Nikolaus Lenau, Jhumpa Lahir, Jane Gardam

 

Dolce far niente

 

 
Na de regen door German Tatarinov, 1980

 

Stimme des Regens

Die Lüfte rasten auf der weiten Heide,
Die Disteln sind so regungslos zu schauen,
So starr, als wären sie aus Stein gehauen,
Bis sie der Wandrer streift mit seinem Kleide.

Und Erd und Himmel haben keine Scheide,
In eins gefallen sind die nebelgrauen,
Zwei Freunden gleich, die sich ihr Leid vertrauen,
Und Mein und Dein vergessen traurig beide.

Nun plötzlich wankt die Distel hin und wider,
Und heftig rauschend bricht der Regen nieder,
Wie laute Antwort auf ein stummes Fragen.

Der Wandrer hört den Regen niederbrausen,
Er hört die windgepeitschte Distel sausen,
Und eine Wehmut fühlt er, nicht zu sagen.

 

 
Nikolaus Lenau (13 augustus 1802 – 22 augustus 1850)
Lenauheim (Hongaars Csatád) Nikolaus Lenau werd geboren in Lenauheim.

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