De Duitse schrijver Oskar Maria Graf werd geboren op 22 juli 1894 in Berg am Starnberger See. Zie ook alle tags voor Oskar Maria Graf op dit blog.
Uit: Das Leben meiner Mutter
„Hin und wieder kommt der Pfarrer, oder ein Bettelmönch tritt in die verrußte, geräumige Kuchl. Sie werden ehrfürchtig empfangen und in die nebenanliegende, helle, selten benützte gute Stube geführt. Gleich und gleich blieben Zeit und Leben für Aufhausen. Deshalb sind auch die Überlieferungen der Heimraths ziemlich spärlich. Für sie muß es nie etwas anderes gegeben haben als Geborenwerden, Aufwachsen, unermüdliche Arbeit, demütige Gottesgläubigkeit und Sterben. Während des Dreißigjährigen Krieges, in den Jahren 1632 und 34, verwüsteten die Schweden zweimal die Dörfer und Höfe der katholischen Pfarrei Aufkirchen. Die Wiesen waren erstmalig gemäht, die noch grünen Getreideäcker standen prall da und versprachen eine reiche Ernte. Die Bauern verließen Haus und Feld und flohen in die dichten Wälder. Der Pfarrer Georg Colonus irrte von einem Haufen Flüchtender ab und wurde von feindlichen Reitern ergriffen. Sie hieben erbarmungslos auf ihn ein, banden seinen blutig zerschundenen Körper an einen Strick, befestigten diesen am Sattelknopf und schleiften den unglücklichen Geistlichen so lange mit, bis er sich nicht mehr rührte. Kurz vor Aufhausen ließen sie ihn liegen. Er erwachte nach einiger Zeit, kroch mühsam weiter und fand schließlich die Seinigen im Wald. Wie durch ein Wunder blieb er am Leben und wurde wieder gesund. Nach dem ersten Abzug der Schweden zeichnete er gewissenhaft die Namen der 23 Bauern auf, die von den feindlichen Soldaten ermordet worden waren. Darunter befand sich auch der Lechner von Aufhausen. Die Heimraths waren davongekommen. Zwei Jahre darauf, anno 34, ergriff Colonus beim Wiedereindringen der schwedischen Scharen in den Aufkirchner Gau die Flucht und blieb neun Wochen fort. Nach seiner Rückkehr legte er abermals eine genaue Liste der getöteten Pfarrangehörigen an. In diesen Aufzeichnungen sind auch alle Verwüstungen durch den Feind der Reihe nach angegeben. Das nahe Schloß in Bachhausen, das dem kaiserlich-bayrischen Generalkriegskommissar Graf von Rüpp gehörte, die meisten Dörfer und Einzelhöfe wurden schonungslos niedergebrannt. Die Heimraths mußten auch diese schreckliche Zeit ohne sonderlichen Schaden überlebt haben. Merkwürdig, ihr Hof —alleinstehend, ansehnlich, kaum eine Viertelstunde vom Pfarrdorf entfernt, an der Fahrstraße liegend — konnte den rachsüchtigen, beutegierigen Feinden doch nicht entgangen sein!“
Oskar Maria Graf (22 juli 1894 – 28 juni 1967)
Standbeeld in Aufkirchen
De Duitse dichteres en schrijfster Maria Janitschek (geb. Tölk) werd geboren op 22 juli 1859 in Mödling bij Wenen. Zie ook alle tags voor Maria Janitschek op dit blog.
Geburtstagsgruß
Heut war dein Todestag. Ich konnt nicht beten,
ich konnt nicht weinen; müde schwieg mein Herz.
Zur Nachtzeit war ich in den Wald getreten;
starr lag er da, wie eine Welt von Erz.
Schläfst du denn, Leben? Will sich gar nichts regen?
Mich dünkt, ich selber wär vor Leid versteint.
Es meidet mich der Thränen linder Segen,
und dieser Nacht bleibt selbst ihr Thau verneint.
So still, so ernst, so bleiern! Mitternacht!
Wohin hat sich das Leben denn verkrochen?
Als ob der Tod mit seiner schwarzen Pracht
erdrückt des Erdenherzschlags lautes Pochen.
Da … nein, das .. ist … o Gott, das ist ja Traum,
das muß ja Traum sein, denn die Wirklichkeit
erdichtet solche Wunderthaten kaum …
Ein Vogel singt, um Mitternacht! .. ganz leise,
als flüstern liebe Lippen, singt er; schauernd
beugt sich mein Knie der wunderbaren Weise.
Das ist kein Vogel, was da oben singt,
das ist die fleischgewordene Erbarmung
der ewigen Liebe, die den Tod bezwingt
und Starres weckt zu seliger Erwarmung.
Und plötzlich dünkt der Wald mich ganz erhellt,
in weißen Kränzen seh ich Wesen gleiten,
die lichten Söhne einer andern Welt,
die nach der Schwester ihre Arme breiten.
Heut ist dein Todestag! Nun kann ich beten,
nun kann ich weinen … Freudenthränen weinen …
Maria Janitschek (22 juli 1859 – 28 april 1927)
De Amerikaanse dichteres Emma Lazarus werd geboren op 22 juli 1849 in New York. Zie ook alle tags voor Emma Lazarus op dit blog.
Echoes
Late-born and woman-souled I dare not hope,
The freshness of the elder lays, the might
Of manly, modern passion shall alight
Upon my Muse’s lips, nor may I cope
(Who veiled and screened by womanhood must grope)
With the world’s strong-armed warriors and recite
The dangers, wounds, and triumphs of the fight;
Twanging the full-stringed lyre through all its scope.
But if thou ever in some lake-floored cave
O’erbrowed by rocks, a wild voice wooed and heard,
Answering at once from heaven and earth and wave,
Lending elf-music to thy harshest word,
Misprize thou not these echoes that belong
To one in love with solitude and song.
Emma Lazarus (22 juli 1849 – 19 november 1887)
Cover
De Deense dichter en schrijver Per Højholt werd geboren op 22 juli 1928 in Esbjerg. Zie ook alle tags voor Per Højholt op dit blog.
So und so viele Lerchen
383 lerchen sind gekommen 384
die kronen der birken sieden (385) wie ballons
sozusagen
ballons die man aufbläst gasvorkommen am stiel
sich neigend wie birken ja genau wie
siedende birken
388 lerchen sind gekommen und singen über maulwurfshügeln 389
die schlafwege des winters werden entblößt sie liegen entblößt
und voll wasser die sonne trifft sie
ein morris fährt den hügel hinauf und hinunter und brummt
den hohlweg hoch und nähert sich platschend
die kiefern entlang
der morris der post erscheint unter 390 lerchen
Die deutliche Amsel
Eine Amsel kommt geflogen
aus dem Nebelinnern
hier sitzt sie nun
und singt auf einer nassen Latschenkiefer
gleich fliegt sie zurück
zur Natur
Vertaald door Peter Urban-Halle en Henning Vangsgaard
Per Højholt (22 juli 1928 – 16 oktober 2004)
De Oostenrijkse mysticus, musicus en schrijver Jakob Lorber werd geboren in Kani¸a bijŠentilj, dat tegenwoordig deel uitmaakt van Slovenië, op 22 juli 1800. Zie ook alle tags voor Jakob Lorber op dit blog.
Uit: Kindheit und Jugend Jesu
„Joseph aber war mit einem Hausbau beschäftigt in der Gegend zwischen Nazareth und Jerusalem. Dieses Haus ließ ein vornehmer Bürger aus Jerusalem dort der Herberge wegen erbauen, da sonst die Nazaräer bis Jerusalem kein Obdach hatten. Maria aber, die im Tempel auferzogen ward, ist reif geworden, und es war nach dem Mosaischen Gesetze not, sie aus dem Tempel zu geben. Es wurden darum Boten in ganz Judäa ausgesandt, solches zu verkünden, auf daß die Väter kämen, um, so jemand als würdig befunden würde, das Mägdlein zu nehmen in sein Haus.
Als solche Nachricht auch zu Josephs Ohren kam, da legte er alsbald seine Axt weg und eilte nach Jerusalem und daselbst an den bestimmten Versammlungs- und Beratungsplatz in dem Tempel.
Als sich aber nach Ablauf von drei Tagen die sich darum gemeldet Habenden wieder am vorbestimmten Orte versammelt hatten und ein jeder Bewerber um Maria einen frischen Lilienstab so bestimmtermaßen dem Priester dargereicht hatte, da ging der Priester alsbald mit den Stäben in das Innere des Tempels und betete dort. Nachdem er aber sein Gebet beendet hatte, trat er wieder mit den Stäben heraus und gab einem jeglichen seinen Stab wieder. Alle Stäbe aber wurden sobald fleckig; nur der zuletzt dem Joseph überreichte blieb frisch und makellos.
Es hielten sich aber darob einige auf und erklärten diese Probe für parteiisch und somit für ungültig und verlangten eine andere Probe, mit der sich durchaus kein Unfug verbinden ließe.“
Jakob Lorber (22 juli 1800 – 24 augustus 1864)