De Japanse schrijver Koji Suzukiwerd geboren op 13 mei 1957 in Hamamatsu. Zie ook mijn blog van 13 mei 2009.
Uit: The Ring (Vertaald door Bernhard Liesen en Katrin Marburger)
“Am nördlichen Rand eines Neubaugebiets, direkt neben dem Sankeien-Park gelegen, stand eine Reihe von jeweils 14-stöckigen Häusern mit Eigentumswohnungen. Obwohl der Gebäudekomplex
erst kürzlich errichtet worden war, hatten fast alle Wohnungen bereits Käufer gefunden. Jedes Haus beherbergte beinahe einhundert nicht besonders geräumige Eigentumswohnungen, doch die meisten der dort lebenden Menschen hatten ihre Nachbarn noch nie gesehen. Nur nachts, wenn die Fenster erleuchtet waren, schien man sicher sein zu können, dass hier wirklich Menschen lebten.
Weiter südlich reflektierte das ölverschmierte Wasser des Meeres die funkelnden Lichter einer Fabrik. An ihren Wänden verlief ein Wirrwarr von Rohren und Kabeln, das an Blutgefäße oder Muskelgewebe erinnerte. Auf der Vorderfassade der Fabrik tanzten zahllose Lichter wie in der Finsternis glühende Insekten, sodass man dieser bizarren Szenerie eine gewisse Schönheit nicht absprechen konnte.
Ein paar hundert Meter weiter, mitten in dem Neubaugebiet, stand zwischen mit mathematischer Präzision angelegten, bisher noch unbebauten Grundstücken ein vereinzeltes, einstöckiges Haus mit Garage, dessen Eingangstür direkt auf die von Norden nach Süden verlaufende Straße ging. Es war ein ganz gewöhnliches Eigenheim, wie man es in jeder beliebigen Neubausiedlung fand, doch bis jetzt waren weder die daneben noch die dahinter liegenden Grundstücke bebaut worden. Vielleicht lag es an der schlechten Verkehrsanbindung, dass bisher erst wenige Grundstücke verkauft worden waren. Folglich wiesen entlang der Straße immer wieder Schilder darauf hin, dass für diese Grundstücke noch Interessenten gesucht wurden. Verglichen mit dem Gebäudekomplex mit den Eigentumswohnungen wirkte die Neubausiedlung ziemlich verwaist.”
Kōji Suzuki (Hamamatsu, 13 mei 1957)
De Zwitserse schrijver en literatuurwetenschapper Adolf Muschg werd geboren op 13 mei 1934 in Zollikon, kanton Zürich. Zie ook mijn blog van 13 mei 2007 en ook mijn blog van 13 mei 2009.
Uit: Atsuko soll heiraten
„Atsukos Eltern wohnen am Rande Tokios in einem eigenen kleinen Haus, um das, dicht wie eine zweite Wand, eine immergrüne mannshohe Hecke läuft. Es gibt nur eine Lücke darin, und die ist geplant: durch sie kann man vom westlichen, europäisch eingerichteten Raum aus den Fuji sehen. Im
Sommer nicht, aber an klaren Herbst- und Wintermorgen; selbst dann weiß man nicht immer, ob man recht sieht: eine von einer kleinenWolke kaum zu unterscheidende Erhebung hinter den Hakone-Bergen, aus wenig anderem Stoff als der weiße Himmel, mit dem sie gegen Mittag verschwimmt. Atsukos Vater ist Professor für »Audio-visual Education« an einer kleinen, aber angesehenen Privatuniversität. ImWestzimmer steht der Fernsehempfänger. Abends sitzt der Vater gern davor, hält aber meist die Zeitung zwischen sich und den Bildschirm; nur bei seinem eigenen Auftritt, jeden Freitagabend, läßt er sie sinken. Dann setzt sich die Mutter hinten in der Ecke auf ihrem Stuhl zurecht, und die Kinder verlassen das Zimmer. Kinder sind sie nur noch in den Augen ihrer Eltern: Ichiro 30, Yoji 28, Atsuko 22. Solche Kinder heiraten.
Vor einem Jahr war es an Ichiro gekommen. Seine Verheiratung bot kein Problem, weil er selbst keines war. In seiner Bankbeamtenstelle, die ihn wenig mit passenden Mädchen zusammenführte, war er froh um die traditionellenWege der Heiratsvermittlung, die eine Freundin der Familie mit Takt
und Umsicht für ihn ging. Der Erfolg war vorauszusagen.
Die jungen Leute trafen sich, fanden nichts gegeneinander einzuwenden und heirateten, nachdem die gehörigen Fristen, fast nur der Form zuliebe, verstrichen waren. Atsuko hätte es nicht verwundert, wenn Yoji, der zweite Bruder, den Anfang gemacht hätte, denn sonst war der für jeden Fürwitz zu haben – doch, in diesem Fall hätte es sie gewaltig verwundert. Yoji im Hochzeitsfrack; was hätten sie beide dazu für ein Gesicht gemacht?“
Adolf Muschg (Zollikon, 13 mei 1934)
De Canadese schrijver Roch Carrier werd geboren op 13 mei 1937 in Sainte-Justine, Quebec. Zie ook mijn blog van 13 mei 2007 en ook mijn blog van 13 mei 2009.
Uit: The Hockey Sweater
„I remember very well the winter of 1946. We all wore the same uniform as Maurice Richard, the red, white, and blue uniform of the Montréal Canadiens, the best hockey team in the world. We all combed our hair like Maurice Richard, and, to keep it in place we used a kind of glue – a great deal of glue. We laced our skates like Maurice Richard, we taped our sticks like Maurice Richard. We cut his pictures out of all the newspapers. Truly, we knew everything there was to know about him.
On the ice, when the referee blew his whistle, the two teams would rush at the puck. We were five Maurice Richards against five other Maurice Richards, throwing themselves on the puck. We were ten players all wearing the uniform of the Montréal Canadiens, all with the same burning enthusiasm. We all wore the famous number 9 on our backs.
How could we forget that?
One day, my Montréal Canadiens sweater was too small for me and it was ripped in several places. My mother said, “If you wear that old sweater, people are going to think we are poor.”
Then she did what she did whenever we needed new clothes. She started to look through the catalogue that the Eaton Company in Montreal sent us in the mail every year. My mother was proud. She never wanted to buy our clothes at the general store. The only clothes that were good enough for us were the latest styles from Eaton’s catalogue.“
Roch Carrier (Sainte-Justine, 13 mei 1937)
De Oostenrijkse schrijver Franz Michael Felder werd geboren op 13 mei 1839 in Schoppernau. Zie ook mijn blog van 13 mei 2007.en ook mijn blog van 13 mei 2009.
Uit: Gespräche des Lehrers Magerhuber mit seinem Vetter Michel
Michel: Herrliche Herbsttage das! Noch glaubte man kaum, daß es schon November sei, wenn man nicht auch dich, den sicheren Wintervogel, wieder kommen sähe. Aber das, Vetter, das war ein trauriger Sommer! Ich hätte nicht mehr geglaubt, daß du meinen Ältesten noch einmal sehen würdest. Man kann sich wohl kaum vorstellen, wie mir ward, als ich in der Zeitung las, wie jetzt die Rosse mehr wert seien als die Menschen. Es war furchtbar!
Lehrer: Es war wie immer, wenn von einem oder einigen ein Zweck verfolgt wird und die Mittel, die Werkzeuge, nur so viel gelten, als sie zur Erreichung dieses ihres Zweckes wert sind. Da kann es einem gar oft begegnen, daß man weniger als ein Tier, ja weniger als eine Maschine geschätzt und auch danach behandelt wird.
M.: Ja, ja, der Krieg ist das allerschrecklichste.
L.: Und doch muß man ihn, wie die Welt nun einmal ist, ein notwendiges Übel nennen. M.: Geht denn Macht vor Recht?
L.: Ja. –
M.: Mensch – Kerl – und dich läßt man noch Lehrer sein?
L.: Nur ruhig! In unseren Schulen haben wir nichts mit der Gegenwart, ihren Schlagwörtern und Forderungen zu tun. Wir haben ja von Abraham und Isaak und ähnlichen Helden der guten alten Zeit vorzutragen; jener Zeit, da der Mensch noch Gut und Blut einsetzte für seine Überzeugung. Damals war das Recht Macht, wie die Lebensgeschichte vieler beweist; heutzutage aber gleicht das Recht fast der von den einen heiß, den andern kalt gedachten Sonne hoch oben am oft bewölkten Himmel. Die armen Menschlein sitzen auf einem Hügel und warten auf ihre Strahlen, die sie ein wenig erwärmen und die Früchte an den Bäumen neben ihnen reif machen sollen.
Franz Michael Felder (13 mei 1839 – 26 april 1869)