Isaac Bashevis Singer, Marilyn French, Margriet de Moor, Kerstin Preiwuß, Veza Canetti, Freya North

De Amerikaans-Poolse schrijver Isaac Bashevis Singer werd geboren op 21 november 1904 als Isaac Hertz Singer in Radzymin, Polen. Zie ook alle tags voorIsaac Bashevis Singer op dit blog.

Uit: Der Büßer (Vertaald door Gertrud Baruch)

„Im Jahre 1969 hatte ich zum ersten Mal Gelegenheit, die Klagemauer zu sehen, über die ich schon so viel gehört hatte. Sie sah etwas anders aus als die auf den Holzdeckel meines Gebetbuches geschnitzte Klagemauer. Da waren Zypressen zu sehen, hier jedoch konnte ich keinen einzi­gen Baum entdecken. Jüdische Soldaten bewachten den Zugang. Es war hellichter Tag, und zahlreiche Juden ver­schiedenster Art hatten sich hier eingefunden. Aschkena­sim und Sefardim waren da. Jugendliche mit schulterlan­gen Schläfenlocken, bekleidet mit Kniehosen, rabbini­schen Hüten und flachen Schuhen, unterhielten sich in ungarisch gefärbtem Jiddisch miteinander. Umringt von Neugierigen, hielt ein weiß gekleideter sefardischer Rabbi­ner in hebräischer Sprache eine Predigt über den Messias. Manche Besucher sagten das Totengebet auf, manche psalmodierten das Achtzehngebet. Einige schlangen sich Gebetsriemen um den Arm, andere wiegten den Ober­körper, während sie Psalmen rezitierten. Bettler baten mit ausgestreckter Hand um Almosen, manche feilschten sogar mit ihren Wohltätern. Vierundzwanzig Stunden am Tag betrieb hier der Allmächtige sein Geschäft.
Ich stand da und betrachtete die Mauer und die benach­barten, von Arabern bewohnten Straßen. Die Häuser, so schien es mir, hielten sich wie durch ein Wunder aufrecht, eins überragte das andere, und alle reckten sich und drän­gelten, um eine bessere Aussicht auf die Steinmauer zu haben, die als Erinnerung an den heiligen Tempel stehen­geblieben ist. Die Sonne brannte, er herrschte eine trockene Hitze, und überall roch es nach Wüste, uralter Zerstörung und jüdischer Ewigkeit.

Plötzlich kam ein schmächtiger Mann, der einen Kaftan und einen Samthut trug, auf mich zu. Dort, wo sein Man­tel auseinanderklaffte, war ein breiter Gebetsschal zu se­hen, dessen Fransen ihm fast bis zu den Knien reichten. Er hatte einen weißlichen Bart, aber ein jugendliches Ge­sicht. Seine Augen, so dunkel wie schwarze Kirschen, bezeugten, daß er ein junger, früh ergrauter Mann war.“

 

Isaac Bashevis Singer (21 november 1904 – 24 juli 1991)

Portret door Sylvia Ary, 1935

 

De Amerikaanse schrijfster en literatuurwetenschapster Marilyn French werd geboren op 21 november 1929 in New York. Zie ook mijn blog van 21 november 2007  en ook mijn blog van 21 november 2008 en ook mijn blog van 21 november 2009 en ook mijn blog van 21 november 2010.

Uit: Tochter ihrer Mutter (Vertaald door Cornelia Holfelder)

„MEINE MUTTER IST alt geworden, obwohl sie immer behauptet hat, sie werde jung sterben. Während meiner ganzen Kindheit erklärte sie mir immer wieder warnend – drohend? -, daß sie wegen ihres schwachen Herzens dieses Jammertal frühzeitig verlassen werde; mein robuster, bäurischer Vater hingegen werde ewig leben, die Erinnerung an die von ihr mit soviel Mühe zubereiteten Mahlzeiten in Schweinefleisch und Bohnen aus der Dose ertränken und es sich dabei nicht minder schmecken lassen. Als ich mit fünfzehn eines Nachmittags heimlich in den Schubladen ihrer Kommode stöberte – wohl in der Hoffnung, irgendeinen Hinweis darauf zu finden, was ich ihr bedeutete -, stieß ich auf einen versiegelten Umschlag mit der Aufschrift “nach meinem Tode zu öffnen”. Ich riß ihn zornig auf, förderte ein Blatt Schreibpapier daraus zutage und erfuhr, daß ihr Limoges-Service für acht Personen (das nicht mehr ganz vollständig war), ihre fünf kristallenen Wassergläser (eines war kaputtgegangen) sowie ihr Tafelsilber, ebenfalls für acht Personen, zu gleichen Teilen an meine Schwester und mich übergehen sollten. Noch immer wütend, zündete ich das Blatt an, und als es in Flammen aufging, warf ich es in meiner Panik ins Klo. Weil das Papier weiterbrannte, warf ich hastig den Klodeckel zu, ohne zu bedenken, daß er aus Plastik und folglich leicht entflammbar war. Als die Klobrille zu brennen anfing, rief ich die Feuerwehr.“

 

Marilyn French (New York, 21 november 1929 – 2 mei 2009)

 

 

De Nederlandse schrijfster Margriet de Moor werd als Margaretha Maria Antonetta Neefjes op 21 november 1941 in Noordwijk geboren. Zie ook mijn blog van 21 november 2008 en ook mijn blog van 21 november 2009 en ook mijn blog van 21 november 2010.

 

Uit: De virtuoos

‘De a,’ – hij gaat tot handelen over – ‘is open en rond van vorm.’

Deze kus is een overmeestering. Mijn stomme gelukskreet (ah!) bestaat ook uit verbazing. Deze beslistheid? Deze mannelijkheid? Zelfs niet op het moment, een uur geleden, of twee uur, wie let er nou op de tijd, toen ik zijn verlangen dan toch domweg begon te zien…

Hij fluistert boven mijn lippen: ‘Je moet niet alleen je mond wijd opendoen, maar ook, en vooral, je keel. Wil je deze belangrijke klinker maken dan moet je, zeg ik je, je tong plat neerleggen.’

Ik gehoorzaam. Ik leer. Mijn hoofd wordt op het kussen gedrukt.

Hij dringt aan: ‘Platter, veel passiever, hoor eens, je mag op geen enkele andere sensatie uit zijn…’

Ademhaling, Stilte en verstikte keelklanken. O!

(Lippen rond, de ruimte vanbinnen intact…) Dat de geheimste hoeken van mijn mond worden doorzocht, afgetast en tot leven gebracht – punten, bogen, akkoord: deze koepel denk je je in als de koepel van een immens gewelf –, brengt mij in een sfeer van ijver en aandacht die ik tot diep in mijn binnenste voel.

Maar persoonlijk zou ik, als de les toch doorgaat, nu liever wat afdwalen."

 

Margriet de Moor (Noordwijk, 21 november 1941)

 

De Duitse dichteres en schrijfster Kerstin Preiwuß werd geboren op 21 november 1980 in Lübz en groeide op in Plau am See en Rostock. Zie ook mijn blog van 21 november 2008 en ook mijn blog van 21 november 2009 en ook mijn blog van 21 november 2010

altweibertag

angst zeichnet die wand ab
hinter der ich sitze
draußen verfällt regen
messbares kichern der nymphen
oder der sirenen
höre ich sie weil ich innendrin selig bin?

das glaube nicht
was unentwegt klingt
sind wörter, schnell
wachsende weiden
wund von innen
nach außen gekrümmt

liegt’s brustbein offen
klafter in den bäumen
borke übersprungener knochen

sieh mich an
sieh mich an bis zum grund
du kannst mich einsehen bis zum grund
bloß hab ein einsehen mit mir:
niemand, der es verdient
nicht geborgen zu sein

Kerstin Preiwuß (Lübz, 21 november 1980)

 


De Oostenrijkse schrijfster en vertaalster
Veza Canetti werd als Venetiana Taubner-Calderon geboren op 21 november 1897 in Wenen.
Zie ook mijn blog van 21 november 2008 en ook mijn blog van 21 november 2009 en ook mijn blog van 21 november 2010

 

Uit: Briefe an Georges

„Und was die beiden anderen Autoren anlangt, er kennt vielleicht zehn Seiten Kafka und zwanzig Seiten Joyce, der Vortrag wird dennoch glänzend sein, was ich nur fürchte – das sind Hörer, ich fürchte die Fragen. Bei Proust kann man sie nicht beantworten, das sind keine einfachen Sätze und Andeutungen. Weisst Du was, er gab mir Proust vom zweiten Band an zu lesen, der erste fehlte, er sagte das ist ganz egal und natürlich verstand ich dieses herrliche Werk nicht. Ich schreib ihm jetzt eigens immer darüber ums ihm schmackhaft zu machen, so Szenen wie bei den Guermantes, das regt ihn auf. Bitte sei wieder lieb zu ihm und schrei nicht mit ihm, einmal bin ich Dir sogar

dankbar, denn das gibt ihm doch zu denken, und wie Du recht hast mit dem Plan! wie das richtig ist! Wie Du ihn retten könntest wenn er den Plan noch macht! Hier hab ich monatelang sekkiert, arbeit an den Vorträgen, es ist nicht die 50 Pfund es sind tausende Pfund. Er kann sie hier im Land zehn Mal wiederholen, auch im B.B.C., ich übersetze sie indessen, er kann damit im Kontinent reisen, er kann sie drucken, er kriegt hier ein Vermögen für ein Essay, nichts wird hergegeben und dann fall ich zusammen. Ich bin bestimmt ein Melancholiker der aber sehr manische Zeiten hat, wie jetzt, wo ich

hundert Dinge unternommen hab von denen etliches wieder gelingen wird, wie das mit Deutschland, das ich hinter seinem Rücken machte, der Verlag war ihm zu unbekannt! Mach ihn bekannt, schrie ich! Der bekannte Verlag Knopf hat nichts für ihn erreicht weil er es nicht nötig hatte sich einzusetzen, geht das Buch nicht gehn hundert andere. Dieser unbekannte Verlag muss sich einsetzen, denn er hat noch keine grossen Autoren. Dieser Kampf, diese Streitigkeiten, dan war er überglücklich dass die Dramen endlich in Buchform herauskommen. Dem deutschen Verleger musst ich schreiben Du hast die Lebensbeschreibung geschickt, ich konnt ihn nicht desavouieren, ich folge Dir und sandte nur die Daten.“

 

Veza Canetti (21 november 1897 – mei 1963)

 

De Britse schrijfster Freya North werd geboren op 21 november 1967 in Londen. Zie ook mijn blog van 21 november 2008 en ook mijn blog van 21 november 2009 en ook mijn blog van 21 november 2010.

Uit: Pip

There’s really not that much difference between lap dancing and doing what I do,’ Pip proclaimed in a very matter-of-fact way over a robust but imaginative dinner that her uncle Django had spent the afternoon preparing in celebration of his three nieces’ weekend visit home to Derbyshire. Django spooned a large portion of something alarmingly beige on to his plate and appeared to contemplate it at length. In fact, he was considering his eldest niece’s words, wondering if he’d misheard, wondering if Pip had changed jobs; wondering, basically, what on earth he was going to do with her. Pip’s two younger sisters, Fen and Cat, sniggered into their semolina. Django had proudly called in ‘polenta’. But that was imaginative both with the truth and with the ingredients of the dish itself.
The Three sisters tactfully referred to it as ‘polenta’ because they, too, were being imaginative with the truth as well as heedful of the chef’s sensitivities. Having been brought up single-handedly by their uncle Django, the McCabe girls were well accustomed to his eccentricities and loved him all the more because of them. He devoted the same imaginative attention to idiosyncratic detail in his dress sense as to his cooking. The sisters saw nothing untoward about pea soup with tuna and stilton, or rhubarb crumble with Jelly Babies instead of rhubarb. They had never gone hungry and their taste buds had developed a commendable and valuable robustness. Nor did they think it odd that a man in his late sixties should dress in the souvenirs of his colourful past. Today, as Django dollaped polenta on to his plate and enlivened it with a hearty slosh of Henderson’s Relish, he tucked his paisley cravat (he’d partied with the Kinks in the 1960′s) into his cambric shirt, and loosened the enormous buckled belt he’d acquired at some free festival or other, currently holding a pair of jeans Clint Eastwood would have coveted for a Spaghetti Western.”

 

Freya North (Londen, 21 november 1967)

 

Zie voor nog meer schrijvers van de 21e november ook mijn vorige blog van vandaag.