De Griekse dichter Konstantínos Petros Kaváfis werd geboren te Alexandrië (Egypte) op 29 april 1863. Zie ook alle tags voor Konstantínos Petros Kaváfis op dit blog.
Wroeging
Spreek over deze wroeging om die te verzachten,
edele wroeging, zeker, maar gevaarlijk eenzijdig.
Maak het verleden geen verwijt en kwel je niet zo.
Neem jezelf niet zo serieus.
Het kwaad dat je beging was kleiner
dan je denkt, veel kleiner.
Het goede dat je nu die wroeging bracht,
zat ook toen al diep in je.
Zie hoe een voorval, dat plotseling
in je geheugen weerkeert, een daad
verklaart die je fout
vond, maar nu een rechtvaardiging heeft.
Verlaat je niet helemaal op je geheugen:
je vergat heel wat – ditjes en datjes –
dat is rechtvaardiging genoeg.
En denk niet dat je je slachtoffer
zo goed kende. Hij had vast gaven waarvan je niets wist,
en misschien waren dit andere wonden
dan jij denkt (uit onwetendheid over zijn leven),
geen gevolg van jouw vreselijke klappen.
Verlaat je niet op je zwakke geheugen.
Verzacht de wroeging die altijd
eenzijdig en heel listig tegen je pleit.
Vertaald door Mario Molegraaf
In the Evening
It wouldn’t have lasted long anyway—
the experience of years makes that clear.
Even so, Fate did put an end to it a bit abruptly.
It was soon over, that wonderful life.
Yet how strong the scents were,
what a magnificent bed we lay in,
what pleasure we gave our bodies.
An echo from my days given to sensuality,
an echo from those days came back to me,
something of the fire of the young life we shared:
I picked up a letter again,
and I read it over and over till the light faded away.
Then, sad, I went out on to the balcony,
went out to change my thoughts at least by seeing
something of this city I love,
a little movement in the street and the shops.
He Had Come There to Read
He had come there to read. Two or three books lie open,
books by historians, by poets.
But he read for barely ten minutes,
then gave it up, falling half asleep on the sofa.
He’s completely devoted to books—
but he’s twenty-three, and very good-looking;
and this afternoon Eros entered
his ideal flesh, his lips.
An erotic warmth entered
his completely lovely flesh—
with no ridiculous shame about the form the pleasure took….
Vertaald door Edmund Keeley en Philip Sherrard
K. P. Kaváfis (29 april 1863 – 29 april 1923)
De lezer door Ferdinand Heilbuth, 1856
De Amerikaanse dichter, zanger, singer-songwriter, componist en acteur Rodney Marvin McKuen werd geboren in Oakland, Californië op 29 april 1933. Zie ook alle tags voor Rod McKuen op dit blog.
Uit: Caught In The Quiet
Three
What I’ve gained
from being with you
(besides a belly
and a deeper beard),
I couldn’t say –
but any need for knowing
anyone but you
is what I’ve lost.
Four
Out of the sad mistaken belief
that as a man I must behave
as all men do.
I’ve turned my back
a time too often.
God,
help me keep
a resolution that I make today:
not to walk head high
even one more time
past someone I can help.
Rod McKuen (29 april 1933 – 29 januari 2015)
De Duitse dichter en schrijver Bernhard Setzwein werd geboren op 29 april 1960 in München. Zie ook alle tags voor Bernhard Setzwein op dit blog.
Uit: Der neue Ton
„Oben auf der Hügelkuppe weitete sich eine nicht sehr große Lichtung, die von einem hohen Zaun umgrenzt war. Von Spitze zu Spitze der betonierten Zaunpfähle mußte früher ein Stacheldraht gespannt gewesen sein, mittlerweile, vom Rost zerfressen, hingen nur mehr Reste davon herunter. Die Straße führte auf ein Tor im Zaun zu, seine zwei Flügel standen weit offen. Was immer hier einmal abgesperrt und abgeriegelt worden war, es hatte seine Wichtigkeit, seine staatstragende Heimlichkeit verloren.
Im Inneren des Areals standen mehrere langgestreckte, zweigeschossige Wohnbauten, ehedem mit Eternitplatten verkleidet, die ebenso zerschlagen waren wie etliche Scheiben der Sprossenfenster. Das Glas war längst erblindet, und so manche Scheibe hing zersplittert im bröckelnden Fensterkitt. Man hatte sich nicht einmal die Arbeit gemacht, die Scherben vollständig herauszuschlagen, sondern nur ein Stück Pappkarton von innen
Die Häuser standen im Karree um einen Turm herum, der dreimal so hoch wie die Häuser war und ohne Fenster. Sein walzenförmiger Baukörper war vollständig mit Blech verkleidet, er erinnerte, wenn nicht vom Material, so doch von der Gestalt her an den Bergfried einer Burg. Wie bei einem solchen befand sich auch hier der Zugang vier, fünf Meter über Bodenniveau und war über eine Treppe zu erreichen. Im Falle einer Belagerung und bei Entfernen der Treppe müßte man in diesem Turm eigentlich relativ sicher sein, allerdings auch lichtlos eingeschlossen wie in einem senkrechten Grab. Wozu nur hatte der mal gedient, früher?
Vančura steuerte auf einen der Wohnbauten zu, der durch eine Bierreklame an der Hauswand und aufgespannte Werbesonnenschirme als eine Art Gaststätte auszumachen war, außerdem standen aus unbearbeiteten Baumstämmen gezimmerte Bänke und Tische davor. Nur Gäste waren keine da, sah man von einem kleinen Rudel räudiger Hunde ab, die rund um die Tische alles abschnüffelten und aus braunen Wasserpfützen in den Mulden der festgetrampelten Lehmerde tranken.“
Bernhard Setzwein (München, 29 april 1960)
De Duitse dichteres en essayiste Monika Rinck werd geboren op 29 april 1969 in Zweibrücken. Zie ook alle tags voor Monika Rinck op dit blog.
tour de trance
my task, she said, was poisoning time
wie sich alles drehte, wiederholte, dehnte,
und rotierte, die wärme war a space so vast,
so katastrophisch groß, war sie arena
worin die trümmer von objekten trieben,
wilde schläge in der ferne, keiner hörte,
jeder fühlte, die wellen der erschütterung.
wo etwas fehlte, wurde alles größer,
drehte sich, rotierte, kam in’s schlingern
und blieb dann in der mitte liegen.
die müdigkeit war eine kur, das gewicht
der atmosphäre, halluzinogene leere
federte, es drehte sich jetzt weniger
als wären die schläge, in dem was sie sind
gegenstand der verdünnung, als würde
die zeit, der reißende raum, präzise und
zärtlich vergiftet, in ihrem gewebe stiege
die chemische schwäche, es schäumte,
erstickte, das weiße lager der krusten,
das sich formierte, wird reicher und toxisch
verrauschten die schläge, es dreht sich,
dreht sich unmerklich, und steht.
teich
sagt er: das leid ist ein teich.
sag ich: ja, das leid ist ein teich.
weil das leid von fischen durchschossen
in einer mulde liegt und faulig riecht.
sagt er: und die schuld ist ein teich.
sag ich: ja, die schuld auch teich.
weil die schuld in einer senke schwappt
und mir bei hochgerecktem arm bereits
zur aufgedehnten achselhöhle reicht.
sagt er: die lüge ist ein teich.
sag ich: ja die lüge ebenso teich.
weil man im sommer des nachts
am ufer der lüge picknicken kann
und immer dort etwas vergißt.
Monika Rinck (Zweibrücken, 29 april 1969)
De Argentijnse dichteres en schrijfster Alejandra Pizarnik werd geboren op 29 april 1936 in Buenos Aires. Zie ook alle tags voorAlejandra Pizarnik op dit blog.
Even if she saw me cry…
Even if she saw me cry and clutched me to hear breast, I wouldn’t revive. True, I’d be able to look in her eyes like Van Gogh saw the sun and shattered it in sunflowers—Can “life” be spelled with two “i”s?
Dolls are so cruel. And why shouldn’t they be, when men and beasts and even stones are cruel? In the poem, dolls and other creatures of the night are exposed. Poem, this is night. Have you met the night?
Roses are red in her fiery insatiable hands.
I call night silence. Night emerges from death. Night emerges from life. All absence lives in the night.
Then, in the morning, I cried:
My darling night, my little one, teeming with villains.
My love, call me Sasha. I’m recasting the play as a purely interior tragedy. Everything is an interior.
Wanted: Dead Or Alive
I forced myself
kicking and screaming
into language
Only Sign
Please alejandra
open your eyes,
kindle the light
of birth
Vertaald door Cole Heinowitz
Alejandra Pizarnik (29 april 1936 – 25 september 1972)
Cover biografie
De Duitse dichter en schrijver Walter Kempowski werd geboren in Rostock op 29 april 1929. Zie ook alle tags voorWalter Kempowski op dit blog.
Uit: Im Block
„Wie Schaufensterpuppen standen die Posten an der Zentrale. Grinsende Kalfaktoren daneben, irgendwie schadenfroh, in schicken weißen Hosen und mit langen Haaren. Sie machten die Russen auf einzelne von uns aufmerksam: Guck mal den da … Ein Blick in die fünf Stock hohe Zellenhalle. Ein gußeisernes Kloster?
Über schmale Eisentreppen ging es ganz nach oben: “Beeilung! Beeilung!” Wir kamen allesamt in eine große, leere Zelle. Die Rostocker wuschen sich den Hintern, die hatten’s mit der Hygiene. Wann wir endlich was zu essen kriegten, fragten sie die Kalfaktoren. Wir hätten ja Transportverpflegung bekommen, sagten die, hier würden wir noch gar nicht geführt. “Immer langsam mit die jungen Pferde.” Und dann lachten sie wieder so schadenfroh.
Dann kamen sechs, acht Russen herein, gingen zwischen uns hin und her und guckten uns an. Wo wir im Krieg gewesen seien, wollten sie wissen. Die Kalfaktoren an der Tür lachten. Plötzlich rissen sie sich die Koppel herunter und schlugen auf uns ein. Obwohl wir durcheinanderliefen, ging es sehr ruhig zu. Einen ledernen Bauern, der nicht ganz richtig im Kopf war, nahmen sie sich gesondert vor. Er lag am Boden. Im Takt droschen sie ihn wie eine Garbe aus. Einer der Posten lutschte am Finger, als er die Zelle verließ. Das war wohl der “Willkomm” gewesen, die Kalfaktoren hatten das natürlich gewusst.
In dieser großen Zelle lagen wir vierzehn Tage. Von hier oben aus hatten wir eine weite Aussicht: in der Feme die Spree mit der gesprengten Autobahnbrücke. Auf dem Hof standen schöne Kastanienbäume, Essenträger mit Holzkübeln an einer Stange kamen aus der dampfenden Küche. Jetzt traten die Spaziergänger heraus, Hunderte, in Achterreihen, alle untergehakt. Wir Neuen durften nicht Spazierengehen, wir seien in Quarantäne, sagten die Kalfaktoren. Die Rostocker repetierten Handwurzelknochen, die ändern stritten sich.”
Walter Kempowski (29 april 1929 – 5 oktober 2007)
De Deense schrijver Bjarne Reuter werd geboren op 29 april 1950 in Brønshøj. Zie ook alle tags voor Bjarne Reuter op dit blog.
Uit: Das dunkle Lied des Todes (Vertaald door Gabriele Haefs)
„Die Mozartschule bestand ursprünglich aus fünf Villen, die 1962 zu einer Privatschule für musisch besonders begabte Kinder umgebaut wurden. Die Schule lag im grünen Kern der Innenstadt und hatte ihr stilreines Aussehen mit hohen alten Bäumen und symmetrisch angelegten Wegen behalten. Die Wege verbanden die fünf Pavillons mit dem neuen Verwaltungsgebäude. Wenn man das Gelände betrat, hatte man das Gefühl, sich in eine Zeitnische zu begeben, der Verkehr der Großstadt war nur als fernes Summen zu hören, das sich dem Taktschlag der Metronome und den strikten Tonleitern für Klavier, Cello und Violine unterwarf. Die Schule hatte nie einen Hehl daraus gemacht, dass sie für eine kleine Elite aus den leistungsstärksten und ehrgeizigsten Schülerinnen und Schülern gedacht war, kurz gesagt, den Auserwählten.
Die mysteriöse Geschichte des verheißungsvollsten Jahrgangs der Schule beginnt an einem Nachmittag Ende Mai. Die Pavillons sind menschenleer und allein das ewige Gurren der Tauben, die einander auf dem Dachfirst den Hof machen, ist zu hören. Eine Frau überquert den Rasen zwischen Straße und Schule. Ihre hohen Absätze versinken im feuchten Gras, und als sie in den Schatten der Rosskastanie tritt, nimmt ihr weites Hemd einen fast unterseeischen Farbton an. Vor der Treppe schiebt sie sich die Sonnenbrille auf die Stirn, rafft Ordner und Ringbuch zusammen und stößt mit dem Rücken die Tür auf. Danach eilt sie durch die Aula, passiert den Wald aus Notenständern und schaut auf die Uhr, als sie die Glockenschläge der Schlosskirche hört. Im selben Moment wird die Tür am gegenüberliegenden Ende des Saals geöffnet. Die Frau lächelt und sagt sich, Pünktlichkeit sei eine Tugend, und Lars Bromsen sehe aus, wie sie sich ihn vorgestellt hatte.
Groß, dünn und energisch, erfüllt von dem oberflächlichen Selbstvertrauen des frisch examinierten Lehrers.“
Bjarne Reuter (Brønshøj, 29 april 1950)
Cover
De Duitse schrijver en bloemlezer Kurt Pinthus werd geboren op 29 april 1886 in Erfurt. Zie ook alle tags voor Kurt Pinthus op dit blog.
Uit: Zuvor (Vorrede zur Anthologie ‘Menschheitsdämmerung)
„Während im Weltkrieg der gewußte Zusammenbruch sich in der Realität ereignete, war bereits die Dichtung wiederum der Zeit vorangestürmt: Aus den Ausbrüchen der Verfluchung brachen die Schreie und Aufforderungen zur Empörung, zur Entscheidung, zur Rechenschaft, zur Erneuerung […] Die neue Gemeinschaft wurde gefordert. Und so gemeinsam und wild aus diesen Dichtern Klage, Verzweiflung, Aufruhr aufgedonnert war, so einig und eindringlich posaunten sie in ihren Gesängen Menschlichkeit, Güte, Gerechtigkeit, Kameradschaft, Menschenliebe aller zu allen. […]
Niemals war das Ästhetische und das L’art-pour-Part-Prinzip so mißachtet wie in dieser Dichtung, die man die ‘jüngste” oder ‘expressionistische” nennt, weil sie ganz Eruption, Explosion, Intensität ist – sein muß, um jene feindliche Kruste zu sprengen. Deshalb meidet sie die naturalistische Schilderung der Realität als Darstellungsmittel, so handgreiflich auch diese verkommene Realität war; sondern sie erzeugt sich mit gewaltiger und gewaltsamer Energie ihre Ausdrucksmittel aus der Bewegungskraft des Geistes . Sie entschleudert ihre Welt […] in ekstatischem Paroxismus, in quälender Traurigkeit, in süßestem musikalischen Gesang, in der Simultanität durcheinanderstürzender Gefühle, in chaotischer Zerschmetterung der Sprache, grausigster Verhöhnung menschlichen Mißlebens, in flagellantisch schreiender, verzückter Sehnsucht nach Gott und dem Guten, nach Liebe und Brüderlichkeit. So wird auch das Soziale nicht als realistisches Detail, objektiv etwa als Elendsmalerei dargestellt , sondern es wird stets ganz ins Allgemeine, in die großen Menschheitsideen hingeführt. Und selbst der Krieg, der viele dieser Dichter zerschmetterte, wird nicht sachlich realistisch erzählt; — er ist stets als Vision da , schwelt als allgemeines Grauen, dehnt sich als unmenschlichstes Ãœbel, das nur durch den Sieg der Idee vom brüderlichen Menschen aus der Welt zu schaffen ist.“
Kurt Pinthus (29 april 1886 – 11 juli 1975)
Cover van „Umbrae Vitae“ van Georg Heym, ontworpen door Ernst Ludwig Kirchner. Georg Heym was een van de dichters van het Duitse Expressionisme
De Britse schrijver en biograaf Humphrey Carpenter werd geboren op 29 april 1946 in Oxford. Zie ook alle tags voor Humphrey Carpenter op dit blog.
Uit: The Brideshead Generation
“Waugh also resists the temptation of making Hetton an architectural jewel. The house, we are told, ‘was entirely rebuilt in 1864 in the Gothic style’ and is architecturally deplorable, though ‘already it was referred to as “amusing”, and a very civil young man had asked permission to photograph it for an architectural review’. Approval by Betjeman was not, in 1934, regarded as a real mark of distinction, and we are meant to assume that Hetton is a burden to Tony rather than an enviable asset. He is doing his duty to his family and its history by keeping it up. On the other hand the ‘English Gothic’ in which it is built (and which gives the title to the novel’s second chapter) has certain moral and narrative overtones, for the rooms have been ‘each named from Malory’, so that Tony’s wife’s bedroom is ‘Guinevere’ — a hint that she will commit adultery later in the novel. By 1934 the Victorian passion for Arthuriana was universally regarded as absurd, but Waugh intends to remind us that chivalry, even in mock-medieval form, is still a reaching-out for permanent and altruistic values. When he discovers his wife’s infidelity with John Beaver, Tony at first behaves like a passive Paul Pennyfeather, but then abruptly sets off for Guiana and Brazil in the company of an eccentric explorer, who is searching for a fabulous City supposedly built by the Incas. This quest parallels Tony’s search for some evidence of permanence and certainty now that his English Gothic ideals have been smashed: ‘A whole Gothic world had come to grief. There was now no armour glittering through the forest glades, no embroidered feet on the green sward; the cream and dappled unicorns had fled….’ Ninety-Two Days had anticipated this search for the City. In the passage in which Waugh describes his expectations of Boa Vista, the southernmost point on his journey, where he had expected to find rest and refreshment and to be able to take a boat back to civilization, he writes: ‘I had come to regard it as Middle Western Americans look on Paris, as Chekhov peasants on St Petersburg.’ And when he actually saw it: ’the Boa Vista of my imagination had come to grief.”
Humphrey Carpenter (29 april 1946 – 4 januari 2005)