David Malouf, Friedrich Hölderlin, Katharina Hartwell, Ralph Giordano, Ricus van de Coevering, Jens Petersen, Benoît Duteurtre, Gerard Malanga, Henrik Johan Ibsen

De Australische schrijver David Malouf werd geboren op 20 maart 1934 in Brisbane. Zie alle tags voor David Malouf op dit blog.

From a Plague Year

A sign first in the sky, then other tokens,
but plainer, on the flesh. June’s thirty suns
flared and we were tinder. Flies appeared
and bubbled in pools, their green gaze multiplied
the dead. But we, the elected, all that term
kept house, kept shop, kept silence, knowing no harm
would come to us. We paid our taxes, served
on juries, saw men punished or reprieved
from death under the law. God’s eye
was on us. Like a red-hot cautery
it pricked and burned. Who keep His just commandments
shall live. No terror can afflict the saints.

But still each week the numbers swell, the needle
glows. In a devil’s covenant, through all
the colours of the rainbow, pale flesh bruises
black, then stinks and softens. We stop our noses,
the death-cloud blooms. We find its dark seeds scattered
like sunshine, everywhere.
And so we board
our houses up, burn pitch, read in the Book
and choke. By day no footfall, no wheel’s creak
in the cobbled square. At night the town’s aswarm
with cries, a fearful traffic. Dung-carts climb
to where, in moonlit fields, whole families meet
at the real it’s edge, new nameless suburbs greet
new citizens; they seethe like privy holes.

Some say the plague’s a rat, soft-bellied squeals
in the rushes underfoot, a red-eyed fever
that glares. Or blame the Jews. Or claim the air
itself turns poisonous; where warm breath clouds
a glass invisible armies spawn, one word’s
enough to quell a city. It is death
we suck on now. The plague in our mouth.

No help! Gender of spiders on the tongue
that preaches, curses, pleads, God’s judgment wrung
in black sweat from our limbs. Are we in Bedlam
or is it Hell that rocks us with its flame?
The sickness in this month is grown so general
no man can judge. It comes to this: we kill
our neighbours with the very prayers we sigh
to Heaven. O my Lord, spare me, spare me.

 
David Malouf (Brisbane, 20 maart 1934)

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Peter Berling, David Malouf, Benoît Duteurtre, Touré, Gerard Malanga, Andrée Chedid

De Duitse schrijver, filmproducent en acteur Peter Berling werd geboren op 20 maart 1934 in Meseritz-Obrawalde. Zie ook alle tags voor Peter Berling op dit blog.

Uit: Ritter zum Heiligen Grab

»Gestattet mir eine letzte Kontrolle des Kontrahenten!«, sagte er zu Astair, er hatte den auffordernden Blick Yussufs aufgefangen, der seinem zierlichen Dolch galt. Die ziselierte Silberscheide ragte aus der Schärpe seines Hosenbundes. Wie um den rechten Sitz der Stricke noch einmal zu überprüfen, umrundete Bert el-Caz den Pfosten. Yussuf spürte deutlich, wie sich der Dolch zwischen seine Handgelenke schob, seine Finger konnten die Scheide ertasten. Der Schwarzbart schmunzelte zufrieden.
Astair gab das Zeichen zum Beginn des Wettstreits. Sofort begannen beide, die schmächtige Elgaine und der massige Ziride, an ihren Fesseln zu rucken. Die Menge begleitete ihre Anstrengungen mit anfeuernden Rufen, verfiel in rhythmisches Klatschen.
»Ich halt das nicht aus!«, stöhnte Astair.
»Dann wartet den Ausgang in der Taverne ab!« Der kleine Bert el-Caz lachte ihn aus. »Bei einem Schluck stärkenden Weines!« Er zerrte den Waffenmeister mit sich zum gegenüberliegenden ›Letzten Anker‹. Von dort aus, wo auch viele aus der Mannschaft des Ziriden völlig betrunken herumhingen, konnten sie den Schauplatz des Geschehens bestens einsehen. Yussuf rüttelte, bäumte sich auf wie ein tobender Stier, doch die Stricke gaben nicht nach, im Gegenteil, sie zogen sich immer fester zu.
Elgaine hingegen bewegte sich nur wenig, wie ein Grashalm im Winde. Sie lächelte still vor sich hin.
In der Taverne hatte Bert el-Caz noch nicht zum Becher gegriffen, als Astair ihn an seiner Hosenschärpe zu sich heranzog.
»Ich hab’s genau gesehen«, fauchte er den Kleinen zornig an, »wie Ihr den Dolch –«
Bert el-Caz grinste breit. »Scheide! Nur die Scheide!« Flink fasste er sich an seinen grünen Turban und zog die blanke Klinge wie eine Ziernadel aus dem Stoff. Sie tranken sich zu. »Hoffentlich habt Ihr die Prinzessin nicht zu fest –« Astair sah sich nicht gern düpiert, doch ein weiteres Mal musste er ein Feixen des Kleinen hinnehmen.“

 
Peter Berling (Meseritz-Obrawalde, 20 maart 1934)

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Friedrich Hölderlin, Katharina Hartwell, Jens Petersen, David Malouf, Benoît Duteurtre,Touré, Gerard Malanga

De Duitse dichter en schrijver Johann Christian Friedrich Hölderlin werd geboren op 20 maart 1770 in Lauffen am Neckar in het Hertogdom Württemberg. Zie ook alle tags voor Friedrich Hölderlin op dit blog.

Uit: Hyperion

„Hyperion an Bellarmin
Ich habe nichts, wovon ich sagen möchte, es sei mein eigen.
Fern und tot sind meine Geliebten, und ich vernehme durch keine Stimme von ihnen nichts mehr.
Mein Geschäft auf Erden ist aus. Ich bin voll Willens an die Arbeit gegangen, habe geblutet darüber, und die Welt um keinen Pfenning reicher gemacht.
Ruhmlos und einsam kehr ich zurück und wandre durch mein Vaterland, das, wie ein Totengarten, weit umher liegt, und mich erwartet vielleicht das Messer des Jägers, der uns Griechen, wie das Wild des Waldes, sich zur Lust hält.
Aber du scheinst noch, Sonne des Himmels! Du grünst noch, heilige Erde! Noch rauschen die Ströme ins Meer, und schattige Bäume säuseln im Mittag. Der Wonnegesang des Frühlings singt meine sterblichen Gedanken in Schlaf. Die Fülle der allebendigen Welt ernährt und sättiget mit Trunkenheit mein darbend Wesen.
O selige Natur! Ich weiß nicht, wie mir geschiehet, wenn ich mein Auge erhebe vor deiner Schöne, aber alle Lust des Himmels ist in den Tränen, die ich weine vor dir, der Geliebte vor der Geliebten.
Mein ganzes Wesen verstummt und lauscht, wenn die zarte Welle der Luft mir um die Brust spielt. Verloren ins weite Blau, blick ich oft hinauf an den Aether und hinein ins heilige Meer, und mir ist, als öffnet’ ein verwandter Geist mir die Arme, als löste der Schmerz der Einsamkeit sich auf ins Leben der Gottheit.
Eines zu sein mit Allem, das ist Leben der Gottheit, das ist der Himmel des Menschen.
Eines zu sein mit Allem, was lebt, in seliger Selbstvergessenheit wiederzukehren ins All der Natur, das ist der Gipfel der Gedanken und Freuden, das ist die heilige Bergeshöhe, der Ort der ewigen Ruhe, wo der Mittag seine Schwüle und der Donner seine Stimme verliert und das kochende Meer der Woge des Kornfelds gleicht.
Eines zu sein mit Allem, was lebt! Mit diesem Worte legt die Tugend den zürnenden Harnisch, der Geist des Menschen den Zepter weg, und alle Gedanken schwinden vor dem Bilde der ewigeinigen Welt, wie die Regeln des ringenden Künstlers vor seiner Urania, und das eherne Schicksal entsagt der Herrschaft, und aus dem Bunde der Wesen schwindet der Tod, und Unzertrennlichkeit und ewige Jugend beseliget, verschönert die Welt.“

 
Friedrich Hölderlin (20 maart 1770 – 7 juni 1843)
Gedenkplaat aan Hölderlins toren in Tübingen (detail)

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De Australische schrijver David Malouf werd geboren op 20 maart 1934 in Brisbane. Zie alle tags voor David Malouf op dit blog.

Uit: Dream Stuff

“His father was missing – that was the official definition. Or, more hopefully, he was a prisoner of war. More hopefully because wars have a foreseeable end, their prisoners come home: to be missing is to have stepped into a cloud. Jack’s mother, who was aware of this, never let a mealtime pass without in some way evoking him.
‘I suppose,’ she would say, ‘your daddy will be having a bite to eat about now.’
They knew quite well he wouldn’t be sitting down, as they were, to chops and boiled pudding, but it kept him, even if all he was doing was pushing a few spoonfuls of sticky rice into his mouth, alive and in the same moment with them.
When St Patrick’s Day came round she would say: ‘Sweet peas. They’re your father’s favourites. You should remember that, Jack. Maybe by the time they’re ready he will be home.’
One year, struck by one of the models in a Paton and Baldwin pattern book, she knitted a cable-stitch sweater for him. Jack held the wool when it was wound, watching the yards and yards it would take pass over his hands. Twenty skeins! When all the parts were finished and had been assembled into the shape of a sweater, his mother held it up to her shoulders. ‘Look, Jack.’
He was astonished by the bulkiness of it. He hadn’t remembered his father’s being so big. In a moment when his mother was out of the room he held its roughness to his cheek, but all he could smell was new wool.
Collapsed now between layers of tissue, it lay in a drawer of his father’s lowboy acquiring an odour of naphthalene.”

 
David Malouf (Brisbane, 20 maart 1934)

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De Duitse schrijver en arts Jens Petersen werd geboren op 20 maart 1976 in Pinneberg. Zie alle tags voor Jens Petersen op dit blog.

 

Uit: Die Haushälterin

“Er hatte Blumenkübel aus Marmor in den Vorgarten gestellt. Einige Jahre nach Kriegsende, kurz bevor er starb, ließ er Türen einbauen, hinter denen sich kein weiteres Schlafzimmer verbarg, kein ungenutzter Salon, nicht mal eine Kammer, bloß die nackte Außenmauer. Jemand erzählte mir, daß später die stämmigen Frauen der Arbeiterwohlfahrt darauf hereingefallen waren, »Prunk!« und »Luxus!« gerufen hatten, während sie ihm den Hintern putzten.
Im Keller hing dieses Photo: mein Großvater vor seinem Fahrrad. Das Photo war grobkörnig und bleich, unmöglich, im Gesicht zu lesen; aber wie er dastand, in einem Turnanzug, mit geschwellter Brust, die Arme über den Kopf gereckt, zählte er nicht zu den Menschen, die ich gern gekannt hätte.
Mein Vater bezog das Haus nach Ende seines Studiums. Er veränderte fast nichts, als wollte er keine Spuren hinterlassen oder niemanden erzürnen. Lediglich die Hundeklappe zur Terrasse war sein Werk, ein rot lackiertes Blechquadrat mit gummierten Rändern, dessen Scharniere im Wind quietschten. Im Garten markierte ein morscher Holzpflock das Grab eines Golden Retriever, der an meinem dritten Geburtstag das Rattengift in den Ecken der Wäschekammer entdeckt hatte.
Am Südrand des Grundstückes floß der Fluß, ein Nebenarm der Elbe, auf dem im Sommer Familien in ihren Kanus zum Sperrwerk trieben. Manche legten an, breiteten ihre Decken aus, pinkelten hinter die Brombeersträucher und hinterließen auf unserem Rasen leere Zigarettenschachteln, Kerngehäuse oder Klümpchen aus Alufolie. Ich sah ihnen zu, hinter den Gardinen versteckt, damit sie sich nicht fühlten wie Störenfriede.

In der Nachbarschaft wohnten ein junges Ärztepaar, ein Steuerberater, ein Pastor und der Kassenwart der SPD. In ihren Vorgärten standen die neuesten Opel, Hondas und Volkswagen. Die Ärzte hatten ein Baby, das morgens um sechs zu schreien begann; manchmal wachte ich davon auf. Mein Vater und diese Leute hatten wenig miteinander zu tun, höchstens sagten sie »Guten Tag« oder brachten sich Pakete, wenn der Postbote jemanden nicht angetroffen hatte.”

 

Jens Petersen (Pinneberg, 20 maart 1976)

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De Duitse schrijver en arts Jens Petersen werd geboren op 20 maart 1976 in Pinneberg. Zie alle tags voor Jens Petersen op dit blog.

 

Uit: Bis dass der Tod

„Nana, flüsterte er.

Nun hockt er auf einem Findling am Ufer, kneift die Augen zusammen und horcht inmitten des eisigen Morgengrauens in sich hinein. Sie sind allein; die ersten Wanderer werden erst später kommen, bloß der zerzauste Hund streunt im Dickicht des Schilfs umher, uriniert an den Grenzpflock und humpelt schließlich Richtung Wald, tief geduckt, mit hängendem Schwanz, am Steiß eine schwarze Wunde.

Alex schaltet den Gaskocher ein, rührt Kaffee in das trübe Wasser und legt die Tabletten aus dem Dispenser auf den schmalen Tisch, zwei große gelbe, die bitter schmecken, dazu eine weiße mit Zuckerhülle und dem Schriftzug eines bankrotten Konzerns. Nana kauert auf der Matratze und lauscht mit offenem Mund einem Sinfoniekonzert im Radio. Alex kann sehen, wie sie mit den Lidern blinzelt, zweimal.

Meinst du, sagt er.

Noch ein Blinzeln.

Ist gut, sagt Alex. Moment.

Er bückt sich und nimmt eine der weißen Einwegspritzen aus dem Kühlschrank. In seinem Inneren zieht sich seit ein paar Tagen alles zusammen; nie hat er solche Krämpfe gehabt, nie war sein Kopf so leer und dabei so schwer, so erfüllt von Stechen, Ziepen und diesem Rumoren. Manchmal meint er, Stimmen zu hören. Dann wäre alles aus. Hörte er Stimmen, würde er keinen Schritt mehr weitergehen, aber es ist bloß eine Art Murmeln, und meistens verebbt es im Nichts.

Er presst die Kanüle auf die Spritze und schiebt sie dann beinah bis zum Anschlag in das Fläschchen mit dem Morphium. Das Zeug ist zu schwach, Nana zu schaden; es nimmt ihr nicht mal den Schmerz. Er zögert, geht dann die kurze Strecke vom Herd hinüber zum Bett, hört das Tappen seiner Füße auf dem Laminat. Manchmal sieht er sich, wie er linkisch versucht, einen Verschluss zu öffnen oder auf dem Boden verschüttete Tabletten zusammenkratzt. Wie er singt, etwas vorliest oder Nana die Hand hält; wie er sie stützt und mit ihr spricht, fast, als versuchte er, etwas mit seiner Spucke zu kitten, das in Abermillionen harter Teile zerborsten ist.“

 


Jens Petersen (Pinneberg, 20 maart 1976)

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De Duitse schrijver en arts Jens Petersen werd geboren op 20 maart 1976 in Pinneberg. Zie ook  mijn blog van 20 maart 2007 en ook mijn blog van 20 maart 2009 en ook mijn blog van 20 maart 2010.

  

Uit: Bis dass der Tod

 

„Alex hebt den Taschenspiegel und sieht sein Zerrbild, schabt sich die Zähne mit einem geschnitzten Buchenstab, reibt sich die Achseln, befeuchtet das Gesicht und rasiert sich dann mit der letzten Klinge aus dem klammen Jutesack. Er sieht in den Spiegel und wischt das Blut weg, richtet sich schließlich auf, hustet und lauscht dem Schwingen der Schleimfäden in seinen Bronchien. Die Luft riecht nach Winter. Er stemmt die Hände in sein pochendes Kreuz, betrachtet die Türme des Heizkraftwerks am anderen Ufer, das Schwemmgut im Schilf – hagere Äste, ein schneebedecktes Stück Schutt, einen gefrorenen Fischkadaver. Er hustet noch einmal und spuckt in den Fluss.

Drüben, im Schatten der Brückenpfosten, steht der Wohnwagen. Die anderen Camper sind lange fort, kommen im Frühjahr wieder oder nie, da manche von ihnen längst alt geworden sind. Seine Lippen zittern. Zwei Stunden noch bis Mittag, denkt er. Er hat den schmalen Pfad geschippt, das Tonnenfeuer gelöscht, erneut den kargen Busch gestutzt und schließlich das alte Benzin aus dem Aggregat in eine Wasserflasche gefüllt. Über den Himmel ziehen Wolken. Am Uferweg hockt ein Hund.

Nachts hat er von Nana geträumt. Sie trug ihr Leichenhemd. Ihr Körper war winzig und dürr, mit Händen wie rostige Harken, flach aufeinandergelegt und gebunden über der trockenen Brust. Sie lag auf der Bahre in einem Raum mit kaltem elektrischem Licht. Als Alex schließlich aufgewacht war, lag er mit surrendem Kopf wie im Fieber und wälzte sich zwischen den stinkenden Decken herum. Er tastete nach ihrem Körper, zupfte den Schlafsack zurecht, nahm ihre Hand und strich darüber.“

 

 

Jens Petersen (Pinneberg, 20 maart 1976)

  

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De Australische schrijver David Malouf werd geboren op 20 maart 1934 in Brisbane. Zie ook mijn blog van 20 maart 2007 en ook mijn blog van 20 maart 2008 en ook mijn blog van 20 maart 2009.

 

Uit: Ransom

 

„The sea has many voices. The voice this man is listening for is the voice of his mother. He lifts his head, turns his face to the chill air that moves in across the gulf, and tastes its sharp salt on his lip. The sea surface bellies and glistens, a lustrous silver-blue-a membrane stretched to a fine transparency where once, for nine changes of the moon, he had hung curled in a dream of pre-existence and was rocked and comforted. He hunkers down now on the shelving pebbles at its edge, bunches his cloak between his thighs. Chin down, shoulders hunched, attentive.
The gulf can be wild at times, its voices so loud in a man’s head that it is like standing stilled in the midst of battle. But today in the dawn light it is pondlike. Small waves slither to his sandalled feet, then sluice away with a rattling sound as the smooth stones loosen and go rolling.
The man is a fighter, but when he is not fighting he is a farmer, earth is his element. One day, he knows, he will go back to it. All the grains that were miraculously called together at his birth to make just these hands, these feet, this corded forearm, will separate and go their own ways again. He is a child of earth. But for the whole of his life he has been drawn, in his other nature, to his mother’s element. To what, in all its many forms, as ocean, pool, stream, is shifting and insubstantial. To what accepts, in a moment of stillness, the reflection of a face, a tree in leaf, but holds nothing, and itself cannot be held.
As a child he had his own names for the sea. He would repeat them over and over under his breath as a way of calling to her till the syllables shone and became her presence. In the brimming moonlight of his sleeping chamber, at midday in his father’s garden, among oakwoods when summer gales bullied and the full swing of afternoon came crashing, he felt himself caught up and tenderly enfolded as her low voice whispered on his skin. Do you hear me, Achilles? It is me, I am still with you. For a time I can be with you when you call.“

 

Malouf

David Malouf (Brisbane, 20 maart 1934)

 

De Duitse schrijver en arts Jens Petersen werd geboren op 20 maart 1976 in Pinneberg. Zie ook  mijn blog van 20 maart 2007 en ook mijn blog van 20 maart 2009.

 

Uit: Die Haushälterin

 

Vielleicht hatte ich damals ein falsches Bild von meinem Vater, aber als ich begann, genauer darüber nachzudenken, war es für uns beide zu spät. Er maß zwei Meter, konnte mit seinen blauen Augen die Luft zerschneiden und trug einen schmalen Schnurrbart, den er mit Brother’s love in Form hielt. Seine bevorzugten Schuhe waren älter als ich, handgenähte Budapester, die er mit einem Geschirrtuch polierte, in deren Profil graue Flusen vom Teppich seines Büros un
d die hellen Körnchen der Pfade des städtischen Friedhofs steckten. Wenn das Wetter schlechter wurde, spielte sein Darm verrückt. Hinter dem Kaffeeservice für besondere Gäste lag im oberen Küchenregal ein Vorrat bunter Schachteln. Sobald die Krämpfe kamen, verzog er den Mund, ging zum Schrank, schluckte zwei grüne Kapseln mit einem Teelöffel Honig und sah nach oben, als harrte dort einer, der ihn erlösen könnte. Er liebte Antiquitäten; unser Haus war voll davon. Mein Urgroßvater hatte sie während der Wirtschaftskrise erstanden. Sie stammten aus Epochen, deren Namen ich ständig vergaß. Jede Volute war voller Bedeutung, aber sobald mein Vater in Monologe verfiel, nickte ich mit dem Kopf, sank in eine Art Trance und dachte an Schallplatten, die ich mir kaufen wollte, oder an Mädchen. »Diese Intarsien«, setzte er an, »diese Servante«, »diese Poudreuse«, »dieser Bauernspiegel« … Wenn ich mich auf Stühle setzte, Schubladen oder Schränke öffnete, rechnete ich mit berstendem Holz, porösem Leim, dem Ausreißen eines Griffes. Es war eines dieser Häuser, in denen man nachts zu bleiben hatte, wo Erwachsene einen haben wollten, im Bett; das knarzende Parkett hätte jeden verbotenen Schritt direkt an ihr Schlafzimmer übermittelt. Mein Urgroßvater hatte das Haus zwischen den Kriegen gekauft – »für eine Milliarde Reichsmark!«. Diese Anekdote erzählte mein Vater bei Familientreffen, wenn meinen Onkels und Tanten der Gesprächsstoff ausging. Er dröhnte es in die Runde: »Für eine Milliarde Reichsmark!«, mit bemühtem Ernst, als wollte er unser Lachen erzwingen. In solchen Momenten schämte ich mich. In jede Lehne, jeden Deckel, selbst in den Schuhschrank bei der Garderobe hatte mein Urgroßvater seine Initialen graviert.“

 

Jens_Petersen

Jens Petersen (Pinneberg, 20 maart 1976)

 

De Duitse dichter en schrijver Johann Christian Friedrich Hölderlin werd geboren op 20 maart 1770 in Lauffen am Neckar in het Hertogdom Württemberg. Zie ook mijn blog van 20 maart 2007 en ook mijn blog van 20 maart 2008.en ook mijn blog van 20 maart 2009.

 

Geh unter, schöne Sonne

 

Geh unter, schöne Sonne, sich achteten
Nur wenig dein, sie kannten dich, Heilige, nicht,
Denn mühelos und stille bist du
Über den Mühsamen aufgegangen.

 

Mir gehst du freundlich unter und auf, o Licht !
Und wohl erkennt mein Auge dich, Herrliches !
Denn göttlich stille ehren lernt ich,
Da Diotima den Sinn mir heilte.

 

O du des Himmels Botin ! wie lauscht ich dir !
Dir Diotima ! Liebe ! wie sah von dir
Zum goldnen Tage dieses Auge
Glänzend und dankend empor. Da rauschten

 

Lebendiger die Quellen, es atmeten
Der dunkel Erde Blüten mich liebend an,
Und lächelnd über Silberwolken
Neigte sich segnend herab der Aether.

 

 

         Abendphantasie

 

        Vor seiner Hütte ruhig im Schatten sitzt

    Der Pflüger, dem Genügsamen raucht sein Herd.

        Gastfreundlich tönt dem Wanderer im

            Friedlichen Dorfe die Abendglocke.

Wohl kehren itzt die Schiffer zum Hafen auch,

    In fernen Städten, fröhlich verrauscht des Markts

        Geschäft’ger Lärm; in stiller Laube

            Glänzt das gesellige Mahl den Freunden.

 

Wohin denn ich? Es leben die Sterblichen

    Von Lohn und Arbeit; wechselnd in Müh’ und Ruh’

        Ist alles freudig; warum schläft denn

            Nimmer nur mir in der Brust der Stachel?

 

Am Abendhimmel blühet ein Frühling auf;

    Unzählig blühn die Rosen und ruhig scheint

        Die goldne Welt; o dorthin nimmt mich

            Purpurne Wolken! und möge droben

 

In Licht und Luft zerrinnen mir Lieb’ und Leid! –

    Doch, wie verscheucht von töriger Bitte, flieht

        Der Zauber; dunkel wirds und einsam

            Unter dem Himmel, wie immer, bin ich –

 

Komm du nun, sanfter Schlummer! zu viel begehrt

    Das Herz; doch endlich, Jugend! verglühst du ja,

        Du ruhelose, träumerische!

            Friedlich und heiter ist dann das Alter.

 

friedrich-hoelderlin

Friedrich Hölderlin (20 maart 1770 – 7 juni 1843)

 

De Franse schrijver Benoît Duteurtre werd geboren op 20 maart 1960 in Saint-Adresse nabij le Havre. Zie ook mijn blog van 20 maart 2009.

 

Uit: Gaieté parisienne (Vertaald door Bruce Benderson)

 

Nicholas got up to wander through the square. He gazed at the cathedral’s towers, hemmed within the scaffolding of a cleaning company. He tried to make out the high passageways through which Quasimodo and Esmeralda had run in that old movie. He got closer to the façade, where hundreds of cameralenses competed for views of copies of medieval statues. Autumn sun infused the bodies coming and going through the two doors. A few of them lingered on the bridge, watching the tourist boats pass, their loudspeakers recounting the history of la Cité. At a distance hummed the flock of protector buses.
On the square, acrobats and sidewalk artists were holding a small street fair. Perched on a traffic post, a man made up like the eighteenth century imitated the slow, jerky motions of an elderly robot. On stools in front of easels, painters portrayed Notre-Dame and its branch of the river–in the impressionist style. They studied the scene minutely, before returning to their canvases, where their brushes– like magic wands– eliminated all traces of traffic, buses, tourists, video cameras, and scaffolding, reconstituting the image of Paris éternel.
At the center of the square, some kids were running around a donkey. This real beast was harnessed to a souvenir cart: the Eiffel tower, the Butte of Monmartre, French flags, cold drinks, declarations of the rights of man…The animal had a basketball cap from a Chicago team, stuck between his two long ears. The brats were gorging him on candy and soft drinks. A plasticpail hung under his back end, so he could relieve himself. Now and then,he let out a piercing shriek, and a few passersby became angry about seeing him treated so barbarically, far from nature’s wide open spaces.“

 

benoit_dutuertre

Benoît Duteurtre (Saint-Adresse, 20 maart 1960)

 

De Afrikaans-Amerikaanse schrijver, journalist en cultuurcriticus Touré werd geboren op 20 maart 1971 in Milton, Massachusetts. Zie ook  mijn blog van 20 maart 2007 en ook mijn blog van 20 maart 2009.

 

Uit: Soul City

 

„Cadillac stepped out of the station onto Groove Street and saw men cooling down the block with walks of such visible rhythm, physical artistry, and attention to aesthetics that it looked like a pimp-stroll convention. Across the street a barber was clipping and snipping at a prodigious fro in an open-air barbershop, clipping with the arrogance of a famous painter wielding his brush, snipping whether in or out of the fro, turning those scissors into a snare. On the corner a street sweeper swept with a theatricality that transformed his duty into modern dance.

On Mojo Road a flock of girls double-dutched, pigtails bouncing, the rope cracking at lightning speed, while the three in the middle danced in the air, never touching the ground. They seemed to be levitating, but those ropes were moving so fast it was difficult to tell exactly what was going on. Maybe the ropes were whipping up a mini-sonic boom that created a pocket of air that the girls could surf for a moment, like an invisible magic carpet. That made no sense. But what he saw made no sense either: six- and seven-year-old girls in rainbow-colored tights with ropes zipping under their bent legs eight, nine, ten times before they touched the sidewalk. They touched down less from gravity than from boredom, as if they’d been just hanging out in the air.

He checked into his hotel, the Copasetic on Cool Street, then walked from Nappy Lane to Gravy Ave to Cornbread Boulevard. The sidewalks were forty to fifty feet wide and the streets were abuzz with all-age minifestivals of hair braiding, marble shooting, bubble blowing, puddle stomping, roller-skating, faithful preaching, “God’s coming!,” mommies strolling, babies toddling, groceries spilling, lots of flirting, and gossip flying. On Bookoo Boulevard the Vinylmobile crept by, offering old albums for a few dollars, and children poured from homes to chase it as children elsewhere chase ice cream trucks.“

 

Toure

Touré (Milton, 20 maart 1971)

 

De Amerikaanse dichter en fotograaf Gerard Joseph Malanga werd geboren op 20 maart 1943 in New York. Zie ook  mijn blog van 20 maart 2007 en ook mijn blog van 20 maart 2009.

 

Uit: Richard Marshall interviews Gerard Malanga

 

GM: My most recent poem is a poem I wrote for the actor John Thaw. I’m just a fan of his. So I wrote this poem because I was sad to hear of his death. I followed his Mor
se TV series. It was on public educational television. I don’t know how big or popular it was, but I certainly enjoyed the series. It was not so much about solving the crime as about an in-depth way of looking at someone who had to solve a problem in a way. That was part of his job. It was a highly intellectual series, I thought, but done in a very subtle and tasteful way. I read an obituary in The Times and something hit me. I thought I would immerse myself in a poem where I would be talking to him and he would be talking to me. I started the poem two weeks ago with the idea that I would premier it at the reading at the ICA. I finished it after a week. It’s still a little bit in the raw state. It might be a bit too long, but at the moment I can’t see any way of cutting it. It’s a poem that kept on growing and I have already eliminated a lot of lines. Was he popular over here?

RM: Yes. Very. Hugely so.

GM: Oh really! Well, the shocking thing for me was that he was a year older than me. I was looking at one of the publicity shots where he was leaning up against the Jaguar in a white trench coat and he looked so old. He looked older than he was. And that saddened me even more because here was a man at the height of his talent and powers, a brilliant actor, and I never thought he got as much recognition as he could have got. Everybody knew him as Inspector Morse. He did do other series, where he was a lawyer, but I never saw very much of it. But he dies at the age of sixty a year after his character dies. I was so sad and I just felt as a fan I needed to acknowledge that to some degree. I was thinking of the American audience, not the British one, and I was thinking did they really know who this man was. That’s why I started to write these lines.“

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Gerard Malanga (New York, 20 maart 1943)


Zie voor nog meer schrijvers van de 20e maart ook mijn vorige twee blogs van vandaag.

 

Friedrich Hölderlin, Benoît Duteurtre, Jens Petersen, Touré, Gerard Malanga, Christoph Ransmayr, Henrik Ibsen, David Malouf, Henning Heske, Alicia Kozameh, Peter Berling, Josef Reding, Ralph Giordano, Andrée Chedid, Ovidius

De Duitse dichter en schrijver Johann Christian Friedrich Hölderlin werd geboren op 20 maart 1770 in Lauffen am Neckar in het Hertogdom Württemberg. Zie ook mijn blog van 20 maart 2007 en ook mijn blog van 20 maart 2008.

 

 

Menons Klagen um Diotima (Fragment)

 

IX

So will ich, ihr Himmlischen! denn auch danken, und endlich
Atmet aus leichter Brust wieder des Sängers Gebet.
Und wie, wenn ich mit ihr, auf sonniger Höhe mit ihr stand,
Spricht belebend ein Gott innen vom Tempel mich an.
Leben will ich denn auch! schon grünts! wie von heiliger Leier
Ruft es von silbernen Bergen Apollons voran!
Komm! es war wie ein Traum! Die blutenden Fittiche sind ja
Schon genesen, verjüngt leben die Hoffnungen all.
Großes zu finden, ist viel, ist viel noch übrig, und wer so
Liebte, gehet, er muß, gehet zu Göttern die Bahn.
Und geleitet ihr uns, ihr Weihestunden! ihr ernsten,
Jugendlichen! o bleibt, heilige Ahnungen, ihr
Fromme Bitten! und ihr Begeisterungen und all ihr
Guten Genien, die gerne bei Liebenden sind;
Bleibt so lange mit uns, bis wir auf gemeinsamem Boden
Dort, wo die Seligen all niederzukehren bereit,
Dort, wo die Adler sind, die Gestirne, die Boten des Vaters,
Dort, wo die Musen, woher Helden und Liebende sind,
Dort uns, oder auch hier, auf tauender Insel begegnen,
Wo die Unsrigen erst, blühend in Gärten gesellt,
Wo die Gesänge wahr, und länger die Frühlinge schön sind,
Und von neuem ein Jahr unserer Seele beginnt.

 

Hoelderlinturm_klassisch

Friedrich Hölderlin (20 maart 1770 – 7 juni 1843)
De Hölderlintoren in Tübingen

 

De Franse schrijver Benoît Duteurtre werd geboren op 20 maart 1960 in Saint-Adresse nabij le Havre, waar hij zijn schoolopleiding volgde. Toen hij zeventien was begon hij aan een studie musicologie in Rouen. Hij begon al vroeg met schrijven. In 1982 stuurde hij een manuscript naar Samuel Beckett die hem aanmoedigde het te publiceren in La Revue des Editions de Minuit. Duteurtre’s eerste roman,  Sommeil Perdu, verscheen in 1985 en gaat over een depressieve jongeman die zijn geboorteplaats inruilt voor Parijs. Zijn tweede roman Les Vaches verscheen in 1987. Sindsdien is Benoît Duteurtre een uiterst productieve schrijver gebleven.

 

Uit: La rebelle

 

« A sept heures et demie du matin, Eliane ouvrit l’oeil avec un mal de tête. Puis elle se remémora la soirée de la veille et le rideau grisâtre retomba. Elle hésita encore un instant, mais il n’y avait aucun doute : une vie nouvelle l’attendait. Elle sortit du lit, titubante et joyeuse, avala un cachet d’aspirine. Non seulement elle avait sauvé sa situation à Cogeca, mais son travail allait prendre un tour exaltant, concentré sur d’énormes enjeux médiatiques, financiers, mondains auxquels elle saurait imprimer son style et son sens de la justice sociale. Conseillère spéciale du Rimbaud Project, maîtresse d’un baron frivole et, désormais, amie intime de Marc Ménantreau, Eliane avait quitté le monde des tracasseries ordinaires. Tandis qu’elle buvait son café, elle supporta donc très mal le coup de fil d’un employé de banque, inquiet du découvert sur son compte. Au moment de toucher le premier paquet de stock-options, allait-on la déranger pour deux mille euros ?”

 

Benoît_Duteurtre

Benoît Duteurtre (Saint-Adresse, 20 maart 1960)

 

De Duitse schrijver en arts Jens Petersen werd geboren op 20 maart 1976 in Pinneberg. Zie ook mijn blog van 20 maart 2007

 

Uit: Im Auge des Jägers

„Es war der Dritte in diesem Jahr, keine hohe Zahl. Der erste war ein Dicker gewesen, die zweite eine Frau. Seit fünfundneunzig, als ihm ein Kater ins Schußfeld geraten war, hatte es keine Zwischenfälle mehr gegeben; Kater mochte er seitdem nicht.

Was mochte Fred überhaupt?

Früher hatte er gern gebumst, war gern mit dem Wagen gefahren, hatte bei Boxkämpfen manchmal vor Freude oder Wut geschrien … er trank einen Schluck aus der Wasserflasche und legte an.

Tom. Wollte der alte Mutzke nicht Toms Zimmer streichen? Hatte Mutzke ihm das nicht letzte Woche versprochen, als sie bei Trine Skat gekloppt und gezecht hatten? Diesem Kerl würde er gelegentlich was erzählen. Große Töne spucken; nach drei, vier Korn die Segel streichen: Schön! Aber seine Versprechen nicht zu halten … wie war das damals mit dieser rostigen Anhängerkupplung gewesen? Hatte Mutzke da auch behauptet, er könnte vielleicht was drehen?

Im Souterrain des Nachbarhauses erschien die Zielperson. Er atmete aus, hielt zwei Sekunden die Luft an und drückte ab. Dann schob er das Gewehr in die stoffgefütterte Posterrolle, stand auf, nahm seine Einkaufstüten und fuhr mit dem Lift nach unten.

Die Straßenlaternen brannten schon, aber der seit Tagen vorhergesagte schwere Schauer war ausgeblieben. Daß manche Menschen mit Unsinn wie der Wetterkunde ihr Geld verdienten, hätte ihn früher in die Weissglut getrieben.

Und jetzt?

Über einen wie Mutzke ärgerte er sich. Was sonst aufs Tapet kam: ein neuer Krieg am Zeitungsstand beim U-Bahn-Schacht; ein Typ, dessen riesiger Köter gegen die Fahrplantafel schiss; die Jungs mit ihren Springerstiefeln, brennende Kippen im Mund, Runen an Waggonfenster kritzelnd, Sitzpolster zerschlitzend: all das nahm er hin wie den Eintritt der Nacht.“

jens_petersen

Jens Petersen (Pinneberg, 20 maart 1976)

 

De Afrikaans-Amerikaanse schrijver, journalist en cultuurcriticus Touré werd geboren op 20 maart 1971 in Milton, Massachusetts. Zie ook mijn blog van 20 maart 2007

Uit: The Portable Promised Land: Stories

“First off, he drove slowly because he had to. No matter how long and hard he pressed the gas the thing would not go above twenty-five miles an hour. Also, the electrical system was so taxed by the sound system that there were brownouts when the car would only go ten or fifteen miles an hour, and blackouts where the car would just stop cold, maybe right in the middle of Freedom Ave or Funky Boulevard. And that $25,000 sound system only played songs by Stevie Wonder. He’d had it built like that. There was a special sensor they sold at Soul City Systems and when you put in a non-Stevie record it was promptly spit out. He didn’t know if records that Stevie had written and not performed or records such as “We Are the World” on which Stevie had had a tiny part would work. He didn’t ask and he never tried.

The ride had attained its vehicular elegance and superior sound because Huggy Bear had put a bank-draining amount of cash into it. It had massive problems because he was very picky about what he spent his money on. If the carburetor was falling apart and needed only $600 to be like new and Dolemite Jones from Soul City Systems called and said he had a new subwoofer, the best ever made, just $2,000, you can guess what he chose to do. Huggy Bear was what your momma would call “nigga-rich.” Someone with, say, a multithousand-dollar neck chain and nothing in the bank. Someone with a hot Lexus who lives with they moms.

 

Toure

Touré (Milton, 20 maart 1971)

 

De Amerikaanse dichter en fotograaf Gerard Joseph Malanga werd geboren op 20 maart 1943 in New York. Zie ook mijn blog van 20 maart 2007

I – beam

 

Will someone please explain what happened here?
What’s this puddle doing, for instance.
Even a wild reassessment of the unstable yellows in Turner’s
landscapes
don’t change the notion the wind was involved
or that he was near-sighted and the horizon shifted a bit.
Get real here! It never quite occurs the way you imagined it.
Might be an almost bucolic patch of shrub oak,
sunstreaked and dwindling, but there’s no more of that now.
A previous photo even shows how
the roadbed once looked. Those images fade into history and
history
has a way of not coming back …
until we’re left with a sudden wind-gust
ruffling a field of weeds and debris and whatnot.

 

Gerard-Malanga

Gerard Malanga (New York, 20 maart 1943)

 

De Oostenrijkse dichter en schrijver Christoph Ransmayr werd geboren op 20 maart 1954 in Wels. . Zie ook mijn blog van 20 maart 2007 en ook mijn blog van 20 maart 2008.

 

Uit: Morbus Kitahara

 

„Bering war ein Kind des Kriegs und kannte nur den Frieden. Wann immer die Rede von der Stunde seiner Geburt war, sollte er daran erinnert werden, daß er seinen ersten Schrei in der einzigen Bombernacht von Moor getan hatte. Es war eine regnerische Aprilnacht kurz vor der Unterzeichnung jenes Waffenstillstandes, der in den Schulstunden der Nachkriegszeit nur noch Der Friede von Oranienburg hieß.

Ein Bombergeschwader zog damals nach der adriatischen Küste ab und warf den Rest seiner Feuerlast über dem See von Moor in die Finsternis. Berings Mutter, eine Schwangere mit geschwollenen Beinen, trug eben einen Sack Pferdefleisch vom Anwesen eines Schwarzschlachters. Das weiche, kaum ausgeblutete Fleisch lag schwer in ihren Armen und zwang sie zu einer Erinnerung an den Bauch ihres Mannes – als sie über den Platanen am Seeufer eine ungeheure Faust aus Feuer zum Himmel steigen sah, und noch eine… und ließ den Sack auf dem Feldweg zurück und begann wie von Sinnen auf das lodernde Dorf zuzulaufen.

Die Hitze des größten Brandes, den sie je gesehen hatte, versengte ihr schon Augenbrauen und Haare, als aus einem schwarzen Haus plötzlich zwei Arme nach ihr griffen und sie in die Tiefe eines Kellers zerrten. Dort weinte sie, bis ihr ein Krampf den Atem nahm.

Zwischen schimmeligen Fässern brachte sie dann ihren zweiten Sohn um Wochen zu früh in eine Welt, die in das Zeitalter der Vulkane zurückzufallen schien: In den Nächten flackerte das Land unter einem roten Himmel. Am Tag verfinsterten Phosphorwolken die Sonne, und in Schuttwüsten machten die Bewohner von Höhlen Jagd auf Tauben, Eidechsen und Ratten. Aschenregen fiel. Und Berings Vater, der Schmied von Moor, war fern.“

 

Ransmayr

Christoph Ransmayr (Wels, 20 maart 1954)

 

 

De Noorse toneelschrijver en dichter Henrik Johan Ibsen werd geboren op 20 maart 1828. Zie ook mijn blog van 20 maart 2007 en ook mijn blog van 20 maart 2008.

 

Uit: Nora oder ein Puppenheim (Vertaald door Marie von Borch)

 

„Feuer. Wintertag.)

(Im Vorzimmer klingelt es; gleich darauf hört man, wie geöffnet wird. Nora tritt vergnügt trällernd ins Zimmer; sie hat den Hut auf und den Mantel an und trägt eine Menge Pakete, die sie rechts auf den Tisch niederlegt. Sie läßt die Tür zum Vorzimmer hinter sich offen, und man gewahrt draußen einen Dienstmann, der einen Tannenbaum und einen Korb trägt; er übergibt beides dem Hausmädchen, das ihnen geöffnet hat.)

NORA.

Tu den Tannenbaum gut weg, Helene. Die Kinder dürfen ihn jedenfalls erst heut abend sehen, wenn er geputzt ist. (Zum Dienstmann, indem sie ihr Portemonnaie hervorzieht.) Wieviel -?

DIENSTMANN.

Fünfzig Öre.

NORA.

Da ist eine Krone. Nein – behalten Sie den Rest. (Der Dienstmann dankt und geht. Nora schließt die Tür. Sie lacht noch immer stillvergnügt vor sich hin, während sie den Hut und Mantel ablegt. Sie zieht eine Tüte mit Makronen aus der Tasche und ißt ein paar; dann geht sie vorsichtig an die Tür ihres Mannes und lauscht.) Ja, er ist zu Hause. (Trällert wieder leise vor sich hin, indem sie rechts an den Tisch tritt.)

HELMER (in seinem Zimmer.)

Zwitschert da draußen die Lerche?

NORA, (während sie einige Pakete öffnet.)

Ja, das tut sie!

HELMER.

Poltert da das Eichhörnchen herum?

NORA.

Ja!

HELMER.

Wann ist das Eichhörnchen nach Hause gekommen?

NORA.

Diesen Augenblick. (Steckt die Makronentüte in die Tasche und wischt sich den Mund ab.) Komm, Torvald, und sieh Dir mal meine Einkäufe an.“

 

Ibsen_Munch

Henrik Johan Ibsen (20 maart 1828 – 23 mei 1906)
Henrik Ibsen in het Grand Café. ca. 1898, door Edvard Munch

 

De Australische schrijver David Malouf werd geboren op 20 maart 1934 in Brisbane. Zie ook mijn blog van 20 maart 2007 en ook mijn blog van 20 maart 2008.

 

Uit: The Complete Stories (The Valley of Lagoons)

 

„When I was in the third grade at primary school it was the magic of the name itself that drew me.

Just five hours south off a good dirt highway, it is where all the river systems in our quarter of the state have their rising: the big, rain-swollen streams that begin in a thousand threadlike runnels and fall in the rainforests of the Great Divide, then plunge and gather and flow wide-banked and muddy-watered to the coast; the leisurely watercourses that make their way inland across plains stacked with anthills, and run north-west and north to the Channel Country, where they break up and lose themselves in the mudflats and mangrove swamps of the Gulf.

I knew it was there and had been hearing stories about it for as long as I could
remember. Three or four hunting parties, some of them large, went out each year at the start of August, and since August was the school holidays, a good many among them were my classmates. By the time he was sixteen, my best friend, Braden, who was just my age, had been going with his father and his two older brothers, Stuart and Glen, for the past five years. But it was not marked on the wall-map in our third-grade schoolroom, and I could not find it in any atlas; which gave it the status of a secret place, accessible only in the winter when the big rains eased off and the tracks that led into it were dry enough for a ute loaded down with tarpaulins, cookpots, carbide lamps, emergency cans of petrol, and bags of flour, potatoes, onions, and other provisions to get in without sinking to the axle: a thousand square miles of virgin country known only to the few dozen families of our little township and the surrounding cane and dairy farms that made up the shire.“

 

David_Malouf

David Malouf (Brisbane, 20 maart 1934)

 

De Duitse dichter en essayist Henning Heske werd geboren op 20 maart 1960 in Düsseldorf. . Zie ook mijn blog van 20 maart 2007 en ook mijn blog van 20 maart 2008.

 

PRAG JULI 2004

 

Seit jenen Nächten

denke ich wieder

an den Frühling.

Die Male der Fackeln.

Alles nur weitere Informationen.

U-Bahn-Stationen nach Europa.

 

Und morgen ist euer Leben

wie immer.

 

Über den Hradschin

fahren wir morgens nach Theresienstadt.

Einzelzellen für fünfzehn Menschen.

Der Swimmingpool der Wachmannschaft.

Das Kino der Vergangenheit.

Die Bilder der Mädchen.

 

Zu sehen bis Gibraltar.

 

Heske

Henning Heske (Düsseldorf,  20 maart 1960)

 

De Argentijnse schrijfster Alicia Kozameh werd geboren op 20 maart 1953 in Rosario. Van 1973 tot 1975 studeerde zij filosofie en literatuurwetenschappen aan de Universidad Nacional de Rosario. Zij was ook al vroeg betrokken bij de politieke oppositie. In 1975 werd zij gearresteerd. Op kerstavond 1978 kwam zij pas vrij, maar moest zich nog wel regelmatig bij de politie melden. In 1980 ging zij in ballingschap naar de VS, later naar Mexico. In 1984 beslott zij terug te keren. Na de verschijning van haar eerste roman, Pasos bajo el agua (1987, waarin zij haar ervaringen als politieke gevangene verwerkt had, werd zij opnieuw bedreigd. In 1988 vertrok zij opnieuw uit haar land. Sindsdien woont zij in Los Angeles.

 

Uit: Alcira in Yellows (Vertaald door David E. Davis)

 

“And on the following day she made the mistake. The mistake of the word. She made the mistake of those who have the words and who use them: she went up to her mother and asked her the meaning of the episode and why her grandmother took such a spirited interest in her. Alcira’s mother, Raquel, every bit of her Raquel and fearful, planted upon Alcira a dry and concerned look, like somebody who has words but who doesn’t always use them, and with a measured slowness she approached the father. And after mulling it over for a few minutes, she decided to be straight with him, choosing not to keep her daughter’s cleverness from him, nor her mother’s wishes (although she kept them hidden, tucked away among the walls of her most personal openings, her secret but never forgotten feelings), and she related to him the whole story, not sparing any of the details. She declared: “My mother told Alcira that she has to marry a Jew when she gets older. How can she not be grateful for everything you’ve done for her, letting her stay here with us for all this time, here in our home. She’s trying to fill her head with all sorts of notions and right behind our backs. What do you think about that?” And Alcira’s father had a very clear idea of the facts. He said to Raquel, the so Raquel: “What do you think I think? This is all your doing. Your mother’s trying to get Alcira to listen to all her crap because you let her get away with it. Because you’re as big a Jew as she is. Harpies, the both of you. Filthy Jews. That’s what you are. Now get out of my sight before I toss the three of you out on your asses.”

Like tempera paint, the clabbered sun melting all over the city, overpowering, overrunning the grooves, clotting the openings. Injecting its way into the breathing of those that rush about, those who shuffle along, those who sit back and wait and those who work on only a few hours of sleep. Into the breathing of the plants. Of the insects. Of corpses stretched out in a mighty dermic sheath of unharnessed fluids and energies, the varied nature of the earth’s crust rippling with vitality.”

 

Kozameh

Alicia Kozameh (Rosario, 20 maart 1953)

 

De Duitse schrijver, filmproducent en acteur Peter Berling werd geboren op 20 maart 1934 in Meseritz-Obrawalde. Hij groeide op in Berlijn en Osnabrück. Daarna studeerde hij grafische kunst in München. Via het grafische vak kwam hij later bij de reclamefilm terecht. Peter Berling werkte ook als acteur mee in meer dan 70 films van o.a. Werner Herzog, Martin Scorsese en Volker Schlöndorff. Hij werkte als producent voor Rainer Werner Fassbinder en schreef een biografie over hem: Die 13 Jahre des Rainer Werner Fassbinder. Sinds enkele jaren schrijft hij romans die zich in de middeleeuwen afspelen.

 

Uit: Das Paradies der Assassinen

 

“Die drei Reiter folgten im bedächtigen Schritt dem lauf des Orontes. es waren zwei ältere Männer und ein Knabe, dem sie trotz seiner Jugend – er war fast noch ein Kind – ein eigenes Kamel überlassen hatten. Die sichere Art, mit der er das Tier lenkte, rechtfertigte ihr Vertrauen. sie hatten ihn in ihre Mitte genommen. Der hochgewachsene Hagere, der vorwegritt, schaute sich nicht ein einziges Mal nach ihm um. sein scharf geschnittenes Raubvogelgesicht wies herrische Züge auf, aber er war kein wirklicher Herr. Der unstete Blick, mit dem er die vor ihm liegende Landschaft musterte, verriet Verschlagenheit, gepaart mit Grausamkeit, die sich nicht versteckte, wenn er sich unbeobachtet fühlte. Der Mann am Schluss der kleinen Reisegruppe wirkte – wenn auch ungewollt – wie sein sorgfältig ausgewählter Kontrast. er war starkleibig, ein mächtiger Riese mit einem ausgesprochen gutmütigen Gesicht, es erinnerte an einen treuherzigen Bernhardiner – auch wenn seinen flinken Augen unter faltig herabhängenden Lidern nichts von dem entging, was sich um ihn herum tat. Meist aber ruhten sie wohlwollend, fast mütterlich besorgt auf dem schlanken Knaben, der vor ihm auf seinem Reittier hockte und sich des Öfteren grinsend nach ihm umsah.”

 

Berling

Peter Berling (Meseritz-Obrawalde, 20 maart 1934)

 

De Duitse schrijver Josef Reding werd geboren op 20 maart 1929 in Castrop-Rauxe. Als zestienjarige werd hij nog als soldaat ingezet gedurende WO II. Hij studeerde psychologie, kunstegeschiedenis, anglistiek en germanistiek in Duitsland en de VS. In dat laatste land sloot hij zich aan bij de burgerrechtenbeweging van Martin Luther King. Hij werkte in de slums van Harlem en New Orleans. Als een van de eerste schrijvers leverde hij authentieke reportages over de lepra- en rampengebieden in Azië, Afrika en Latijns-Amerika. Reding ontving o.a. de Romeinse prijs van de Villa Massimo, de Annette-von-Droste-Hülshoff-Preis en de KOGGE-Literaturpreis. Hij schrijft gedichten en hoorspelen, maar hoofdzakelijk korte verhalen.

 

Der Paradekarren

 

Ich feile in dieser Stunde – darf ich sie in Anlehnung an die astronomische Poesie Sternstunde nennen? – an einem Schreiben an die Regierung. Es braucht mir niemand zu sagen, dass es bei einem solchen Skriptum auf einen gepflegten Stil und Präzision des Ausdrucks ankommt. Und doch möchte ich bei aller Sachlichkeit auch Spuren von Anmut in den Brief einfließen lassen; ich überlege noch, ob durch Vokabeln wie “submissest” oder “dekorierter Veteran” eine derartige Wirkung erzielt wird. Vielleicht nimmt sich eine solche Wortwahl antiquiert aus? Ich werde lieber bei einem modernen Wortschatz Anleihen machen und mich als “konstruktiver Staatsbürger” und “ordnungsliebender Charakter” bezeichnen. Ich bin nämlich ein Erfinder, und mein Berufsstand ist leicht dem Verdacht einer etwas genialen Schludrigkeit und angeschmuddelten Unzuverlässigkeit ausgesetzt. Auch rückt uns eine kraftvolle Phantasie in die gefährliche Nähe zu den Dichtern, die in unserem Staatswesen von gar manchem wackeren Beamten anarchistischer Gelüste geziehen werden.

 

reding

Josef Reding (Castrop-Rauxe, 20 maart 1929)

 

 

De Duitse schrijver en journalist Ralph Giordano werd op 20 maart 1923 in Hamburg geboren als zoon van een italiaanse vader en een joodse moeder. Vanwege zijn gedeeltelijk joodse afkomst stond hij aan vervolging door de Nazi, s bloot, maar zijn familie dook onder bij een vriend en overleefde de oorlog. In 1964 begon Giordano te werken bij de WDR, waar hij bleef tot 1988. Tegenwoordig is hij zelfstandig schrijver. Themá’s zijn vaak Nazi-Duitsland, de neo-Nazi’s en de islam. Giordano staat bekend als tegenstander van de integratie van moslims. Zo is hij ook tegen de bouw van een moskee in Keulen die hij ziet als symbool van een paralelle maatschappij.

 

Uit: Erinnerungen eines Davongekommenen

 

»Der 30. Januar 1933 war noch spurlos an mir vorbeigegangen, wie auch der Reichstagsbrand vom 27. Februar und der Boykott jüdischer Geschäfte am 1. April. Nur wenig später aber wurde das Dritte Reich Adolf Hitlers für mich spürbar – am Antrittstag auf dem Johanneum. ›Hie Arier – hie Nichtarier‹, wurde da befohlen. Worauf sich die Klasse in zwei ungleiche Gruppen teilte, eine kleinere und eine größere. Da mein Bruder und ich mit der Frage nicht das geringste anzufangen wussten, gesellten wir uns dem größeren Teil der Mitschüler zu, etwa dreißig, während der kleinere nicht mehr zählte als Finger an einer Hand. Am Nachmittag wurden wir dann von den Eltern belehrt, dass wir zu der kleineren Gruppe gehörten. Ich erinnere mich an keine Beunruhigung von Vater und Mutter, Stirnrunzeln vielleicht, das war alles. In mir sah es jedoch anders aus. Obwohl die Teilung keine äußeren Folgen hatte, etwa sitzmäßige Trennung der kleinen von der größeren Gruppe – da war dennoch etwas Unheimliches im Gange … Ohne später eintretende und heutzutage allgemein bekannte Ereignisse, deren Wurzel der Ungeist dieses denkwürdigen Tages war, vorwegnehmen zu wollen – da läutete ein schriller Alarm in mir, weil etwas fühlbar angetastet wurde, was danach nie wieder ganz ins Lot kommen wird: das Gefühl selbstverständlicher Zugehörigkeit. Diese frühe ›Sonderbehandlung‹, die erste Konfrontation mit dem kommenden Schicksal, war eine historische Urstunde meiner Biographie.«

 

Giordano

Ralph Giordano (Hamburg, 20 maart 1923)

 

De Frans-Libanese dichteres en schrijfster Andrée Chedid werd geboren op 20 maart 1920 in Caïro. Toen zij tien was ging zij naar een kostschool waar zij Frans en Engels leerde. Na een verblijf in Europa ging zij terug naar Caïro, waar zij de Amerikaanse universiteit bezocht. Sinds 1946 woont zij in Frankrijk. Haar eerste boek verscheen in het Engels: On the Trails of my Fancy.

 

La source des mots

 

« Je débutais

Au fond des lagunes

De la parole

Immergé dans ses remous

Et dans la source des mots

 

De ce temps-là

J’englobais toutes les langues

Je regorgeais de sons

Je jouais l’impossible

Sur mon clavier

 

Mais bientôt je naquis

Au monde des limites

 

Bientôt vos appels

Décryptèrent mon maquis

 

Bientôt vos voix

M’établirent en lieu

Et en frontières

 

Bientôt vos gestes

Tracèrent des règles

Dans ces marais d’infini »

 

AndreeChedid_000

Andrée Chedid (Caïro, 20 maart 1920)

 

De Romeinse dichter Publius Ovidius Naso werd geboren op 20 maart 43 v. Chr. uit een welgestelde ridderfamilie te Sulmo, nu het stadje Sulmona. Zie ook mijn blog van 20 maart 2007 en ook mijn blog van 20 maart 2008.

 

Uit: Tristia  (Vertaling door M. d’Hane-Scheltema)

 

Wie ik geweest ben, ik, de speelse dichter van de liefde –
    luister, dan weet u wie u leest, ook na mijn dood:
Sulmo was mijn geboorteplaats, omringd door koele stromen,
    zo’n tienmaal negen mijl verwijderd van de Stad.
Daar zag ik dus het levenslicht en vraagt u naar een jaartal:
    dat jaar stierven twee consuls in eenzelfde strijd.
Van ouds behoorde mijn familie tot de ridderklasse,
    wat dat ook zegt … Ik was bepaald geen parvenu,
ook niet de oudste zoon: toen ik verscheen was er een broertje
    dat vier kwartalen voor mijn komst geboren was;
onze verjaardag mocht dezelfde Morgenster begroeten
    en zo’n dag werd met tweemaal offerkoek gevierd
tijdens de feestweek van de wapendragende Minerva,
    en wel de eerste dag met gladiatorenbloed.

 

Publius_Ovidius_Naso

Ovidius (20 maart 43 v. Chr. – 17 na Chr.)

 

Ovidius, Friedrich Hölderlin, Henrik Ibsen, David Malouf, Christoph Ransmayr, Henning Heske, Jens Petersen, Gerard Malanga, Touré

De Romeinse dichter Publius Ovidius Naso werd geboren op 20 maart 43 v. Chr. uit een welgestelde ridderfamilie te Sulmo, nu het stadje Sulmona. Zie ook mijn blog van 20 maart 2007.

 

Uit: Metamorphoses

Orpheus en Euridyce

 

Van Kreta vloog hij, krokusgeel gesluierd, door het luchtruim
en haastte zich – hij, Hymenaeus, huwelijksgod – naar ‘t land
der Thraciërs. Voor niets, helaas! Orpheus had hem geroepen
en daarom kwam hij, maar hij liet geen plechtig bruiloftslied,
geen vrolijke gezichten toe, geen enkel voorspoedteken [5]
en zelfs de fakkel die hij droeg deed niets dan sissen met
veel rook, tot tranen toe; zwaaien hielp niets, hij wou niet vlammen –
een droevig teken met nog droever afloop. Want terwijl
de jonge bruid zich met haar nimfenschaar in ’t gras vermeide,
liep ze een gifbeet van een slang op, in haar hiel, en stierf. [10]

De zanger van het Thracisch bergland heeft eerst tot de goden
geklaagd; toen, om ook hulp te zoeken in het dodenrijk,
waagde hij zich bij Taenarum de poort door, naar de Styx
en liep tussen de lichaamloze langbegraven schimmen
tot vóór Persephone met naast haar de gebieder over [15]
het somber rijk des doods. Zich begeleidend op zijn lier
zong hij hen toe: “Ach, goden van de onderaardse wereld,
waar iedereen die sterflijk is zijn eindbestemming vindt –
als u mij toestaat zonder omhaal en vertoon van woorden
waarheid te spreken… Nee, ik ben hier niet gekomen om [20]
de donkere Tartarus te zien, niet om de drie behaarde
slangehondkoppen van de Cerberus te ketenen;
mijn komst betreft mijn vrouw: nadat zij op een slang getrapt had,
beet deze haar zijn gif in en ontnam haar levensbloei.

 

 

Vertaald door  M. d’Hane-Scheltema

ovidius

Ovidius (20 maart 43 v. Chr. – 17 na Chr.)

 

De Duitse dichter en schrijver Johann Christian Friedrich Hölderlin werd geboren op 20 maart 1770 in Lauffen am Neckar in het Hertogdom Württemberg. Zie ook mijn blog van 20 maart 2007.

Uit: Hyperion

Hyperion an Bellarmin

Der liebe Vaterlandsboden gibt mir wieder Freude und Leid.

Ich bin jetzt alle Morgen auf den Höhn des Korinthischen Isthmus, und, wie die Biene unter Blumen, fliegt meine Seele oft hin und her zwischen den Meeren, die zur Rechten und zur Linken meinen glühenden Bergen die Füße kühlen.

Besonders der Eine der beeden Meerbusen hätte mich freuen sollen, wär ich ein Jahrtausend früher hier gestanden.

Wie ein siegender Halbgott, wallte da zwischen der herrlichen Wildnis des Helikon und Parnaß, wo das Morgenrot um hundert überschneite Gipfel spielt, und zwischen der paradiesischen Ebene von Sicyon der glänzende Meerbusen herein, gegen die Stadt der Freude, das jugendliche Korinth, und schüttete den erbeuteten Reichtum aller Zonen vor seiner Lieblingin aus.

Aber was soll mir das? Das Geschrei des Jakals, der unter den Steinhaufen des Altertums sein wildes Grablied singt, schröckt ja aus meinen Träumen mich auf.

Wohl dem Manne, dem ein blühend Vaterland das Herz erfreut und stärkt! Mir ist, als würd ich in den Sumpf geworfen, als schlüge man den Sargdeckel über mir zu, wenn einer an das meinige mich mahnt, und wenn mich einer einen Griechen nennt, so wird mir immer, als schnürt’ er mit dem Halsband eines Hundes mir die Kehle zu.

Und siehe, mein Bellarmin! wenn manchmal mir so ein Wort entfuhr, wohl auch im Zorne mir eine Träne ins Auge trat, so kamen dann die weisen Herren, die unter euch Deutschen so gerne spuken, die Elenden, denen ein leidend Gemüt so gerade recht ist, ihre Sprüche anzubringen, die taten dann sich gütlich, ließen sich beigehn, mir zu sagen: klage nicht, handle!

O hätt ich doch nie gehandelt! um wie manche Hoffnung wär ich reicher! –

Ja, vergiß nur, daß es Menschen gibt, darbendes, angefochtenes, tausendfach geärgertes Herz! und kehre wieder dahin, wo du ausgingst, in die Arme der Natur, der wandellosen, stillen und schönen.

 

holdelinPor

Friedrich Hölderlin (20 maart 1770 – 7 juni 1843)

 

De Noorse toneelschrijver en dichter Henrik Johan Ibsen werd geboren op 20 maart 1828. Zie ook mijn blog van 20 maart 2007.

Uit: G e s p e n s t e r (Vertaald door M. von Borch)

“E i n  g e r ä u m i g e s  G a r t e n z i m m e r

mit einer Thür auf der linken Seitenwand und zwei Thüren auf der rechten Wand. In der Mitte des Zimmers ein runder Tisch, um diesen Stühle; auf dem Tische liegen Bücher, Zeitschriften und Zeitungen. Im Vordergrunde links ein Fenster, an diesem ein kleines Sopha, vor dem ein Nähtisch steht. Den Hintergrund bildet ein offenes, schmäleres Blumenzimmer, das nach außen durch Glaswände mit großen Scheiben abgeschlossen wird. Auf der rechten Seitenwand des Blumenzimmers befindet sich eine Thür, die zum Garten hinunter führt. Durch die Glaswände unterscheidet man eine düstere Fjordlandschaft, welche durch einen gleichmäßigen Regen verschleiert wird.

 

=Tischler Engstrand= steht oben an der Gartenthür. Sein linkes Bein ist

etwas krumm; unter der Stiefelsohle hat er einen Holzklotz. =Regine= mit

einer leeren Blumenspritze in der Hand hindert ihn am Näherkommen.

 

=Regine= (mit gedämpfter Stimme). Was willst du? Rühr’ dich nicht von

der Stelle. Du triefst ja von Regen.

 

=Engstrand.= Das ist ja der Regen unseres H e r r g o t t s, mein Kind.

 

=Regine.= Des Teufels Regen ist es.

 

=Engstrand.= Wie du doch sprichst, Regine. (Hinkt ein paar Schritte

weiter ins Zimmer hinein.) Ja, d a s war es, was ich sagen wollte — —

 

=Regine.= Stoß nicht so mit dem Fuße auf, Mensch! Der junge Herr liegt

oben und schläft.

 

=Engstrand.= Jetzt liegt er und schläft? Am helllichten Tage?“

 

HenrikIbsen

Henrik Johan Ibsen (20 maart 1828 – 23 mei 1906)

 

De Australische schrijver David Malouf werd geboren op 20 maart 1934 in Brisbane. Zie ook mijn blog van 20 maart 2007.

Uit: Dream Stuff

 

At Schindler’s Jack woke early. The sound of the sea would find its way into his sleep. The little waves of the bay, washing in and receding, dragging the shell-grit after them, would hush his body to their rhythm and carry him back to shallows where he was rolled in salt. It was his own sweat springing warm where the sun struck the glass of his sleepout, which was so much hotter than the rest of the house that he might, in sleep, have drifted twenty degrees north into the tropics where the war was: to Borneo, Malaya, Thailand. He would throw off even the top sheet then to bake in it, till it was too hot, too hot altogether, and he would get up, go down barefoot to pee in a damp place under one of the banana trees and take a bit of a walk round the garden. Until Dolfie, the youngest of the Schindlers, came out bad-tempered and sleepy-eyed to chop wood, he had the garden’s long half-acre to himself.
There was a pool at Schindler’s. In the old days Jack and his father had swum there each morning. Jack would cling to the edge and kick, while his father, high up on the matted board, would leap, jackknife in the air, hang a moment as if he had miraculously discovered the gift of flight, then plummet and disappear. Then, just when Jack thought he was gone altogether, there would be a splash and he would reappear, head streaming, a performance that gave Jack, after the long wait in which his own breath too was held, a shock of delighted surprise that never lost its appeal.
Schindler’s was a boarding house down the ‘Bay’ at Scarborough. They went there every holidays.
The pool these days was empty, closed, like so much else, for the ‘duration’. But Jack, who this year would have been old enough to use the board, liked each morning to walk out to the end and test its spring. Toes curled, arms raised, beautifully balanced between the two blues, the cloudless blue of the early-morning sky and the painted one that was its ideal reflection, he would reach for what he remembered of his father’s stance up there, grip the edge, strain skywards with his fingertips, push his ribcage out till the skin felt paper-thin, and hang there, poised.
He had got this part of it perfect. For the rest he would have to be patient and wait.”

 

malouf

David Malouf (Brisbane, 20 maart 1934)

 

De Oostenrijkse dichter en schrijver Christoph Ransmayr werd geboren op 20 maart 1954 in Wels. Zie ook mijn blog van 20 maart 2007.

Uit: Der Fliegende Berg (fragment)

 

Ich starb

6840 Meter über dem Meeresspiegel

am vierten Mai im Jahr des Pferdes.

Der Ort meines Todes

lag am Fuß einer eisgepanzerten Felsnadel,

in deren Windschatten ich die Nacht überlebt hatte.

Die Lufttemperatur meiner Todesstunde

betrug minus 30 Grad Celsius,

und ich sah, wie die Feuchtigkeit

meiner letzten Atemzüge kristallisierte

und als Rauch in der Morgendämmerung zerstob.

Ich fror nicht. Ich hatte keine Schmerzen.

Das Pochen der Wunde an meiner linken Hand

war seltsam taub.

Durch die bodenlosen Abgründe zu meinen Füßen

trieben Wolkenfäuste aus Südost.

Der Grat, der von meiner Zuflucht

weiter und weiter

bis zur Pyramide des Gipfels emporführte,

verlor sich in jagenden Eisfahnen,

aber der Himmel über den höchsten Höhen

blieb von einem so dunklen Blau,

daß ich darin Sternbilder zu erkennen glaubte:

den Bärenhüter, die Schlange, den Skorpion.

Und die Sterne erloschen auch nicht,

als über den Eisfahnen die Sonne aufging

und mir die Augen schloß,

sondern erschienen in meiner Blendung

und noch im Rot meiner geschlossenen Lider

als weiß pulsierende Funken.

Selbst die Skalen des Höhenmessers,

der mir irgendwann aus dem Klumpen

meines Handschuhs gefallen

und in die Wolken hinabgesprungen war,

blieben wie eingebrannt in meine Netzhaut:

Luftdruck, Meereshöhe, Celsiusgrade . . .

jeder Meßwert des verlorenen Instruments

eine glühende Zahl.

Als zuerst diese Zahlen

und dann auch die Sterne verblaßten

und schließlich erloschen, hörte ich das Meer.

Ich starb hoch über den Wolken

und hörte die Brandung,

glaubte die Gischt zu spüren,

die aus der Tiefe zu mir emporschäumte

und mich noch einmal hochtrug zum Gipfel,

der nur ein schneeverwehter Strandfelsen war,

bevor er versank.

 

ransmayr

Christoph Ransmayr (Wels, 20 maart 1954)

 

 

De Duitse dichter en essayist Henning Heske werd geboren op 20 maart 1960 in Düsseldorf. Zie ook mijn blog van 20 maart 2007.

LÖSSWOLKE

 

Die andere Antike: ein Paralleluniversum jenseits der Wüste.
Eine mannshohe Terrakotta-Armee aus Untoten,
präpariert für den Kampf gegen das Ego,
aufgebahrt in einem Labyrinth der Finsternis.
Ein Jenseitsgeleit mit Akrobaten, Löwenstatuen,
geflügelten Pferden und Kultkesseln. Lampen mit Walöl
spenden ewiges Licht für den Drachenthron.
Keine Götzenbildnisse.
Bronzekraniche zieren eine unterirdische Uferlandschaft
mit einem Styx aus Quecksilber. Gesichert
mit automatischen Armbrüsten. Jadeflöten, glasierte Kamele,
Rhinozerosse aus Eisen, Penisse aus Bronze, alles
ein vergeblicher Kotau vor der Unsterblichkeit,
nur ein Ton im Klang der großen Kakofonie.

 

Heske

Henning Heske (Düsseldorf,  20 maart 1960)

 

Zie voor onderstaande schrijvers ook mijn blog van 20 maart 2007.

De Duitse schrijver en arts Jens Petersen werd geboren op 20 maart 1976 in Pinneberg.

De Amerikaanse dichter en fotograaf Gerard Joseph Malanga werd geboren
op 20 maart 1943 in New York.

De Afrikaans-Amerikaanse schrijver, journalist en cultuurcriticus Touré werd geboren op 20 maart 1971 in Milton, Massachusetts.