Jostein Gaarder, Klaus Ebner, Birgit Vanderbeke, Gernot Wolfram, Hieronymus van Alphen, André Demedts, Sara Teasdale, Donald Davidson, Lotte Lentes

De Noorse schrijver Jostein Gaarder werd geboren op 8 augustus 1952 in Oslo. Zie ook alle tags voor Jostein Gaarder op dit blog.

Uit: Ein treuer Freund (Vertaald door Gabriele Haefs)

„Gotland, Mai 2013
Liebe Agnes, erinnerst du dich: Ich hatte versprochen, dir zu schreiben. Jedenfalls wollte ich es versuchen.
Ich sitze hier auf einer Insel in der Ostsee, und auf einem kleinen Schreibtisch vor mir steht mein Laptop. In einer Zigarrenkiste daneben befindet sich alles, was ich an Gedächtnisstützen brauche.
Mein Hotelzimmer besitzt einen Boden aus Kieferndielen, und ich brauche neun Schritte, um es zu durchqueren, was ich mehrmals getan habe, bis ich wusste, wie ich meinen Bericht beginnen soll. Mitten im Raum steht eine Sitzgruppe aus zwei roten Sesseln, einem roten Sofa und einem Teakholztisch, und ich musste jedes Mal durch einen der zwei schmalen Korridore zwischen Tischkante und Polstermöbel hindurch.
Ich habe ein Eckzimmer und kann in zwei Richtungen aus dem Fenster schauen. Vom einen Fenster, dem nach Norden, sehe ich von oben auf die typische gepflasterte Straße einer alten Hansestadt, aus dem anderen, das nach Westen geht, blicke ich über Almedalen und weit hinaus aufs Meer. Es ist warm, und ich habe beide Fenster geöffnet.
Ich stand eine halbe Stunde am Fenster und beobachtete die Menschen, die unter mir durch die Straße gingen, die meisten in Röcken oder kurzen Hosen und lockeren, kurzärmeligen Blusen oder Hemden. Pfingsttouristen. Viele von ihnen sind paarweise unterwegs, oft Hand in Hand, manche auch in großen, lärmenden Gruppen.
Es ist ein Märchen, dass Jugendliche meh Krach machen als Leute meines Alters. Treten sie im Rudel auf und haben womöglich noch getrunken, können Menschen in mittleren Jahren ebenso laut sein wie Teenager. Man könnte auch sagen, ebenso menschlich.
Seht mich an! Hört mir zu! Amüsieren wir uns nicht königlich?
Wir wachsen aus unserer menschlichen Natur nicht heraus.
Wir wachsen mit ihr mit. Und wir wachsen in sie hinein.“

 
Jostein Gaarder (Oslo, 8 augustus 1952)
Cover

 

De Oostenrijkse schrijver Klaus Ebner werd geboren op 8 augustus 1964 in Wenen. Zie ook alle tags voor Klaus Ebner op dit blog.

Uit: Alfred (In het Engels geschreven)

“There was an empty glass in the middle of the table. This glass belonged to Alfred. He was my first colleague.
At the age of fifteen I was offered a job in a bank for one month of my school vacation. Since I wanted to go for a trip to France I had to earn some money and so I took the job. The personnel manager led me into the record office situated in the building’s basement.
The record office housed thousands and thousands of files and folders and card-index boxes. To be frank, at the very first moment I knew that this job threatened to bury me under tons of paper.
And there was Alfred. He was my colleague. To be precise, he was my tutor. After the personnel manager had left the record office, Alfred grasped my arm, approached his face to mine and told me: »you take the phone, and I am the boss«.
Taking the phone became a very important part of my work. I had been engaged for finding the bank clerks’ files when they needed them in their offices. All of my activities followed the same pattern: the telephone rang and it was me who answered, one of the clerks ordered a file or even more than one and I had to go for the card-index boxes, to find the right index card, to take the file out of its folder and to send it to the clerk with a tiny special elevator.
Alfred was always sitting at his table. He had placed a glass just in front of him and from time to time he poured in some beer. Of course he also drank the beer but I never managed to see him doing so since I was heavily occupied running to and fro the record office.
Every day at four o’clock Alfred stood up, stretched his arms right out and said: »I tell ya, this work is really getting to me …«
Then he put on his shoes with a sigh and left the record office while leaving behind an empty glass in the middle of the table.”

 
Klaus Ebner (Wenen, 8 augustus 1964)

 

De Duitse schrijfster Birgit Vanderbeke werd geboren op 8 augustus 1956 in Dahme. Zie ook alle tags voor Birgit Vanderbeke op dit blog.

Uit: Die Frau mit dem Hund

„Clemens wollte sie von dem Dinner erst etwas sagen, wenn sie das Geschirr auch wirklich in den Händen hätte. Und beim Dinner würde sich zeigen, ob aus Clemens und ihr etwas werden könnte.
Im Treppenhaus nahm sie sich rasch die Angebotsinfos vom Super-K, von der Superette und dem Konsomarkt, die in drei Bündeln auf dem Boden lagen; die Schnüre waren schon aufgeschnitten und lagen daneben. Schlamperei, dachte Jule und hob sie auf, der neue Hausdienst war einfach nicht auf der Höhe.
Sie nahm zwei Stufen auf einmal, solche kleinen Übungen sind unerlässlich für eine gute Figur, und war außer Atem, als sie im obersten Stockwerk ankam und beinah über das formlose graue Bündel gestolpert wäre, das da mitten auf der Treppe abgelegt worden war.
Im nächsten Moment ging das Licht aus.
Jule Tenbrock stieg an dem Bündel vorbei die letzte Stufe hoch und suchte den Knopf neben ihrem Namensschild. Sie würde sich bei der Stiftung über den Hausdienst beschweren, der etwas unförmig Graues vor ihrer Tür abgeladen hatte, das hier ganz sicher nicht hingehörte. Es war stockfinster im Flur, der verdammte Lichtschalter war nicht zu finden, Jule konnte die Hand vor den Augen nicht erkennen. Aber sie konnte etwas riechen.
Und plötzlich war es aus mit der Ruhe im siebten Distrikt. Im Bruchteil einer Sekunde verflog Jules Unmut, ihr Ärger verwandelte sich in Herzrasen und blanke Panik.
Das Bündel roch eigenartig. Es roch lebendig und ganz eindeutig unsauber. Unhygienisch.
Der Lichtschalter war nicht dort, wo er hätte sein müssen, Jules Hand war nicht so ruhig, wie sie hätte sein müssen, und aus dem unhygienisch riechenden grauen Bündel kamen jetzt Töne. Etwas seufzte, schnaufte und röchelte unmenschlich aus dem Bündel heraus, es machte Töne, die Jule nicht kannte. Endlich wurde es wieder hell im Treppenhaus, Jule wollte nichts weiter, als in ihre Wohnung verschwinden und geschützt sein vor diesem keuchenden Ding auf der Treppe, sie wandte ihm den Rücken zu und versuchte, es einfach nicht gesehen zu haben, aber sie hatte es gesehen, bevor das Licht ausgegangen war, und in ihrem Rücken schnaufte es weiter.
Und dann fing es an zu sprechen.”

 
Birgit Vanderbeke (Dahme, 8 augustus 1956)

 

De Duitse schrijver en journalist Gernot Wolfram werd geboren op 8 augustus 1975 in Zittau. Zie ook alle tags voor Gernot Wolfram op dit blog.

Uit: Der Fremdländer

„Vielmehr berührte es mit seinen Klagen und wehmütigen Klängen bereits die Wüste und afrikanisches Land. Er wusste zwar nicht, wie afrikanische Musik klang, obgleich er Realist genug war, sich sicher zu sein, dass man beispielsweise in Nairobi die Bee Gees besser kannte als die Tanzrhythmen der alten Kriegsstämme, aber er war überzeugt, die Ingredienzien der Musik Afrikas als Ahnung in sich zu tragen.
Überhaupt – Afrika!
Über den Kontinent hatte er in seiner Jugend mindestens genauso viel gelesen wie über Deutschland. Das Land und der Kontinent erschienen ihm in ihrer Gegensätzlichkeit auf merkwürdige Weise vertraut und unheimlich zugleich.
Wenn ihn auch sonst kein Sender außerhalb Europas interessierte – er hatte das Gefühl, der Schritt seiner allabendlichen Suche über den Kontinent hinaus locke ihn in einen Kosmos der Stimmen, der ihn aufsaugte und seiner Konzentration ein jähes Ende bereitete –, bei Afrika machte er eine Ausnahme. Genau genommen war es sein heimlicher Vorsatz, einen afrikanischen Sender zu inden, der so unbekannt war und von so fernher sendete, dass er wirkliche Schätze in den Äther schickte.
L. glaubte, dass es in Afrika ein Radioprogramm geben müsse, das ähnlich wie ein Archiv funktioniert, in dem noch niemand aufgestöbert hatte, welche Genüsse es für den Geist bereithält. Er dachte an Rhythmen und Stimmen, die sich in ihrer Fremdartigkeit wie wertvolle Intarsien ins Gehör legten.
L. schätzte eine gewisse Gründlichkeit in allem, was er tat. Und er hielt es eben für eine Frage der gründlichen Suche, ob sich dieser erträumte Sender finden ließ oder nicht.
Radio Africa, Radio Zaire, Radio Uganda, Radio Kapstadt, alle möglichen Optionen gingen ihm durch den Kopf. Er hatte allerdings von der Funklandschaft des riesigen Kontinents keinerlei Ahnung.
Einmal, zu seinem siebzigsten Geburtstag, hatte ihm sein Bruder aus London ein englisches Buch geschickt, in dem Frequenzadressen der wichtigsten Sende auf den jeweiligen Kontinenten vermerkt waren.
Das war ein schrecklicher Moment, als L. dieses Geschenk auspackte.“

 
Gernot Wolfram (Zittau, 8 augustus 1975)

 

De Nederlandse dichter en schrijver Hieronymus van Alphen werd op 8 augustus 1746 geboren te Gouda. Zie ook alle tags voorHieronymus van Alphen op dit blog.

 

De kinderliefde

Mijn vader is mijn beste vrind.
Hij noemt mij steeds zijn lieve kind.
‘k Ontzie hem, zonder bang te vrezen.
En ga ik hupplend aan zijn zij,
Ook dan vermaakt en leert hij mij;
Er kan geen beter vader wezen!

Ik ben ook somtijds wel eens stout,
Maar als mijn ondeugd mij berouwt,
Dan wordt zijn vaderhart bewogen,
Dan spreekt zijn liefde geen verwijt,
Ja zelfs, wanneer hij mij kastijdt,
Dan zie ik tranen in zijn ogen.

Zou ik door ongehoorzaamheid,
Dan maken, dat mijn vader schreit;
Zou ik hem zuchten doen en klagen;
Neen, als mijn jonkheid iets misdoet,
Dan val ik aanstonds hem te voet,
En zal aan God vergeving vragen.

 

Alexis

Alexis heeft zijn zusje lief,
Wanneer ze in vrede leven;
Hij noemt haar zelfs zijn hartedief,
Als zij haar speelgoed hem wil geven.
Maar als zij iets, dat hem behaagt,
Voor haar om mee te spelen vraagt,
Dan wordt die liefde ras verminderd;
En als zij hem in ’t doen van zijnen zin verhindert,
Dan haat hij bijkans haar geheel;
Ook is zij doorgaans hem te veel,
Wanneer zij boven hem door iemand wordt geprezen.

* * *

Een liefde die zo ras verkoelt,
Die slechts op eigen voordeel doelt,
Zou dat wel rechte liefde wezen?

 
Hieronymus van Alphen (8 augustus 1746 – 2 april 1803)
Fantasieweergave van de Goudse Markt, geschilderd door Willem Koekkoek, 2e helft 19e eeuw

 

De Vlaamse schrijver André Demedts werd geboren in Sint-Baafs-Vijve (Wielsbeke) op 8 augustus 1906. Zie ook alle tags voor André Demedts op dit blog.

Ik denk aan de velen

Ik denk aan de velen die sterven deze zomernamiddag
met het volle geweld van de zon over hun dood:
ogen vol tranen die ik zag,
en het laatste blinde tasten der handen, moe en rood.

Wie weet waarheen nu keren hun gedachten
en wie weet de nederlagen van hun leven?
en hoe zij hebben gedragen door dagen en nachten
de honger van hun hart.
Zij zijn tans de verwonnenen die sneven
en doordrenken met hun rood bloed
wat lelik was en hard.
Er is de huiver der eeuwigheid
om hunne hoofden
er zijn nog hun ogen die hebben geschreid
en hun armen die zich strekken naar de dood als naar elkander, de
verloofden.

Ik voel in mijn hart de haast van hun hart
het bloed te stuwen de laatste maal;
vanavond als zij zijn ingegaan
denk ik maar altijd dat ik eenzamer
door de velden dwaal…

 
André Demedts (8 augustus 1906 – 4 november 1992)

 

De Amerikaanse dichteres Sara Teasdale werd geboren op 8 augustus 1884 in St. Louis. Zie ook alle tags voor Sara Teasdale op dit blog.

Triolets

Before a lonely shrine
Of foam-born Aphrodite,
Ungarlanded of vine,
Undyed by dripping wine,
I brought green bay to twine,
And prayed to her, almighty, —
And lo, the prayer of mine
Was heard of Aphrodite.
I sang of answered prayer,
And now before the goddess,
The maids lay flowers rare,
And she has ceased to care
For bay that I might bear.
To heal my heart’s distress,
My feet must wander where
There waits some lonelier goddess.

 

To Sappho I

Impassioned singer of the happy time.
When all the world was waking into morn,
And dew still glistened on the tangled thorn,
And lingered on the branches of the lime —
Oh peerless singer of the golden rhyme,
Happy wert thou to live ere doubt was born —
Before the joy of life was half out-worn,
And nymphs and satyrs vanished from your clime.
Then maidens bearing parsley in their hands
Wound thro’ the groves to where the goddess stands,
And mariners might sail for unknown lands
Past sea-clasped islands veiled in mystery —
And Venus still was shining from the sea,
And Ceres had not lost Persephone.

 

To Sappho II

Your lines that linger for us down the years,
Like sparks that tell the glory of a flame,
Still keep alight the splendor of your name,
And living still, they sting us into tears.
Sole perfect singer that the world has heard,
Let fall from that far heaven of thine
One golden word.
Oh tell us we shall find beside the Nile,
Held fast in some Egyptian’s dusty hand,
Deep covered by the centuries of sand,
The songs long written that were lost awhile
Sole perfect singer that the world has heard,
Let fall from that far heaven of thine
This golden word.

 
Sara Teasdale (8 augustus 1884 – 29 januari 1933)
‘Sappho and Erinna in a Garden at Mytilene’ door Simeon Solomon, 1864

 

De Amerikaanse dichter, essayist en literair criticus Donald Davidson werd geboren 8 augustus 1893 in Campbellsville, Giles County, Tennessee. Zie ook alle tags voor Donald Davidson op dit blog.

The Amulet

Thou twist of gold, woven so curiously,
Be filled with warmth and urgent tenderness,
And cool not on her throat’s white nakedness,
Like metal death, but burn insistently,
Reminding her of me!

To save her from the serpent’s little eye
I set a stone of blue chalcedony
Within a cunning loop—so it shall be
Aware and mindful when her lashes lie
Untaught of danger nigh.

To keep her from the dragon’s hungry tooth
In seven laps the quorls were subtly twined;
From seven rivers grains of gold were mined,
Hammered by black elves’ mauls, and tempered sooth
In hissing brews uncouth.

So lie within my satchel, Amulet,
With many another dull and boughten thing,
Till I am done with all my wandering
And fix thee pendant on the carcanet
Around her white neck set.

For I have graven some small incantation
In feathery lines upon this rounded wire—
King Solomon made such for his desire,
And Sheba’s throat was warm for subjugation
Hearing the King’s translation.

 
Donald Davidson (8 augustus 1893 – 25 april 1968)

 

Onafhankelijk van geboortedata

De Nederlandse schrijfster Lotte Lentes werd geboren in Trier in 1990. Lentes studeerde Nederlands in Nijmegen. Zie ook alle tags voor Lotte Lentes op dit blog. Zie ook alle tags voor Lotte Lentes op dit blog.

Uit: Walter

‘‘Zat u onder invloed in de rechtszaal?
’ Dat ook een hooggeplaatst persoon vatbaar was voor een verslaving, leek iedereen nog het meest te interesseren.
‘Natuurlijk niet,’ had Walter telkens stellig geantwoord. Tegelijkertijd had hij de keren voor zich gezien waarop de tremors het hem onmogelijk maakten zijn eigen befje om te knopen.
Aanvankelijk ging dat praten niet van harte, uiteindelijk verliet hij na vier maanden opgelucht en trots de kliniek, met behoud van zijn rechtelijke bevoegdheid en zijn vrouw. Op de wagon, zo noemden ze dat. Dertig jaar dronk hij geen druppel. Zijn vrouw dacht dat hij genezen was, totdat ze na al die tijd opnieuw lege flessen ontdekte. En eigenlijk was het niet eens zijn vrouw geweest, maar een jongen van de energiemaatschappij die met iets te veel enthousiasme het klemmende deurtje van de meterkast opentrok. Een stuk of tien lege flessen vielen op de vloer kapot.
Wodka; kleur- en geurloos.
In de periode daarna vond Walters vrouw nog veel meer flessen. Ze vond een onstuitbare hoeveelheid flessen. Ze vond flessen overal. In de kruipruimte, tussen de steunbalken, in het
plafond van de garage, op het badkamermeubel, in de schoorsteen, onder de grasmaaier,
achter het dressoir, in de dakgoot van het tuinhuis.
Toen Walter op een vrijdagochtend wankelend de trap afkwam, zag hij zijn vrouw midden in
de woonkamer de laatste hand leggen aan een keurig gerangschikte driehoek van lege flessen.
‘Een oude man beschuldig je niet zomaar,’ had ze gezegd, eerder begripvol dan verwijtend.
Walter gaf gelijk toe. Zijn tweede kliniekopname was binnen een week geregeld. Tot die tijd mocht hij nog.
Twee dagen voor vertrek donderde Walter van de trap en brak zijn
stuitje.
Van pijn was geen sprake. Hij sliep in de auto op weg naar het ziekenhuis en aan de balie
van de eerste hulp maakte hij grapjes. Hij had chronisch de hik.
De dokter, een afzichtelijke Latina met een scheef gebit, gaf hem na een moeizaam gesprek een rode zwemband mee.”

 
Lotte Lentes (Trier, 1990)

 

Zie voor meer schrijvers van de 8e augustus ook mijn blog van 8 augustus 2015 deel 2.