De Baltisch Duitse dichteres Julie Katharina von Hausmann werd geboren in Riga op 19 maart 1826 als vijfde van zes dochters van de middelbare schoolleraar Johannes Michael von Hausmann en zijn vrouw Julie, geb. van Magnus. Haar vader werd op latere leeftijd blind en Hausmann nam tot zijn dood de verzorging op zich. Daarna woonde zij met haar zusters in Zuid-Frankrijk, Duitsland en Sint-Petersburg. Haar kinderjaren en jeugd bracht ze door in Mitau (Lets: Jelgava) in Koerland. Over deze fase van het leven, is weinig bekend, maar wel dat pastor Theodor Neander, die haar bevestigde als lidmaat in de protestantse kerk, de aanzet gaf tot een bewust leven in het christelijk geloof. Olga Karp, een vriendin, bracht haar in contact met de Berlijnse predikant Gustav Knak die haar gedichten, waaronder de beroemde “So nimm denn meine Hände” in 1862 onder de titel “Maiblumen. Lieder einer Stillen im Lande” met succes publiceerde. De opbrengst van de verkoop werd door Julie Hausmann geschonken aan maatschappelijke instellingen in Berlijn en Hong Kong. De meeste gedichten die zij schreef, liet zij bescheidensheidshalve niet onder haar eigen naam publiceren. Daarom is een deel van haar oeuvre ten onrechte toegeschreven aan Gustav Knak die zich op haar verzoek belast had met de bezorging van haar teksten. “So nimm denn meine Hände” is overal ter wereld, in kringen van de reformatie, een populair gezang. De tekst ervan vraagt om goddelijke leiding en barmhartigheid, nu en in het uur van de dood. Het lied werd – in de Duitstalige versie (volgens Huub Oosterhuis “om hem te eren die als Duitser in staat was Nederlandse oorlogswonden te genezen”) – gezongen tijdens de uitvaart van de Nederlandse prins-gemaal Claus van Amsberg.
So nimm denn meine Hände
So nimm denn meine Hände und führe mich
bis an mein selig Ende und ewiglich.
Ich mag allein nicht gehen, nicht einen Schritt:
wo du wirst gehn und stehen, da nimm mich mit.
In dein Erbarmen hülle mein schwaches Herz
und mach es gänzlich stille in Freud und Schmerz.
Lass ruhn zu deinen Füssen dein armes Kind:
es will die Augen schliessen und glauben blind.
Wenn ich auch gleich nichts fühle von deiner Macht,
du führst mich doch zum Ziele auch durch die Nacht:
so nimm denn meine Hände und führe mich
bis an mein selig Ende und ewiglich!
Der tiefste Schmerz
Doch — hätt’ ich je das höchste Glück erkannt,
Wenn ich den tiefsten Schmerz nicht auch empfand?
Der tiefste Schmerz, der auf der Seele brennt, —
Die Trennung ist’s vom Lebens-Element.
Ist jede Sünde Trennung nicht von Gott,
Die überall ins Leben bringt den Tod?
Wenn ich von Gottes Antlitz bin verbannt,
Weil ich mich selber von ihm abgewandt;
Wenn mir verhüllt ist Seine Lieb’ und Huld,
Und ich mir sagen muß: du selbst bist Schuld!
Getrennt zu sein von Dem, der uns geliebt, –
Das ist ein Schmerz, wie’s keinen zweiten gibt:
Das ist der Frost, der auf die Blüte fällt,
Das ist die Nacht, von keinem Stern erhellt.
Mit Ihm und in Ihm trägt sich alles leicht,
Doch — tritt Er ferne, jede Kraft entweicht.
Und sonst auch gibt es keine größ’re Pein,
Als von dem liebsten Herzen fern zu sein.
Wenn, was gewiß zusammen doch gehört,
Nun auseinander muß, von Leid verzehrt, —
Wer weiß denn nicht, wie weh, wie weh das tut?
Das trägt nur, wer in Jesu Liebe ruht.
O höchstes Glück, nur wer dich hat erkannt,
Der weiß, wozu der Schmerz ihm ward gesandt.
Noch müssen beide mit einander gehn, —
Kann hier ein Glück wohl ohne Schmerz bestehn?
Doch still! — wir schau’n dahin, wo Gott allein
In Ewigkeit wird Allen Alles sein
Julie Hausmann (19 maart 1826 – 2 augustus 1901)