De Duitse schrijver en journalist Helge Timmerberg werd geboren op 13 februari 1952 in Dorfitter) is een Duitse journalist en schrijver. Timmerberg is de zoon van een langeafstandschauffeur en een serveerster in Dorfitter, een gemeente in het Ittertal aan de rand van het Nationaal Park Edersee in Noord-Hessen, en groeide op in Bad Oeynhausen. Hij verliet de school met een middelbare schooldiploma en begon een stage in de textielgroothandel en buitenlandse handel bij Katz Textil-Aktiengesellschaft (Katag) in Bielefeld. Daarna liftte hij voor vier maanden naar India. Op 17-jarige leeftijd besloot hij in een Indiase ashram in de Himalaya journalist te worden. Na zijn terugkeer begon hij in 1972 aan een stage bij de Neue Westfälische Zeitung in Bielefeld, waar hij later plaatselijk redacteur werd. Hij werd door de krant naar Minden overgeplaatst. In 1974 opende Timmerberg het eerste vegetarische restaurant “Mandala” in Bielefeld. Daarna werkte hij voor de Braunschweiger Zeitung en Stern. Tijdens zijn tijd bij de Hamburger Stern ontdekte hij het boek “Fear and Loathing in Las Vegas” van Hunter S. Thompson, wiens gonzojournalistiek een vermenging van feit en fictie maakte en een blijvende indruk op hem maakte. Timmerberg reisde en deed vervolgens onderzoek als journalist voor Tempo, Wiener, Playboy en Bunte, waarvoor hij zijn belangrijkste reportages schreef in een subjectieve vertelstijl. Hij verhuisde zijn bureau naar het “Hotel Riviera” in Havana, Cuba, en hield alleen per fax contact met de uitgever. Hij werd uiteindelijk ontslagen door Bunte-hoofdredacteur Franz Josef Wagner en keerde terug naar Hamburg. De werkstijl van Timmerberg is gebaseerd op gonzojournalistiek en Nieuwe Journalistiek. In 2007 begon hij aan een wereldtournee. Het zeilde in 80 dagen om de wereld en volgde ongeveer de route van Phileas Fogg in Jules Verne’s roman “De reis om de wereld in 80 dagen”. Timmerberg woont in Wenen, Berlijn en St. Gallen, hij heeft ook een tijdje in Marrakesh gewoond.
Uit: Die Straßen der Lebenden
„Barcelona Ich ging mit Ferdinand durch das Gotische Viertel von Barcelona. Es war Abend, Ich hatte noch kein Hotel und wollte in seinem fragen, ob sie noch ein Zimmer für mich hätten. Ich fühlte mich seltsam frei. »Seltsam«, weil dieses Gefühl seit geraumer Zeit so selten vorkam. Ferdinands Zweistemehotel erwies sich als ausgebucht, aber gleich gegenüber gab’s ein anderes, ein komplett sternenloses, und an der Rezeption saß ein fettleibiger Mann, indessen Herkunft sich mir nicht auf Anhieb erschloss. Ägypter? Libanese? Pakistani? Er war gut drauf. Er hatte ein Zimmer. Und als Ich fragte, ob Ich dort rauchen dürfe, sagte er etwas sehr Schönes und sehr Wahres. »It’s your room!« Mein Herz hüpfte kurz vor Freude, wie immer, wenn es nach Hause kommt. ln einem Raum, für den man bezahlt, kann man machen, was man will. Aber weil es nur 35 Euro waren, mochte ich ihn mir nicht ansehen, bevor wir gegessen und getrunken hatten. Ein entspannter Abend in Barcelona lag vor uns, und ich wollte nicht, dass er durch den Ausblick auf ein möglicherweise verlaustes Ende an Leichtigkeit einbüßt. Wir verließen das Hotel und gingen zur Rambla zurück. Die Prachtchaussee, die an der Placa de Catalunya beginnt und am Meer endet, teilt die Alt-stadt in Legal und Illegal, manche sagen auch, in Gut und Böse, weil sie Dealer und Huren moralisch verurteilen, ohne zu wissen, wie es sich anfühlt, Dealer oder Hure sein zu müssen. Das Ist eine billig erworbene Moral, und wir teilten sie Gott sei Dank nicht. Wir suchten ein Restaurant In untourlstischer Atmosphäre, und sonst suchten wir nichts. Es war ja alles da. Die Gissen, das Leben und der Mond darüber. Vollmond, wie mir schien. Früher hätte ich das als Warnung verstanden, denn ich wäre bei diesem Licht nicht unbeschadet durch ein Hurenviertel gegangen. Schnee von gestern, Koks von gestern, das Bungee-Jumping der Seele reizte mich heute nicht mehr, wie ein Schuss ins Knie. Eine Mulattin löste sich von einer Gruppe aus drei Männern, als sie uns vorbeispazieren sah. Sie winkte uns mit einer Zigarette, die noch unangezündet war. Sie hätte sich auch von ihren Freunden Feuer geben lassen können, denn sie rauchten alle. Aber es war klar, dass sie hier in ihrer Nikotinsucht eine Chance für bezahlten Geschlechtsverkehr sah. Außerdem war ich schneller, auch schneller als Ferdinand. Sie kam ganz nah heran, als ich ihr Feuer gab, und weil sie eine kleine Mulattin war, musste ich an Ihr hinuntersehen, damit sich niemand verbrannte. Unter der Zigarette, die nun zu glühen und zu dampfen begann, sah ich prall mit Milch und Honig gefüllte Brüste. Drei ewige Sekunden lang gab ich mich dem Anblick hin, und -thank you« sagte dann nicht sie, sondern ich. Es war ein auf richtiges Dankeschön, aus tiefster Seele und reinstem Herzen, und es galt nicht nur Ihr, sondern auch der Kraft, die solche Momente arrangiert.“