Karl Krolow

De Duitse dichter en schrijver Karl Krolow werd geboren op 11 maart 1915 in Hannover. Zie ook alle tags voor Karl Krolow op dit blog.

Sonnenblumen

Gewaltig schwenken sie ihr Haupt.
Sie wuchsen stark im Fleische auf.
Sie prahlen breit und fettbelaubt
Und drehn sich nach dem Sonnenlauf.

Sie raubten Feuer dem Gestirn
Und hüten gelb ihr fremdes Licht.
Es schlägt der Tag mit Flammen dicht
Aus ihrem Geist, sengt Pflaum’ und Birn’.

Sie lodern steil und mittagstoll
Und leuchten groß wie ihr Geschick.
Gewitter fassen ihr Genick.
Sie sind vom Sommer übervoll.

Bis eines Tags der Sperling praßt,
Mit scharfem Schnabel sie zerfleischt.
Sie sterben sanft und ohne Hast.
Der Häher ihren Tod bekreischt.

 

Oktoberlied

Hab ich meine Zeit vertan,
Als der Sommer Falter sandte,
Auf der Gartenmauer brannte,
Knisterte im trockenen Span?

Gab ich meine Tage hin
Als am Wehr der Fluß verrauschte,
Warmer Wind die Kleider bauschte?
Forscht’ ich nicht geheimen Sinn

Im Geleucht der Hundstagsrose!
Roch nach Wermut nicht die Wiese!
Lattich wucherte im Kiese. –
Nun zerfällt die Herbstzeitlose.

An den Zäunen drehn die Winde.
Weinlaubbüschel tanzt im Staube.
Aus dem Nebel schwebt die Laube
Und der Baum verliert die Rinde.

Soll ich meine Augen schließen?
Soll ich harte Beeren sammeln
Oder Haus und Tür verrammeln
Und die frühe Lampe grüßen?

Nirgend ist für mich zu bleiben.
Soll ich Holz zum Feuer legen?
Unermüdlich geht der Regen,
Trommelt an die blinden Scheiben.

Laß den Garten ich verwildern,
Krähenvögel in ihm hausen?
Mögen sie die Hecken zausen!
Keiner kann die Schwermut mildern.

Keiner kann den Tod verlocken,
Wie ich mich vor ihm auch flüchte.
Greif ich fröstelnd falbe Früchte,
Fühl ich ihn im Nacken hocken.

 

Der Kranke

Mit off’ner Tube
Die Tulpen wehn.
Von meiner Stube
Aus kann ichs sehn.

Die Ammern singen
Im Licht verzückt.
Von nahen Dingen
Werd ich beglückt.

Vom Regen rauschen
Die Ulmen noch.
So will ich lauschen
Nach innen doch.

Stimmen beschwör ich
In meinem Blut.
Im Schweigen hör ich
Sie lang und gut.

Die Tulpen röten
Sich tief wie Wein.
Die Ammern flöten
Für mich allein.

 

In de achteruitkijkspiegel

Op een gouden schijf
Draait in onze rug
De stad uit glas
Met hoogbenige huizen,
Verplaatsingen van auto’s
Voor tere muren.
De spiegelbeelden van hun huizenrijen
Staan in de lucht als flamingo’s
En slikken de stilte: –
Apocriefe dieren …

Door je ogen – levende vijvers –
Galoppeert stille cavalerie.
Achter je mond
Houdt elke glimlach op,
Begint de verbouwereerdheid van de wereld
Begint de sprakeloosheid van de wereld …
Je lichte profiel
Wordt een wolk.
De flamingo’s zullen er dol op zijn
Terwijl ik achter blijf met mijn handen,
Die ik om te roepen aan mijn lippen houd.

 

Vertaald door Frans Roumen

 

Karl Krolow (11 maart 1915 – 21 juni 1999)
Standbeeld in Darmstadt (detail)

 

Zie voor nog meer schrijvers van de 11e maart ook mijn blog van 11 maart 2020 en eveneens mijn blog van 11 maart 2019 en ook mijn blog van 11 maart 2018 deel 3.

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