Rudolf Hagelstange, Anatoli Rybakov, Werner Helwig, Zacharias Topelius, Ida Dehmel

De Duitse dichter en schrijver Rudolf Hagelstange werd geboren op 14 januari 1912 in Nordhausen. Zie ook alle tags voor Rudolf Hagelstange op dit blog.

 

Von der Überwindung des Todes

Es gilt nicht dies: zu überwinden,
Was in uns nach Behalten schreit.
Es darf ein Herz wohl Freude finden
An Dingen der Vergänglichkeit:
Ein Abendfrieden unter Linden,
Ein Trunk, ein Stern, ein Frauenkleid.
Entsagung ist die Straße der Gefahren,
Und Torheit macht nicht halt vor weißen Haaren.

Es gilt auch nicht: den Tag verspielen
Mit dem Gedanken an den Untergang
Und nach dem eigenen Herzen zielen
In einem fieberhaften Überschwang.
Wer sah nicht zu, wie ach so vielen
Dabei der Bogen in der Hand zersprang,
Und wie sie wehrlos, selbstvergessen
Nun taumelnd ihren Weg durchmessen?

Wohl aber gilt uns dies: sich selbst entschreiten,
Den Blick gerichtet auf das große Tor,
In dem das Ungewisse dieser Zeiten
Sich ins unendlich Ungewisse still verlor.
Die Schätze, die uns hier entgleiten,
Sond ohnehin nur schwaches Rohr,
Das uns zerbricht auf dieser letzten Straße,
Die jenseits liegt vor uns und unserem Maße.

Ich wollte, daß ich diese Kraft besäße,
Ganz ohne Neugier schweigend nachzudringen
Dem Tode, so in Demut der Gefäße,
Die schmerz- und klagelos zur Neige gingen
Und ohne daß die Gier an ihnen fräße,
Zu wissen, welchen Trank sie bringen,
Bis ich am Tore still die Schuh vom Knöchel streife
Wie eine Frucht die Schale in der Zeit der Reife.

 

 
Rudolf Hagelstange (14 januari 1912 – 5 augustus 1984)

 

De Russische schrijver Anatoli Rybakov werd geboren op 14 januari 1911 in Tsjernihiv. Zie ook alle tags voor Anatoli Rybakov op dit blog.

Uit: The Children of the Arbat

“What Lenin had called bureaucratic perversion was in fact the only possible way to run the country. It had its dangers: the bureaucracy tries to stand between the people and the leadership, it tries to supplant the leadership. That has to be stamped out without mercy. The apparatus must be the unquestioning executor of the supreme will, it has to be kept in a state of fear, which it will in turn pass on to the people.
Did he have such an apparatus? No, he did not! The present apparatus had been formed in the struggle for power and was not yet an instrument of the leader; it regarded itself as a partner in the victory. Budyagin’s visit had been a reminder of this.
The apparatus of the true leader is the one he creates for himself after he has come to power. Such an apparatus must not be eternal or permanent, otherwise ties become cemented and the apparatus acquires a monolithic quality and strength of its own. One must keep shuffling it, renewing and replacing it.
The creation of such an apparatus is more complicated than just getting rid of rivals. The apparatus consists of hundreds of thousands of people who have been concentrated into a single organism, linked and welded together from top to bottom. The present members of the Politburo were no longer those who had returned with Lenin from abroad. The Politburo members now had their own connections within the apparatus, their own links, which stretched from the top to the bottom. You only had to touch one link for the whole chain to rattle.
Did he trust his own entourage?
In politics you trust nobody.”

 

 
Anatoli Rybakov (14 januari 1911 – 23 december 1998)

 

De Duitse dichter en schrijver Werner Helwig werd op 14 januari 1905 in Berlijn geboren. Zie ook alle tags voor Werner Helwig op dit blog.

Uit:Auf der Knabenfährte

Dieses mental Angestecktwerden ist auf sehr vielen Ebenen möglich. So ist das Sich-identisch-fühlen eines Lesers mit seinem Lieblingsschriftsteller dem gleichen Vorgang zuzuordnen. Ansteckungen können also zum Guten wie zum Schlimmen führen. Ich, beispielsweise, bin entscheidend von dem Werk des englischen Schriftstellers John Cowper Powys angesteckt worden. Das heißt, er hat einen Gärungsvorgang in mir angeregt, der meinen eigentlichen “Ton” fördern half. Zu solcher Fruchtbarkeit können Freundschaften und Liebesverhältnisse führen. Fuhrmann nennt das: Wir setzen uns aus den anderen zusammen, die wir suchen, weil sie wiederum uns für ihre eigene Komplettierung brauchen.
In diesem Sinne verstehe ich auch, warum das Schreiben von Büchern im Laufe der letzten Jahrzehnte, sozusagen durch Erpressung seitens der nothaften Zeit, zu einer Beschreibung des Vorgangs, der zum Schreiben führt, hat werden können. Wir suchen im Schriftsteller den Freund, mit dem wir Intimstes austauschen. Wir wünschen ihn, mehr als in ausgerundeten Romanen mit gestellten Kulissen, in Tagebüchern und Briefen über seinem mystischen Eigentum, im Zentrum dieses Eigentums anzutreffen und dort, in diesen Bezirken, Signale mit ihm zu tauschen, in denen er sich, wir uns, endgültig und vorbehaltlos zu erkennen geben. Das ist hilfreich. Das führt uns in brüderlicher Vereinigung durch die zermalmenden Gewalten der Gegenwart.“

 

 
Werner Helwig (14 januari 1905 – 4 februari 1985)

 

De Finse dichter en schrijver Zacharias Topelius werd geboren in Nykarleby op 14 januari 1818. Zie ook alle tags voor Zacharias Topelius op dit blog.

Uit: Times of Gustaf Adolf (Vertaald door Selma Borg en Marie A. Brown)

“That is not true,” rejoined another, who had received from returning soldiers a vague idea of the conspiracies against the king’s life. “It is,” added he, with a shy voice, as if fearing to be heard by the object of his story, ” it is a nun from Walskland, hired by the Jesuits to make away with the king. Six times has she given him deadly poison, and six times has he been warned in dreams not to drink. When for the seventh time she offered him the draught, the king drew his sword and forced her to swallow her own poison.”
“But how can she then be here alive?” remarked an elderly lady, innocently.
“Alive?” repeated the story-teller, without being disconcerted. “Oh, that is a question.
Those creatures can dissemble wonderfully. . . .
Yes, indeed, do you remember the Dutchman last year who swallowed melted lead ? I do not wish
to say too much — but just look! The black-haired nun is as pale as a corpse! “
“Has she given the king poison?” exclaimed a trembling female voice close by. It was Meri, who, with bated breath, drank every word.
“What nonsense!” replied a sea-captain, with the air of knowing more than all the rest. ” When I was in Stralsund last spring, I saw those same eyes, which one cannot easily forget. The girl was then brought to Stockholm, and one of the guards told me the whole story. She is a Spanish witch, who has sold herself to the evil one, to be for seven years the most beautiful woman on earth.”

 

 
Zacharias Topelius (14 januari 1818 – 12 maart 1898)
Portret door Maria Wiik, z.j.

 

De Duitse dichteres en strijdster voor vrouwenrechten Ida Dehmel werd geboren op 14 januari 1870 in Bingen. Zie ook alle tags voor Isa Dehmel op dit blog.

Uit: Die Muse der Bohème (Artikel van Özlem Topçu in het Hamburger Abendblatt, 2008)

„Ida Dehmel war ein respektierter Teil der feinen Blankeneser Gesellschaft, auch nach dem Tod ihres Mannes 1920. Bis 1933. Dann durfte sie keine Muse mehr sein – weil sie Jüdin war, lebte aber mit einer Sodergenehmigung weiter in dem Haus. Die Zerstörung ihres Lebens und die Angst vor den Nazis trieb sie in den Selbstmord. Im Alter von 72 Jahren nahm sie sich 1942 mit Schlaftabletten das Leben. In der Straße vor dem Haus erinnert heute ein Stolperstein an Ida Dehmel.
Als sie 1896 das erste Mal Richard Dehmel begegnete, waren beide noch mit anderen Partnern verheiratet. Ida Dehmels Ehe war noch von ihrem Vater, einem konservativen Kaufmann aus Bingen am Rhein, arrangiert worden. Ida, die bereits einen Sohn hatte, ließ alles stehen und liegen und ging mit Richard nach Hamburg. Richard Dehmels Gedicht „Empfang“ belegt die exzessive Liebe und das Verlangen zwischen den beiden:
„Wie dein Ohr brennt! wie dein Mieder drückt! / rasch, reiß auf, du atmest mit Beschwerde; / o, wie hüpft dein Herzchen nun beglückt! / Komm, ich trage dich, du wildes Wunder: / wie dich Gott gemacht hat! Weg den Plunder! / und dein Brautbett ist die ganze Erde.“
Ida und Richard wurden ein Traumpaar, nicht nur, weil sie „für damalige Verhältnisse in einer nicht gekannten Offenheit mit ihrer Erotik umgin-gen“, sagt ihr Biograf Matthias
Wegner („Aber die Liebe. Der Lebenstraum der Ida Dehmel“, Claassen-Verlag). Fotos dokumentieren ihre Lust an der Verkleidung und ihren Hang für „alles Dekorative“, sagt Wegner. Feinste Stoffe, avantgardistischer Schmuck und Kleider, die alle Blicke auf die dunkle Schönheit mit dem vollen Haar zogen. „Sie wollte das so – und sie wollte auch provozieren“, sagt der Autor. Das sei wichtig für sie gewesen, um aus dem Schatten ihres so präsenten Mannes heraustreten zu können. Es gelang ihr. Wenn Ida Dehmel zu ihren Soirées einlud, kamen sie alle. Im Mittelpunkt der Künstlerkreise zu stehen, hatte sie zu ihrer Lebensaufgabe gemacht – und institutionalisiert: 1926 gründete sie den Bund Deutscher Künstlerinnen, aus dem später die Gemeinschaft Deutscher und Österreichischer Künstlerinnenvereine aller Kunstgattungen hervorging (Gedok). Die Gemeinschaft gibt es heute noch – das größte Netzwerk für Künstlerinnen in Europa. Alle drei Jahre verleiht die Gedok in Gedenken an die Gründerin den „Ida-Dehmel-Literaturpreis“.

 

 
Ida Dehmel (14 januar 1870 – 29 september 1942)