Jens Petersen, David Malouf, Friedrich Hölderlin, Katharina Hartwell, Benoît Duteurtre,Touré, Gerard Malanga

De Duitse schrijver en arts Jens Petersen werd geboren op 20 maart 1976 in Pinneberg. Zie alle tags voor Jens Petersen op dit blog.

 

Uit: Die Haushälterin

“Er hatte Blumenkübel aus Marmor in den Vorgarten gestellt. Einige Jahre nach Kriegsende, kurz bevor er starb, ließ er Türen einbauen, hinter denen sich kein weiteres Schlafzimmer verbarg, kein ungenutzter Salon, nicht mal eine Kammer, bloß die nackte Außenmauer. Jemand erzählte mir, daß später die stämmigen Frauen der Arbeiterwohlfahrt darauf hereingefallen waren, »Prunk!« und »Luxus!« gerufen hatten, während sie ihm den Hintern putzten.
Im Keller hing dieses Photo: mein Großvater vor seinem Fahrrad. Das Photo war grobkörnig und bleich, unmöglich, im Gesicht zu lesen; aber wie er dastand, in einem Turnanzug, mit geschwellter Brust, die Arme über den Kopf gereckt, zählte er nicht zu den Menschen, die ich gern gekannt hätte.
Mein Vater bezog das Haus nach Ende seines Studiums. Er veränderte fast nichts, als wollte er keine Spuren hinterlassen oder niemanden erzürnen. Lediglich die Hundeklappe zur Terrasse war sein Werk, ein rot lackiertes Blechquadrat mit gummierten Rändern, dessen Scharniere im Wind quietschten. Im Garten markierte ein morscher Holzpflock das Grab eines Golden Retriever, der an meinem dritten Geburtstag das Rattengift in den Ecken der Wäschekammer entdeckt hatte.
Am Südrand des Grundstückes floß der Fluß, ein Nebenarm der Elbe, auf dem im Sommer Familien in ihren Kanus zum Sperrwerk trieben. Manche legten an, breiteten ihre Decken aus, pinkelten hinter die Brombeersträucher und hinterließen auf unserem Rasen leere Zigarettenschachteln, Kerngehäuse oder Klümpchen aus Alufolie. Ich sah ihnen zu, hinter den Gardinen versteckt, damit sie sich nicht fühlten wie Störenfriede.

In der Nachbarschaft wohnten ein junges Ärztepaar, ein Steuerberater, ein Pastor und der Kassenwart der SPD. In ihren Vorgärten standen die neuesten Opel, Hondas und Volkswagen. Die Ärzte hatten ein Baby, das morgens um sechs zu schreien begann; manchmal wachte ich davon auf. Mein Vater und diese Leute hatten wenig miteinander zu tun, höchstens sagten sie »Guten Tag« oder brachten sich Pakete, wenn der Postbote jemanden nicht angetroffen hatte.”

 

Jens Petersen (Pinneberg, 20 maart 1976)

 

De Australische schrijver David Malouf werd geboren op 20 maart 1934 in Brisbane. Zie alle tags voor David Malouf op dit blog.

 

Uit: Remembering Babylon

“It was a white man, though there was no way you could have known it from his look. He had the mangy, half-starved look of a black, and when, with a cry, he lost his grip on the rail and came tumbling at their feet, the smell of one too, like dead swamp-water; and must have been as astonished as they were by the words that had jumped out of his mouth because he could find no more of them. He gaped, grinned, rubbed his side, winced, cast his eyes about in a hopeless way, and when he found speech again it was a complaint, against himself perhaps, in some whining blackfeller’s lingo.
The boy was incensed. The idea of a language he did not know scared him. He thought that if he allowed the man to go on using it, he would see how weak they were and get the advantage of them. He jerked the stick in the direction of the man’s heart. ‘Stop that,’ he yelled. ‘Just steik yur mooth.’
The man, responding to the truculence of the boy’s tone, began to crawl about with his nose in the dust. The boy relaxed-That’s better, he thought-and even Flash, seeing now that the fellow was prepared to be docile, stopped yapping and began to tongue the stranger’s knees.
The man was not keen on it. With a childish whimper he began to hop about, trying to shake the dog off. Lachlan, disturbed and a little disgusted by this display of unmanliness but eager to show that he could be a generous victor, as well as a stern one, called Flash off. ‘Ge on wi’ ye,’ he told the fellow in as gruff a voice as he could manage, and soon had his prisoner going, but at a hobbling gait-one of his legs was shorter than the other. He ordered his cousins to keep back, and in the glow of his new-found mastery they let themselves be led.”

 

David Malouf (Brisbane, 20 maart 1934)

 

De Duitse dichter en schrijver Johann Christian Friedrich Hölderlin werd geboren op 20 maart 1770 in Lauffen am Neckar in het Hertogdom Württemberg. Zie alle tags voor Friedrich Hölderlin op dit blog.

 

Der Unzufriedne

Horat. Deformis aegrimonia.

»Schicksal! unglücksvolle Leiden

Heißt du Sterblichen die Freuden,

Die die steile Laufhahn hat,

Grausam rauben. Bange Tränen,

Die sich nach der Bahre sehnen,

Zu erzwingen ist dein Rat.«

 

An die jungen Dichter

Lieben Brüder! es reift unsere Kunst vielleicht,

Da, dem Jünglinge gleich, lange sie schon gegärt,

Bald zur Stille der Schönheit;

Seid nur fromm, wie der Grieche war!

Liebt die Götter und denkt freundlich der Sterblichen!

Haßt den Rausch, wie den Frost! lehrt, und beschreibet nicht!

Wenn der Meister euch ängstigt,

Fragt die große Natur um Rat.

 

Hyperions Schicksalslied

Ihr wandelt droben im Licht

Auf weichem Boden, selige Genien!

Glanzende Götterlüfte

Rühren euch leicht,

Wie die Finger der Künstlerin

Heilige Saiten.

Schicksallos, wie der schlafende

Säugling, atmen die Himmlischen;

Keusch bewahrt

In bescheidener Knospe,

Blühet ewig

Ihnen der Geist,

Und die seligen Augen

Blicken in stiller

Ewiger Klarheit.

Doch uns ist gegeben,

Auf keiner Stätte zu ruhn,

Es schwinden, es fallen

Die leidenden Menschen

Blindlings von einer

Stunde zur andern,

Wie Wasser Voll Klippe

Zu Klippe geworfen,

Jahr lang ins Ungewisse hinab.

 

Friedrich Hölderlin (20 maart 1770 – 7 juni 1843)

Hölderlins geboortehuis in Lauffen, anonieme potloodtekening, rond 1840

 

De Duitse schrijfster Katharina Hartwell werd geboren op 20 maart 1984 in Keulen. Zie ook alle tags voor Katharina Hartwell op dit blog.

 

Uit: Über Iva

“Neben mir Iva.
Die sonst am Tisch gegenüber sitzt. Heute aber nicht, kein Platz mehr für sie, darum kommt sie hierher. Fragt: Ist der noch frei? (Meint: den Stuhl neben mir.)
Ich antworte: Ja. Denn frei ist der, lange schon.
Hat viel Ahnung, Iva, nicht unbedingt von Hegel, nicht unbedingt von Kant, aber viel von allem anderen. Kann mir die Welt erklären, wenn ich gut zuhöre, kann es nicht leiden, wenn ich nicht zuhöre, merkt, wenn ich anfange mit den Bändeln meines Anoraks zu spielen, weist mich zurecht: Hörst du jetzt zu, oder nicht?
Dann höre ich zu.
Weil es sich so gehört, weil sie es so erwartet (schlägt es selbst vor, überlässt nichts dem Zufall), führe ich sie aus. Iva.
Ich finde für sie eine Katastrophe, da ist sie Besseres gewöhnt, hält nichts von dem Café, wäre lieber in ein richtiges Restaurant gegangen, erkundigt sich: Für mehr hat’s nicht gereicht?
Küssen darf man trotzdem. Anderes hat schon mehr Spaß gemacht.
Iva wohnt in einer WG, nach zwei Wochen nimmt sie mich mit, zeigt mir die Zimmer, außer ihr wohnt da nur einer, das ist Jasper. Das, finde ich, gilt nicht. Das finde ich, erkläre ich ihr, ist keine WG, wenn man da mit dem eigenen Bruder wohnt und wer bezahlt das? Die Eltern. Da lässt sich Iva nichts vormachen, sagt: Klar und überhaupt, was weißt du schon von WGs?”

 

Katharina Hartwell (Keulen, 20 maart 1984)

 

De Franse schrijver Benoît Duteurtre werd geboren op 20 maart 1960 in Saint-Adresse nabij le Havre. Zie alle tags voor Benoît Duteurtre op dit blog.

 

Uit: A nous deux, Paris !

« Dès que l’ancienne locataire disparut dans l’escalier, Jérôme, fou de joie, referma la porte et fit demi-tour pour contempler l’appartement. Son appartement, au coeur de Paris : deux belles pièces fraîchement repeintes, séparées par un double battant vitré à croisillons de bois. Et surtout, par terre, ce combiné gris en matière plastique : le téléphone ! Son premier téléphone, accessoire qui résumait l’étape franchie en montant de la province à la capitale.

A Rouen où il venait de passer deux ans, les étudiants n’en disposaient quasiment jamais. On se débrouillait, on se déplaçait, on utilisait les cabines publiques. Ici, le téléphone faisait partie des accessoires indispensables et vous transformait soudain en Parisien, avec son numéro à sept chiffres. Jérôme considérait avec gourmandise chacun de ces détails. Pour lui, la population française se divisait en deux catégories : les utilisateurs de numéros à six chiffres (quarante millions de provinciaux sans importance) ; et les détenteurs d’un numéro à sept chiffres : dix millions de privilégiés habitant cette métropole et ses banlieues, qui représentaient la France centrale, la France historique, la France moderne dans laquelle il venait enfin d’accomplir son entrée.

Il observa encore un instant l’appareil, son cadran circulaire, et le fil qui s’enfonçait au pied du mur dans la prise. Ce combiné posé sur le parquet, dans une pièce presque vide, avait quelque chose de bohème qui lui plaisait. S’accroupissant par terre, il décrocha pour s’assurer que la sonnerie fonctionnait bien. Son oreille absolue reconnut les 440 hertz de la tonalité : un la.”

 

Benoît Duteurtre (Saint-Adresse, 20 maart 1960)

 

De Afrikaans-Amerikaanse schrijver, journalist en cultuurcriticus Touré werd geboren op 20 maart 1971 in Milton, Massachusetts. Zie alle tags voor Touréop dit blog.

 

Uit:Who’s Afraid of Post-Blackness?

Once, I went skydiving. For about four minutes in 2007 I was above—and plummeting rapidly toward—a small town in the middle of the Florida panhandle. Jumped out of the plane solo at 14,000 feet. I did it for a TV show called “I’ll Try Anything Once” in which every week I accepted fear-inducing challenges. On the way to the skydiving center the production team stopped for lunch at a restaurant where three middle-aged Black men who worked there recognized me from TV and came over to our table to say hi. We got to talking and they asked what I was doing there. I told them I was on my way to go skydiving. Their faces went cold. They were stunned. One of them said, in a conspiratorial tone and at a volume meant to slide under the sonic radar of the white people sitting right beside me, “Brother, Black people don’t do that.” The other two nodded in agreement. They quickly glanced at the rest of my team and then back at me as if that clinched their point: The only people doing this risk-your-life, crazy foolishness are some loony white boys and you. As they saw it I was breaking the rules of Blackness. I was afraid but not about breaking the invisible rule book.

The plane was old and small with only a seat for the pilot, barely enough room for five adults to sit on the floor, and not enough height to stand. There was one clear, thin, plastic, rickety door that didn’t look strong enough to keep people from falling through it. The walls of the little plane were so thin that the sound of the engine permeated them completely. In order to be heard you had to yell.The plane did not move with the efficiency and grace you want from a plane, it reminded me of an old dying car that sputters and wheezes and makes you pray it’ll start and keep running until you get there. As it climbed into the sky it seemed to be saying, “I think I can, I think I can.” If I hadn’t been scheduled to jump out for the sake of television, I would’ve listened to the voice inside me yelling “Bail!”

 

Touré (Milton, 20 maart 1971)

 

De Amerikaanse dichter en fotograaf Gerard Joseph Malanga werd geboren op 20 maart 1943 in New York.Zie alle tags voor Gerard Malangaop dit blog.

Mark Rothko …

The parade of wrongdoers long since gone to their graves
and the streets have been emptied
and their stories have spun out and ended, mostly forgotten,
in the most mundane of ways
over subterfuge, greed, and the attempted usurping of justice.

… and now he sits deeply absorbed in his thoughts
as he’d done many times past, in the colors on colors,
and consumed by his demons
near the Boat Basin Central Park West
when the sky turned overcast with that wintry 4 o’clock hue.
The sun thickly veiled. The few
birds that had landed and then gone to rest.

Gerard Malanga (New York, 20 maart 1943)

 

Zie voor nog meer schrijvers van de 20e maart ook mijn blog van 20 maart 2011 deel 2 en eveneens deel 3.