Jan Weiler

De Duitse schrijver en journalist Jan Weiler werd geboren op 28 oktober 1967 in Düsseldorf. Hij groeide op in Meerbusch Jan Weiler en werkte tijdens zijn schooltijd als freelancer voor de Westdeutsche Zeitung. Na de middelbare school en vervangende diensplicht werkte hij als copywriter voor een reclamebureau. Vervolgens studeerde hij aan de School voor Journalistiek in München. Weiler was vanaf 1994 redacteur, toen van 2000 tot 2005 samen met Dominik Wichmann hoofdredacteur van het SZ magazine. Als zodanig schreef hij in 2002 voor een speciale uitgave over Italië een artikel over zijn schoonvader, die ooit als Italiaanse gastarbeiderr naar Duitsland was gekomen. De respons was onverwacht positief. Daarna ging hij in 2003 met zijn schoonvader Antonio naar Italië om zich daar diens levensverhaal te laten vertellen. Dat leidde tot het boek “Maria, ihm schmeckt’s nicht!”, dat volgens Weiler niet autobiografisch, maar als fictie opgevat dient te worden. Het boek combineert op humoristische wijze fictieve elementen met de verhalen van schoonvader “Antonio” en de ervaring van Weiler met zijn Italiaanse familie. In 2005 verscheen de opvolger “Antonio im Wunderland.” Sinds 2004 trekt Weiler rond als voorlezer van zijn werken. Het reisdagboek dat daarbij ontstond verwerkte hij in 2006 tot literatuur in zijn boek “In meinem kleinen Land”. Vanaf 2007 schrijft Jan Weiler wekelijks zijn column “Mein Leben als Mensch”, die sinds augustus 2009 verschijnt in “Welt am Sonntag”. In 2009 kwam de verfilming van “Maria, ihm schmeckt’s nicht”, waarvoor hij ook het scenario schreef, in de bioscoop. Hij heeft daar zelf een glimpoptreden als ambtenaar van de burgerlijke stand.

Uit: In meinem kleinen Land

“Willkommen zu diesem Buch. Ich darf Sie gleich darauf auf­merksam machen, dass Sie sich keinen Reiseführer gekauft haben. Wenn dies Ihre Absicht war, findet die Produktenttäu­schung wenigstens ganz am Anfang statt. Was Sie in Händen halten, ist ein Reisetagebuch. Und das ist etwas ganz anderes. Es stehen keine Handreichungen für Ausflüge zu Sehenswür­digkeiten drin. Ebenso fehlen Listen mit günstigen Hotels, in denen man ein gutes Frühstück bekommt. Auch Reiserouten für Schnäppchenjäger sind nicht enthalten. Aber was sonst? Eindrücke, Geschichten, Gespräche über und in unserem er­staunlichen kleinen Land.
Ich habe es von September 2005 bis Juni 2006 während einer Lesereise kennengelernt und darüber Buch geführt, indem ich jeden Tag notierte, was passiert war. Dieses Prinzip führt natürlich zu Ungerechtigkeiten, denn man kann fast keinem Ort gerecht werden, indem man dort nur einen Tag verbringt. Das Procedere war täglich gleich: mit dem Zug anreisen, per Taxi oder zu Fuß ins Hotel. Dann spazieren gehen. Etwas essen. Menschen in Theatern, Buchhandlungen oder Kulturzentren vorlesen. Schlafen. Frühstücken. Schreiben. Mit dem Zug wie­der abreisen. Auf diese Weise bleibt einem Ort nur eine kurze Zeit, um sich einzuprägen. Es entgeht dem Besucher natürlich so manches. Man übersieht die Schönheit Dortmunds, und lei­der war ich nicht im Sommer in Speyer, sondern am kältesten Wintertag. Mein Urteil über Itzehoe fällt wahrscheinlich un­gerecht aus, jenes über Dresden ist womöglich gemein. Manch­mal bekommt man falsche Eindrücke, sieht nicht richtig hin. Ich bitte dafür um Entschuldigung. Andererseits macht gerade das die Reise interessant. Was bleibt beim flüchtigen Kennenlernen einer Stadt hängen? Wo sieht man hin, was will man wissen? Und kann man sich in eine Stadt verlieben? Aber ja! Orte sind wie Menschen. Sie haben Charakter, Charme, Aus­strahlung. Oder auch nicht. Sie sind hässlich oder zu klein. Sie sehen grau aus oder alt oder freundlich. Sie grüßen über­schwänglich oder gar nicht. Sie wollen dich einladen oder ver­scheuchen. Davon – und von den Menschen in diesen Orten – handelt dieses Buch.

 


Jan Weiler (Düsseldorf, 28 oktober 1967)