De Amerikaanse schrijfster en essayiste Siri Hustvedt werd geboren op 19 februari 1955 in Northfield, Minnesota. Zie ook alle tags voor Siri Hustvedt op dit blog.
Uit: Die Leiden eines Amerikaners (Vertaald door Uli Aumüller und Gertraude Krueger)
„Meine Schwester nannte es «das Jahr der Geheimnisse», aber wenn ich jetzt zurückblicke, erkenne ich: Das Wichtige war nicht, was da war, sondern was nicht da war. Eine meiner Patientinnen meinte einmal: «In mir wandern Geister herum, aber sie reden nicht immer. Manchmal haben sie nichts zu sagen.» Sarah blinzelte meist oder hielt die Augen ganz geschlossen, weil sie Angst hatte, das Licht würde sie blind machen. Ich glaube, wir haben alle Geister in uns, und es ist besser, wenn sie reden, als wenn sie es nicht tun. Nachdem mein Vater tot war, konnte ich nicht mehr mit ihm persönlich reden, aber in meinem Kopf unterhielt ich mich weiter mit ihm. Ich sah ihn weiter in meinen Träumen, hörte ihn weiter zu mir sprechen. Und trotzdem wurde mein Leben eine Zeitlang von dem beherrscht, was mein Vater nicht gesagt, was er uns nicht erzählt hatte. Wie sich herausstellte, war er nicht der Einzige, der Geheimnisse hütete. Am sechsten Januar, vier Tage nach der Trauerfeier, fanden Inga und ich den Brief in seinem Arbeitszimmer.
Wir waren mit unserer Mutter in Minnesota geblieben und machten uns an das Sichten seiner Papiere. Wir wussten, dass es biografische Aufzeichnungen gab, die er in seinen letzten Lebensjahren verfasst hatte, sowie eine Schachtel mit Briefen an seine Eltern – viele davon aus seiner Zeit als Soldat im Pazifik während des Zweiten Weltkriegs -, aber es fanden sich auch andere Dinge in dem Zimmer, die wir noch nie gesehen hatten. Das Arbeitszimmer meines Vaters hatte einen ganz besonderen Geruch, der sich ein wenig von dem im Haus unterschied. Hier hatte er vierzig Jahre lang Zigaretten geraucht und Kaffee getrunken, und die unzähligen Tassen hatten Ringe auf dem Schreibtisch hinterlassen; ich fragte mich, ob das die Atmosphäre dieses Zimmers geprägt und den unverwechselbaren Geruch hervorgebracht hatte, der mir beim Eintreten entgegenschlug. Das Haus ist inzwischen verkauft. Ein Zahnarzt hat es erworben und umfassend renovieren lassen, aber ich habe das Arbeitszimmer meines Vaters noch vor Augen – die Bücherwand, die Aktenschränke, den langen, selbstgebauten Schreibtisch mit dem Plastikbehälter für Kleinkram darauf. Obwohl dieser Behälter durchsichtig war, klebte auf jedem Fach ein kleines handgeschriebenes Etikett – «Büroklammern», «Batterien für Hörgerät», «Garagenschlüssel», «Radiergummis».
Siri Hustvedt (Northfield, 19 februari 1955)
De Engelse schrijfster Helen Fielding werd geboren in Morley, Yorkshire op 19 februari 1958. Zie ook mijn blog van 19 februari 2009 en ook mijn blog van 19 februari 2010 en ook mijn blog van 19 februari 2011.
Uit: Bridget Jones’s Diary
„Oh God. Not another strangely dressed opera freak with bushy hair burgeoning from a side-part. “Mum, I’ve told you. I don’t need to be fixed up with …”
“Now come along, darling. Una and Geoffrey have been holding the New Year buffet since you were running round the lawn with no clothes on! Of course you’re going to come. And you’ll be able to use your new suitcase.”
11:45 p.m. Ugh. First day of New Year has been day of horror. Cannot quite believe I am once again starting the year in a single bed in my parents’ house. It is too humiliating at my age. I wonder if they’ll smell it if I have a fag out of the window. Having skulked at home all day, hoping hangover would clear, I eventually gave up and set off for the Turkey Curry Buffet far too late. When I got to the Alconburys’ and rang their entire-tune-of-town-hall-clock-style doorbell I was still in a strange world of my own–nauseous, vile-headed, acidic. I was also suffering from road-rage residue after inadvertently getting on to the M6 instead of the M1 and having to drive halfway to Birmingham before I could find anywhere to turn round. I was so furious I kept jamming my foot down to the floor on the accelerator pedal to give vent to my feelings, which is very dangerous. I watched resignedly as Una Alconbury’s form–intriguingly deformed through the ripply glass door–bore down on me in a fuchsia two-piece.
“Bridget! We’d almost given you up for lost! Happy New Year! Just about to start without you.”
She seemed to manage to kiss me, get my coat off, hang it over the banister, wipe her lipstick off my cheek and make me feel incredibly guilty all in one movement, while I leaned against the ornament shelf for support.“
Helen Fielding (Morley, 19 februari 1958)
De Estlandse schrijver Jaan Kross werd geboren op 19 februari 1920 in Tallin. Zie ook alle tags voor Jaan Kross op dit blog.
Uit: Uncle (Vertaald door Eric Dickens)
„The chain led back to the spring of 1941, that is to say when the order had arrived in Tartu from a certain adviser to Herr Litzmann at the General Commission in Tallinn to swiftly pack together and transport, in part to Tallinn, in part to country manor houses, such-and-such valuable collections housed in the University Library. Those items most valuable from a German cultural (and, consequently, global cultural) point of view were to go to Tallinn, those of lesser importance to the stone cellars of suitable manor houses throughout the Province of Tartumaa.
The order to set to work the appropriate librarians plus those assistants they had come from the Vice-Chancellor of the university. Carpenters had begun (swearing as always) knocking together crates, heads of department (anxious as always) bustling about and directing operations, bibliographers (critical and whispering as always) making book inventories and packers-cum-bearers (sweating and sniffing as always) lugging piles of books and manuscripts down creaking flights of stairs. Each, of course, according to his nature. Perfunctorily and smoothly, assiduously and laboriously, thoughtlessly and twitteringly, inquisitively and mutteringly. Some hurried, others dawdled, some made sure the order was carried out to the letter while others again tried to find the easiest way of wriggling out of it. For there were two, even three attitudes for the order and as many reasons for carrying it out.
Some wished to do everything correctly. More rapidly or more slowly but above all, correctly. Others were indifferent to results as long as they got the mark notes and penni coins at the end of the day to pay for the items printed on their ration coupons. A third group which formed after much cursing and whispering among themselves, a group which grew even larger after the thin cigarettes and dishwater coffee of the lunch break, well, this third group began to hatch their own plans.“
Jaan Kross (19 februari 1920 – 27 december 2007)
De Duitse schrijver Herbert Rosendorfer werd op 19 februari 1934 in Gries geboren. Zie ook alle tags voor Herbert Rosendorfer op dit blog.
Uit: Sein Geist zerriß . . . Ein Gedenkblatt für Oskar Panizza
„Das Mißbehagen mit Oskar Panizza beginnt mit seinem Namen. Nicht selten wird er, als stamme er aus dem Slawischen, auf der ersten Silbe betont. Nichts ist falscher. Oskar Panizza, am 12. November 1853 in Bad Kissingen geboren, war der Sohn eines Kellners, später Hoteliers, Hochstaplers, Spielers und Schuldenmachers namens Carl Panizza, dessen Vorfahren aus Italien stammten. Deshalb rechtfertigt sich nur die Betonung es Namens auf der zweiten Silbe. Aber das nur nebenbei.
Eine familiäre Verwirrung, längst vor Panizzas Geburt, greift in ihren späteren Auswirkungen so tief in seine Psyche ein, daß man zu sagen geneigt ist, sie habe eine fatale Weiche für den auch nicht anders als wirr zu nennenden Lebensweg des Dichters falsch gestellt. Der Vater, als Abkömmling einer italienischen Familie, war selbstverständlich katholisch, die Mutter, Mathilde geb. Speeth, war evangelisch, für beide Familien ein Problem wegen der Konfession eventuell zu erwartender Kinder. Nach einigem Hin und Her einigte man sich auf einen seltsamen Kompromiß: sollte das erste Kind männlichen Geschlechts sein, sollten alle Kinder katholisch getauft und erzogen werden; im Falle einer Tochter aber evangelisch. Alle waren damit einverstanden, nur Carl Panizzas strenggläubige Schwester nicht; sie verlangte die bedingungslose katholische Erziehung aller Kinder, andernfalls sie ihrem Bruder das Darlehen nicht geben werde, das er für die Pacht eines Hotels in Bad Kreuznach benötigte. Unverschämt kurz vor der Hochzeit — die Gäste waren schon eingeladen — stellte dann der Bräutigam der Braut das Ultimatum: entweder die Zusage der katholischen Erziehung aller Kinder oder Platzen der Hochzeit. Mathilde Speeth fügte sich, aber nicht aus Nachgiebigkeit und Schwäche (was für eine starke, um nicht zu sagen beinharte, Person sie war, sollte sich später herausstellen), sondern aus Aberglauben: Sie ließ ein Orakel sprechen, und das fiel zugunsten der Katholizität aus.“
Herbert Rosendorfer (Gries, 19 februari 1934)
Zie voor nog meer schrijvers van de 19e februari ook mijn vorige blog van vandaag