Nicolas Born, Dieter Noll, Dal Stivens, Connie Willis, Giovanni Pascoli, Marie d’Agoult

De Duitse dichter en schrijver Nicolas Born werd geboren op 31 december 1937 in Duisburg. Zie ook alle tags voor Nicolas Born op dit blog.

 

Zeitmaschine

Ohne daß es jemals angefangen hat
bin ich mit einer Menge von Leuten zusammen
Gleichaltrige
meinen Körper scheinen sie für die Heimat zu halten
auch liebe Verstorbene Alte Bekannte
Vielgenannte
Verschollene Auf Rollen Rollende
Zeitamputierte Einbalsamierte Bis auf die Knochen
Geschichtsblamierte
                                  Ich habe das deutliche Gefühl
daß keiner fehlt
        die Büsche teilen sich der Himmel flackert
Gestirne blenden auf das Tier erhebt sich
und die Wolken rennen hin und her
        Wir begegnen einer reisenden Theatergruppe
ein junger Herr Den Tod in den Augen
stellt sich vor: W. Shakespeare
        wie er leibt und schreibt
Oh ja wir kennen ihn alle
        »Warum schreiben Sie« fragt einer von uns
der sich sein Interesse bewahrt hat
        Shake wendet sich angewidert ab
und macht sich an den Kostümen zu schaffen
        »Warum soviel Tod auf so vielen Brettern?«
Das scheint hier irgendwie nicht anzukommen.
Eine von unseren Damen Deren Schwierigkeiten
        technische Schwierigkeiten sind Sagt
»Wir kommen an der historischen Distanz nicht vorbei«
        Sie ist bekannt dafür daß sie in Krisen
hysterisch reagiert
                              Wie ein Bleistift gehen wir
durch die Zeit
        »Mir ist« rufe ich »als träten wir auf der Stelle«
»Schon möglich« brummt ein Vierschrötiger
        Gleich erscheinen wir als helle Punkte
im technischen Zeitalter
in einer riesigen Haschischwolke besetzt von
kichernden Industriellen
»Es ist zum Piepen Es ist
zum Piepen«
        Berlin 10.30 Uhr Guten Tag Nehmen Sie Platz!
Es handelt sich um einen Herrn von der Volkshochschule
der mich abdrängt und ruft »Ich bin immer für
        die Trennung von Werk und Autor eingetreten«
Ich erzähle ihm unvermittelt eine Geschichte
        aus der Kindheit meiner Mutter
ein schlagender Beweis meiner Ganzheit
        und wirklich ist sein Schweigen vieldeutig.
Aus dieser Ewigkeit dämmert er herauf in braunem
        Cord »Kennen Sie César Vallejo in der Nachdichtung
des Hans Magnus Enzensberger?«
        Vermutlich weiß er daß man ihn für diese Frage
gern haben könnte Er protzt und sollte gegangen sein
        »Wenn Sie nicht bald verschwinden« protze ich
»mache ich Sie zur Zeile«
        Aber er besteht auf einem Zitat
». . .wär ich nicht geboren, eine andere arme Haut
würde diesen Kaffee trinken!«

 

 
Nicolas Born (31 december 1937 – 7 december 1979)
Duisburg, oudejaarsavond

 

De Duitse dichter en schrijver Dieter Noll werd geboren op 31 december 1927 in Riesa. Zie ook alle tags voor Dieter Noll op dit blog.

Uit:Die Abenteuer des Werner Holt

Das Auswechseln hatte Dieter, der zugegebenermaßen nicht unter Waschzwang litt, zum wiederholten Male vergessen.
Hauptmann K.: “Noll, Sie elende Wildsau, wie laufen Sie rum?! Da hat ja jeder Kaffer einen saubereren Hals! Ich werde Ihnen schon beibringen, was Reinlichkeit bei den Soldaten heißt, Sie nachgemachter Mensch!” Noll, von der freundlichen Ansprache ziemlich erschüttert: “Jawohl, Herr Hauptmann! Ich versichere Herrn Hauptmann, daß es nicht wieder vorkommen wird.” (Offiziere mußten von ihren Untergebenen in der Dritten Person angesprochen werden). Der Batteriechef: “So billig kommen Sie mir nicht davon, Noll.” Dann, plötzlich losschreiend: “Luftwaffenhelfer Schreiber (Name geändert), Sie sorgen dafür, daß der Noll jeden Morgen einen blitzsauberen Hals hat – und zwar mit der Wurzelbürste. Und lassen Sie sich dabei von Ihren Stubenkameraden helfen!” Nach zwei, drei neuerlichen Appellen glich Dieters Hals einem rohen Beefsteak.
Die scharfe Bürste hatte ihm den Hals fast bis aufs Blut aufgescheuert. Warum die Kameraden sich an dieser Marterung beteiligten? Die Antwort ist simpel: Hätten sie nicht wunschgemäß verfahren, wäre für sie eine ähnliche Schikane angeordnet worden. So hat der Schreiber dieser Zeilen beispielsweise wegen eines lächerlichen “Vergehens”, das in keiner Weise seine oder die Einsatzbereitschaft der Batterie gefährdete, mit einer Zahnbürste (!) die Latrine reinigen müssen.“

 

 
Dieter Noll (31 december 1927 – 6 februari 2008)
Cover DVD

 

De Australische schrijver Dal Stivens werd geboren op 31 december 1911 in Blayney, New South Wales. Zie ook alle tags voor Dal Stivens op dit blog.

Uit: When Trumper Went to Billabong (The Demon Bowler)

“It wasn’t much of a day after that. Victor Trumper’s team got themselves out fairly quickly and we got ourselves out very quickly, but it was no go for a second innings by Victor Trumper. At four o’clock a dust storm got up and that was the end.
By five o’clock Metho Bill wasn’t the only one shickered. Mayor Pook, Tom Jones, and the whole team except Mallee Mick had joined him. Mallee Mick was probably shickered too but we didn’t know because at twelve o’clock he had left the field and gone bush.
A couple of kids had heaved gibbers and a dead cat at him as he made off in Swampy Joe’s buggy.”

 

 
Dal Stivens (31 december 1911 – 16 juni 1997)
Cover

 

De Amerikaanse (sciencefiction) schrijfster Connie Willis werd geboren in Denver (Colorado) op 31 december 1945. Zie ook alle tags voor Connie Willis op dit blog.

Uit: Doomsday Book

“She didn’t know what time she had come through. It had been a quarter to eleven when she came out of prep—she had seen Ms. Montoya looking at her digital and asked her what time it was—but she had no idea how long it had taken after that. It had seemed like hours.
The drop had been scheduled for noon. If she had come through on time and Probability was right about the slippage, it would be six o’clock in the evening, which was too late for vespers. And if it were vespers, why did the bell go on tolling?
It could be tolling for mass, or for a funeral or a wedding. Bells had rung almost constantly in the Middle Ages—to warn of invasions or fires, to help a lost child find its way back to the village, even to ward off thunderstorms. It could be ringing for any reason at all.
(…)

She was beginning to feel stiff with cold though she had been lying there only a little while. Whatever was poking her in the side felt like it had gone through her rib cage and was puncturing her lung. Mr. Gilchrist had told her to lie there for several minutes and then stagger to her feet, as if coming out of unconsciousness.”

 

 
Connie Willis (Denver, 31 december 1945)

 

De Italiaanse dichter Giovanni Pascoli werd geboren op 31 december 1855 in San Mauro di Romagna. Zie ook alle tags voor Giovanni Pascoli op dit blog.

 

Passage

The swan sings. From deep in the marshes,
its voice chimes sharp and clear
like the striking of copper cymbals.

This is the endless polar darkness.
Great mountains of eternal frost
lean against the ice plates of the ocean.

The swan sings; and slowly the sky
fades into the darkness and tints itself yellow.
A green light rises from star to star.

The swan’s metal voice rings like a harp
caressed here and there; already the green
northern lights glaze the icy mountain peaks.

And in the deepening night,
an immense iridescent arc grows
into huge ladders that spread open the aurora.

The green and vermillion glow catches fire,
shoots rays, pulsates, subsides, rises again,
exploding, all in utter silence.

With a sound like the bell’s final
angelus chime, the swan shakes its wings:
the wings open, and lift, enormous,
pure white, into the boreal night.

 

 
Giovanni Pascoli (31 december 1855 – 6 april 1912)
San Mauro di Romagna, Villa Torlonia tijdens een festiva

 

De Franse schrijfster gravin Marie de Flavigny d’Agoult werd in 1805 geboren in Frankfurt Am Main. Zie ook alle tags voor Marie d’Agoult op dit blog.

Uit: Mes souvenirs

“Celui-ci, qui paraît avoir été, entre tous, loyal et vaillant homme de guerre, était doué aussi d’un rare instinct d’écrivain. Je trouve dans ses écrits le style fier comme la pensée, des saillies de moraliste, des tours vifs à la Montaigne; je le vois familier avec les bons auteurs. Il cite fréquemment Aristote et Épicure. Il entremêle sa prose de vers de Ronsard, de Garnier, de
Du Bellay. Lui-même, et non sans grâce, il rime à l’occasion; il est musicien; il se peut vanter, dit-il, d’avoir maintes fois, aux sons de son luth, passionné diversement les escoutants. Son art de bien dire s’en accroît. D’elle – même sa phrase se rythme ; l’harmonie naît sous sa plume. Il est coloriste aussi, imagier avec hardiesse. Veut-il décrire les Pyrénées, par exemple, il dira la pâle frayeur de leurs profonds précipices . Ailleurs, il racontera une entreprise consommée à la faveur d’une nuit sombrement endormie. Ailleurs encore, il exhortera son fils à brider le cheval indompté de la trépignante jeunesse . Il ne voudrait pas qu’à ce fils, fait prisonnier, il restât quelque gravier en l’âme.
«Vouloir guérir, lui dit-il avec une fierté stoïque, c’est demi-guérison. »

 

 
Marie d’Agoult (31 december 1805 – 5 maart 1876)
Portretfoto door Adam-Salomon, ca. 1861

 

Zie voor nog meer schrijvers van de 31e december ook mijn vorige blog van vandaag.