Hochdeutsch: Puma.
In Sachsen hat der Satz »Rechenwärmer kriechen« zweierlei Bedeutung. Er kann biologisch sein: »Regenwürmer kriechen«. Oder meteorologisch: »Regen werden wir kriegen.« Je nachdem. Ähnlich beinlos weichtierhaft wie in der sächsischen Artikulation geht es nur noch im Hessischen zu, wo Goethe im »Faust« »Ach neige, du Schmerzensreiche« dichtet: »Ach neiche«, sagt Gretschen im Gebet. Damit es sich auf die »schmerzensreiche« Himmelskönigin reime. Oder Goethes berühmte letzte Worte: »Mehr Licht!«, soll der Olympier gesagt haben. Aber sagen wollte er: »Mer licht hier schlescht.« Man liegt hier schlecht; da fuhr ihm der Tod in die Parade.
Auch der »Struwwelpeter«-Autor Dr. Heinrich Hoffmann babbelte eindeutig hessisch weich und dichtete über den fliegenden Robert: »Hui, wie pfeift der Sturm und keucht – dass der Baum sich niederbeugt.« Was sich auf Hessisch  tatsächlich reimt.
In Sachsen gibt es die Geschichte vom Zoologie-Professor, der angeblich alle Studenten nur über Würmer examinierte. Also lernten sie nur über diese Griechdiere. Er fragt den Ersten, oh, Schreck!, überraschend nach den Elefanten. Der sagt: »Der Elefant ist groß und hat einen Rüssel. Der Rüssel ist wie ein Wurm. Die Würmer zerfallen in die Faden-, Band- und Spulwürmer …«, und dann rasselt und kellerasselt es nur so. Den Zweiten fragt er nach den Löwen.Der antwortet erschrocken:» Der Löwe lebt in Afrika. In Afrika ist es wärmer. Die Wärmer zerfallen in die Faden-, Band- und Spulwärmer …«

 
Hellmuth Karasek (Brno, 4 januari 1934)