De Tsjechische schrijver, journalist en vertaler Ivan Olbracht (eig. Kamil Zeman) werd geboren op 6 januari 1882 in Semily. Zie ook alle tags voor Ivan Olbracht op dit blog.
Uit: Waffen – Waffen (Vertaald door Otto Katz)
„Nix Bett, nix Tisch, nix Stuhl. Ich da zehn, zwanzig und noch drei Tage, jeden Tag, heute, gestern, morgen öffnet sich die Türe und es kommt ein Honved-Oberleutnant, ein Honved-Kadett und zwei Soldaten. Der Oberleutnant Graf Belaffy Imre und der Kadett Baron Czengery Taszilo. Kleider herunter, weg, weg, weg, alles von mir weg, bin ganz nackt. Sie legen mich auf die Erde, Mund zur Erde so — und halten fest. Der Kadett hat eine Flasche, so wie die, die auf dem Koffer steht, Säure! Weißt du, was das ist, kennst du H zwei SO vier?”
“So, wie ich es dir auf den Rand der Zeitung schreibe.”
„Aha, du kennst das. In der Säure steckt ein Gänsekiel.
Das muss ich dir aufmalen. Siehst du, eine Gans und da zupf aus einem Flügel heraus, — so, eine Feder.
Und der Kadett taucht diese Feder in die Flasche mit der Säure H zwei SO vier und steckt sie mir dann in den Hintern. Ich brülle — ah — ich brülle schrecklich vor Schmerz. Jeden Tag, weißt du, heute, gestern, morgen, zehn, zwanzig und noch drei Tage. Der Oberleutnant und der Kadett stehen über mir und rollen die Augen: ,Sprich.’ Ich: ,Nein.’ Sie: .Sprich Bestie.’ Ich: ,Nein.’ Sie: ,Wo ist Acz Aladar, wo ist Feher, wo ist Szabo?’ Ich: ,Nein.’ Sie haben Peitschen, sie peitschen mich, bis ich die Besinnung verliere, dann bringen sie einen Eimer und begießen mich, bis ich die Augen öffne.“
Ivan Olbracht (6 januari 1882 – 20 december 1952)
Standbeeld in Kolochava, Oekraïne
De Russische dichter, schrijver en vertaler Benedikt Konstantinovich Livshits werd geboren op 6 januari 1887 in een geassimileerd joods gezin in Odessa. Zie ook alle tags voor Benedikt Livshits op dit blog.
Uit: L’archer à un œil et demi (Vertaald door Emma Sébald e.a.)
« Je me représente l’ensemble des unités de la langue poétique comme une masse conti-nue, comme un seul tout organique, dans lequel je distingue des parties à poids spécifi-que inégal, pour ainsi dire, des parties à état de raréfaction inégal. Ces différences sont déterminées par la liaison plus ou moins étroite de l’aspect sonore du mot avec son contenu sémantique et émotionnel et se disposent sur une échelle, dont la base coïncide avec notre vocabulaire courant, pratique, et dont le sommet va se ficher dans la région du son pur. Conformément à cette conception, je considère comme supérieur le type de construction où les mots se combinent selon les lois d’affinité interne, ou se cristallisent librement selon leurs axes propres, sans chercher à s’accorder avec l’ordre des phéno-mènes du monde extérieur ou de mon “moi” lyrique. De là, comme conséquence ultime, pour l’instant simplement théorique, l’abolition de la syntaxe, comme système de combi-naison de mots qui n’a de légitimité que dans la langue des concepts uniquement, et, comme conséquence accessoire, la modification de la syntaxe dans le but d’éliminer la narrativité au profit de la figurativité. J’ai donné des échantillons de la nouvelle syntaxe du discours poétique et non poétique dans mon dernier ouvrage Vols e solnce, livre de propositions théoriques plus que de réalisations concrètes.»
Benedikt Livshits (6 januari 1887 – 21 september 1938)
Osip Mandelstam, Kornei Chukovsky, Benedikt Livshits en Yuri Annenkov in 1914
De Nederlandse schrijfster, publiciste, feministe en politica Anja Meulenbelt werd geboren in Utrecht op 6 januari 1945. Zie ook alle tags voor Anja Meulenbelt op dit blog.
Uit: De schaamte voorbij
“Ik wil geen kompromissen sluiten. Ik wil me niet schamen. Het is moeilijk. Na het kompromis van wat ik schreef in politieke taal, ekonomiese taal, om verstaanbaar te zijn voor bondgenoten, bleek dat te veel was weggevallen dat niet paste in de schema’s. Ik schrijf om mijn evenwicht te herstellen. Tegenwicht voor de marxistiese taal waarin ik veel kon vatten maar niet alles. Het zou een eenheid moeten zijn, het moet een eenheid worden, maar dat is het nog niet. Het persoonlijke is politiek, maar voorlopig loopt door mijn schrijven dezelfde breuk als waar ik in de realiteit op stukloop.
Een te gemakkelijk sukses, onze pijn vertaald in termen van produktie en reproduktie. Mensen die naar me toe komen om me te vertellen dat ze het nu begrijpen. Terwijl ik al jaren hetzelfde zeg. ‘Je nivo is zoveel hoger dan een paar jaar terug toen je nog van die opgewonden stukjes schreef,’ zegt iemand.
Mijn pijn is uit het schema gevallen. Zonder pijn begrijpen ze het beter. Een te gemakkelijk begrip. Ik krijg de behoefte het weer af te breken. Zo simpel liggen de zaken niet. Nazonnend in de warmte van komplimenten, mijn ego een maat groter, word ik weer wantrouwig. Als vriendschap zo eenvoudig is dan heb ik te weinig gezegd.
Opnieuw de verleiding om het daarbij te laten. Er bij te horen. De kameraden van vroeger die liegen dat ze altijd al hebben gezien hoe belangrijk we zouden worden. Die solidariteit veinzen die ze nooit hebben gevoeld. Hoe prettig is het om ze te geloven. Geen pijn. Geen kloof. Geen haat.”
Anja Meulenbelt (Utrecht, 6 januari 1945)
De Duitse schrijfster Astrid Gehlhoff-Claes werd geboren op 6 januari 1928 in Leverkusen. Zie ook alle tags voorAstrid Gehlhoff-Claes op dit blog.
Uit: Inseln der Erinnerung
„Freundlich blickt auch sein Herr, er lächelt zu Noah; er fragt immer, wie es geht; ungeschwätzig, er hat mich anfangs vor gefährlichen Hunden gewarnt, die wir meiden. Er hebt kurz die Hand, er geht weiter, schlank, federnd, fast achtzig – ein Rentner, den die Welt wach hält.
Das gilt hier für viele Menschen. Da kommt Micki, ein Spaniel, mit seiner Herrin, die über achtzig ist: zart, elegant, nach Hüftoperation am Stock gehend, aber nur wegen des Hundes, sonst geht sie frei. Über achtzig, ihr Mann ist neunzig, geht mittags mit dem Hund. Das macht die Straße möglich, unsere Straße, wo man von den Häusern über den stillen Fahrdamm direkt zum Ufer geht. Ihr Dasein ist lebenswichtig.
Wie das Kraftwerk, das am anderen Ufer aus Wiesen und Pappeln auftaucht, uns den Strom gibt, so gibt diese Straße den Mut zu laufen, zu leben, wenn es sonst nirgends mehr geht. Micki spielt mit Noah, die langen Ohren fliegen, auch Micki ist schon alt. Vielleicht nimmt sie einen kleinen King Charles, sagt die alte Dame, wenn Micki nicht mehr lebt. Zukunftspläne – ich liebe diese Straße, weil sie wie eine Blume durch ihren Anblick stärkt; ich hoffe, daß sie uns Tag für Tag diese Stärke vorblüht.
Florian bellt und bellt, wenn er andere rennen sieht, weil er nie von der Leine loskommt: Sein Herr geht an Krücken. Fünfundsiebzig Jahre, weit nach vorn gebeugt, unheilbarkrank. Dennoch geht er viermal täglich hier. Und daß er nur hier den Dackel behalten kann, sieht er. Sieht es dankbar.
Und schreibt es, schreibt sein ganzes reiches Leben auf. Dazu habe ich ihn angeregt. Aber diese Straße macht, daß er es auch durchhält. Durch ihre Lage, durch ihr Wesen, fein und allein, so daß Lautes nie eindringt; Vögel und Falter nur, die der Duft der Straße anzieht, die sie schmücken, die sie wie einen Kelch füllen. Wie das Singen einer Sommerwolke, die verweht.”
Astrid Gehlhoff-Claes (6 januari 1928 – 1 december 2011)
Leverkusen, Rathaus-Galerie
De Duitse schrijver Joachim Specht werd geboren op 6 januari 1931 in Weinböhla/Kreis Meißen. Zie ook alle tags voor Joachim Specht op dit blog.
Uit: Koala heißt das Wappentier
„Aus der Dunkelheit rollte eine zweimotorige Maschine die Landebahn herauf. Der Pilot musste weit hinten aufgesetzt haben. Schnell verzog sich der Zöllner mit seinem Hund zwischen die hinteren Stückgüter. Irgendwas stimmte hier nicht. Gemächlich wendete die alte Dakota, bis sie auf der Grasnarbe vor der Schiebetür der Lagerhalle zum Stehen kam. Aus dem Einstieg klappte eine Steigleiter. Zwei Männer liefen auf die Halle zu, sie trugen Schrotflinten unter dem Arm. Der Zöllner begriff, solche Typen waren nicht ansprechbar, die drückten gleich ab. Vorsichtshalber hielt er seinem Hund die Schnauze zu. Von seinem Platz aus konnte er die beiden Männer gut beobachten. Zielbewusst traten sie in die dunkle Halle. Der Schein einer Stablampe erfasste den Korb. Behutsam, als handele es sich um Explosives, trugen sie die Fracht zur Maschine. Als sie den Korb in den Einstieg hievten, fiel etwas heraus. Sie schienen es nicht bemerkt zu haben, denn die Treppe wurde hochgezogen. Motorengebrumm, die Maschine holperte zur Piste, startete ins Dunkel, hob ab.
Jetzt erst öffnete der Zöllner den Karabinerhaken, sein Hund schoss davon. Helles Gewinsel. Dort, wo die Dakota gewendet hatte, lag ein länglicher Gegenstand, eine Flasche, sie war aus dem Korb gefallen. Im Schein der Stablampe entdeckte der Zöllner einen Vogel. Der Flaschenhals war mit Watte verschlossen. Kein Zweifel, das war illegaler Tiertransport. Er gab den Fund über Sprechfunk durch und machte sich auf den Weg zum Zollbüro“.
Joachim Specht (6 januari 1931 – 12 februari 2016)
De Duitse schrijver Günter Görlich werd geboren op 6 januari 1928 in Breslau. Zie ook alle tags voor Günter Görlich op dit blog.
Uit: Eine Anzeige in der Zeitung
„Der Neue fällt auf im Lehrerkollegium. Seine Haare scheinen für einen Lehrer etwas lang zu sein, meint man. Auch trägt er grellfarbige Hemden und ein Seidentüchlein um den Hals. Er wirkt wie ein fremder bunter Vogel. Doch es ist nicht nur sein Äußeres, das Aufsehen erregt. Viel mehr schaffen seine überra-schenden Lehrmethoden und seine unbequemen Fragestellungen Unruhe. Auch Herbert Kähne ist von dieser Unruhe betroffen. Er soll — so will es Strebelow, der Schulleiter — den Neuen ,im Auge behalten’. Kähne erfüllt den Auftrag, denn er fühlt sich zu diesem ungewöhnlichen Menschen Manfred Just hingezo-gen, er möchte ihn ergründen, sein Vertrauen gewinnen. Gemeinsam durchstehen sie schwierige Situatio-nen und er glaubt bereits, ihm freund zu sein, da gerät ihm im Urlaub eine Anzeige in die Hände, die Just tot meldet. Kähne glaubt nicht, es sei ein Unfall gewesen, und mißachtet Strebelows Weisung, es bei dieser Version zu belassen. Er will der Wahrheit auf den Grund kommen. (Klappentext) (S. 47ff.) An jenem Tag hospitierte ich wieder einmal bei Just. Ich wollte in einer Staatsbürgerkwidestunde dabeisein, nicht um zu kontrollieren, nur um Neues zu hören und zu erfahren. Das sagte ich tun unter vier Augen. Er sah mich nachdenklich an, vielleicht ein wenig spöttisch. Ich konnte mich aber auch täuschen. Meine Hospitationswut bei Just, das wußte ich, war doch ziemlich ungewöhnlich. Er sagte: „Bitte, kommen Sie. Es kann aber sein, daß ich heute etwas vom Lehrplan abweiche. Ich meine, es ist notwendig. Doch Ihr Besuch ist ja, wie ich annehme, auch eine Abweichung vom Hospitationsplan.” „Ich habe daran Interesse”, sagte ich rasch, „es hängt von Ihrem Einverständnis ab.” Besonderes Aufsehen bei den Schillern erregte meine Teilnahme an der Stunde nicht oder nicht mehr. Man hatte sich daran gewöhnt, zumal Just nicht die geringste Unsicherheit oder anderweitige Reaktionen zeigte. Die Unterrichtsstunde begann tatsächlich ungewöhnlich. Keine Fragen, keine Wiederholung, keine Zu-sammenfassung, Just erzählte ein Erlebnis. Ich weiß nicht, ob das, was er den Schülern berichtete, von ihm wirklich erlebt worden war oder ob er sich die Geschichte ausgedacht hatte zum Zwecke größerer Anschaulichkeit im Unterricht.“
Günter Görlich (6 januari 1928 – 14 juli 2010)
De Britse dichter Idris Davies werd geboren op 6 januari 1905 in Rhymney, Monmouthshire. Zie ook alle tags voor Idris Davies op dit blog.
Mrs Evans fach, you want butter again
Mrs.Evans fach, you want butter again.
How will you pay for it now, little woman
With your husband out on strike, and full
Of the fiery language? Ay, I know him,
His head is full of fire and brimstone
And a lot of palaver about communism,
And me, little Dan the Grocer
Depending so much on private enterprise.
What, depending on the miners and their
Money too? O yes, in a way, Mrs. Evans,
Come tomorrow, little woman, and I’ll tell you then
What I have decided overnight.
Go home now and tell that rash red husband of yours
That your grocer cannot afford to go on strike
Or what would happen to the butter from Carmarthen?
Good day for now, Mrs.Evans fach.
Idris Davies (6 januari 1905 – 6 april 1953)
Cover biografie
Zie voor bovenstaande schrijvers ook mijn blog van 6 januari 2009.