Berliner Fasching (Kurt Tucholsky)

Bij Carnaval

 

 
Carnevalsbal door Pierre Bergaigne (1652 – 1708)

 

Berliner Fasching

Nun spuckt sich der Berliner in die Hände
und macht sich an das Werk der Fröhlichkeit.
Er schuftet sich von Anfang bis zu Ende
durch diese Faschingszeit.

Da hört man plötzlich von den höchsten Stufen
der eleganten Weltgesellschaft längs
der Spree und den Kanälen lockend rufen:
“Rin in die Eskarpins!”

Und diese Laune, diese Grazie, weißte,
die hat natürlich alle angesteckt;
die Hand, die tagshindurch Satin verschleißte,
winkt ganz leschehr nach Sekt.

Die Dame faschingt so auf ihre Weise:
gibt man ihr einmal schon im Jahr Lizenz,
dann knutscht sie sich in streng geschlossnem Kreise,
fern jeder Konkurrenz.

Und auch der Mittelstand fühlts im Gemüte:
er macht den Bockbierfaßhahn nicht mehr zu,
umspannt das Haupt mit einer bunten Tüte
und rufet froh: “Juhu!”

Ja, selbst der Weise schätzt nicht nur die hehre
Philosophie: auch er bedarf des Weins!
Leicht angefüllt geht er bei seine Claire,
Berlin radaut, er lächelt …
Jeder seins.

 

 
Kurt Tucholsky (9 januari 1890 – 21 december 1935)

 

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Carnival (John Hennessy), Barbara Honigmann, Detlev Meyer, Lou Andreas-Salomé

Bij Carnaval

 

cezanne

Carnaval door Paul Cézanne, 1888.

 

Missing Carnival

O Venlo, Venlo, stedje van pleseer. This time
her body made him think of countryside,
some figure from his childhood, sun on scythe,
wind blowing shadows across the shining barley,

the milk-pail dented from use, the smell of leaf-mulch
and leather in the tack room. Soon she’d take bus
and ferry from London to Belfast, but first
the fire in her bed-sit. Her fingers traveled too,

down the raised purple scars along his vertebrae,
the flannel sheets between her thighs, his hair
trailing along her abdomen, the quill
of a feather poking through seams of the comforter,

the comforter itself. Those scars—he’d lied
to her, his time in Nicaragua, thugs cut
him coming from the fields. The bloodier fight
was with his brother, slicing tines of a pitchfork

plucked up along the flooded Maas. Everything
reduced to trinket and anecdote, the beer
and facepaint of carnival, street-dance and tuba,
beyond the muddy English roundabouts, the brown

and white waves, yellow lamps along Dutch highways,
his work at the union office pinned beneath
a glass globe paperweight—shaken
it showered silver snow over the wide

straw hat, red and green plow, the slouching body,
a campesino from days before Somoza fell.
He wondered if she were any better, smuggling
French social theory into Ulster, encounter

groups in the rec-centers of tower-block basements.
She’d just gotten the news: her last lover died
in a fire along the side of the highway, body
broken in seven places, silver chrome,

pearl and gold gas tank scorched, his bike crumpled
beneath the husk of an overturned van.
There wasn’t much to talk about. Afterwards she lay
with her back to him and he sang her carnival songs

in a language she didn’t speak, O Venlo, stedje van
pleseer. He thought of himself as the sun, kissing
her neck at the hairline, turning grey cobblestones
of the town-square silver, marshaling parades.

 

John Hennessy (Philadelphia, 1965)

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Maskenball (Heinrich Heine), Maryse Condé, Else Lasker-Schüler, Kazys Bradūnas

 

Bij Carnaval

 

vanvoorden
Bal Masqué door August Willem van Voorden, ca 1910


Maskenball

Gib her die Larv, ich will mich jetzt maskieren
In einen Lumpenkerl, damit Halunken,
Die prächtig in Charaktermasken prunken,
Nicht wähnen, ich sei einer von den ihren.

Gib her gemeine Worte und Manieren,
Ich zeige mich in Pöbelart versunken,
Verleugne all die schönen Geistesfunken,
Womit jetzt fade Schlingel kokettieren.

So tanz ich auf dem großen Maskenballe,
Umschwärmt von deutschen Rittern, Mönchen, Köngen,
Von Harlekin gegrüßt, erkannt von wengen.

Mit ihrem Holzschwert prügeln sie mich alle.
Das ist der Spaß. Denn wollt ich mich entmummen,
So müßte all das Galgenpack verstummen.

 

Heinrich Heine (13 december 1797 – 17 februari 1856)

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Karneval (Wilhelm Busch)

Bij Carnaval

 

carnival-in-rome
Carnaval in Rome door Johannes Lingelbach, ca. 1650-51

 

Karneval

Auch uns, in Ehren sei’s gesagt,
Hat einst der Karneval behagt,
Besonders und zu allermeist
In einer Stadt, die München heißt.

Wie reizend fand man dazumal
Ein menschenwarmes Festlokal,
Wie fleißig wurde über Nacht
Das Glas gefüllt und leer gemacht,

Und gingen wir im Schnee nach Haus,
War grad die frühe Messe aus,
Dann können gleich die frömmsten Frau’n
Sich negativ an uns erbau’n.

Die Zeit verging, das Alter kam,
Wir wurden sittsam, wurden zahm.
Nun sehn wir zwar noch ziemlich gern
Die Sach’ uns an, doch nur von fern
(Ein Auge zu, Mundwinkel schief)
Durchs umgekehrte Perspektiv.

 

Wilhelm Busch (15 april 1832 – 9 januari 1908)

 


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vorige drie blogs van vandaag.